PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kernenergie, Grüne & der Terrorkrieg



Seiten : 1 [2] 3 4

airmaria
26.09.2002, 20:05
Original geschrieben von Dr.Dolor
... Entscheidungen müssen aber IMMER zum Wohle der Menschen und der Zukunft gefällt werden. Atomstrom ist da einfach keine Lösung - Wiederaufbereitung hin oder her - das Zeug strahlt mind. 25 000 Jahre

Und wenn es 100 MRD Jahre strahlt... wie kann man einfach behaupten, daß es keine Lösung ist???
Es gibt derzeit für die gesamte Weltbevölkerung gesehen keine andere Wahl, die Energieversorgung zu sichern!!!
Und außerdem: wenn Du der Auffassung bist, das es ein Problem ist, wieso nimmst Du dann die 90% Mehranfall von dem Zeug die nächsten 30 Jahre in Kauf???

Wenn wir also kurzfristig (innerhalb von Jahrzehnten) komplett auf Kernenergie verzichten, warum receyceln wir denn nicht so lange das, was wir verbrauchen - da hab ich noch keine vernünftige antwort drauf bekommen... von niemanden!

Wenn wir sofort aussteigen, wären die in zigmillionen Jahren gereiften fossilen Energieträger in ca. einem Jahrzehnt verbraucht...

Wieso is also die Kernenergie pauschal keine (Zwischen-)lösung???


Und wenn da was solange strahlt, wo es keinen stört, isses doch auch kein Problem!!!

"Mary" airmaria

Alles wird gut
26.09.2002, 20:30
Was würdet Ihr von einem eigenen "Power-Thread" halten?
Das Thema ist schon wieder total entgleist...

Rugger
26.09.2002, 20:31
Original geschrieben von Hawok
Das Problem bei der Ökosteuer ist zusätzlich, dass das gewonnene Geld gar nicht dem Umweltsektor zugute kommt, sondern für ganz andere Zwecke verwendet wird (Sozial- und Rentensektor). Damit verfehlt die Steuer den Kern ihres Zieles.
@Hawok: da Dein politisches Wissen ja anscheinend mehr als Halb ist, und Du Deine Informationen wohl nicht ausschließlich aus den Broschüren der Union beziehst, hätte Dir folgendes auffallen müssen:
das Verwenden der Ökosteuer für ökologische Zwecke war niemals beabsichtigt (wie es z.B. gerade heute auch in den diversen Nachrichtensendungen erwähnt wurde). Vielmehr ist hier der Weg das Ziel. Die Ökosteuer ist von jeher als Regulativ ausgelegt, das die Menschen und Unternehmen dazu anhalten soll, sparsam mit Energie umzugehen. Die Erlöse sollten schon immer dazu dienen, die Lohnnebenkosten zu senken (übrigens auch ein Ziel der Union). Was daran verwerflich sein sollte, erschliesst sich mir nicht, ganz im Gegenteil. Die KFZ- Steuer wird ja z.B. auch nicht ausschließlich für den Straßenbau verwendet.
Was mein Halbwissen über das Finanzkonzept der Union angeht: es lässt sich doch wohl nicht bestreiten, daß es darauf abzielte, vor allem Reiche und Unternehmen weiter zu entlasten. Mal abgesehen davon, daß dies höchst unsozial ist, ist es auch längst beweisen, daß dies eine Milchmädchenrechnung ist. Mehr Geld für die Unternehmen bedeutet nämlich längst nicht, daß dieses auch dafür genutzt würde, die (Inlands-)Konjunktur anzukurbeln, durch die dann wiederrum höhere (ausgleichende) Steuererlöse zu erzielen wären...
Darüber hinaus war ja das ganze Wahlprogramm der Union unter "Finanzierungsvorbehalt"... Das grenzt für mich an Lächerlichkeit! Mal abgesehen davon, daß allen Parteien ein zumindestens grober finanzieller Rahmen natürlich bekannt ist, kann man genauso gut auch jedem Wähler eine Nobelkarosse schwäbischer Bauart versprechen - unter Finanzierungsvorbehalt - da sowas ja auch die Konjunktur fördert...
Außerdem, was Deine Kritik an meinen Äußerungen bezüglich Stoiber und Merkel angeht: natürlich ist es eine persönlich gefärbte Kritik, daß kann man sicher anders sehen. Aber bislang gibt es für mich jedoch keinen Grund, von den Aussagen abzuweichen. Erschreckend sind sie allemal nicht.
Zuletzt: das konservative Kräfte mir nicht sonderlich nahe stehen, nun, ich denke, daß habe ich ausreichend klar gemacht. Es ist aber müßig, mir vorzuschlagen, den Balken vor meinen Augen zu entfernen. Genauso gut könnte ich Dir raten, mal die konservativ gefärbte Brille abzunehmen und endlich die Augen zu öffnen.
Aber ich hoffe, Du hast jetzt eingesehen, daß ich mich durchaus auch mit den Inhalten auseinandergesetzt habe.
Und zu sagen:
Genau dieser Satz macht doch Deine ganze politische Einstellung deutlich, die sich nur darauf konzentriert, alle konservativen Kräfte zu verhindern. ist für mich übrigens kein Vorwurf, sondern ein Kompliment. :-top

Rugger

Rugger
26.09.2002, 20:43
Original geschrieben von airmaria
Und wenn es 100 MRD Jahre strahlt... wie kann man einfach behaupten, daß es keine Lösung ist???
Es gibt derzeit für die gesamte Weltbevölkerung gesehen keine andere Wahl, die Energieversorgung zu sichern!!! Noch kurz eine Bemerkung dazu:
Nachdem endlich in der BRD auf die Kernenergie verzichtet wird, kann man die darin gebundenen Mittel endlich nutzen, Forschung über erneuerbare Energie (und weniger Energieverschwendung) in einem vernünftigen Ausmaß zu fördern. Ich bin überzeugt, daß diese durchaus auch ökonomisch rentabel sein können (bei ausreichender Anschubförderung). Es ist für mich außerdem bezeichnend, daß die großen Energiekonzerne laut eigener Aussage auf die Wiedereinführung der Kernenergie bei einem Wahlsieg der Union verzichtet hätten.
Außerdem ist Kernenergie längst nicht die Lösung für die nächsten 100 Jahre. Es ist, wenn überhaupt, nur die billigste (viel zu billige) Lösung, auf Kosten eines viel zu hohen Risikos und der Entsorgungsproblematik. Aber damit müssen sich ja nur unsere Nachfahren rumschlagen.

Rugger

airmaria
26.09.2002, 21:12
Original geschrieben von Rugger
Außerdem ist Kernenergie längst nicht die Lösung für die nächsten 100 Jahre. Es ist, wenn überhaupt, nur die billigste (viel zu billige) Lösung, auf Kosten eines viel zu hohen Risikos und der Entsorgungsproblematik. Aber damit müssen sich ja nur unsere Nachfahren rumschlagen.

Mein Reden... wir (äh haupsächlich die Grünen) bescheißen uns selbst mit einem vermeindlich reinem Gewissen... und es geht aber um die Lösung des Weltenergiebedarfs!!!!

Oder bauen wir eine hohe Mauer um Deutschland rum???

"Mary" airmaria

Dr.Dolor
26.09.2002, 22:09
Original geschrieben von airmaria
Oder bauen wir eine hohe Mauer um Deutschland rum???
Tun wir doch schon bei fast allen anderen politischen Entscheidungen bezüglich des Nordsüd-Gefälles. Zumindest Europa. Oder? Bettelnde Neger unerwünscht. Gottseidank, damit wieder Ruhen und Ordnung im gesicherten Wohlstand herrscht. Äh...wo kommen eigentlich Aluminiumdosen her? Weiss das jemand?
Und diese ganzen überladenen Schiffe in der Adria - das muss doch nicht sein, das versaut einem ja den kompletten Urlaub!

:-D
Gruss & gute Nacht,
Daniel.

airmaria
26.09.2002, 23:08
Original geschrieben von Dr.Dolor
Äh...wo kommen eigentlich Aluminiumdosen her? Weiss das jemand?

Tja mein lieber Dolor, was du da lapidar und lieblos als Aludose bezeichnest, ist wohl eines der letzten deutschen Spitzenprodukte (nach dem Ausstieg aus der Kernenergie :-)) ) und besteht hierzulande aus Weißblech (im Gegensatz zu den amerikanischen Dosen, die derzeit das leichtere Alu verwenden, aber nicht auf diese dünnen Wände kommen, so daß sie nahezu das gleiche Gewicht haben)

Histoirsche Entwicklung:
Es wird nicht mehr lange dauern und die Lebensmitteldose feiert ihren 200. Geburtstag: Im Jahr 1810 wurden verzinnte Eisenblechgefäße zur Konservierung von Lebensmitteln patentiert. Seitdem hat sich natürlich eine Menge geändert: Heutzutage ist die Lebensmitteldose ein richtiges “Leichtgewicht”, das modernsten technischen Anforderungen entspricht.
Die ersten Getränkedosen aus Blech wurden 1934 von den Amerikanern entwickelt. Diese Dosen wurden noch aus drei Blechteilen zusammengefügt. Heute ist das anders. Der Korpus der Getränkedose samt Dosenboden wird energie- und materialsparend aus nur einem Stück gefertigt. Lediglich der Deckel wird aufgefalzt.
Auch die Getränkedose wird natürlich ständig weiter optimiert: Sie wiegt inzwischen weniger als ein Brief und die Dosenwand ist bereits dünner als ein menschliches Haar (0,065 mm).

Material:
Weißblech ist Stahl. Genauer gesagt, kaltgewalztes Stahlblech (Feinstblech). Seinen Namen verdankt das Weißblech einer hauchdünnen Zinnschicht, die elektrolytisch auf das Blech aufgebracht wird. Zinn wurde schon in der Antike als "hygienisches" Metall geschätzt, weil es für den Menschen ungefährlich ist und dem Rost widersteht. Auch heute schützt der Zinnüberzug das Material vor Korrosion. Im Durchschnitt genügen dabei etwas mehr als 2g Zinn pro qm Fläche.
Heute wird der Begriff Weißblech in Deutschland auch für die später entwickelten Alternativen, nämlich spezialverchromtes Feinstblech und organisch beschichtetes Feinstblech - gewissermaßen als Gattungsbegriff - gebraucht.

Weißblech ist ein ökologischer Packstoff. Es ist zu hundert Prozent recycelbar, und das beliebig oft und ohne Qualitätsverlust.

Die Vorzüge von Weißblech als Verpackungsmaterial werden besonders deutlich bei Lebensmitteln: Eine Weißblechdose hält Einflüsse von außen wie Schmutz, Schädlinge oder Bakterien hundertprozentig ab. Das gilt auch für Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Sauerstoff, Licht oder Fremdgerüche, die die Qualität von Lebensmitteln stark beeinträchtigen

... in diesem Sinne: gute Nacht mein lieber Dolor

Grüße, Deine "Mary" airmaria

Froschkönig
26.09.2002, 23:24
@Mary

Ich...bin schwer beeindruckt ;-)

Nacht allerseits

hobbes
27.09.2002, 00:06
Mein Reden... wir (äh haupsächlich die Grünen) bescheißen uns selbst mit einem vermeindlich reinem Gewissen... und es geht aber um die Lösung des Weltenergiebedarfs!!!!

Leider muss ich bei diesem Thread airmaria wiedersprechen. Ich befürworte zwar, dass Bush falls notwendig mit Waffengewalt gegen Saddam loszieht um dessen Beschaffung von Atomwaffen zu verhindern. Aber ich bin mindestens ebenso überzeugt von einem Atomausstieg bei der Energiegewinnung. Beides sehe ich als konsequente Bestandteile einer modernen Sicherheitspolitik. Wie kann man das (zugegebermassen) kleine Risiko eines Atomkriegs mit Saddam präventiv ausschalten und gleichzeitig Tür an Tür eines Atomkraftwerkes schlafen? Die Horrorszenarien eines atomaren Unfalles können das Ausmass von Tschernobyl bei weitem übersteigen.

Nein Atomstrom ist kein guter Strom und übrigens auch nicht besonders günstig. Wasserkraft ist z.B. deutlich billiger.
Alternativen zum Atomstrom gibt es bereits heute zur Genüge. Nur wo liegt der Ansporn für alternative Energieproduktion wenn es doch Atomstrom gibt? Wir haben EnergieÜBERkapazitäten.

Die Sicherheit der Kernkraftwerke wird immer herausgestrichen. Aber niemand kann uns glaubhaft eine 100% Sicherheit garantieren. Aber gerade eine solche fordere ich von einer Technologie, welche nicht nur mein Leben, sondern dasjenige eines grossen Teils der Menschheit und des Tierreiches ausrotten imstande ist.

Die Wiederaufbereitung von Kernstäben ist übrigens, liebe Mary, nicht gefahrlos und bedingt diese unsäglichen ausserordentlich riskanten Transporte von Brennstäben. Auch Atomstrom ist kein Pepetum mobile, daher können wir nicht einfach immer die Abfälle recyclieren. Es entsteht auch dann noch Restmüll.

Noch eines: wenn du von Gesamtweltenergiebedarf sprichst, dann müssen noch viel rascher von der Atomenergie weg und zwar weltweit. Oder hast du grosses Vertrauen in ein afghanisches Kernkraftwerk geführt von einem wankelmutigen War Lord??

:-meinung

Hawok
27.09.2002, 00:44
Original geschrieben von Alles wird gut


Wofür gibt's denn dann Außenminister!?

Und mal nebenbei, die Art wie Du in den Posting davor argumentiert hast ist äußerst unreif und beschränkt sich auf latente Beleidigung des anderen.
Jemandem vorzuwerfen, er habe nur Wissen aus SPD-Broschüren...
Du kriegst wohl "die Wahrheit" per SMS aufs Handy?!?

Erst einmal solltest Du das "unreif" auf das eine Zitat beziehen. Meine sonstigen Argumente waren sicherlich alles andere als unreif. Im übrigen bleibe ich bei meiner Meinung: was ich oben gelesen habe, weckt den Verdacht auf viel politisches Halbwissen. Statt mich aber hier anzugreifen, solltest Du vielleicht einfach mal Argumente bringen.

Hawok
27.09.2002, 00:49
@Hawok: da Dein politisches Wissen ja anscheinend mehr als Halb ist, und Du Deine Informationen wohl nicht ausschließlich aus den Broschüren der Union beziehst, hätte Dir folgendes auffallen müssen:
das Verwenden der Ökosteuer für ökologische Zwecke war niemals beabsichtigt (wie es z.B. gerade heute auch in den diversen Nachrichtensendungen erwähnt wurde). Vielmehr ist hier der Weg das Ziel. Die Ökosteuer ist von jeher als Regulativ ausgelegt, das die Menschen und Unternehmen dazu anhalten soll, sparsam mit Energie umzugehen. Die Erlöse sollten schon immer dazu dienen, die Lohnnebenkosten zu senken (übrigens auch ein Ziel der Union). Was daran verwerflich sein sollte, erschliesst sich mir nicht, ganz im Gegenteil. Die KFZ- Steuer wird ja z.B. auch nicht ausschließlich für den Straßenbau verwendet.

Querfinanzierung war nicht das Ziel der Ökosteuer, was Dir auch anerkannte Wissenschaftler bestätigen können.



Außerdem, was Deine Kritik an meinen Äußerungen bezüglich Stoiber und Merkel angeht: natürlich ist es eine persönlich gefärbte Kritik, daß kann man sicher anders sehen. Aber bislang gibt es für mich jedoch keinen Grund, von den Aussagen abzuweichen. Erschreckend sind sie allemal nicht.
Zuletzt: das konservative Kräfte mir nicht sonderlich nahe stehen, nun, ich denke, daß habe ich ausreichend klar gemacht. Es ist aber müßig, mir vorzuschlagen, den Balken vor meinen Augen zu entfernen. Genauso gut könnte ich Dir raten, mal die konservativ gefärbte Brille abzunehmen und endlich die Augen zu öffnen.
Aber ich hoffe, Du hast jetzt eingesehen, daß ich mich durchaus auch mit den Inhalten auseinandergesetzt habe.
Und zu sagen: ist für mich übrigens kein Vorwurf, sondern ein Kompliment. :-top

Mach Dir mal um mich keine Sorgen, denn im Gegensatz zu Dir kann ich beide Parteien wählen, ohne das mir dabei ein Zacken aus der Krone bricht. Und zu Stoiber und Merkel: das kann man nicht anders sehen, sondern das muss man anders sehen. Man kann sich nicht immer nur hinter der eigenen Meinung verstecken. Es gibt Dinge im Leben, die schlichtweg unfair und unanständig sind, und da haben wir hier ein praktisches Beispiel. Wer Menschen so oberflächlich beurteilt wie Du, verliert in meinen Augen den Anspruch, als Diskussionspartner ernst genommen zu werden.

Hawok
27.09.2002, 00:52
Übrigens: ich habe 1994 und 1998 SPD gewählt und stamme sogar aus einer "roten Familie". Soviel zum "konservativ" und anderen Klischees.

Froschkönig
27.09.2002, 01:05
Man sollte vielleicht wirklich einen eigenen "Energiegewinnungs"-Thread aufmachen...

Wie dem auch sei, Meinungen zu dem Thema gibt es viele, alle enthalten ein quäntchen Wahrheit.
Atomstrom ist und darf eines nicht sein : Der Weisheit letzter Schluß.
Darüber sind wir uns aber glaube ich alle einig.
Doch schauen wir uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Alternativen an :

Kohle und Gas : Abgesehen von den Abgasen (Ja ich weiß, daß die Rauchgasentstickung und -entschwefelung heute technisch hoch entwickelt ist) bleibt immernoch die Tatsache, daß wir heut schon ausrechnen können, wie lange das Zeug noch hält, und es is nicht wirklich lange.

Wasser : Gezeiten gibt´s nicht überall und auch wenn man einen Fluß wie die Donau zu einer einzigen Staustufenkette umbaut, erhält man, vergleicht man den dazu nötigen baulichen und finanziellen Aufwand (ganz zu schweigen von der Landschaftsverschandelung, die wohl beim Thema Umwelt auch etwas zu suchen hat) im Vergleich zu einem Modernen Hochleistungs AKW eher magere Ergebnisse.

Windparks : Potthäßlich, und windig ist es ja nicht dauernd. Polemisch ausgedrückt : Ich will nicht nur bei Gewitter fernsehen können, abgesehen davon, daß man das nich soll (Man möge mir diesen Scherz zugestehen)

Sonnenenergie : Siehe Wind, wir sind schließlich nicht in der Sahara, Sonnenkollektoren auf jedem Hausdach würden uns sicher einen gewissen Anteil der benötigten energie sparen, aber eben nicht alles. Nebenbei bemerkt : Weiß auch nur einer von Euch, wieviel Energie überhaupt nötig ist, eine Solarzelle herzustellen ? Dachte ich mir, verglichen mit dem, was so ein Ding in unseren Breiten leisten würde ist das nur knapp an der Verlustrechnung vorbeigeschrammt. (Jetzt wirft mir gleich wieder einer das berühmte Halbwissen um die Ohren, aber da muß ich Euch leider widersprechen, mein Vater arbeitet seit über 20 Jahren auf dem Sektor Umwelttechnik).

Last not least die Kernernergie :

Verhältnismäßig billig, im Verhältnis zur Kohle wenig abgase...einfach toll....
Wenn da nicht die Geschichte mit der Lagerung des Verbrauchten Materials wäre (Da muß ich Mary übrigens recht geben, eine WAA hätte Durchaus ihren sinn gehabt). Ach ja, und natürlich der berühmte Größte Anzunehmende Unfall. Wir, die wir Tschernobyl meist noch als Kinder respektive jugendliche erlebt haben, können uns wahrscheinlich alle gut an die Einschränkungen und abendlichen Duschen erinnern, man stelle sich nur vor, sowas passiert mit einem Kraftwerk wie Ohu I und II.
An diesem Punkt stimmen wir dann wohl alle überein, daß das ein Risiko ist, das eigentlich zu groß ist, als es uns zumuten zu wollen.

Da stehen wirt also vor einem Problem :

Was tun wir jetzt ?
Atomkraft, nein danke.
Alternativen ?
Bis jetzt keine, die die gleiche Leistung erbringen.
Fazit : Bei Kerzenlicht Fernsehen ;-)

Im ernst : Was geschieht denn, wenn wir nach dem Atomausstieg keine adäquat-leistungsbringende Alternative gefunden haben ?
Steinzeit will ja wohl keiner, oder ?
Also entweder, wir kaufen unseren Strom dann von den Nachbarländern (Hurra, noch drei suuuper sichere tschechische Atomkraftwerke an der deutschen Grenze, weil die ja so toll ihren Strom an uns verhökern können)
Oder irgendwer hat in den nächsten Jahren den zündenden Einfall, wie das mit der Kernfusion hinhauen könnte...

P.S. Wußtet ihr, daß man ein Deutsches Atomkraftwerk sang und klanglos vom Netz nehmen könnte, wenn wir alle unsere Standbygeräte bei Nichtbenutzung völlig ausschalteten ?


In diesem Sinne gute Nacht, Euer Frosch

Rugger
27.09.2002, 07:20
Original geschrieben von Hawok Querfinanzierung war nicht das Ziel der Ökosteuer, was Dir auch anerkannte Wissenschaftler bestätigen können.Die Quellen würde ich gerne mal sehen...
Auch Politiker der Grünen haben sich schon immer und gerade erst gestern gegenteilig geäußert.

Und zu Stoiber und Merkel: das kann man nicht anders sehen, sondern das muss man anders sehen. Man kann sich nicht immer nur hinter der eigenen Meinung verstecken. Es gibt Dinge im Leben, die schlichtweg unfair und unanständig sind, und da haben wir hier ein praktisches Beispiel. Wer Menschen so oberflächlich beurteilt wie Du, verliert in meinen Augen den Anspruch, als Diskussionspartner ernst genommen zu werden. Kann man anders sehen, muß man nicht. Wie gesagt, ein persönlicher Eindruck, wie Geschmack nicht diskutabel. Und der Ausdruck "hinter der eigenen Meinung verstecken" ist ja wohl sinnlos.
Leider hast Du nicht verstanden, daß ich mich nicht nur von oberflächlichen Eindrücken habe leiten lassen, sondern der Eindruck am Wahlabend nur das Sahnehäubchen war.
Wie Du mir vorwerfen kannst, meine Argumentation wäre nur oberflächlich, ist mir zwar vollkommen unklar. Aber anscheinend sind Dir die Argumente ausgegangen und jetzt kommt es Dir nur darauf an, mich persönlich anzugreifen. Schade.

Rugger

airmaria
27.09.2002, 09:01
:-)) Sorry, bin grad ausm Bett gekrochen *g*... is ja ne Menge los hier...
Hab grad mal die Statements überflogen seit dem Weißblech (Dolor, wo bist Du *g*) und bin zu faul, auf alles im einzelnen einzugehen...

Wasser: wenn wir den Energiebedarf aus dem Wasser ziehen (ohne nebenbei Kernenergie zu nutzen) hätte das wohl verheerende Auswirkungen auf die Tierwelt und auf das Klima... den die Flüsse und Meere mußten derart gebremst werden, daß es alles durcheinanderrüttelt.

Zu Sonne und Wind hab ich die Lösung ja schon gesagt: die Erde auf die Hälfte näher an die Sonne und dafür ca 5fache Erdumdrehung...

Insgesamt bin ich natürlich net gegen alternative Energiequellen, und man sollte sie auch weiter förden und ausbauen... doch es gibt Grenzen... gerade wenn man es global betrachtet!

Man muß einfach erkennen, daß in den nächsten 100 Jahren die Zahl der Kernkraftwerke weltweit steigen wird... und auch Dritteweltländer z.B. solche Teile betreiben...
jetzt hat natürlich jedes Land das Recht zu sagen: nö, ich net... wenn dieses Land aber in punkto Sicherheit und Wirkungsgrad an der Spitze der Entwicklung solcher Teile steht, ist es vielleicht auch eine Frage der Verantwortung den zukünftigen Generationen der Gesamtbevölkerung dieses Planeten gegenüber, diese Technik weiterzuverbessern und dafür zu sorgen, daß auch woanders ordentlich und umsichtig mit der Kernenergie umgegangen wird....


"Mary" airmaria


... und nochmal zur Aufbereitung: natürlich entsteht immer noch Restmüll... aber nur 10%! Und dann denkt nochmal mit dieser Erkenntnis über die Anzahl der notwendigen Transporte nach *g*

Lion
27.09.2002, 10:44
Hi,

sagt mal, ist es jetzt die neue Mode sich gegenseitig als unreif, halbgebildet, etc. zu bezeichnen? :-peng

Was glaubt ihr wäre anders gekommen wenn nicht Stoiber, sondern Merkel Kanzlerkandidatin geworden wäre? Viele stock konservative CDU-Wähler, alleine aus meinem Bekanntenkreis, haben SPD gewählt nur weil sie auf keinen Fall den Stoiber haben wollten (wieder der Sympathieeffekt).

Habe mal nach dem letzten konstruktiven Diskussionsbeitrag (Energiegewinnung ausgenommen) gesucht. ;-)
Mittlerweile geht es doch nur noch um minimales klein-klein-Gezackere, oder? Schade, ich finde der Thread hat echt gut angefangen.

Na dann.

Lion
27.09.2002, 10:50
Ach, nebenbei. Habe heute morgen im Halbschlaf von meinem Radiowecker gehört, daß der Preis für eine Zigarettenpackung um 1 EUR erhöht werden soll. Rauchen gut, schlecht, hin oder her. Langsam finde ich es nur noch schlimm zu was für Maßnahmen gegriffen werden muß um unsere arme Finanzpolitik am Leben zu halten. Was kommt als nächstes? Freiluftsteuer? Wer sich länger als 2 Stunden im Freien aufhalten will muß zahlen??? (nicht ganz ernst gemeint).

Froschkönig
27.09.2002, 10:54
Was als nächstes kommt ?
Ich hör´mit dem rauchen auf ;-)

Freiluftsteuer....erwähn das bloß nirgendwo, wo dich das finanzministerium hören kann, das bringt die nur auf dumme gedanken ;-)

Aber wenn wir jetzt wieder auf Kohle und Öl umstellen, gibt´s ja eh keine Freiluft mehr ;-) ;-) ;-)

airmaria
27.09.2002, 11:39
Lion hat recht mit dem Gezicke! Ich bin für hart ... aber herzlich!

Naja, und ich finds scho recht amüsant, auf was für tolle Ideen die alte Regierung so plötzlich wenige Tage nach der Wahl kommt:
Ökosteuer rauf... (Kraftstoff bestimmt nochma extra *g*)... und ach ja, Tabaksteuer hoch... is immer gut...

merkwürdig, merkwürdig... vor einer Woche waren die wohl so beschäftigt mit Stimmen fangen, daß die da wohl noch net klar denken konnten :-))

"mary" airmaria

Froschkönig
27.09.2002, 12:57
Im ernst, ich bezweifle, daß die JETZT klar denken :-D
Wenn´s um Wählerfang geht, hat doch jede Partei viel Größere Innovationen drauf (Ich sach nur Guidomobil :-)) ) als bei der Steuerpolitik.
Da gibt´s eigentlich immer nur eines : Steuern rauf, rauf, rauf,
Daß muß man jetzt auch so schnell nach der Wahl tun, damit sich die Aufregung bis zur nächsten geplanten Erhöhung 01.01.03 wieder legen kann....

Echt zum kotzen !