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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was würdet ihr studieren falls es mit Medizin nicht geklappt hätte/klappen würde ?



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ClooneyGeorge
22.09.2002, 09:05
Ok ich weiss das diese Frage wohl schwer zu beantworten ist, zumal fast alle hier noch im Studium sind bzw. eher wenig Erfahrung mit dem Alltag als Arzt haben, doch interessant finde ich die Frage schon. :-blush

Eine Ärztin meint vor einigen Monaten zu mir, dass wenn sie nochmal die Wahl hätte, Reiseveranstalterin werden würde.
Sie riet mir auch ziemlich vom Studium ab, war anfang 50 und sehr gerädert vom Krankenhausalltag/Arbeitszeiten.

Ich persönlich kann jetzt nicht unbedingt behaupten, dass Medizin für mich der einzige Wunsch ist, wenn auch er an höchster Stelle schon seit laaaanger Zeit steht.
Auf jeden Fall möchte ich was machen wo man viel mit Menschen zu tun hat, meine jetzige Zivistelle in der Sonderschule z.B. gefällt mir sehr gut, sowas könnte ich mir auch vorstellen, nur würde mir der Bezug zum Naturwissenschaftlichen fehlen...Lehrer in der Oberstufe vielleicht Mathematik/Biologie wär auch nicht verkehrt. :-))
Man kann sicher auch den gesamten Rest seines Lebens ganz gut an der Uni verbringen , in diverse Studienfächer reinschnuppern und Ideen austauschen. :-lesen
Naja, wohl ein Luxus der nicht möglich ist.

Pünktchen
22.09.2002, 10:07
Das letzte Mal, daß ich mir diese Frage gestellt habe, war in der Physikumpanik a la ich schaffe das nie... :-notify

Alle machten sich Gedanken darüber, was sie wohl später machen würden...viele Mädels überlegten sich, ob sie in die Medizin passen...wie sie Familie und Job unter einen Hut bringen könnten...andere hatten sich schon überlegt, wenn es schief geht etwas anderes zu studieren...z.B. Sport, Meeresbiologie, Soziologie/Psychologie (im übrigen haben alle bestanden und studieren weiter medizin) :-)

und ich stand da und wusste nicht was ich anderes hätte machen sollen :-blush ...Arbeitszeiten, Familie...für alles gibts ne Lösung...ich musste einfach gut genug sein und es schaffen...
früher hatte ich mich für Archäologie interessiert ich hatte in der 12.klasse angefangen noch Griechisch zu lernen, doch die Arbeitsaussichten im Fach Archäologie sind sehr schlecht, also wer gerne buddelt und entdecken will ist fehl am Platz...tja somit hatte sich meine einzige alternative in luft aufgelöst.
heute würde ich nicht mit Archäologie anfangen da ich schon zu lange aus dem Stoff (Latein,Antike,Griechisch) raus bin...
in der 12.Klasse kurz vor dem Abi kam mir der Gedanke Maurer zu werden :-blush ( :-? immer vor irgendwelchen entscheidenden Prüfungen seltsam) lag wahrscheinlich daran,daß wenn man durchgefallen wäre keinen abschluss gehabt hätte...gut das ich bestanden habe (Thüringen)

achja...bei der BIZ hat der computer mir damals neben Medizin noch Agrarwissenschaften vorgeschlagen :-D

ich hab keine alternative...das ist schade

hiddl
22.09.2002, 10:27
Hmm, nach dem Physikum hätte ich fast abgebrochen und Biochemie studiert, weil ich dachte, Labor ist viel besser als Patienten. Das sehe ich inzwischen ein bißchen anders, Arzt ist wirklich zu meinem Traumjob geworden.
Ansonsten, was mich immer schon interessiert hat ist Maschinenbau (Autos bauen bei Mercedes :-notify ), Lust hätte ich auf ein paar Semester Kunstgeschichte oder Musikwissenschaften, aber ich glaube, das wäre nichts für mein Leben.
Naja, Medizin war schon gut.
Gruß, Ute

eva_luna
22.09.2002, 12:47
@ hiddl

hihi, das kommt mir bekannt vor! *g* ich stehe im moment auch mal wieder vor der entscheidung (nachdem ich mich bisher in der vorklinik mehr als dämlich angestellt habe), ob es nicht besser wäre, die liebe medizin an den nagel zu hängen und maschinenbau anzufangen. autos bauen ist soooooooooooo cool!! (allerdings schwebt mir ehrlich gesagt ein anderer hersteller als die stuttgarter vor... *g*). bis jetzt fehlt mir allerdings immer noch die courage, die entscheidung endgültig zu machen. naja, vielleicht schaff ich´s ja doch noch irgendwann, die technik und die medizin unter einen hut zu bringen.

viele grüße
eva_luna

lala
22.09.2002, 13:22
Wollte eigentlich seit meinem 14.Lebensjahr Ärztin werden...

...jetzt bin ich`s und bin mir nicht mehr so sicher ob es wirklich die sinnvollste Entscheidung war.

Klar, der Beruf an sich ist das was ich will.

Aber das WIE (Arbeitszeiten und - Belastung) war mir doch bis vor ein paar Monaten völlig unbekannt.

Jetzt habe ich mir schon mehrfach gedacht, dass es doch besser gewesen wäre Lehrerin zu werden:
Arbeitszeiten geregelt, VIEL Ferien, gutes Gehalt, sicherer Beamtenstatus, keine Wochenend-und Nachtdienste....

22.09.2002, 13:29
Original geschrieben von ClooneyGeorge
Eine Ärztin meint vor einigen Monaten zu mir, dass wenn sie nochmal die Wahl hätte, Reiseveranstalterin werden würde.
Sie riet mir auch ziemlich vom Studium ab, war anfang 50 und sehr gerädert vom Krankenhausalltag/Arbeitszeiten.

Von solchen Aussagen sollte man sich meiner Meinung nach nicht beeinflussen lassen, so lange es Aussagen einzelner Personen sind. Wenn natürlich ein ganzer Berufsstand vor dem eigenen Beruf warnt, ist es schon etwas anderes.
Es ist zwar gut und hilfreich, sich Informationen über unterschiedliche Berufe einzuholen, aber letzlich gibt es in jedem Beruf Positives und Negatives. Wenn jemand von seinem eigenen Beruf abrät, so ist das seine persönliche Meinung, aber es würden längst nicht alle Personen, die diesen Beruf ergriffen haben, ebenfalls davon abraten.
Reiseveranstalter zum Beispiel stelle ich mir ganz grauenhaft vor, weil ich da so eine Vorstellung habe, daß die gefrustete arbeitende Bevölkerung mit einem ganz extremen Anspruchsdenken ankommt, die kostbare Urlaubszeit perfekt durchorganisiert haben will und keine Pannen duldet.

Was ich gemacht hätte, wenn es mit der Medizin nicht geklappt hätte? Jetzt, direkt nach dem Physikum, kann ich ja noch gar nicht sagen, ob es klappen wird :-))
Aber vor dem Studium habe ich ja einen handwerklichen Beruf gelernt. Der war schön, und wenn's mit der Medizin nicht klappen sollte, geh' ich zurück.
Aber darüber mache ich mir im Moment gar keinen Kopf und hoffe, daß der vorhergesagte Ärztemangel uns dabei hilft, akzeptable Arbeitsbedingungen zu bekommen.

Bettina

ClooneyGeorge
22.09.2002, 13:59
Hallo Bettina,


was für einen handwerklichen Beruf hast du denn gelernt ?
Ich selbst hab vor dem Abitur über 3 Jahre als Stukkateur gearbeitet, naja, war absolut nicht mein Ding, jedoch war ich eigentlich handwerklich schon immer ganz geschickt. :-blush
Zu der Ärztin und ihrer Aussage hast du natürlich vollkommen recht, wenn ich mich so leicht beeindrucken lassen würde, wär ich heut noch aufm Bau am malochen. :-((
Ich ziehe optimistisch ins Studium und freue mich schon darauf, die Medizin birgt so ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten, dass wohl für jeden was dabei sein kann, sofern man es sich nicht selbst unnötig schwer macht.
Und wenn´s nicht klappt geht die Welt auch nicht unter, werd ich halt Astronaut. :-D

June
22.09.2002, 14:11
Diese Frage hab ich mir schon ewig lange nicht mehr gestellt - nachdem ich früher nie Medizin studieren wollte, weil es mir bei meiner "Medizinerfamilie" so vorkam, als würde ich bloß von anderen angelegte Pfade betreten, wußte ich nach einer Woche Jura (wie bin ich bloß jemals darauf gekommen?!?) plötzlich ganz sicher, daß ich wirklich Ärztin werden WILL.... Und daran hat sich bis heute nichts geändert.
Daher würde ich diese Wahl auch jederzeit wieder treffen, aber falls das aus irgendeinem Grund nicht ginge, dann hätte ich wohl Theaterwissenschaften studiert und wäre Dramaturgin geworden...
Die June :-)

ehemalige Userin 24092013
22.09.2002, 14:29
Hmmm, wie wärs mit Medizinpädagogik? :-top

Also, ich werde der Medizin ja bald den Rücken kehren und von daher kam oder kommt dieses Studium für mich in Frage.
Man hat da so ziemlich den gleichen Stoff, wie in der Medizin, nur eben nicht so extrem ins Detail und mit Menschen hat man auch zu tun :-).
Für mich ist es die beste Alternative, denn die Medizin für sich finde ich nach wie vor unheimlich interressant.
Naja und die Menschen mag ich ja dann auch........................ :-love


Liebe Grüsse Kaddel

michiwolfskin
22.09.2002, 14:31
Maschinenbau stand auch langezeit an Platz eins meiner Berufswunschliste - eigentlich bis zum Zivi, den ich im Krankenhaus machen 'musste', weil ich den Hausmeisterjob im Seniorenhotel nicht bekam. Jetzt bin ich dankbar dafür, dass es so gekommen ist.
Im KH kam dann das große Aha-Erlebnis, jetzt wollte/will ich Medizin studieren, auch wenn mir viele Assistenzärzte sagten, ich solle das bloß - allein schon wegen den Arbeitsbedingungen - nicht machen... ich hab nicht auf sie hören wollen *g*

Ich könnte mir jetzt gar nicht mehr vorstellen, Maschinenbau oder etwas in dieser Richtung zu studieren...

Hoffentlich bereue ich meinen Entschluss nicht irgendwann mal...

Viele Grüße,

Michi

lala
22.09.2002, 15:48
@kaddel:

Was genau ist denn Medizinpädagogik?
Ich meine, was macht man damit in welchem Beruf und wie sieht da die Stellensituation aus?

Und WARUM kehrst DU der Medizin den Rücken?

22.09.2002, 16:07
@ George Clooney

Hallo,

ich habe eine Schreinerlehre gemacht. Weil ich beides, die Lehre und das Medizinstudium, machen wollte und mich nicht entscheiden konnte, dachte ich mir, daß ich beides hintereinander mache. Als ich dann den Gesellenbrief in der Hand hatte, konnte ich das Handwerk irgendwie doch noch nicht sofort verlassen und habe noch zwei Jahre als Gesellin gearbeitet. Der Beruf hat mir Spaß gemacht, aber trotzdem hat mir das Medizinstudium keine Ruhe gelassen, so daß ich dann irgendwann Hobel und Stemmeisen (erstmal) „an den Nagel“ gehängt habe.
Es ist spannend, zu beobachten, daß mir alle Schreinerkollegen sagen:“ Du hast es gut, später als Ärztin arbeiten zu können.“, aber viele Ärzte und Krankenschwestern, die von meinem ersten Beruf erfahren, genau das Gegenteil sagen, nämlich:“ Die Schreinerei ist doch so ein schöner Beruf, warum tun Sie sich denn jetzt noch die Medizin an?“
Beide Seiten gehen wohl von einem vollkommen idealisierten Berufsbild aus, solange es nicht ihr eigener Beruf ist. Deswegen habe ich auch die Aussage der Ärztin, die lieber Reiseveranstalterin werden würde, so kritisch gesehen.
Warum ich bei DEN Arbeitsbedingungen der Ärzte im Krankenhaus (die man so mitbekommt, wenn man im Pflegedienst jobbt) allerdings tatsächlich Medizin studiere, verstehe ich selber nicht.


Bettina

Christoph_A
22.09.2002, 16:39
Wenn ich nicht Medizin studiert hätte,hätt ich wahrscheinlich Geschichte oder Publizistik studiert-zwischen diesen drei Fächern hab ich mich in der Kollegstufe entschieden und für Geschichte hatte ich sogar schon einen Studienplatz gebunkert,für den Fall,daß es,aus welchem Grund auch immer,mit Medizin nicht geklappt hätte. Nach vier Jahren Medizin muß ich aber feststellen,daß ich die richtige Wahl getroffen habe-ich finde,es gibt kaum ein abwechslungsreicheres Studium als unseres.

Gaja
22.09.2002, 17:04
Schwierige Frage, wollte auch Medizin studieren seit ich ca. 14 bin, daher habe ich nur versucht dieses Ziel zu erreichen :-) was ja inzwischen auch geklappt hat. Vielleicht hätte ich sonst Medizin-Informatik studiert, da mich Informatik auch interessiert - aber jetzt bin ich bei der Medizin und bleibe auch dabei, bisher gefällt es mir sehr gut :-)

blanko
23.09.2002, 09:30
Wollte eigentlich immer eher in den Bereich Frendsprachen so richtung Dolmetscher/Übersetzer, allerdings fehlte mir Französisch in meinem Repertoir und owohl ich es hätte nachholen können, bin ich irgendwie doch bei Medizin gelandet.
Ansonsten: Informatik, Biologie,...Putze, Sekretärin oder Präsident...manchmal erscheinen halt alle Alternativen besser als Medizin. :-D

blanko

ehemalige Userin 24092013
23.09.2002, 11:22
@ Docolata :-)

Ich kehre nicht der Medizin den Rücken, sondern dem Studium der Medizin.
Gib mal in einer Suchmaschine das Studienfach ein, dann kannst Du sehen, was man damit macht.
Es gibt dafür zur Zeiz wenige Plätze und man muss auch eine Menge andere Vorraussetzungen haben, um das zu studieren.
z.B. eine Fortbildung zur Unterrichtsschwester.
Was man damit machen kann?.......................Leute im medizinischen Bereich ausbilden, im Gesundheitsamt arbeiten,
öffentliche Präventivarbeit leisten...........................und , und, und.
Stellensituation? Zur Zeit sehr gut. :-)


Liebe Grüsse Kaddel

P.S. Warum ich dem Medizinstudium den Rücken kehre, wäre jetzt zu aufwendig zu erklären. :-sleppy

Kira
24.09.2002, 11:22
Meine Alternativen wären entweder Jura oder Luft- und Raumfahrttechnik gewesen... Ich bin ein Spielkind, ich gebs zu, und Jura wäre halt von dem her sicher spannend gewesen, daß jeder Fall ja irgendwie anders ist, und du für jeden Klienten individuell die richtige Lücke im Gesetz finden mußt... oder verhindern, daß die Gegenseite das nutzen kann :-blush
Was die Luft- und Raumfahrttechnik betrifft, ich studiere bei der Bundeswehr, und da hätte ich dann Waffensystemoffizier werden können, sprich der zweite Mann im Kampfflugzeug, das wär klasse... *träum* aber dank Brille und nicht gerade olympiaverdächtigen sportlichen Ergebnissen hätte das eh nicht geklappt :-D
Ich denke, mein absoluter Traum ist, auf Dauer so weiterzumachen wie jetzt... OPAssistenz, Aufnahmen, Nachtdienste, wenn ich Lust dazu hab... irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, irgendwann mal die alleinige Verantwortung für Menschenleben zu haben. Ich denk mal, das kommt mit der Zeit noch... hoff ich zumindest... aber ansonsten bin ich glücklich mit Medizin :-top

Liebe Grüße,

Kira :-winky

Lava
25.09.2002, 17:36
Ich würde vielleicht Veterenärmedizn studieren. Aber als ich gehört habe, dass die Anatomie gleich an drei Tierarten lernen, habe ich den Gedanken begraben. :-top

Mich hätten auch Biochemie, Biologie, Chemie, Geographie und Paläontologie interessiert. Aber da stelle ich mir immer die Frage: UND DANN? Das Fach mag ja interessant sein, aber was für einen Beruf mache ich dann?? Und da ich mir darauf keinen Rat wusste, bin ich bei Medizin geblieben, weil da die Berufswahl eindeutig scheint. :-D

Unregístered2002
03.10.2002, 00:48
Original geschrieben von doclala
Jetzt habe ich mir schon mehrfach gedacht, dass es doch besser gewesen wäre Lehrerin zu werden:
Arbeitszeiten geregelt, VIEL Ferien, gutes Gehalt, sicherer Beamtenstatus, keine Wochenend-und Nachtdienste....

Sie froh dass du nicht Lehrerin geworden bist: das ist ein Freifahrtschein in die Psychiatrie. Wenn ich dran denke wie viele meiner ehemaligen Lehrer sich bisher umgebracht haben oder wegen Psychisch-KO frühzeitig aus dem Dienst ausgeschieden sind dann bin ich froh nicht diesen Beruf ergriffen zu haben.

Feuerblick
03.10.2002, 11:34
Hi!

Also ich wollte niiiiiieeee studieren und wenn doch, dann ganz gewiß NIEMALS Medizin....

Mal im Ernst: Ich habe erst eine Ausbildung zur Orthoptistin gemacht und dann entschieden, daß das noch nicht alles gewesen sein kann. Hätte es mit der Medizin nicht geklappt, dann hätte ich Geschichte studiert. Die Zusage hatte ich schon.

Ob ich ewig etwas mit Patienten zu tun haben will, kann ich heute noch nicht sagen. Vielleicht orientiere ich mich irgendwann einmal in Richtung Medizin-Journalismus. Mal sehen, wie sich die Situation der Mediziner in den nächsten Jahren entwickelt.

Gruß
Feuerblick