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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kernenergie, Grüne & der Terrorkrieg



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Hawok
26.09.2002, 12:27
So, das Thema wurde ausgelagert, fängt jetzt aber leider mitten in der Diskussion an. Das "Vorspiel" könnt ihr dem Threat "Die Wahl ist vorbei..." entnehmen.
Hier können jetzt also die Fetzen fliegen über Atomstrom, den Krieg gegen Saddam oder die Ökosteuer...

Gruss, Daniel.
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Es war knapp, natürlich bin ich froh über den Ausgang der Wahl, aber es war eine deutlich rote Karte für die SPD!

Nicht ganz richtig, denn nicht wenige SPD-Wähler haben mit ihrer Zweitstimme die Grünen gewählt.




In dieser Legislaturperiode muss deutlich mehr Engagement in die Arbeitsmarktpolitik gesteckt werden.

Richtig, bei mir bestehen diesbezüglich allerdings ernste Zweifel, denn schon die ersten 4 Jahre waren keine Glanzleistung.




Die CDU/CSU hat einerseits mit Stoiber, andererseits wegen mangelnder Konzepte viele Chancen verspielt.

Ich höre immer wegen Stoiber. Gibt es dafür eine auf rationalen Gedanken basierende Begründung? Welche fehlenden Konzepte?




Ich bin froh, mit 2x Grün am Wahlsieg der Grünen teilgehabt zu haben - die Grünen sind in dieser Wahl die Partei mit dem deutlichsten Sympathie- und Stimmenzuwachs. Offenbar sehen auch immer mehr Jungwähler die Notwendigkeit der ökologischen Vernunft bei wachsender Produktion & Technologie.

Tatsächlich? Ich sehe nur eine konturlose Partei, die wieder einmal vom Charisma eines Joschka Fischer profitiert hat, das offenbar immer wieder genug v.a. junge Wähler in seinen Bann zieht.




Nochmal FDP: Natürlich eine indiskutable Regierungspartei, aber bei aller Lächerlichkeit glaube ich, dass der Westerwelle noch ein Maximum an Ehrlichkeit und Souveräniät besitzt und Möllemann ...

Warum indiskutabel? Bitte mal eingehend begründen.

airmaria
26.09.2002, 12:34
... oohhh: Angriffskrieg - welch böses Wort! ... und im zusammenhang mit Verantwortung....

Denke darüber sind schon einige divergierende Meinungen unter "Kampf gegen den Terrorismus" ausgetauscht worden.

Denn, wer sagt uns denn, daß es net sinnvoll is, dort präventiv einzugreifen? Wer weiß das schon? Ist es nicht eine große Verantwortung es vielleicht zu tun, obwohl man dabei "Bauchschmerzen" hat?
Wir können natürlich auch warten, bis sich überall "Pilzchen" (atomare oder biologische :-)) ) ausbreiten, damit wir 100%ig sicher sind.

Es is bestimmt net einfach, aber ein Angriffskrieg war es gegen Afghanistan z.B. auch!

... und eine Partei, die eine Wiederaufbereitungsanlage stoppt (Receycling!!!!!), weil das böse Wörtchen Atom oder Kernenergie damit verbunden is... und damit für 30 Jahre 90% mehr radioaktiven Abfall erzeugt, beziehungsweise dementsprechend mehr "Atomtransporte" verursacht... die hat se net alle aufm Zaun!!!!


"Mary" airmaria

Dr.Dolor
26.09.2002, 12:46
Original geschrieben von airmaria
...enn, wer sagt uns denn, daß es net sinnvoll is, dort präventiv einzugreifen? Wer weiß das schon? Ist es nicht eine große Verantwortung es vielleicht zu tun, obwohl man dabei "Bauchschmerzen" hat?
Ja, und konsequenterweise sollten wir dann auch gleich bei der Gelegenheit Amerika angreifen weil die ja glaube ich auch Massenvernichtungswaffen produzieren. Kann aber auch sein, dass das nur ein Gerücht ist. Und ausserdem meine ich mich zu entsinnen, dass es Amerikaner waren, die erstmals und einmalig eine Nuklearwaffe gegen eigene und japanische Zivilisten eingesetzt haben.
Wenn wir also nicht mit zweierlei Maß messen wollen, dann müssten wir auch gegen Amerika zu Felde ziehen.
Aber vermutlich bin ich jetzt einfach nur wieder "antiamerikanistisch" Ein substanzloses Totschlag-Argument übrigens.

Und ja, ich finde, Angriffskrieg ist ein böses Wort. Der rethorische Ausdruck macht es also keinensfalls besser oder schlimmer - natürlich war Afganistan auch ein Angriffskrieg, oder hat Afganistan die USA angegriffen?

Zweifelslos muss man der neuen Bedrohung entschieden entgegentreten, auch militärisch. Aber ich habe so langsam das Gefühl, wir verlieren (auch unter US-Druck) die Kontrolle und die Ziele eines solchen "Krieges gegen den Terrorismus"

Nochwas: Die USA haben sich endlich dazu bereiterklärt, die 300 Mio. US-Dollar Schulden bei den Vereinten Nationen abzubezahlen - sofern die UN die Resulotionen gegen den Irak absegnen - so billig und dreist kann auch nur die Bush-Administration versuchen, internationale Legitimation einzukaufen :-D

Um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen: Ich begrüsse die konsequente Haltung der deutschen Regierung: Kein Krieg gegen den Irak ohne UN-Mandat und unter alleiniger Federführung von Amerika -

:-meinung

PS: Auf den Aspekt "Atomrecycling" gehe ich jetzt mal nicht näher ein, Airmaria. Das ist nämlich Blödsinn und nur die halbe Seite der Medaille. Wer den Atomausstieg will baut keine nuklearen Recyclingfirmen und bestehende Nuklearaltlasten müssen nunmal endgelagert werden. Auch bei den Grünen :-)

Hawok
26.09.2002, 13:22
Ja, und konsequenterweise sollten wir dann auch gleich bei der Gelegenheit Amerika angreifen weil die ja glaube ich auch Massenvernichtungswaffen produzieren. Kann aber auch sein, dass das nur ein Gerücht ist. Und ausserdem meine ich mich zu entsinnen, dass es Amerikaner waren, die erstmals und einmalig eine Nuklearwaffe gegen eigene und japanische Zivilisten eingesetzt haben.
Wenn wir also nicht mit zweierlei Maß messen wollen, dann müssten wir auch gegen Amerika zu Felde ziehen.
Aber vermutlich bin ich jetzt einfach nur wieder "antiamerikanistisch" Ein substanzloses Totschlag-Argument übrigens.

Mit Verlaub, aber das ist Unsinn. Du entziehst Dir selbst die Grundlage als ernsthafter Gesprächspartner.



Und ja, ich finde, Angriffskrieg ist ein böses Wort. Der rethorische Ausdruck macht es also keinensfalls besser oder schlimmer - natürlich war Afganistan auch ein Angriffskrieg, oder hat Afganistan die USA angegriffen?

Der Einsatz der USA in Afghanistan hat dazu geführt, dass die Menschen dort wieder voller Hoffnung in den neuen Tag blicken können, ohne in ständiger Todesangst und Unterdrückung zu leben.



Zweifelslos muss man der neuen Bedrohung entschieden entgegentreten, auch militärisch. Aber ich habe so langsam das Gefühl, wir verlieren (auch unter US-Druck) die Kontrolle und die Ziele eines solchen "Krieges gegen den Terrorismus"

Nochwas: Die USA haben sich endlich dazu bereiterklärt, die 300 Mio. US-Dollar Schulden bei den Vereinten Nationen abzubezahlen - sofern die UN die Resulotionen gegen den Irak absegnen - so billig und dreist kann auch nur die Bush-Administration versuchen, internationale Legitimation einzukaufen :-D

Eine militärische Option gegen den Irak darf nur auf einem UN-Mandat beruhen.



Um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen: Ich begrüsse die konsequente Haltung der deutschen Regierung: Kein Krieg gegen den Irak ohne UN-Mandat und unter alleiniger Federführung von Amerika -

Ich habe nur die Befürchtung, dass Schröder und Fischer unter dem jetzigen Druck einbrechen werden. Es wäre schön, wenn sie Charakterstärke beweisen würden, besonders jetzt.




PS: Auf den Aspekt "Atomrecycling" gehe ich jetzt mal nicht näher ein, Airmaria. Das ist nämlich Blödsinn und nur die halbe Seite der Medaille. Wer den Atomausstieg will baut keine nuklearen Recyclingfirmen und bestehende Nuklearaltlasten müssen nunmal endgelagert werden. Auch bei den Grünen :-

Naja, solange alternative Energieformen nicht in ausreichendem Masse zur Verfügung stehen, stellt sich die Frage nach einem endgültigen Ausstieg nicht.

Lion
26.09.2002, 13:24
Hi,

meiner Meinung nach hat Hawok recht. Was sind denn die grünen bitte ohne Joschka Fischer? Zudem er in Israel letztendlich auch klar gescheitert ist. Leider interessiert sich der deutsche Durchschnittsbürger eher für die "netten" bunten Bildchen vom 11.09 als für die Lage in Israel.

Kann mir nebenbei mal jemand einen plausiblen Grund für die Ökosteuer nennen, die die Grünen übrigens zum 1.1.03 wieder erhöhen wollen???

Was da bei der FDP abgelaufen ist halte ich für eine riesen Sauerei. Möllemann wird geopfert und alle tun so als hätten sie damit nichts zutun.

Tja, wie drücke ich mich am besten (diplomatischsten) aus. Hmm.
Möllemann hat sich einfach mit den falschen Personen angelegt, obwohl er richtig lag mit seiner Kritik?! Das er in der Angelegenheit keine Rückendeckung bekommt war klar. Habe während meiner Schulzeit und auch noch danach, als ich das Hebraicum gemacht habe, viele Juden getroffen. Die meisten haben sich nur an den Kopf gefaßt und sich gewundert wie wir Deutschen immernoch so blöd sein können und uns verantwortlich fühlen für das was damals passiert ist (mal bildlich gesprochen). Genau dieses unterschwellige Schuldbewußtsein ist meiner Meinung nach dafür verantwortlich, daß sich sonst kein Politiker traut in dieser Angelegenheit auch mal etwas unbequemes zu sagen. Aber wäre nicht gerade das auch mal die Aufgabe eines Außenministers?! Nur mal so als kleiner Denkanstoß.

Bis dann,

Maximilian

Hawok
26.09.2002, 13:26
Denn, wer sagt uns denn, daß es net sinnvoll is, dort präventiv einzugreifen? Wer weiß das schon? Ist es nicht eine große Verantwortung es vielleicht zu tun, obwohl man dabei "Bauchschmerzen" hat?
Wir können natürlich auch warten, bis sich überall "Pilzchen" (atomare oder biologische :-)) ) ausbreiten, damit wir 100%ig sicher sind.

Es ist nicht nur dieser Aspekt entscheidend, sondern auch die Tatsache, dass ein Volk von einem Despoten befreit wird, der Giftgas, Mord und Unterdrückung gegen die Iraker selber eingesetzt hat. Trotzdem geht es hier um eine prinzipielle Frage: wir brauchen eine entsprechende Resolution der Uno. Es kann und darf nicht sein, dass ein Land ohne entsprechende Beweise, einen Angriffskrieg gegen ein anderes durchführt.

Hawok
26.09.2002, 13:33
Kann mir nebenbei mal jemand einen plausiblen Grund für die Ökosteuer nennen, die die Grünen übrigens zum 1.1.03 wieder erhöhen wollen???

Das Problem bei der Ökosteuer ist zusätzlich, dass das gewonnene Geld gar nicht dem Umweltsektor zugute kommt, sondern für ganz andere Zwecke verwendet wird (Sozial- und Rentensektor). Damit verfehlt die Steuer den Kern ihres Zieles.




Tja, wie drücke ich mich am besten (diplomatischsten) aus. Hmm.
Möllemann hat sich einfach mit den falschen Personen angelegt, obwohl er richtig lag mit seiner Kritik?! Das er in der Angelegenheit keine Rückendeckung bekommt war klar. Habe während meiner Schulzeit und auch noch danach, als ich das Hebraicum gemacht habe, viele Juden getroffen. Die meisten haben sich nur an den Kopf gefaßt und sich gewundert wie wir Deutschen immernoch so blöd sein können und uns verantwortlich fühlen für das was damals passiert ist (mal bildlich gesprochen). Genau dieses unterschwellige Schuldbewußtsein ist meiner Meinung nach dafür verantwortlich, daß sich sonst kein Politiker traut in dieser Angelegenheit auch mal etwas unbequemes zu sagen. Aber wäre nicht gerade das auch mal die Aufgabe eines Außenministers?! Nur mal so als kleiner Denkanstoß.


Sehe ich in weiten Teilen genauso. Es ist schon erstaunlich, in welchem Masse sich Menschen, die nicht verantwortlich sind für die Untaten mancher ihrer Vorfahren, vor diesen Karren spannen lassen. Erinnerung und Mahnung müssen sein, aber sie dürfen nicht zum Fremdzweck bestimmter Interessensgruppen werden, denn dann verfehlen sie ihr durchaus richtiges Ziel.

airmaria
26.09.2002, 15:09
Original geschrieben von Hawok
Trotzdem geht es hier um eine prinzipielle Frage: wir brauchen eine entsprechende Resolution der Uno. Es kann und darf nicht sein, dass ein Land ohne entsprechende Beweise, einen Angriffskrieg gegen ein anderes durchführt.

Prinzipiell bin ich deiner Meinung... nur wenn es brennt und ernst wird, scheiß ich auf die Resolution und hoff, daß der AMI uns mal wieder rettet!

"Mary" airmaria

airmaria
26.09.2002, 15:36
Original geschrieben von Dr.Dolor
Auf den Aspekt "Atomrecycling" gehe ich jetzt mal nicht näher ein, Airmaria. Das ist nämlich Blödsinn und nur die halbe Seite der Medaille. Wer den Atomausstieg will baut keine nuklearen Recyclingfirmen und bestehende Nuklearaltlasten müssen nunmal endgelagert werden. Auch bei den Grünen :-)

Mit verlaub mein lieber Dolor... was soll denn das???
Mir scheint Du versteckst Dich da hinter einer gewissen Ahungslosigkeit... getrieben von Gefühlen, die Dein ach so reines Gewissen vor der bösen Kernkraft bewahren wollen.

Desinformation in dieser Sache hält wohl weiter unvermindert an: eine der wenigen Glanzleistungen der Grünen :-)) !

Denn hätten die militanten Atom-Aktivisten vor allem in Deutschland den Aufbau hochwirksamer Wiederaufbereitungsindustrien nicht von vornherein zu Fall gebracht, müßte die technisch ausgereifte und im Ergebnis für Mensch und Natur und Umwelt zuträgliche Nutzung der Kernenergie kein großes Streitthema mehr sein. Und dies ist um so wichtiger, als die Zahl der Kernkraftwerke weltweit immer weiter wächst!
Die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf z.B. wäre das weltweit beste und vorbildlichste Projekt dieser Art geworden - doch das Vorhaben wurde aus fraglicher Ideologie heraus gestoppt.
Mindestens 90% des Abfalls aus allen deutschen Kernkraftwerken hätten dort wieder aufgearbeitet werden können. Ohne eine solche Wiederaufbereitung aber wird nicht nur wertvoller Kernbrennstoff vernichtet, vielmehr müssen heute statt 15 kg radioaktiven Materials jeweils 500 kg zwischen- bzw. endgelagert werden!!!

Dieselben Anti-Atom-Gegner nehmen da lieber eine "Endlagerung" von 150 000 000 Tonnen (150 000 000 000 kg!!!) Kohlendioxid billigend in Kauf, die in die Luft geblasen werden, wenn die Kernkraft derzeit durch modernste Braunkohlekraftwerke z.B. ersetzt werden würde.

Zusätzlich hätte Deutschland mit dem Export sicherer Kernenergie auf Spitzenniveau einen guten Beitrag zum Schutz der Regenwälder und der Erdatmosphäre beitragen können.


strahlende Grüße, Deine "Mary" airmaria

PS: Ich bin fest davon überzeugt, daß die Historiker in 100 Jahren über die Kernkraftgegner genauso schmunzeln werden, wie wir heute über die Bedenkenträger bei Einführung der Eisenbahn, die glaubten, daß bei einer längeren Fahrt größer 40km/h der Kopf platzen würde. (... und diese Meinung habe ich, obwohl ich meine Diplomarbeit im Bereich der Sonnenenergietechnik geschrieben habe)

Alles wird gut
26.09.2002, 16:01
Original geschrieben von Hawok


Mit Verlaub, aber das ist Unsinn. Du entziehst Dir selbst die Grundlage als ernsthafter Gesprächspartner.

Wieso soll seine Glaubwürdigkeit entziehen! Entweder man kämpft gegen Massenvernichtungswaffen oder gegen einzelne Regierungen (Personen)! Das der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt ist seit JAHREN bekannt... jetzt plötzlich ist es aber wieder gefährlich und sowieso, die arme irakische Bevölkerung hat ja auch so zu leiden unter Saddam.....
- Hier geht's um Öl und evtl. noch gekränktem Stolz aus dem Golf-Krieg und nicht um "Kampf gegen den Terrorismus".
"Antiamerikanistisch" wird heute, auch dank Stoiber, immer mehr zum Schimpfwort. Ich finde es nach wie vor, bzw mehr denn je, eine gesunde Lebenseinstellung!


Original geschrieben von Hawok


Der Einsatz der USA in Afghanistan hat dazu geführt, dass die Menschen dort wieder voller Hoffnung in den neuen Tag blicken können, ohne in ständiger Todesangst und Unterdrückung zu leben.

Das stimmt!!! - Ich hab's im Fernsehen gesehen!!!!!! :-music


Original geschrieben von Hawok


Eine militärische Option gegen den Irak darf nur auf einem UN-Mandat beruhen.


Hier trffen sich unsere Meinungen...


Original geschrieben von Hawok


Ich habe nur die Befürchtung, dass Schröder und Fischer unter dem jetzigen Druck einbrechen werden. Es wäre schön, wenn sie Charakterstärke beweisen würden, besonders jetzt.



Die Befürchtung ist nicht unberechtigt aber unter Stoiber wäre es keine Befürchtung sondern Gewissheit geworden!


Original geschrieben von Hawok


Naja, solange alternative Energieformen nicht in ausreichendem Masse zur Verfügung stehen, stellt sich die Frage nach einem endgültigen Ausstieg nicht.

Nur Rot/Grün wird diese Alternativen überhaupt erst realistisch werden lassen. Das wird zugegebenermaßen noch ne Weile dauern aber sie sind wenigstens bereit, die Übergangsphase einzuleiten!

airmaria
26.09.2002, 16:14
Original geschrieben von Alles wird gut
Nur Rot/Grün wird diese Alternativen überhaupt erst realistisch werden lassen. Das wird zugegebenermaßen noch ne Weile dauern aber sie sind wenigstens bereit, die Übergangsphase einzuleiten!

Die Grünen bestimmt net, wenn dann die Industrie mit Ihren Ingenieuren... bin auch bestimmt net gegen eine alternative ERGÄNZUNGS-energiegewinnung... nur wieso können wir so egoistisch sein und nur "sauberen Strom" für uns wollen... was ist mit den anderen 5,5MRD menschen, die einen exponentiell wachsenden Energiebedarf in den nächsten 50 bis 100 Jahren haben werden???

Ach ja: wir Erhöhen die Erdumdrehungen pro Tag auf 5 (dürfte ordentlich Wind machen) und verkürzen gleichzeitig den Abstand zur Sonne auf ein Viertel... da können wir neben der Sonnenstrahlennutzung auch noch ordentlich in Thermik machen... *g*

"Mary" airmaria

Alles wird gut
26.09.2002, 16:18
Original geschrieben von airmaria



Zusätzlich hätte Deutschland mit dem Export sicherer Kernenergie auf Spitzenniveau einen guten Beitrag zum Schutz der Regenwälder und der Erdatmosphäre beitragen können.


strahlende Grüße, Deine "Mary" airmaria

PS: Ich bin fest davon überzeugt, daß die Historiker in 100 Jahren über die Kernkraftgegner genauso schmunzeln werden, wie wir heute über die Bedenkenträger bei Einführung der Eisenbahn, die glaubten, daß bei einer längeren Fahrt größer 40km/h der Kopf platzen würde. (... und diese Meinung habe ich, obwohl ich meine Diplomarbeit im Bereich der Sonnenenergietechnik geschrieben habe)

Ich gebe zu bedenken, dass erst durch Atomkraftgegener und den Widerstand unsere Atomkraftwerke so sicher geworden sind!

Den Vergleich mit der Eisenbahn (?) finde ich übrigens total daneben! Eine Eisenbahn (das mit den Köpfen mal übergangen) kann auch "Unglücke" verursachen und Menschenleben kosten, aber was Atomkraftwerke beim GAU anrichten hat Tschernobyl eindrucksvoll gezeigt!!!
Und selbst, wenn wir das perfekte Atomkraftwerk ausliefern ist fraglich, ob es nach 20 Jahren mangelhafter Wartung immer noch so sicher bleibt... und das entstehende spaltbare Material wird nicht nur wiederverwertet und endgelagert werden sondern Anlass für neue Kriege gegen Massenvernichtungswaffen liefern!

airmaria
26.09.2002, 16:45
Original geschrieben von Alles wird gut
Und selbst, wenn wir das perfekte Atomkraftwerk ausliefern ist fraglich, ob es nach 20 Jahren mangelhafter Wartung immer noch so sicher bleibt... und das entstehende spaltbare Material wird nicht nur wiederverwertet und endgelagert werden sondern Anlass für neue Kriege gegen Massenvernichtungswaffen liefern!

nö, is klar - sorry habe ich total nich bedacht... der mensch is doof, bleibt doof ... und kann seine waffen natürlich nur aus radioaktivem Abfall herstellen...

abba zum glück gibs ja einige wenige auserkorene, die die weisheit gefressen haben

"Mary" airmaria

PS: sorry, eiegntlich is dein satz fast zu schön für einen kommentar... aber ganz konnte ich mir ihn doch net verkneifen :-))

Dr.Dolor
26.09.2002, 17:01
So langsam wird die Diskussion "bissig"...
Fakt ist mal wieder: Wir haben verschiedene Ansichten und das ist prinzipiell auch gut so. Über die Bundespolitik kann und muss man kontrovers diskutieren, Entscheidungen müssen aber IMMER zum Wohle der Menschen und der Zukunft gefällt werden. Atomstrom ist da einfach keine Lösung - Wiederaufbereitung hin oder her - das Zeug strahlt mind. 25 000 Jahre. Rückwirkend gesehen verseuchen wir also einen Zeitraum bis in die Jungsteinzeit - das kann´s echt nicht sein, oder?

Und nochmal zu den USA und dem Krieg gegen den Terror:
Hawok erscheint mir tatsächlich etwas naiv (und ich will jetzt wirklich nicht persönlich werden) wenn er die militärischen Massnahmen nachvollziehen und argumentativ begründen kann. Wenn es darum geht, die Welt von Aggressoren, totalitären Warlords oder fiesen Diktatoren und Besitzern von Massenvernichtungswaffen zu befreien, dann hatte die US-Armee einen Fulltime-Job. Tatsächlich aber unterliegt die amerikanische Intervention einem rein subjektiv "unpässlichen" Personenkreis, auch "Achse des Bösen" genannt. Diese verläuft zufällig quer durch Erdölgebiete und potentiellen Pipeline-Verlaufsregionen.
Das beliebteste Standardargument im Krieg gegen Afganistan: Den Menschen geht es endlich wieder gut. Zugegeben: Stimmt. Aber seit wann "befrieden" die USA derartige Länder? Und warum nicht unter UN-Mandat schon vor 5 Jahren? Und bei der Gelegenheit auch gleich einige andere fragwürdige Republiken? Weil bei amerikanischen Militäraktionen ausschliesslich zwei Faktoren zählen: Geld und strategisch wichtige Positionen. So gesehen ist Afganistan ein echtes Schnäppchen...
Aber Hauptsache, die Afganen können wieder fussballspielen - mir kämen Tränen der Rührung wenn die gesamte Welt so einfach gestrickt wäre wie Präsident Bush :-D (Der sich übrigens pro Woche ganze 10 Minuten Zeit nimmt, um mit Powell über Aussenpolitik zu sprechen.)

Also, aufwachen - die Welt ist leider schlechter und komplizierter als sie erscheint und sein sollte. Aber lehrt uns das nicht auch die Geschichte?!

Gruss, Daniel.

PS: Airmaria, ich wollte Dich nicht dumm ansaugen, wir haben da einfach verschiedene Ansichten. Atomstrom ist für mich mehr Rückschritt als Fortschritt und mit der Erfindung der Eisenbahn kaum zu vergleichen - eher vielleicht mit der Erfindung des Schiesspulvers ...

Hawok
26.09.2002, 19:26
Und nochmal zu den USA und dem Krieg gegen den Terror:
Hawok erscheint mir tatsächlich etwas naiv (und ich will jetzt wirklich nicht persönlich werden) wenn er die militärischen Massnahmen nachvollziehen und argumentativ begründen kann. Wenn es darum geht, die Welt von Aggressoren, totalitären Warlords oder fiesen Diktatoren und Besitzern von Massenvernichtungswaffen zu befreien, dann hatte die US-Armee einen Fulltime-Job. Tatsächlich aber unterliegt die amerikanische Intervention einem rein subjektiv "unpässlichen" Personenkreis, auch "Achse des Bösen" genannt. Diese verläuft zufällig quer durch Erdölgebiete und potentiellen Pipeline-Verlaufsregionen.

Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, amerikanische Massnahmen begründet zu haben. Es geht auch nicht darum, die Welt von sämtlichen Diktatoren und Warlords zu befreien, sondern schlicht und ergreifend um die Frage, ob eine Verbindung zwischen Hussein und dem Terrornetzwerk um Bin Laden besteht. Unabhängig davon hat Hussein Giftgas gegen sein eigenes Volk eingesetzt, unterdrückt demokratische Bestrebungen mit der brutalen Gewalt eines Despoten, ja selber Mitglieder seiner Familie lässt er ermorden.

Begründet all dies einen Angriffskrieg der USA gegen ihn? Eine schwierige Frage, denn es geht hier nicht um einen Einzelfall, sondern um eine grundlegende Angelegenheit. Entscheidet sich allerdings die Völkergemeinschaft, sprich die UNO für einen Angriff, sollte Deutschland als größtes Land Europas nicht zurückstehen. Will heissen: deutsche Beteiligung bei Vorliegen einer entsprechenden UN-Resolution, sonst nicht.

Dr.Dolor
26.09.2002, 19:30
Okay, den Standpunkt kann ich nachvollziehen, teile ihn sogar. Allerdings darf man gespannt sein, welche Unternehmungen die USA anstreben werden, um diese UN-Legitimation zu bekommen, denn egal wie sich die UN entscheiden, Bush will irakisches Blut sehen.
(Zugegeben etwas reisserisch formuliert aber im Kern der Sache leider zutreffend)

Hawok
26.09.2002, 19:39
...und ich bin heidenfroh, daß Rot- Grün weiterhin an der Macht ist.

Ich nicht.



Mal abgesehen davon, daß die Union, abgesehen vom "Fingerzeigen auf die SPD", unfinanzierbaren Steuerprogrammen und fragwürdiger Zuwanderungspolitik sowieso kein Konzept hatte,

Tatsächlich? Für mich hört sich Dein Posting eher nach solidem politischen Halbwissen an, dass seine Nährstoffe aus diversen Wahlkampfbroschüren etc. der SPD bezieht, als nach Fakten.




hat mir der gestrige Wahlabend gezeigt, was für ein Kelch da an uns vorübergegangen ist... Die lächerlich maßlose und triumphale Art, mit der sich "Oberlehrer" Stoiber anfänglich vor seinen Anhängen gezeigt hat,

Kann ich nicht nachvollziehen. Stoiber ist weder arrogant, noch oberlehrerhaft. Deine Worte sind nichts anderes als ein Schnellschuss, und machen zugleich in erschreckender Weise deutlich, wie sehr man Menschen auf angebliche und negative Attribute reduzieren kann.



.als auch der schnippische, linkische Auftritt von Merkel in der "Berliner Runde" ist mir übelst aufgestossen. Diese Politiker an der Spitze der Bundesregierung... Gottseidank nicht!

Ebenfalls nicht nachvollziehbar. Angela Merkel hat alle Fragen ohne jeden Anflug von Arroganz sachlich beantwortet. Wieder mal werde ich an den alten Satz erinnert: nimm erst den Balken von Deinen Augen, bevor Du urteilst. Wenn wir schon beim Thema wirklicher Arroganz sind, dann verstehe ich als solche viel mehr Sätze wie die von Schröder in der letzten Bundestagsdebatte (zu Stoiber gewandt): "Sie möchten vielleicht Bundeskanzler werden, aber Sie haben die Fähigkeiten nicht dazu." Stoiber hat derartig persönliche Angriffe stets vermieden.



Aber, wie gesagt, es ist sicher besser als ein Rückschritt in reaktionäre, konservative Schwarz- Gelbe Zeiten.

Genau dieser Satz macht doch Deine ganze politische Einstellung deutlich, die sich nur darauf konzentriert, alle konservativen Kräfte zu verhindern. Dabei sollte es doch eher um die politischen Inhalte gehen, aber wenn dieser Wahlkampf eines gezeigt, dann, dass diese nur noch eine untergeordnete Rolle spielen



Mal sehen, was uns die nächsten vier Jahre bringen. Spannend wird es allemal.

Ja, wenn die Arbeitslosenzahlen weiter nach oben gehen.

Hawok
26.09.2002, 19:44
Original geschrieben von Dr.Dolor
Okay, den Standpunkt kann ich nachvollziehen, teile ihn sogar. Allerdings darf man gespannt sein, welche Unternehmungen die USA anstreben werden, um diese UN-Legitimation zu bekommen, denn egal wie sich die UN entscheiden, Bush will irakisches Blut sehen.
(Zugegeben etwas reisserisch formuliert aber im Kern der Sache leider zutreffend)


Bush versucht sicherlich auch, von der mageren Bilanz seiner Innenpolitik abzulenken. Im Gegensatz zu den prosperierenden Jahren der Clinton-Administration, sieht es mit dem Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten derzeit recht mager aus. Auch ansonsten hat Bush bisher wenig politische Substanz geboten, auch wenn man sagen muss, dass er mit dem 11.September eine schwierige Prüfung zu bestehen hatte. Was aber nun geschieht, ist falsch: Bush missbraucht den grauenhaften Terroranschlag, um missbeliebige Dikatatoren bzw. Regime zu beseitigen, ohne dass eine völkerrechtliche Legitimation besteht. Dies ist nicht akzeptabel, v.a. solange keine eindeutigen Beweise gegen Hussein vorliegen. In dieser Hinsicht war und ist Schröders Entscheidung richtig, allerdings hätte er Form wahren, und mit Bush telefonieren müssen.

Alles wird gut
26.09.2002, 20:26
Original geschrieben von Hawok

In dieser Hinsicht war und ist Schröders Entscheidung richtig, allerdings hätte er Form wahren, und mit Bush telefonieren müssen.

Wofür gibt's denn dann Außenminister!?

Und mal nebenbei, die Art wie Du in den Posting davor argumentiert hast ist äußerst unreif und beschränkt sich auf latente Beleidigung des anderen.
Jemandem vorzuwerfen, er habe nur Wissen aus SPD-Broschüren...
Du kriegst wohl "die Wahrheit" per SMS aufs Handy?!?

Rugger
26.09.2002, 21:01
Original geschrieben von Dr.Dolor
Nochmal FDP: Natürlich eine indiskutable Regierungspartei, aber bei aller Lächerlichkeit glaube ich, dass der Westerwelle noch ein Maximum an Ehrlichkeit und Souveräniät besitzt und Möllemann ... ja Möllemann; was hat der eigentlich genau getan? Die innenpolitischen Verfehlungen Sharons kritisiert. Ich bitte euch - dazu haben ir als Deutsche nicht nur das Recht sondern sogar die Pflicht! Die israelischen Hardliner führen sowas wie einen Vernichtungskrieg und provozieren wo es nur geht. Palästineser sind sicherlich keine Unschuldslämmer aber seit dem 11.Sept. lässt sich ja jede politische & militärische Massnahme mit Terrorismus rechtfertigen!
Ich denke, Möllemann sagt ehrlich und direkt was er denkt. Ob das im Wahlkampf so günstig ist und ob seine persönliche Feindschaft mit Friedmann so ausgetragen werden muss ist natürlich eine andere Frage.Was Möllemann gemacht hat, war in zweilerlei Hinsicht verwerflich:
- zum einen kann man Israel schlicht und einfach keine Nazu- Methoden vorwerfen (aus moralischen und faktischen Gründen). Natürlich sind die Methoden, die Israel in Hinsicht auf die Palästinenser anwendet, vollkommen unrecht. Aber sind keine Nazi- Methoden! Oder weißt Du was von KZs, Vergasungen und dergleichen? Und das gerade Israel vorzuverwerfen, ist übel.
- zum anderen setzt er Israel mit dem Judentum gleich. Den Staat Israel zu kritisieren ist recht und richtig, ihn aber mit dem Judentum gleichzusetzen, falsch und bedenklich. Darüber hinaus zu behaupten, die Juden seien an antisemitischen Tendenzen selber schuld, da sie über den Zentralrat der Juden und Friedmann die obengenannten Äußerungen (laut) kritisieren, ist indiskutabel. Das ist übelstes Nazi- Vokabular, daß letztlich besagt, daß die Juden an ihrer Verfolgung selber Schuld sind. Alles 1933 schon mal gehört, und sicherlich dazu geeignet, Stimmen am rechten Rand zu sammeln und einen gewissen Salonfaschismus wieder akzeptabel zu machen.

Und Westerwelle hat in der Situation (wohl aus machttaktischen Gründen) zu spät und zu zögerlich reagiert. Er hätte Möllemann schon beim ersten Aufkommen der Diskussion in die Schranken weisen müssen. Und da war er nicht sehr souverän.
Über seine Ehrlichkeit kann ich mir kein Bild machen, da er noch nicht lange in der Verantwortung ist. Was mir allerdings nicht zugesagt hat, war sein Spaßwahlkampf. Aber dafür hat er ja die Quittung bekommen.

Rugger