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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A6/B37 Tag 1 Tubusdislokation



Jan1981
14.04.2008, 19:59
Bei der Frage disloziert sich der Tubus bei der Umlagerung. Die Frage lautet: "Welche der folgenden Maßnahmen zur Diagnosesicherung ist dringlich angezeigt?"

Sicherlich ist hier Antwort C, die vergleichende Auskultation des Thorax, dringlich angezeigt, aber in den Lehrbüchern wird zur Sicherung der Diagnose nur die CO2-Kurve (nicht als Antwortmöglichkeit) und die fiberoptische Kontrolle (Antwort A) angegeben. Im Striebel, Schattauerverlag, S. 93, letzte Zeile heißt es: "Dennoch muss beachtet werden, dass alle bisher genannten Zeichen [Auskultation, etc.] nicht (!) sicher beweisend für einen richtige bzw. falsche Intubation. Im Idealfall sollte eine exspiratorische C=2-Messung vorhanden sein, um die Tubuslage zu kontrollieren. ... Weitere sichere Zeichen sind fiberbronchoskopische Kontrolle, ... oder ein (allerdings erst verzögert auftretender) Abfall der pulsoxymetrischen Sättigung sowie eine nochmalige direkte laryngoskopische Bestätigung bei gut eingestellter Glottis."

Wie sieht eure Meinung dazu aus?

Unregistriert
14.04.2008, 20:02
naja, meine meinung ist: bevor ich das fiberscope raushole höre ich mit meinem stet. (in der kitteltasche) schnell drauf....

Lava
14.04.2008, 20:04
Ich gebe Jan recht, in der Aufgabe fragen sie nach Diagnosesicherung. Bleibt abzuwarten, ob das IMPP auf dieser Formulierung beharrt oder doch die Varinate "kurz mal drauf hören weil geht schnell" bevorzugt. Ich hab letzteres angekreuzt.

Unregistriert
14.04.2008, 20:07
naja, wenn ich mal eben draufhöre und z.b. links kein ag höre, habe ich eine diagnosesicherung - tubus zurückziehen, fertig. ist es nicht eindeutig kann ich immernoch mit dem scope reinschauen...

binhemat
17.04.2008, 20:26
Eine CO2-Kurve ist auch bei einseitiger Intubation abzuleiten. Es geht bei dem Zitat aus dem Lehrbuch um die Frage: liegt der Tubus in der Trachea oder im Ösophagus; sicheres Zeichen für eine "ösophageale" TUbuslage: fehlendes expiratorisches CO2.

In der IMPP-Frage geht es aber um die Frage: ist der Tubus in einem Bronchus gelandet und das kann man nur fiberoptisch oder auskultatorisch feststellen. Absolut sicher ginge das fiberoptisch. Das IMPP hat aber nicht nach dem sichersten Verfahren gefragt, sondern nach einer Maßnahme zur DiagnoseSICHERUNG. Die Verdachtsdiagnose der einseitigen Intubation kann durch Auskultation gesichert werden.

Die Frage ist meiner Meinung nach fair und nicht anfechtbar.


VG

Feuerblick
17.04.2008, 20:43
Es ist die Rede von einer DRINGLICHEN Maßnahme... Ich glaube nicht, dass es einem Patienten mit disloziertem Tubus und abfallender Sättigung gut tut, wenn ihr erst mal nach der Fiberoptik kramt...:-)) Macht in der Praxis primär auch kein Mensch, denn schlichtes Benutzen der Ohren hilft in der Regel deutlich weiter. Erst wenn Draufhören nix bringt, sucht man weiter.:-dafür

lore
17.04.2008, 22:26
sichern, dass richtig intubiert ist geht nur mit c02 nachweis. aber das ist so nicht gefragt. die dringliche sicherung der diagnose "tubus verschoben" geht auch mit dem stethoskop. nicht belüftet kann man ja beim auskultieren erkennen.