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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A22/B3 Tag3 Inzidenz oder Prävalenz?



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Unregistriert
16.04.2008, 16:06
Ich denke, anhand der Studie lässt sich die Prävalenz bestimmen, denn diese ist definiert als Zahl der Erkrankten zu einem bestimmten Zeitpunkt bzw. in einem bestimmten Zeitraum (in diesem Fall 1-Jahres-Prävalenz).

Die Inzidenz wiederum ist die Zahl der Neuerkrankungen. Ob die Patienten in dem Fallbeispiel nun aber neuerkrankt sind oder vielleicht wegen derselben Pneumonie mehrmals stationär aufgenommen werden mussten, geht aus der Fragestellung nicht hervor.

Was meint Ihr?

Unregistriert
16.04.2008, 16:11
Ich bin da der gleichen Meinung und habe auch Prävalenz genommen. Man weiß ja nicht, ob die Neuerkrankt sind.

andréw
16.04.2008, 16:12
wenn ich die frage richtig verstanden habe, wollte man aber genau das herausfinden, wieviel leute an einer stationär bed. pneumonie in diesem zeitraum (januar 03 bis märz 03 ) erkrankt sind und daher ist das für mich die inzidenz .

neosvoskos
16.04.2008, 16:12
Nee, also da würd ich dagegen reden:
(A) Inzidenz, weil es ja um neu aufgenommene Fälle geht. Also um Fälle, bei denen die Krankheit neu eingetreten ist. Deine Definition stimmt. Aber ich komm damit auf das gegenteilige Ergebnis!

:-dafür (A) Inzidenz

DevaShiva
16.04.2008, 16:13
Ich ging davon aus, dass es die Inzidenz ist, weil es sich um INFEKTIÖS bedingte Pneumonien handelt....und die sind doch in der regel akut, nicht chronisch....


...obwohl ich jetzt gerade meine zweifel daran bekomme.....

andréw
16.04.2008, 16:14
meine worte ;-), neuerkrankungen im besagten zeitraum, die 2005 erfasst wurden

neosvoskos
16.04.2008, 16:23
Medilearn sagt auch Inzidenz!
http://www.medi-learn.de/medizinstudium/ergebnisse/Stex2-F08-Tag3_b.html

Unregistriert
16.04.2008, 17:53
ja, aber eine Schätzung der Prävalenz, d.h. der in diesem Jahr aufgetretenen stationär behandlungsbedürftigen Pneumonien lässt sich damit ja abschätzen. Ob sie neu aufgetreten sind, darüber kann man nur spekulieren.

Lava
16.04.2008, 18:10
Natürlich sind die neu aufgetreten! Man rennt doch nicht 2 Jahre lang mit ner Pneumonie rum und geht zwischendurch dreimal deswegen ins KH.

Unregistriert
16.04.2008, 18:13
Achso, und die alle mit ihrer infektiös bedingten floriden Pneumonie rennen solange unbehandelt frei rum, bis Anfang 2003 ist ;-)

Lava
16.04.2008, 18:14
Achso, und die alle mit ihrer infektiös bedingten floriden Pneumonie rennen solange unbehandelt frei rum, bis Anfang 2003 ist ;-)

Das versteh ich jetzt nicht.

Unregistriert
16.04.2008, 18:14
aber was ist mit jemandem der schon im Dezember krank war und erst im Januar aufgenommen wird? Bin für Prävalenz!
Klar Pneumonie ist akut, aber ich finde die Frage nicht eindeutig gestellt!

Unregistriert
16.04.2008, 18:15
Ich meine das schon so wie du, hat nur länger gedauert bis ich es geposted hatte...

Unregistriert
16.04.2008, 18:17
Dann fallen aber die Patienten, die im Dezember 03 eine bekommen haben und erst 2004 gehen ebenso raus - ein wunderbares Fließgleichgewicht.

Würde es sich um Tumorerkrankungen oder so handeln, dann könnte ich mir auch Prävalenz vorstellen, aber bei einer infektiösen Pneumonie...

Unregistriert
16.04.2008, 18:17
pneumonie ist eine akute erkrankung...

kein chronischer zustand...

und in der klinik sind nun mal alle akuten neu fälle

somit eindeutig indizens

Unregistriert
16.04.2008, 18:26
ist ziemlich eindeutig:
jemand wird am 31.12.2002 krank und stationär aufgenommen, dann würde er unter die prävalenz von 2003 fallen. da aber nur die akten vom 1.1.2003 gezählt werden, kann somit nicht die prävalenz bestimmt werden.

wird jemand am 31.12.2003 krank, fällt er aber auch noch unter die inzidenz.

von daher kann es nur die inzidenz sein, die bestimmt wird.

MEDI-LEARN
16.04.2008, 19:43
Hallo,

aus unserer Sicht ist diese Frage nicht ganz unstrittig.
Auf Grundlage der Schilderung ist unseres Erachtens sowohl eine Schätzung der Inzidenz als auch der (Intervall)-Prävalenz möglich.

Inzidenz beschreibt die Zahl der Neuerkrankungen. eine stationär, infektiöns bedingte Pneumonie ist eher keine chronische Erkankung, die über lange Zeit anhält und wegen der man immer mal wieder im Krankenhaus augenommen wird. Selbst wenn es bei den Aufnahmen einige Wiederholungserkrankungen gab, so erlauben die Daten in jedem Fall eine Schätzung der Inzidenz, da solche Wiederholungsfälle eher die Ausnahme sein dürften und eine "SChätzung" auch immer noch einen Fehler erlaubt.

Prävalenz beschreibt die Häufigkeit der Erkrankungen insgesamt. Hier unterscheidet man zwischen Punkt- und Intervallprävalenz. Die Punktprävalenz gibt an, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Erkrankung zu einem Zeitpunkt angetroffen wird, die Intervallprävalenz gibt einen Zeitraum an, in dem man mit einer Erkrankung rechnen muß. Da hier das gesamte Jahr 2003 genannt ist, in dem die stationär behandlungsbedürftigen, infektiös bedingten Pneumonien erfaßt wurden, kann man also auch die Intervallprävalenz schätzen.

Da es sich bei einer stationär behandlungsbedürftigen, infektiös bedingten Pneumonie um ein Erkankung handelt, die in der Regel nicht chronifiziert, da der Ausgang entweder letal ist oder die Patienten vollständig genesen, ist zu erwarten, dass die Inzidenz der Intervallprävalenz entspricht.

Wir haben uns für Inzidenz entschieden, da in der Frage die Aufnahmen gezählt wurden. Mit dieser Erfassung sind die im Januar noch im Krankenhaus befindlichen Patieten, die schon im Vorjahr aufgenommen wurden, nicht mitgezählt. Diese würden der Intervallprävalenz nicht aber der Inzidenz zugerechnet.

Diese Patienten aus dem Vorjahr, die der Intervallprävalenz zugeordnet werden müssten, wären erfaßt worden, wenn man nicht die neu aufgenommmen sondern alle Patienten erfasst hätte, die sich mit der Diagnose im Krankenhaus unabhängig vom Aufnahmedatum befunden hatten.

Wenn man aber die durchschnittliche Liegedauer kennt, kann man problemlos in Kenntnis der geschilderten Daten die Prävalenz auf jeden Fall schätzen. Da es im Fragetext heißt: Zur Schätzung der Häufigkeit ..." ist natürlich nicht auszuschließen, dass der Fragenautor möglicherweise auf die Prävalenz hinaus wollte da er ja auch geschrieben hat. "Zur Schätzung der Häufigkeit ...."

Hätte er geschrieben, zur Schätzung der neu aufgetreten ...." wäre die Frage klarer.

Na ja. ...

Hoffentlich hängt bei keinem von Euch der Ausgang der Prüfung genau an dieser Frage.

Viel Erfolg

MEDI-LEARN

januskinase
16.04.2008, 19:53
An dieser Stelle auch noch mal von mir vielen Dank für eure Mühen, Medi-Learn!

Werdet Ihr diese Frage anzeigen? Muß das ein Prüfling machen? Ich weiß nicht, ob ich so fundiert eine Frage rügen kann.
Ich würde wahrscheinlich schreiben: "Ich habe aber den anderen Buchstaben genommen, weil das doch auch so ist. Könnten Sie bitte darüber nachdenken und mir (und ein paar anderen) den Punkt trotzdem geben?" ;-)

Ersa
16.04.2008, 19:56
Danke, liebe Medi-Learner! Da bin ich ja beruhigt, dass ich doch nicht so völlig falsch gedacht habe ;-)

Unregistriert
16.04.2008, 22:46
Meiner Meinung nach ist die Frage nicht zu beantworten. Denn die Akten spiegeln ja nur die wirklich stationär aufgenommenen Patienten wider, also nicht diejenigen, die sich ambulant oder gar nicht behandeln ließen. Insofern kann man keine Aussage zur Gesamtinzidenz oder-prävalenz in dem Bundesland machen.