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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gynäkologie Klinikum St. Marien Amberg



Doctöse
20.04.2008, 18:39
Mir ist aufgefallen, dass ich noch nichts zu meiner Lieblingsfamulatur veröffentlicht habe. ;-)

1. Allgemeine Daten zur Klinik
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- Stadt: Amberg in der Oberpfalz :-love
- Klinik: Klinikum St. Marien
- Abteilung: Gynäkologie und Geburtshilfe
- Chefarzt: Prof. Dr. Anton Scharl
- Ansprechpartner: einfach über das Kontaktformular der Klinik-HP eine Anfrage senden. Der Rest ergibt sich dann von selbst.
- Postalische Adresse der Klinik: Klinikum St. Marien Amberg
Mariahilfbergweg 7
92224 Amberg
- Internetadresse der Klinik: Klinikum St. Marien (http://www.klinikum-amberg.de/)

2. Betreuung und Arbeitsklima
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- Von wem wurdest du betreut?
Von allen Ärzten, mit denen man gerade zu tun hatte, sowie von den Hebammen.

- Wie schätzt du die Betreuung ein?
Sehr gut! Absolute Spitze. Mir wurde viel erklärt, gezeigt und auch zugetraut.

- Gibt es Famulanten, PJler auf Station im Haus?
Das Haus ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Erlangen und Regensburg. PJler und Famulanten waren eher in den anderen Abteilungen angesiedelt, erst in den letzten Tagen meiner Famulatur kam eine PJlerin in die Gyn.

- Wie war der Umgang im Team?
Super! Tolles Arbeitsklima, es wurde oft gescherzt. Die Ärzte sind nett, auch das Pflegepersonal ist echt klasse (gemeinsame Gartenparties, hehe). Auch im OP ging es bisweilen recht lustig zu. :-)) Das OP-Pesonal ist auch sehr nett!

3. Praktische Tätigkeiten / Aufgaben / Tagesablauf
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- Welche Vorkenntnisse hattest du?
Das war meine zweite Gyn-Famulatur, zudem hatte ich den Gyn-Schein und das Blockpraktikum schon hinter mir. Dementsprechend echt gute Vorkenntnisse.

- Dein Aufgabengebiet
Blut abnehmen, allerdings nicht auf allen Stationen, es wurde hier zwischen den Assis und mir brav aufgeteilt. Patientinnen aufnehmen, untersuchen. OP-Assistenzen, dabei sehr viele 1. Assistenzen. Man steht als Famulant im OP-Plan. Manchmal tauchte ein Assi nicht im OP auf, so dass der OA dann sagte, dass wir eben allein operieren. Aber auch so gabs genug Gelegenheiten, als 1. Assistenz im OP zu stehen, z.B. bei Sectios, abdominalen Hysterektomien, Laparaskopien, etc. Kleinere Eingriffe durfte ich auch allein machen :-)) Z.B. Hysteroskopien, bei der Laparaskopie mit den Werkzeugen üben, Fibrome entfernen. Das war echt spitze, weil man mir das einfach mal zutraute und eben nicht reines Hakenhalten angesagt war. Nähen war auch möglich. :-top

- Arbeitszeiten
So gegen 8 Uhr wurde mit den Hebammen gefrühstückt, gegen 8:30Uhr dann Besprechung im Kreißsaal. Dabei jeden Montag Weiterbildung. Arbeitsende im Schnitt gegen 16 Uhr, manchmal früher, manchmal später (wenn es was zu sehen gab, oder man im OP war). Dienst mitmachen lohnt sich!!! Habe da auch nochmal viel gesehen und gemacht und es gibt einen Tag frei dafür.

- Beschreibe kurz deinen Tagesablauf
Anfangs war ich auf der Geburtshilfe eingeteilt. Dort hab ich dann jeden Morgen auf der Prä- und Postpartalen Station Blut abgenommen. Wenn eine Sectio geplant war (wovon man in Amberg ausgehen kann, hohe Sectio-Rate), konnte man mit an den Tisch. Ansonsten durfte ich im Kreißsaal die Frauen untersuchen, Muttermund tasten, bei Geburten zuschauen und helfen und als Highlight die U1 bei den Babys machen :-love :-love :-love
Wenn Frauen zur Kontrolle kamen, durfte ich mit dem Sono ausmessen, wobei mir die Assis meist über die Schulter schauten und mir Anleitung gaben :-)
Ansonsten gabs auf der Geburtshilfe noch jede Menge Sectio-Aufklärungen, die ich auch machen durfte.
Auf der Gyn hab ich morgens auch Blut abgenommen, danach gings meist in den OP, manchmal stand auch direkt nach der Frühbesprechung der OP an. Wenn es nicht in den OP ging, habe ich Patientinnen aufgenommen und untersucht.
Mittagspause war meist möglich. Nach dem Mittagessen stellte man die Patienten einem OA vor, oder es ging in den OP. Nach der Nachmittagsbesprechung durfte ich meist gehen.

4: Drumherum
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- Verpflegung:
Es gibt für Famulanten Ermässigungen beim Essen. Leider nicht komplett gratis (für PJler ist es noch preiswerter). Die Kantine ist ok. Frühstück bei den Hebammen war für die kleine Famulantin gratis :-)

- Möglichkeit der Unterkunft für Auswärtige/Verkehrsanbindung
Das Klinikum liegt nah am Bahnhof Amberg. Wer also unbedingt mit der Bahn pendeln möchte, kann dies tun, Verbindungen aus Erlangen sind aber nicht sooo gut. Unterkunft ist nicht so einfach, wie gedacht. Es gibt zum einen die Schwesternwohnheime, diese sind kostenpflichtig (um 200 Euro/Monat), sowie Personalwohnheime (dort kam ich gratis unter). War bei mir Glückssache, dass noch ein Personalzimmer frei wurde. Diese sind übrigens renoviert, mit eigenem Bad, kleiner Küchenzeile und Balkon. Schön. Also rechtzeitig drum kümmern. Ich hatte mich 3 Monate vorher beworben, da gab es erst mal nur Zimmer, für die ich hätte bezahlen müssen. Aber sobald im Personalhaus was frei wird, reservieren die Leute aus der Personalabteilung sofort für einen :-)

- Arbeitskleidung:
Wird gestellt, gibt es auch reichlich.

5: Resumee / Fazit
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- Was hat dir sehr gut gefallen?
Mir hat es sehr gut gefallen, dass das Klinikum Amberg die Annehmlichkeiten eines mittelgroßen Hauses mit dem Spektrum einer Uniklinik vereint.
Die Operationen reicht von Laparotomien, über vaginale OPs bis hin zu Mamma-OPs. Dabei gab es auch den ein oder anderen Kolibri zu sehen, denn das Klinikum Amberg hat ein großes Einzugsgebiet. Man bekommt hier also nicht nur alltägliches zu sehen, sondern auch Patientengut, welches sich andernorts nur an Unikliniken findet :-top
Zudem herrscht hier ein gutes Arbeitsklima. Ich wär gern noch länger geblieben :-)


- Was hat Dir überhaupt nicht gefallen?
Eigentlich nur eine Sache: die echt hohe Sectio-Rate fand ich nicht so toll.

- Wenn Du Deinen "Zustand" (emotional und in Bezug auf fachliche Kenntnisse) vor dem ersten und nach dem letzten Tag vergleichst, wie würdest Du die Entwicklung während der Famulatur einschätzen?
Hm, ich hab mit Sicherheit dazu gelernt. Vor allem, was die Praxis angeht (Theorie hatte ich ja schon reichlich zuvor). Mir hat die Arbeit sehr gefallen, weil sie vielseitig war, es selten stressige Tage gab und es einfach viel zu sehen und zu tun gab. Das war definitiv meine schönste Zeit in einer Klinik!

- Dinge, die Dir sonst noch so spontan einfallen, sind z.B. [...]
Amberg ist toll. Ich liebe diese kleine schnucklige Stadt :-love