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Andi G. Schütze
17.04.2008, 19:34
Finde das geflame hier auch etwas... naja... halt so... ne?!? Egal.
@Topic/Ora:
Wie hier einige schon sagten: Zunächst einmal ist Pädiatrie unter Umständen ja nicht so ganz ohne. Versuch' es wirklich noch mal in einer anderen Fachrichtung! Kann mich noch an meinen ersten Zivi-Monat auf ner Intensivstation erinnern, was rückblickend doch schon recht hart war (frisch von der Schule, vorher noch nie Tote gesehen und vor allem noch nie wirklichen Umgang mit schwerkranken Menschen gehabt). Nach dem ersten Monat ging's dann besser und jetzt studier ich seit bald vier Jahren.
Wie gesagt, versuch's noch mal mit Erwachsenen, wo es in der Regel doch um einiges leichter ist, dort eine gewisse emotionale Distanz zu wahren (oder "wahren" doch ohne "h"? - Ach, ich werd Arzt, wozu brauch ich ne 1 in Rechtschreibung??? ;) ). Z.B. weiss ich von mir ganz ganz sicher, dass ich niemals Pädiater werden würde, finde es schon schrecklich wenn meine Nichte oder mein Neffe richtig krank ist und weint... und sowas jeden gottverdammten Tag? Ohne mich! Ganz wird mensch dem ja wohl nie aus dem Weg gehen können, aber es ist minimierbar...

ZahniSS08
17.04.2008, 19:41
Ach, ich werd Arzt, wozu brauch ich ne 1 in Rechtschreibung??? ;)

sollte doch nicht eine böse bemerkung in meine richtung gewesen sein, oder??!!
:-heul

Hippokrates2
17.04.2008, 21:08
Hier haben wir es offensichtlich mit einem Menschen zu tun, der ein Studium angefangen hat, aber, der sich nicht sicher ist,ob er es beenden soll! Es kommen hier viele Ratschläge; einige gut, andere ... naja! Letzlich - und das ist gravierend - kennen wir nicht die absoluten Gründe, die ihr ( Ora) dazu Anlass geben, das Studium abzubrechen!
Um einen fuchtbaren Rat geben zu können, müsste man zunächst erfahren, warum hat sie sich zunächst gegen das Learmtstudium entschieden und sich doch für das Med.-Studium eingeschrieben? Welche Schlüsseserlebnisse gab es im Studium, die sie nun darüber nachdenken lassen, abzubrechen bzw. festzustellen, dass sie ,,nicht Ärztin werden möchte?'' Erst wenn das hinlänglich bekannt ist, könnte man diesbezüglich guten Rat geben! ...

Andi G. Schütze
17.04.2008, 21:53
@ZahniSS08
Ähm... hab mich vielleicht durch deinen Kommentar zu diesem Sprüchlein inspirieren lassen. Forenbeiträge sind nun mal imho eher kurzlebige "literarische" Ergüsse und demnach sind Tippfehler unerheblich. Womit ich mich aber keineswegs auf die Seite der "Nörgler" hier stellen wollte...

DevaShiva
18.04.2008, 10:27
Geh in die Radiologie...da gibts kaum Patientenkontakt :)

Blondi
18.04.2008, 10:47
Stell dir vielleicht einmal folgende Fragen:

Was genau ist es denn, was dich an Krankenhäusern/Patienten abschreckt?

Sind es die Menschen? Warum wäre die Alternative Lehramt, wenn du Probleme mit Menschen hättest, kann das also wirklich der Grund sein?

Ist es Krankheit und Tod an sich? Wärst du in jedem Fach damit konfrontiert (du könntest ein Fach wählen, in dem du hilfst und einen Unterschied machst, jedoch nicht mit diesen Dingen konfrontiert wärst)

Die Verantwortung? Ein diffus mulmiges Gefühl?

Oder die Ahnung, dass dir etwas anderes noch besser liegen würde? Dass du etwas Besseres haben könntest?

Wenn es das wäre: Was genau meinst du wäre an dem anderen besser? Was versprichst du dir genau davon?

Kennst du alle Optionen, die du mit einem abgeschlossenen Medizinstudium hättest? Bestünde die Möglichkeit, dass eine davon etwas für dich wäre?

Falls du dazu Fragen hast nur zu! Hier sind die Leute generell sehr hilfsbereit, was ich so erlebt habe. Kannst mir auch gern schreiben, wenn du willst.

Es handelt sich immerhin um eine sehr entscheidende Frage im Leben, was man später machen will.

ZahniSS08
18.04.2008, 13:55
da hast du recht andi...aber wenn jemand mindestens zweimal in einem text schmied ohne "e" schreibt, ist das vermutlich eher unwissen als ein tippfehler ;)...so nun hör ich auf..will mal nicht päpstlicher als der papst sein

Ora
18.04.2008, 14:10
Vielen Dank an all die Leute die versuchen mir einen Rat zu geben. Vorwürfe helfen mir nämlich echt net weiter mir geht es schon schlecht genug wegen der Sache.
Also ich habe nach dem Abi mal eine List mit Pro und Contra Lehramt und Medizin geschrieben. Die Medizinliste hatte auf jeden Fall mehr pro und dashalb hab ich mich bei der ZVS beworben. Um jedoch auf jeden Fall einen Studienplatz zu bekommen hab ich mich gleichzeitig bei einer Uni für Lehramt beworben weil ich wusste das ich da auf jeden Fall einen Platz bekommen würde. Est hab ich natürlich von der Uni bescheid bekommen und so habe ich mich da schonmal eingeschrieben. Ich war ja immernoch unsicher. In meien Praktikum habe ich irgendwie einige schlechte Erfahrungen gemacht. Mir taten die Kinder so leid, deren Eltern sie kaum besucht haben oder die, die wirklich ernsthaft krank waren. Dann wurde ein Junge eingeliefert und es war klar das er sterben würde in den nächsten Tagen. Man konnte nur versuchen ihm die Schmerzen zu nehmen und seine Eltern so gut es ging zu unterstützen. Ich bin dann die nächsten Tage immer mit Bauchschmerzen ins Krankenhaus gefahren weil ich Angst hatte dem Jungen könnte es schlechter gehen. Es war echt schlimm. Auch geschlafen habe ich in den Tagen kaum. Man ist so klein und hilflos in diesem Moment.
Als der ZVS Bescheid kam habe ich mich total gefreud. schließlich hatte ich die letzten 2 Jahre für diesen Schnitt gekämpft. Ich habe mich dann für Medizin entschieden. Ich war mir sicher das ich mich auch an die unangenehmen Seiten des Arztberufes gewöhnen könnte. Das erste Semester begann mit viel Stress (erst mal so schnell ne Wohnung finden ....) aber es hat mir alles Spaß gemacht. Medizin ist ein tolles Fach und ich habe in diesem Bereich einen richtigen Wissensdurst. Doch meine Zweifel kamen immer wieder. ich musste mir eingestehen das ich nicht gut mit Krankheit und Tod umgehen kann. Ich bin doch sensibler als ich dachte.
Jetzt bin ich im 2. Semester und weiß immernoch nicht wie es weiter gehen soll. Ich kann einfach nicht aufhören zu den ganzen Vorlesungen und Praktika zu gehen. Es ist alles so interessant (ok manches ist auch langweilig aber das Interessante überwiegt!!). Ich habe auch festgestellt das ich mich im Vergleich zu meinen Mitstudenten mehr für die naturwissenschaftliche Seite interessiere. Also hab ich mir überlegt ob Forschung oder Pharmaindustrie was für mich wäre. Doch ich habe jetzt Angst das ich da dann feststelle das ich auch keine Tieversuche machen kann (ihr glaubt jetzt bestimmt ich bin bescheuert). Da ich mir immernoch Lehramt vorstellen kann wäre da eine Alternative aber auch das wäre halt nicht das Erst Beste weil ich mehr will als nur immer das gleiche zu lehren. Naja ein Teufelskreis und ich sehe noch kein Ende. Aber gibt es das Erst Beste überhaupt??? Vielleicht ist dann das zweit Beste doch das richtige?

Gruß Ora

Kaya777
18.04.2008, 14:16
Nur eine ganz kurze Anmerkung: Forschung heisst noch LANGE nicht Tierversuche. Klar, die werden gemacht. Aber es gibt so viele Felder in der Forschung, bei denen man ueberhaupt nichts sieht, was groesser als eine Zelle ist. Du hast es selbst in der Hand, in welchem Bereich Du forschen willst.

netfinder
18.04.2008, 14:21
Hm, aber dann studiere doch Medizin fertig, geh in die Forschung (die eher in geringerem Maße Tierversuche zu machen bedeutet) und dann kannst du ja deinen Priv. doz. machen und an der Uni lehren; so schlägst du dann 2 Fliegen mit einer Klappe... :-top

Ora
18.04.2008, 14:28
seid ihr euch da sicher das viele Bereiche ohne Tieversuche gibt? Die letzte idee klingt geil! Von beidem etwas :-)
nachmal danke für euren Rat!

netfinder
18.04.2008, 14:29
nur so als Beispiel, ich mache eien klinisch-experimentelle Arbeit in der HNO, meine Tiere sind alles Menschen (oder umgekehrt?)

Peter_1
18.04.2008, 14:39
Moin Ora,

als "fertiger" Arzt kann ich dir nur sagen, dass man die vielfältigen Möglichkeiten dieses Studiums am Anfang nicht wirklich abschätzen kann und das sich die "Präferenzen" oft erst im Laufe des Studiums entwickeln und verändern. Das wichtigste was man jedoch haben sollte (in jedem Studium) ist das Interesse am Fach. Wenn Du das hast, super! Gerade wenn Du Dir auch was anderes vorstellen könntest ist das (finde ich) ein gutes Zeichen. Reine (fanatische) "Berufung" kann in diesem Beruf in die Katastrophe führen (Stichwort "Burn Out"), ein gesundes Interesse am Fach, aber auch Zweifel und kritische Distanz sind eher hilfreich! Deine Erfahrungen im Praktikum sind zudem nicht sehr aussagekräftig, warte mal ab wie Du die Praktika in der Klinik findest und ob Arbeit am Patienten wirklich nichts für Dich ist. Zweifel sind kein Zeichen von Schwäche oder falscher Einstellung, die hatte ich auch (und habe sie manchmal nach wie vor!) und ich bin trotzdem recht zufrieden mit meinem Job (ja! es ist auch "nur" ein Beruf wie jeder andere, ausser das man frühzeitig dafür sorgen muss, dass man nicht vollständig davon absorbiert wird, sonst ist man nach ein paar Jahren in der "beruflichen Realität" schnell selber ein Fall für die Kollegen!). Es gibt nach diesem Studium wirklich viele Möglichkeiten von patientenferner Tätigkeit bis hin zur klinischen Tätigkeit, die eigenen Interessen und Präferenzen entwickeln (und ändern!) sich oft während des Studiums, gib Deinem Interesse eine Chance.

Hippokrates2
18.04.2008, 14:44
Ora, aus Deinem letzten Beitrag lese ich heraus, dass Du das Medizinstudium auf alle Fälle wolltest und noch willst! Du hast verschiedene Situation beschrieben, die Dich über den anstrebenden Beruf nachdenklich gestimmt haben. Du hast ziehmlich viel Mitgefühl für leidende Menschen gespürt und Du glaubst, dass Dich das daran hindern wird, alles Weitere in dieser Richtung ertragen zu können. Ich glaube, es ist ganz ''normal'', so zu empfinden! Du bist wahrscheinlich nie so richtig in Deiner Vergangenheit damit konfrontiert wurden, was Dich dahingehend sensibel macht. Aber mal ehrlich: wahscheinlich hättest Du auch ähnliche Probleme als Lehrerin;Du würdest vermutlich auch mitleiden,wenn Du mitbekommst, dass diverse Kinder nicht wirklich im Unterricht mitkommen und sich deshalb wahrscheinlich ihre Zukunft verbauen usw. Was ich damit sagen möchte, ist, es liegt viel mehr daran, dass Du ein mangelndes Selbstbewusstsein hast. Ich würde daran arbeiten ( Selbstbewusstsein stärken) und nicht an Abbruch denken! Du wirst sehen, auch Du wirst in der Lage sein, den Beruf so zu nehmen , wie er ist! Ich hoffe, Du bleibst ''am Ball'' und wirst eine gute Ärztin! Viel Erfolg!

Ora
18.04.2008, 15:07
Aber mal ehrlich: wahscheinlich hättest Du auch ähnliche Probleme als Lehrerin;Du würdest vermutlich auch mitleiden,wenn Du mitbekommst, dass diverse Kinder nicht wirklich im Unterricht mitkommen und sich deshalb wahrscheinlich ihre Zukunft verbauen usw. Was ich damit sagen möchte, ist, es liegt viel mehr daran, dass Du ein mangelndes Selbstbewusstsein hast. Ich würde daran arbeiten ( Selbstbewusstsein stärken) und nicht an Abbruch denken! Du wirst sehen, auch Du wirst in der Lage sein, den Beruf so zu nehmen , wie er ist! Ich hoffe, Du bleibst ''am Ball'' und wirst eine gute Ärztin! Viel Erfolg!

Also das mit dem mangelden Selbstbewusstsein kann ich jetzt mal nicht unterstreichen. Ich hab ja bereits an der Grundschule gearbeitet und nicht übertriebenes Mitleid empfunden wenn ein Kind Probleme hatte. Da versuche ich einfach das Kind zu unterstützen. Also ich bin wie gesagt nur zu sensibel wenn es um das Leben von Menschen oder Tieren geht im Sinne von Krankheit und Tod. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Selbstbewusstsein zu tun sondern eher mit einer Einstellung. Manche Menschen können kein Blut sehen - liegt das dann etwar auch an mangelndem Selbstbewusstsein? Es ist nicht so das ich eine kleine graue Maus bin die Angst vor Menschen hat. Dann würde ich mir vielleicht eher einen PC-Job suchen. Mir macht es nix aus vor vielen Leuten zu reden, ich präsentiere gerne, organisiere sehr gerne , arbeite gerne im Team und ich interessire mich für Medizin - nur ich leide mit Kranken zu sehr. Deshalb glaube ich nicht das ich als Ärztin glücklich werde.

ZahniSS08
18.04.2008, 16:02
ja wenn du glaubst dass du nicht glücklich wirst, dann solltest du wirklich aufhören. irgendwie scheint es als hättest du dich innerlich schon dagegen entschieden...

Alex84
18.04.2008, 16:17
Hallo nochmal,

Ich hatte meinen Rat (falls ich dir denn auch einen geben darf, auch wenn ich ein "missgünstiger" Warter bin :-dance )ja schon einmal angedeutet, aber ich muss sagen dass ich dich nach deinen letzten Einträgen viel besser verstehen kann! Bei mir war es eigentlich andersrum, ich habe während des Abis immer gedacht aus genau den gleichen emotionalen Gründen nie Medizin studieren zu können, aus Mitleid den Patienten gegenüber (und Leichen??? ne , geht ja garnicht!!! ;-) ).
Der Zivildienst und später Praktika und Rettungsdienst haben mich dann eines besseren belehrt. Natürlich habe ich schon teilweise sehr starkes Mitleid mit den Patienten, aber irgendwie habe ich es geschafft den Balast nie länger mit nach hause zu nehmen (frag mich nicht warum). Dir scheint es da anders zu gehen, ich habe aber nicht das Gefühl das du wirklich in die Forschung willst, sondern (das war mir auch immer sehr wichtig) mit Menschen arbeiten möchtest. Ich denke einfach das Lehramt (gym. Oberstufe, da sind dann teilweise auch junge Menschen die sich WIRKLICH für das Fach interessieren) dich einfach glücklicher machen würde. Wenn man ein guter Lehrer ist dem es Spass macht ist das mit Sicherheit ein super Beruf (wäre mitllerweile auch meine zweite Wahl nach Medizin :-party ).
Ich weiß dass ich uns jetzt ziemlich miteinander verglichen habe, was natürlich nicht immer möglich ist, aber ich wollte mich nur in deine Lage versetzen. Mir sind solche Überlegungen nämlich auch nicht gerade fremd.


Lieben Gruß

Alex

Asasello
18.04.2008, 16:18
ja wenn du glaubst dass du nicht glücklich wirst, dann solltest du wirklich aufhören. irgendwie scheint es als hättest du dich innerlich schon dagegen entschieden...Mal ein wahres Wort. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Und wenn du dich schon seit nem Jahr damit rumplagst, helfen hier die paar Foreneinträge auch nicht wirklich weiter. :-music

Tu, was du für richtig hälst. Und vor allem das, was du dir mit Hinblick auf später am besten vorstellen kannst...

xHell84
07.09.2009, 21:58
Hi

Ich hab auch ungefähr das gleiche Problem, ich wollte immer ein Arzt sein, aber es hat mir nicht gefallen, mit den Patienten so viel zu tun, und das hat mir so viel Zweifel gemacht, ob ich auf den richtigen Weg bin. Ich bin jetzt in 3 Semester , aber die Stoffe gefallen mir auch sehr ! ich verstehe das von mir ned! aber hey! ich hab mich nicht bemüht, um jetzt einfach abzugeben , aber ich weiß nicht, ob ich später wirklich weiter machen will! das sieht blöd aus ich weiß !
:-?

thinker
07.09.2009, 22:00
Es gibt doch auch patientenferne Bereiche!!!