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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Derma vs. Allgemeinmed/Innere vs. Psychiatrie



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TopDog
06.05.2008, 16:54
Hallo,

ich steh kurz vor dem PJ und bin mir noch immer nicht schlüssig, welche Fachrichtung ich einmal einschlagen möchte.
Mein Vater ist niedergelassener Dermatologe und wenn ich fertig bin könnte ich eigentlich seine Praxis übernehmen.
Wenn ich richtig informiert bin, ist es momentan aber nicht so gut um die Dermatologen bestellt, der Verdienst ist verhältnismäßig gering und man ist immer auf die Überweisungen der Allgemeinmediziner angewiesen, die erstmal versuchen die Patienten so lange wie möglich selbst zu behandeln. Und selbst mein Vati ist der Meinung, daß Derma keine Große Zukunft mehr hat.

Deshalb habe ich mich schon fast von dem Gedanken, Dermatologe zu werden, verabschiedet und mir ein paar Alternativen ausgeguckt, die da wären:

a) Allgemeinmedizin/allgemeine Innere
b) Gastroenterologie
c) Psychiatrie
d) Kinder-/Jugendpsychiatrie

(wenn ihr mich davon überzeugen könnt, daß meine Einschätzung zur Derma falsch sind, dann lasse ich mich aber auch gerne eines besseren belehren)

Da ich mich eigentlich für die genannten Fachrichtungen gleichermaßen begeistern kann, wird die Entscheidung wahrscheinlich eher eine rein pragmatische werden. Die Fachrichtung mit den besten Arbeitsbedingungen, den besten Zukunftschancen und der angemessensten Bezahlung wird es am Ende werden.
Nur leider habe ich keinen Einblick in den Alltag der einzelnen Fachrichtungen um diese Fragen zu klären, deshalb wende ich mich an euch und hoffe ein paar Informationen zu den Themen Arbeitszeiten, Zukunftschancen und Bezahlung zu erhalten.

Beste Grüße,
TopDog

John Silver
06.05.2008, 18:34
Beste Arbeitsbedingungen? Beste Zukunftschancen? Beste Bezahlung? Wovon redest Du eigentlich??

Bezahlung ist für alle mehr oder minder gleich, da tariflich festgelegt. Frühestens in 10 Jahren dürfte der Mangel so groß werden, daß außertarifliche Verträge usus werden.

Beste Arbeitsbedingung an eine Fachrichtung zu hängen, ist sinnlos. Arbeitsbedingungen hängen vom konkreten Arbeitgeber, und nicht so sehr von der Fachrichtung, ab. Klar, in der Chirurgie sollte man eher erwarten, 80 Stunden pro Woche zu arbeiten, als in Derma, aber allgemeine Aussagen sind kaum möglich.

Und Zukunftschancen sind eh Spekulation. Totgesagte leben länger. Manche Fachrichtungen, denen ziemlich düstere Zukunftsaussichten prophezeit wurden, erfreuten sich plötzlich höchster Beliebtheit. Und umgekehrt.

Du solltest die Fachrichtung wählen, die Dir am meisten Spaß macht; denn das ist das einzige, was einem hilft, den ganzen Mist zu ertragen - Spaß an der Arbeit. Du solltest erst abwarten, was Dich im PJ erwartet. Triff solche Entscheidungen nicht früher, als Du wirklich mußt.

LasseReinböng
06.05.2008, 19:20
Hallo TopDog,

was die Zukunft bringt, weiß keiner. Ich würde Derma jedenfalls derzeit nicht machen wollen. Mein Vater ist auch Dermatologe und hat so manchen dermatologischen Kollegen im Laufe der letzten Jahre ins Ausland ( Frankreich, Norwegen) verabschiedet. Die Verdienstmöglichkeiten in der Derma sind in Deutschland Schei$$e , und manchmal, oder eigentlich ziemlich oft, mache ich meinem Vater Vorwürfe, daß er nicht aus Deutschland weggegangen ist !
Natürlich gibt es gutverdienende Dermatologen, aber die geben sich schon lange nicht mehr mit Kassenpatienten ab.
Letztlich ist das alles aber anderen nur schwer zu vermitteln, Derma wird nun einmal von vielen Medizinern stark idealisiert, zum ästhetischen Lifestyle-Fach verklärt.

TopDog
06.05.2008, 20:47
@LasseReinböng:
Das bestätigt meine Ansicht. Mein Vater wollte wegen der Bedingungen hier nämlich auch nach Norwegen, hat sichs dann auf Grund seines Alters aber doch anders überlegt.

@John Silver:
klar klingt das jetzt nach Profitgier, wenn ich sage, daß ich mir die Fachrichtung raussuchen will, die angenehme Arbeitszeiten und Gehalt bieten aber wenn ich für die Facharztausbildung jeweils die gleiche Zeit investiere und mir die Fächer gleich viel Spaß bereiten, wäre es doch Quatsch nicht auch diese Kriterien zu berücksichtigen.
Und ich höre zum ersten mal, daß die Bezahlungen der verschiedenen Fachrichtungen gleich sein sollen. Das gilt dann bestimmt nur für Klinikärzte, oder?

Ich hab schon oft gehört, daß es bei Psychiatern recht humane Arbeitszeiten geben soll.
Stimmt das denn?

Von niedergelassenen Allgemeinmedizinern hört man hingegen das ganze Gegenteil.

MfG,
TopDog

LasseReinböng
06.05.2008, 21:21
@TopDog

ja, bzgl. des Alters - war in meiner Familie genauso. Mein Vater ist mehrere Male zu Vorstellungsgesprächen nach Norwegen gereist und hat sich diverse Kliniken angeguckt. Er hatte selbst im hohen Norden Norwegens stets deutsche Mitbewerber.

John Silver
07.05.2008, 18:20
@John Silver:
klar klingt das jetzt nach Profitgier, wenn ich sage, daß ich mir die Fachrichtung raussuchen will, die angenehme Arbeitszeiten und Gehalt bieten aber wenn ich für die Facharztausbildung jeweils die gleiche Zeit investiere und mir die Fächer gleich viel Spaß bereiten, wäre es doch Quatsch nicht auch diese Kriterien zu berücksichtigen.
Und ich höre zum ersten mal, daß die Bezahlungen der verschiedenen Fachrichtungen gleich sein sollen. Das gilt dann bestimmt nur für Klinikärzte, oder?

Ich hab schon oft gehört, daß es bei Psychiatern recht humane Arbeitszeiten geben soll.
Stimmt das denn?

Von niedergelassenen Allgemeinmedizinern hört man hingegen das ganze Gegenteil.

MfG,
TopDog

Profitgier ist das sicher nicht, ich würde halt davon abraten, solche Kriterien zu wichtig zu nehmen.

Zwar bezog sich meine Aussage über Gehälter in der Tat auf Klinikärzte, jedoch darfst Du Dich nicht an momentanen Bezügen von Ärzten in Praxen orientieren, denn da wird es in naher Zukunft sehr wahrscheinlich große Änderungen geben, und nicht unbedingt zum Besten.

blanko
07.05.2008, 18:47
Hallo, ...

Deshalb habe ich mich schon fast von dem Gedanken, Dermatologe zu werden, verabschiedet und mir ein paar Alternativen ausgeguckt, die da wären:

a) Allgemeinmedizin/allgemeine Innere
b) Gastroenterologie
c) Psychiatrie
d) Kinder-/Jugendpsychiatrie

(wenn ihr mich davon überzeugen könnt, daß meine Einschätzung zur Derma falsch sind, dann lasse ich mich aber auch gerne eines besseren belehren)



Derma? Allgemeinmedizin? Psychiatrie?

Willst Du nicht richtiger Arzt werden? ;-)

Ne mal im Ernst, das sind ja so unterschiedliche Richtungen. Das kannst nur Du wissen, was Dich interessiert. Ein Zuckerschlecken ist es gerade in der Assistenzarztzeit nie.
Kann ich Dich vielleicht nicht doch noch mit HNO :-love locken?

trackfun
07.05.2008, 20:20
In einer Psychiatrischen Akutstation kann es sehr stressig abgehen -, wenn zum Beispiel aus drei geplanten Aufnahmen , fünf werden, die Kollegin is krank und die Stationspsychologin in der Tagesklinik tätig ist, und keine Zeit für Patientengespräche hat. etc. etc. Ich liebe die Psychiatrie und nehme diese Aufgaben frohen Mutes …
Lieber Kollege, unser Fachgebiet ist sehr schön, dennoch es der humanen Bedingungen wegen auszuwählen erweist sich als "mutig".

MfG
Trackfun

test
07.05.2008, 20:22
Wenn monetäre Aspekte im Vordergrund stehen gibt es keinen anderen Weg als ins Ausland zu gehen.
Um sich in Deutschland nach monetären Aspekten ein Fach auszusuchen sind für meinen Geschmack die Gehaltsunterschiede zwischen den Fächern zu gering, da wähle ich lieber nach Vorliebe und Interesse, das Ausland bleibt einem ja weiterhin offen. ;-)

Dr. Psycho
08.05.2008, 18:02
Hallo Topdog,
ich kann Dein "Dilemma" unheimlich gut nachvollziehen- ich habe mir vorm PJ als es drum ging, sich für das Wahlfach zu entscheiden nen ähnlichen Kopp gemacht wie Du!
Mir fiel es unglaublich schwer, mich zwischen Derma und Psychiatrie zu entscheiden- hatte in beiden Fächern lange Famulaturen gemacht, die mir beide sehr viel Spaß gemacht haben. Und Allgemeinmedizin fand ich auch immer toll...
Nach langem Hin und Her habe ich mich dann für Psychiatrie als Wahlfach entschieden und fand das PJ auch wirklich klasse dort :-love !
Jetzt ist das schriftliche HEX vorbei, das mündliche steht vor der Tür und ich bin mir immer noch nicht sicher, was danach aus mir werden soll :-notify .
Wie gesagt, Psychiatrie ist für mich ein wahnsinnig spannendes Fach, aber auf der anderen Seite habe ich auch an allem "Handwerklichen" immer großen Spaß gehabt- z.B. den OPs in der Derma.
Und komischer Weise ist mir beim Lernen fürs HEX plötzlich aufgefallen, dass ich auch URO ganz interessant finde...
Ich denke, die Stellensituation für Psychiatrieassis ist sicherlich entspannter als für Assis in der Derma (wie es In der Uro so aussieht, weiß ich nicht)- trotzdem habe ich Schiss, dass ich mich verkehrt entscheide...
Ich glaube ich werde einfach nach der Devise verfahren: für mehrere Fächer bewerben, überzeugendstes Angebot annehmen- und wenn ich nach ner Weile merke, es war doch nicht das Richtige, kann ich ja immer noch wechseln :-keks
LG, Dr. Psycho

LasseReinböng
08.05.2008, 20:35
Naja, ich denke, wenigstens für die Niederlassungsentscheidung relevante Einkommensunterschiede zwischen den einzelnen Fachgruppen sind schon vorhanden, wenn auch nicht so dramatisch wie z.B. in den USA.

Habe Folgendes mal einem Posting

http://www.aerzteblatt.de/v4/foren/beitrag.asp?id=72336

im DÄ-Forum entnommen, welches sich auf Statistiken der KBV bezieht www.kbv.de


"Grunddaten zur vertragsärztlichen Versorgung in Deutschland (Ausgabe 2004)"

GKV-Honorare (Durchschnitt Deutschland insgesamt)
und GKV-Honorare nach Abzug der Betriebskosten:
jeweils in Euro

Innere 263 000/ 107 000
Allg.med. 179 000 / 80 000
Uro : 208 000 / 80 000
Ortho : 244 000 / 95 000
Kinder : 198 000 / 91 000
HNO: 192 000 / 80 000
Augen: 228 000 / 93 000
Gyn. 197 000 / 84 000
Chir. 204 000 / 68 000
Derma. 171 000 / 65 000
Radio. 469 000 / 83 000
Nerven: 152 000 / 72 000


Die Zahlen müssten stimmen, ich habe mir die PDF-Dokumente von der KBV-Seite mal runtergeladen und die Zahlen verglichen....

Wie das alles zu interpretieren ist, steht zugegebenermaßen auf einem anderen Blatt, ich wollte nur mal verdeutlichen, daß Einkommensunterschiede aus GKV-Tätigkeit in der Tat bestehen...generell muß man natürlich z.B. bei obigen Zahlen die tendenziell linkslastige Einkommensverteilung bedenken, desweiteren sollte man die Einkünfte durch Privatpatienten nicht vergessen.

Solange man sich nicht niederlässt, braucht einen das alles aber eigentlich nicht zu interessieren. Und mein Eindruck ist, daß diese Arbeitsform sowieso in Zukunft eine immer unwichtigere Rolle spielen wird.

Ehemaliger User 20130505
09.05.2008, 07:01
Die Zahlen müssten stimmen, ich habe mir die PDF-Dokumente von der KBV-Seite mal runtergeladen und die Zahlen verglichen....

Wie das alles zu interpretieren ist, steht zugegebenermaßen auf einem anderen Blatt, ich wollte nur mal verdeutlichen, daß Einkommensunterschiede aus GKV-Tätigkeit in der Tat bestehen...generell muß man natürlich z.B. bei obigen Zahlen die tendenziell linkslastige Einkommensverteilung bedenken, desweiteren sollte man die Einkünfte durch Privatpatienten nicht vergessen......


Und wenn man dann die unterschiedlich hohen Anteile der GKV-Honorare an den Gesamteinnahmen der Praxis mit berücksichtigt, bekommt man eine andere Rangordnung der Fachgebiete. Die sieht dann so aus:

Zitat aus http://www.aerzteblatt.de/v4/foren/beitrag.asp?id=80164


Inzwischen gibt es eine Publikation des Bundesamtes für Statistik, in dem die Einnahmen, Aufwendungen und Reinerträge der Praxen für das Jahr 2003 stehen.

Zahlen für Einzelpraxen:

Durchschnittliche Gesamteinnahmen (GKV+PKV+sonstige E.),
durchschnittlicher prozentualer Anteil der GKV-Honorare an den Gesamteinnahmen,
durchschnittlicher Reinertrag nach Abzug sämtlicher Praxiskosten .

Fach.........Einnahmen........ GKV-Anteil ..........Reinertrag
Rad...........673000 Euro.........62%...................209000Euro
Ortho........382000.................62%........... .........166000
Uro............313000..................69%........ ............141000
Chir...........350000..................64%........ ............137000
Internisten...287000................77%........... .........126000
Augen.........267000..................67%......... ..........124000
HNO...........267000..................69%......... ..........124000
Gyn............264000..................73%........ ............119000
Derma.........269000..................61%......... .........119000
Kinderärzte...241000................83%........... ........115000
Neur./Psych...208000................77%................. .104000
Allg.Med........219000.................83%........ ..........104000

http://preview.tinyurl.com/36cwp7

www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/
bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=
struktur,vollanzeige.csp&ID=1018854 Wobei man allerdings nicht vergessen darf, dass es Durchschnittswerte mit einer sehr großen Streuung sind.

LasseReinböng
09.05.2008, 16:29
@Chris06

genau den Beitrag hatte ich auch gesucht :-top

Der Hinweis auf die weite Streuung der Reinerträge um die angegebenen Durchschnittswerte ist wichtig... nach dem aktuellen Ärzte TV könnte ich nach zwei, drei Jahren Assistenzarztzeit so manchen niedergelassenen Facharzt mit 90 Jahren Berufserfahrung in die Tasche stecken...also gehaltsmäßig. Da wird nicht immer nur auf hohem Niveau gejammert, so manche Paxis steht wirklich vor dem Exitus, auch wenn man das eigentlich kaum glauben mag.

Aber wie gesagt, aus solchen Tabellen Entscheidungen für die Zukunft ableiten kann man nicht.

TopDog
09.05.2008, 21:10
Hallo zusammen,

schön, daß ihr so zahlreich geantwortet habt.

@ Dr.Psycho: ist ja lustig, daß du zwischen den gleichen Fächern wählen willst wie ich. :-)

Urologie wäre mir zu OP-lastig. Ich finde dagegen Gastroenterologie auch noch ganz interessant.

@ Chris06 und LasseReinböng: den Tabellen nach zu urteilen verdient ein niedergelassener Psychiater ja teilweise noch weniger als ein Dermatologe. Oder hab ich da was falsch interpretiert? Das sind doch Jahreserträge oder?
Und daß es um die Allgemeinmediziner so schlecht bestellt ist, hätte ich auch nicht gedacht. Fallen unter Allgemeinmediziner auch die internistischen Hausärzte (also die Internisten ohne Subspezialisierung)? :-?

@ trackfun: Ich meinte ja auch nicht, daß man als Psychiater den absoluten Lenz hat. Wenn der Kollege krank ist, wirds sicher überall stressig, das ist auf der Inneren ja genauso. Aber es ist sicher ein Unterschied zur Chirurgie oder Anästhesie mit ITS-Betreuung.

@ blanko: in der HNO sind mir die OPs teilweise zu lang, ewig im OP zu stehen ist nichts für mich. Da gefällt mir die Derma mehr, da hat man mal ein paar kleine OPs als Abwechslung, das ist angenehmer. :-)

@ test: Ausland ist sicher eine Option aber so richtig kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, Deutschland den Rücken zu kehren. Ich würde schon gerne hier im Osten der Republik bleiben. Allerdings sind hier wiederum die Bedingungen noch schlechter als in den alten Bundesländern.

MfG,
TopDog

XZar
12.05.2008, 09:23
In manchen Gebieten sieht es in der Derma soweit ich informiert bin gar nicht so schlecht aus. Ich kenne selber einen niedergelassenen Dermatologen, zwar nicht so gut, aber gut genug, um zu wissen, dass er sich um geld keine großen Sorgen machen braucht. Der hat sich auf kosmetische und ästhetische Eingriffe spezialisiert, die halt alle nicht von Krankenkassen übernommen werden. Und anscheienend gibt es genug Verrückte, die meien sie müssten sich irgendwas unterspritzen/wegschnippeln/korriegieren lassen. Vielleicht ja auch was für dich?

gruß
XZar

TopDog
13.05.2008, 09:31
In manchen Gebieten sieht es in der Derma soweit ich informiert bin gar nicht so schlecht aus. Ich kenne selber einen niedergelassenen Dermatologen, zwar nicht so gut, aber gut genug, um zu wissen, dass er sich um geld keine großen Sorgen machen braucht. Der hat sich auf kosmetische und ästhetische Eingriffe spezialisiert, die halt alle nicht von Krankenkassen übernommen werden. Und anscheienend gibt es genug Verrückte, die meien sie müssten sich irgendwas unterspritzen/wegschnippeln/korriegieren lassen. Vielleicht ja auch was für dich?

gruß
XZar

Das ist das, was Lassereinböng schon angesprochen hat, daß es auch gut verdienende Dermatologen gibt, die sich aber nicht mehr mit Kassenpatienten abgeben.
Wenn man das machen will, muß man in eine zahlungskräftige Gegend ziehen, dann ist das bestimmt lukrativ. Aber mir ist das etwas zu unsicher, denn diese Gebiete sind bestimmt schon abgedeckt.
Vielleicht ist Allgemeinmedizin doch das beste, das wird immer gebraucht werden.

MfG,
TopDog

LasseReinböng
13.05.2008, 12:46
In manchen Gebieten sieht es in der Derma soweit ich informiert bin gar nicht so schlecht aus. Ich kenne selber einen niedergelassenen Dermatologen, zwar nicht so gut, aber gut genug, um zu wissen, dass er sich um geld keine großen Sorgen machen braucht. Der hat sich auf kosmetische und ästhetische Eingriffe spezialisiert, die halt alle nicht von Krankenkassen übernommen werden. Und anscheienend gibt es genug Verrückte, die meien sie müssten sich irgendwas unterspritzen/wegschnippeln/korriegieren lassen. Vielleicht ja auch was für dich?

gruß
XZar

Hallo XZar,

solche dermatologischen Praxen kenne ich auch, teilweise sind das die reinsten "Goldgruben". Wenn einem eine derartige Tätigkeit liegt und man sich in erster Linie als Geschäftsmann und erst in zweiter Linie als Arzt sieht, warum nicht...
Aber...von denjenigen, die sich auf dem Wellness-Markt tummeln, verdient nur ein Bruchteil wirklich gut damit,denn der Markt ist logischerweise heiß umkämpft und in den meisten Regionen gnadenlos übersättigt mit Dermatologen, die auf ihren geleasten Lasergeräten sitzen und denen die Kosten davonlaufen. Es herrscht wahrlich kein Mangel an Dermatologen in den Ballungszentren und lukrativen Regionen...alle warten nur auf den nächsten P-Patienten und den nächsten Botox-Selbstzahler, natürlich auch die "normalen" Dermatologen, die nolens volens auch auf den Wellness-Zug aufspringen mußten, um ihre Praxis überhaupt zu halten. Daß inzwischen schon so mancher Orthopäde, Allgemeinarzt, HNO-Arzt usw. Botox & Co. im Repertoire hat, sollte auch klar sein. Alle rudern wie wild, um die überlebenswichtigen Igel-Leistungen abrechnen zu können, das ist nun mal ein Haifischbecken.
Imho schneiden sich die niedergelassenen Dermatologen mit dem Ausweichen auf die Igel-Medizin immer mehr ins eigene Fleisch...denn die Vergütung der GKV-Leistungen sinkt derweil munter weiter...und ein Fach, das nur noch von der Behandlung einer zahlungskräftigen Minderheit leben kann, kann auf Dauer in dieser Form nicht überleben.

So, nun habe ich mal wieder den Teufel an die Wand gemalt. Man könnte fast meinen, ich stünde mit der Dermatologie auf dem Kriegsfuß, dabei ist es an sich ein äußerst interessantes Fach !

TopDog
13.05.2008, 13:28
Hallo Lassereinböng,

für welche Fachrichtung hast du dich denn entschieden?

MfG,
TopDog

LasseReinböng
13.05.2008, 14:20
TopDog,
wenn ich das nur wüßte :-???. Es schwankt derzeit zwischen Innere, Neuro, Radiologie...und in letzter Zeit auch noch HNO :-(( Ursprünglich wollte ich einmal direkt nach dem HEX ins Ausland, aber je mehr sich das Studium seinem Ende zuneigt, desto ratloser werde ich.

P.S.: würde ich mich für Derma mehr interessieren, würde ich auch das Fach wählen...sollte es sich nach dem FA nicht gebessert haben, haut man eben ab.

Ehemaliger User 20130505
13.05.2008, 14:59
Es gibt in der Dermatologie ein imho sehr interessantes Gebiet, das nicht in den Wellnessbereich fällt und dessen Bedeutung sicher zunehmen wird: die Dermato-Onkologie. Vielleicht hätte man da auch gute Chancen auf eine interessante und gut bezahlte Stelle im Angestelltenverhältnis an einem Krankenhaus mit angeschlossener dermato-onkologischer Ambulanz?