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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe beim Start auf der Intensivstation



Myribelle
05.05.2008, 19:28
Hi!

Ich bin jetzt seit einem Jahr in der Inneren Medizin tätig und soll ab Juli auf die internistische Intensivstation.
Kann mir irgendjemand vielleicht ein paar nützliche Tipps geben bzw. ein bisschen Literatur empfehlen?

Danke!

Eure Myribelle

5-Aminolävulinsäure
05.05.2008, 21:14
Also zuerst habe ich mir auf der ITS das tägliche Procedere und vor allem das spezielle ITS-Computerprogramm erläutern lassen, ohne dieses ist man aufgeschmissen! Weiß ja nicht, welches in Eurer Klinik etabliert ist.
Gute Lektüre wäre das "Repetitorium Intensivmedizin".
Gruß Amino

Leelaacoo
05.05.2008, 21:18
Hi du! Ich finde "Interdisziplinäre Intensivmedizin" aus dem Thieme Verlag am übersichtlichsten, zumal wir auch viele neurologische und Intox-Patienten aus der Psych haben...für einen dickeren Wälzer reicht die Zeit meistens nicht und bisher habe ich keine großen Lücken entdecken können...bin aber auch erst seit 3 Monaten auf der ITS.
Das allerschlimmste finde ich aber manchmal das Verhältnis zur Pflege, die sind sehr gut in vielen Dingen und haben deutlich mehr Ahnung von Beatmung und Ähnlichem als jeder Assi, die Verantwort trägt man aber immer alleine und das lassen sie einen auch spüren. Wenn man Dinge vielleicht noch nicht so draufhat, erntet man blöde Kommentare, wenn man aber fragt, wie man es besser/ anders/ üblicherweise machen soll/sollte, bekommt man nur zu hören: "Du bist der Arzt, mußt du wissen" oder "Das ist deine Verantwortung". Ist ja an sich schon richtig, aber bizarr, wenn 5 Leute bei der Reanimation um dich herumstehen und keinen Finger rühren, bis du alle Ansagen machst, auch wenn die es auf dem Effeff können und es deine erste Rea ist. Und nachher kommen nur blöde Kommentare ohne wesentlichen Lerneffekt. Also wurschtelt jeder Assi erstmal vor sich hin und nach 6 Monaten, schwupps, ists auch schon rum. Sind natürlich nicht alle so...aber gerade heute war die Mischung sehr suboptimal...5 Minuten nach (leider nicht erfolgreicher) Rea kommt die Frage, wann nun endlich der Verlegungsbrief für einen anderen Patienten endlich fertig ist...Hallo???
Trotzdem bin ich froh, endlich von Normalstation runter zu sein, mußte 2 Jahre warten...arghh.


Also dickes Fell zulegen und zu deinen Entscheidungen stehen...man fühlt sich meistens wesentlich unfähiger, als man es wirklich ist.

LG Lee :-party

Trojan
05.05.2008, 21:38
Ge-nau. Und dann macht man das jahrelang, wird immer besser, und irgendwann erfährt man dann beiläufig, dass man sowieso von den ITS - Schwestern für inkompetent gehalten wird und nen schlechten Ruf hat... :-kotz

Christoph_A
07.05.2008, 19:29
Zu empfehlen ist der Abdullah internistische Intensivmedizin zum Nachschlagen, für die Akutsituationen tuts auch das good old Hexal Notfallmanual. Im Endeffekt ist Intensivmedizin learning by doing-nach der zehnten rea, dem zehnten ZVK, der zehnten Thoraxdrainage wirds Routine. Ist überhaupt keine Hexerei, sondern redundante, mechanistische Arbeit.
Und nach ein paar Monaten wuppt (fast) jeder den Laden.
Achja, was das Pflegepersonal betrifft-die sind in vielen Dingen sehr fit, aber haben oft keine Ahnung von Zusammenhängen-niemals vergessen, Du bist der Arzt und im Zweifelsfall werden sich alle, insbesondere die, die die Klappe am weitesten aufreissen, hinter Dir verstecken, wenns schiefläuft. Deshalb von Anfang an Stärke zeigen. Und dazu gehört auch, das Personal einzubinden, wenn man auf es angewiesen ist oder seine Fehler zugeben, wenn man welche gemacht hat, damit bin ich jedenfalls immer gut gefahren.

Hypnos
08.05.2008, 13:40
Ge-nau. Und dann macht man das jahrelang, wird immer besser, und irgendwann erfährt man dann beiläufig, dass man sowieso von den ITS - Schwestern für inkompetent gehalten wird und nen schlechten Ruf hat... :-kotz

Da machst Du was falsch, Kollege...:-))

Die Pflegekräfte, mit denen ich zusammengearbeitet habe, waren immer recht dankbar, wenn ich da war / bin...

Habe aber mittlerweile auch schon fast 3,5 Jahre Intensivmedizin auf den Schultern...

Grombühlerin
14.05.2008, 20:30
bei mir haben die Schwestern nie das gemacht, was ich angeordnet hatte sondern das, was richtig war. Habe dann im Laufe der Zeit meine Anordnungen angepasst! :-))

muinator
14.05.2008, 23:49
Hallo,

erst mal - ich will dich ja nicht beunruhigen, ist es ziemlich früh für eine Intensiv - nach einem Jahr ! na ja - es ist wies ist......

Das wichtigste ist - du musst dich für die Nachtdienste fit machen. D.h. alles manuelle sollte wie im Schlaf gehen.........und wiederum heisst alles auf Intensiv musste du unter supervision machen - so lange du eine noch hast.

Für spezielle Fragen - da ist insbesondere die Differentialdiagnostik wichtig - habe ich eine recht interessante Seite gefunden bzw. zwei. Die seiten sind zwar noch recht dürftig.......aber wenn Ihr online seit.....dann kann man da innerhalb von Minuten alles finden. Leider wie gesagt - ist es zimlich dürftig.

www.doc-update.com
www.doctest.net

Grüße - Muinator

Trojan
14.05.2008, 23:59
Da machst Du was falsch, Kollege...


Wahrscheinlich, obwohl ich meiner Meinung genug gekrochen bin in der Anfangszeit. Interessiert mich aber auch nicht mehr, die sollen denken, was sie wollen. Mehr als arbeiten und versuchen, für alle Belange ein offenes Ohr zu haben kann ich nicht. Gibt ja genug Leute da, die "toll" sind und gemocht werden; hängt von der Nase ab:-nix

NeuroChirurg
15.05.2008, 08:27
Wahrscheinlich, obwohl ich meiner Meinung genug gekrochen bin in der Anfangszeit. Interessiert mich aber auch nicht mehr, die sollen denken, was sie wollen. Mehr als arbeiten und versuchen, für alle Belange ein offenes Ohr zu haben kann ich nicht. Gibt ja genug Leute da, die "toll" sind und gemocht werden; hängt von der Nase ab:-nix

Oder wie wir in Bayern sagen, Scheiß da nix, dann feid da nix ;-)