Studienortwechsel in der Klinik - Erfahrungsberichte???

[jabab]

Hallo!
Wollte mal hören, ob irgendwer von euch Erfahrungen mit einem Studienortwechsel während der Klinik gemacht hat. Wie gut das läuft, wie viel Zeit man so verliert usw. worauf muss ich besonders achten bei so was? (Ich denk mal Stundenplan usw., schon klar, aber gibt's da irgendwelche gemeinen Fallen, die einem viel zu spät auffallen könnten?)

Bin jetzt im 2.klinischen an der Charité und würde mich gerne zum Wintersemester an mehreren Unis bewerben (Favoriten momentan: Lübeck und Erlangen) um mit meinem Freund an eine Uni zu kommen. Er studiert in Mannheim.

Wär natürlich toll, wenn's hier jemanden gäbe, der genau aus einem der beiden Orte (und möglicherweise sogar zum 3.klinischen) gewechselt hat.
DANKE!!! jasmin

[Doctöse]

Ah, Ortswechsel, mein Stichwort :-))

Also, Ortswechsel in der Klinik scheint bedeutend einfacher zu sein, als in der Vorklinik. Allerdings ist ein Wechsel nach Bayern schwierig, da ist es von Vorteil, seinen Erstwohnsitz dort zu haben (und gute Noten sind auch nicht verkehrt).

Du hast ja Berlin im Angebot. Da könntest du eher jemanden zum Tauschen finden, denn es gibt ja doch einige Leute, die nach Berlin wollen.

Ein Ortswechsel geht natürlich nur, wenn die jeweilige Uni noch Plätze im jeweiligen Semester übrig hat. Allerdings schaffen es immer wieder Leute, in höheren klinischen Semestern zu wechseln. (Liegt vielleicht daran, dass durch Erasmus, Urlaubssemester, Ortswechsel etc. doch ein paar Plätze frei werden). In Essen z.B. kamen auch noch Leute mitten in der Klinik hinzu, bzw. sind welche nach Lübeck, Hamburg, Tübingen etc. gewechselt.

Ein Zeitverlust nach Ortswechsel kann passieren. Vor allem, wenn die Unis komplett unterschiedliche Lehrsysteme haben. Allerdings bedeutet ein Ortswechsel keinesfalls zwangsläufig einen Zeitverlust. In der Klinik gibt es vielerorts keinen Jahresturnus mehr, oder das Springen zwischen verschiedenen Semestern ist erlaubt. Also keine Sorge, das lässt sich meist gut regeln, man muss eben rechtzeitig überall auftauchen und auch mal direkt für die Lehre zuständige ansprechen. Vieles, was vorher unmöglich scheint, wird dann plötzlich machbar, wenn man direkt mit jemandem spricht :-)

Ich würd an deiner Stelle folgendes tun:
1. In Tauschbörsen inserieren
2. Sämtliche nützlichen Infos der Uni-Homepages raussuchen und notfalls eine Liste machen, was man wo braucht. (Das ist echt wirr, manche wollen alles beglaubigt, manche nur einen Teil, manche nichts,...). Ansonsten die Unis direkt anrufen.
3. Begründungsschreiben werden manchernorts gern gesehen (Ein paar Zeilen zusätzlich können aber so oder so nicht schaden) :-))
4. Anrufen. Auch auf diese Weise kann man zu seinem Platz kommen, indem man immer mal wieder sein Interesse bekundet :-))

Mfg Öse, die zum 6. Klinischen wechselt (und es schon viel eher hätte tun können) :-winky

[jabab]

Also, danke erstmal für die schnelle Antwort :-winky

Tauschen geht leider nicht, weil die Charité das nur zum 1.klinischen oder dann wieder zum PJ zulässt. Sonst wäre das alles bedeutend einfacher, hatte schon jede Menge Tauschpartner, bis sich das dann herausgestellt hat :(
Ja, mit dem Bewerbungskram kenn ich mich schon ganz gut aus. Kam letzten Sommer aus Ungarn und musste mich an sämtlichen deutschen Unis bewerben, d.h. damit hab ich genug Erfahrung.

Mein Problem ist jetzt, dass hier z.B. Mikrobio erst nach dem 3.klinischen statt (wie an den meisten Unis üblich) nach dem 1.oder 2. klinischen abgeschlossen wird. D.h. dieser Schein würde mir fehlen. Und ich glaub noch einige andere (so genau blick ich da auch noch nicht durch).
Dann muss ich jetzt am besten jede Uni einzeln abtelefonieren um nachzufragen, inwiefern das nen Problem darstellt, oder?

Und was soll man in so ein Bewerbungsschreiben schreiben? "Ich find Ihre Uni sooo toll, nur positives gehört" oder "es geht hier um die Liebe, also geben Sie sich einen Ruck, nehmen Sie uns an." Klingt beides... naja. Was hast du denn reingeschrieben?
Und am Telefon einfach immer wieder sagen, dass man immer noch Interesse hat oder wie?

Danke!

[abcd]

Ich hatte nach dem ersten Klinischen von Lübeck nach Würzburg gewechselt. Ich hatte einen Tauschpartner. Meine Scheine wurden alle anerkannt. Zeit verloren hatte ich dadurch nicht. Es hängt halt immer von den jeweiligen Stundenplänen ab, ob man alle Kurse, die einem noch fehlen besuchen kann oder ob etwas parallel läuft.

[Doctöse]

Nicht jede Uni legt Wert darauf, welche Scheine man bei einem Wechsel mitbringen würde. Manche wollen das halt wissen, aber das bedeutet nicht sofort einen Nachteil, wenn dir z.B. Mibi fehlt. (In Freiburg gibts aber z.B. eine Liste, welche Scheine man wann mitbringen sollte, da hättest du mit Mibi ein Problem). Also schau erst mal, was die Unis sehen wollen. Das steht meist bei den Bewerbungsformularen dabei. Wenn da nichts von Scheinen erwähnt wird, dann brauchst du auch keine Scheinkopien einzureichen. Sicherheitshalber kannst du ja trotzdem die jeweiligen Unis anrufen und nachfragen. Meist verraten die einem auch, wie die Chancen stehen, einen Platz zu bekommen.

Dass man aus Berlin so schlecht wegtauschen kann, ist natürlich doof. Dann bleibt nur die Direktbewerbung.

In den Brief hab ich geschrieben, warum ich unbedingt an diese Uni will. Hatte auch für mehrere Unis ein paar nette Gründe, sowas wie Famulaturen an deren Lehrkliniken, etc. Da hab ich dann die Famulaturzeugnisse in Kopie angefügt.

Angerufen hab ich dann ca. 1 Monat vor Semesterbeginn und mal nachgefragt, wie es denn ausschaut mit einer Zulassung und erwähnt, dass ich immer noch sehr gern an die Uni möchte. :-))

Am wichtigsten ist, dass du rechtzeitig alles zusammensuchst, was du für die Bewerbungen brauchst. Ich hab ca. 2 Monate vor Bewerbungsbeginn damit angefangen und die Zeit war auch nötig. Allein die ganzen Telefonate (man hat ja auch mal Uni, wenn die Dekanate Sprechzeiten haben, also auch schon mal raus aufs Klo und dort telefoniert^^). Dazu kommen die Kopien, Beglaubigungen, jeder Antrag wollte zu einem anderen Zeitpunkt rausgeschickt werden (teilweise Onlinebewerbung), etc. Kurzum, ganz schön viel Papierkrieg, der seine Organisation braucht.

[jabab]

ok, danke, dann werd ich demnächst mal anfangen mit der organisation des ganzen...
ähm, könntest du mir konkret sagen, was du in so nem begründungsschreiben als gründe vorgebracht hast? mit famulaturen dort kann ich nämlich leider nicht dienen. dass man die stadt toll findet ist auch eher nen bescheidener grund, oder?
der vater von ner freundin ist ja auch in lübeck professor, hab schon überlegt, dass der uns ja ne bescheinigung ausstellen könnte, dass wir bei ihm ne doktorarbeit machen und das dann als härtefallantrag aus wissenschaftlichen gründen verpacken. aber bei zwei leuten (und dem gleichen professor...) ist das doch recht auffällig, oder. weiß auch nicht ob der das machen würde.

[Doctöse]

Also ich hab halt vordergründig in den Schreiben angegeben, dass ich einfach unbedingt an die Uni will, mir das jeweilige Unisystem gefällt und dann eben die Famulaturen und Kurse in der Gegend als Begründung aufgeführt, dass ich da wieder hin muss. Verwandte hab ich da auch in der Nähe und dann hab ich noch geschrieben, dass ich mich recht oft in der Stadt befinde (stimmt auch). Ok, ich hab auch ein wenig geschleimt *zugeb* :-blush Aber das war es mir einfach wert :-)

Diese Bescheinigung für die Doktorarbeit ist eine super Idee! Und selbst wenn es für 2 Leute ist, egal. Du musst mal schauen, manche Unis haben auch Felder auf ihren Formularen, wo man genau solche Gründe wie Doktorarbeit, etc. anführen kann :-) Irgendwo sollte es für euch beide klappen. Vielleicht solltet ihr auch Kiel in Betracht ziehen, da sind mehrere aus meinem alten Semester zum 2. und 3. klinischen hingewechselt. Aber auch nach Lübeck hat es zum höheren Semester geklappt (wohlgemerkt alles Ortswechsler, kein Tausch). Vorhersagen kann man natürlich nichts, aber komplett unmöglich ist so ein Wechsel nicht, es gibt halt wie immer Orte, wo man leichter hinkommt und welche, wo es schwierig ist. :-nix