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Dorotee
09.05.2008, 00:12
Hallo liebe Medizinstudenten!

Ich stehe vor der Entscheidung, ein Medizinstudium zu beginnen. Es ist für mich sehr wichtig zu wissen, wie hoch der tägliche Lernaufwand ist. So kann ich einschätzen, wie sich das Studium mit dem Rest meines Lebens vereinbaren läßt. Sicher ist darüber im Forum schon mal geschrieben worden, aber ich hatte keine Zeit, alle 409 Seiten zu durchforschen. Irgendwo habe ich gelesen "man lernt ein Buch in einem Semester"..............das finde ich eine relativ ungenaue Angabe. Sagt mir also genau:

1.) pro Tag Anzahl X an anatomischen Begriffen, chemische und physikalische Formeln, Zusammenhänge....
Ich habe zu Hause den Sobotta und würde es gerne mal austesten, was gefordert ist und was so in meinem Alltag möglich ist.

2.) Welche Lernstrategien habt Ihr so?

Habt vielen Dank für Eure Mithilfe!

Dorotee

schmuggelmaeuschen
09.05.2008, 01:39
also so genau kann das keiner sagen, dass hängt von uni, talent, auffassungsgabe, semester, ehrgeiz ab.
Vorm physikum is es sehr stressig, das erste semester eher ruhig.
pro tag x ana. begriffe ist unsinn, viele begriffe lernt man automatisch da man mit ihnen täglich um geht (cranial, ventral, dorsal, distal, etc).
Manche lernen schnell, manche nicht, aber man wird auch besser also mit der zeit lernt schneller auswenig, mittlerweile schaffe ich 10seiten in ca. 2std.
Als mir in der Ausbildung Muskeln hatten, mussten wir ca 7 Muskeln pro Tag lernen. Das ist am Anfang echt viel, man schmeißt begriffe durch einander, dann muss man sich vorstellen wo die liegen, etc. Aber es geht immer schnell.
Meine lernstrategie??? Ich hab in der klausur phase meine lernblätter dabei und lerne fast überall, mittlerweile kann ich das sogar im laufen. Ansonsten einfach hinsetzten, sturr auswenig lernen und sich nicht nach denn sinn fragen. ("Wenn se wissen wollen warum, sind se in der medizin falsch da müssen se schon chemie studieren")

So weit erstmal ich hoffe es macht einigermaßen sinn, ich bin voll müde kann nicht schlafen, weil ich panik hab. Morgen/heute schreib ich biochemie und ich habe heute/gestern um 20uhr angefangen zulernen :-D es lebe das kurzzeit gedächnis!
LG schmuggelmaeuschen (noch kein studi aber halbe mta )

Giant0777
09.05.2008, 09:39
1.) pro Tag Anzahl X an anatomischen Begriffen, chemische und physikalische Formeln, Zusammenhänge....
Ich habe zu Hause den Sobotta und würde es gerne mal austesten, was gefordert ist und was so in meinem Alltag möglich ist.


weil heute schönes wetter ist,verweise ich mal nicht auf die boardsuche, sondern antworte dir. ;-)

pro tag anzahl x??? völliger käse, so ne statistik gibt es nicht, kann dir keiner beantworten. das lernen ist von dir, vom klausurumfang, vom verwendeten lernmaterial usw. abhängig. zuerst wirst du für dich herausfinden müssen, wie du am besten lernen kannst. ich bin der lernkartentyp, andere nutzen nur olle skripte, wieder andere riesen bücher..... das dauert so ein semester, dann weiss man es ungefähr, wie es geht. auch eine stundenangabe ist schwer, bei mir sind es so konstant 4-5h/d. andere wiederum machen wochenlang gar nichts und lernen auf einmal tagelang durch. zum "test": ich kann dir ja mal den testatumfangplan für ein testat schicken, dann kannst du mal schauen,wieviele seiten es in deinem sobotta ausmacht. ob du dann aber genauer abschätzen kannst, wie lange du dafür zum lernen brauchst, wage ich zu bezweifeln.




2.) Welche Lernstrategien habt Ihr so?



lernstrategie siehe oben:erst ein gutes lehrbuch zum verstehen, dann lernkarten, um system und kürze reinzubringen. ausserdem steh ich auf kontinuierliches lernen, aber wie gesagt, my own experience.

fazit: du kannst diese erfahrungen eigentlich nur machen, wenn du wirklich studierst. gibt dann eben gute und weniger gute tage. wahrscheinlich,wie in jedem anderem studium auch. mit ein wenig disziplin und fleiss, ist es aber gut möglich, den stoff zu bewältigen. finde ich. sollte dein soziales umfeld dir genügend freiräume einräumen ( fin.sicherheit, vllt. kinder betreuen, usw. ), ist das m.m. nach eh das wichtigste. dann kannst du auch ein derart umfangreichen studium ganz solide meistern.

und in den semesterferien ist es erstaunlich ruhig.... :-))

CNSVX
09.05.2008, 11:54
Hi!
Ich kann den anderen nur zustimmen, man kann deine Frage nicht so pauschal beantworten. Es kommt wirklich total auf die Uni, das Semester, die Aufnahmefähigkeit des Einzelnen, usw. an.
Ich kann dir nur sagen, dass es bei mir so gut wie keinen Tag mehr ohne Lernen gibt. Es war für mich eine extrem große und harte Umstellung von der Schule auf das Medizinstudium. Ich lerne jetzt fast durchgehend mehr als damals in den 2 Wochen vor der Abiprüfungen.
Am Anfang kam ich damit auch erstmal gar nicht klar und ich würde behaupten, dass mindestens 2/3 der Leute in meinem Semester ne Phase hatten, in der sie es bereut haben, das Studium begonnen zu haben. Nicht wenige haben sich zwischendurch nach anderen Studienfächern umgeschaut. Es ist halt wirklich einfach eine extrem harte Umstellung. Ein Beispiel: Früher hieß Wochenende Freizeit, Erholung und Feiern. Heute freut man sich auch noch aufs Wochenende.... allerdings deshalb, weil man dann mal richtig viel Zeit zum Lernen hat... ;-)

Es kommt aber wirklich darauf an, wie schnell du lernst, wie konzentriert und was du für einen Anspruch hast. Es gibt auch Leute, die es schaffen das alles sehr locker zu nehmen und denen es dann egal ist, wenn sie mal durch ein Testat fallen oder eine schlechte Note schreiben.

Ich tu halt schon relativ viel, aber trotzdem weiß ich (mittlerweile) wieder, dass das Studium absolut das ist, was ich will!!! Das Studium ist nunmal mein Traum und ich mache mir immer wieder bewusst wofür ich mir das alles antue. Ich gewöhne mich langsam an das ständige Lernen und es fällt mir kaum noch auf. Ich freu mich trotz allem, Medizinstudentin zu sein. :-stud

Du musst es einfach ausprobieren. Du kannst schlecht durch Erfahrungsberichte anderer entscheiden, ob das Studium für dich geeignet ist. Vielleicht lernst du ja super schnell, bleibst immer cool und machst dir keinen Stress.

DocOZ
09.05.2008, 12:20
hallo dorotee!
die idee mit dem sobotta halte ich nicht für wirklich gut... du wirst sicherlich eher enttäuscht sein, denn auch bei mir war es so, dass ich anfangs für anatomie sehr sehr lange gebraucht habe.. mittlerweile brauch ich noch genau so lange (nämlich "sehr sehr lange" ;-) ), jedoch ist es so, dass wir pro woche auch duetlich mehr stoff vor uns haben. es ist also nicht so einfach. zusätzlich benötigst du in anatomie nicht nur einen atlas, sondern auch ein lehrbuch. anatomie heißt nicht nur lateinische begriffe auswendig lernen.....
ansonsten kann ich mich meinen vorrednern nur anschließen. die benötigte zeit hängt immer von der uni, dem semester, der person ab etc.
probier es einfach aus!

nikki88
09.05.2008, 16:48
glaubt ihr in Hannover ist mehr lernen angesagt als in anderen Unis?
Ist ja recht schwer zu beurteilen, wenn man nur eine Uni kennt...

DocOZ
09.05.2008, 16:56
bis jetzt hat niemand behauptet, dass man in hannover mehr zu lernen hat als an anderen unis, weil es sicher auch nicht so ist!
mit "[es hängt] von der uni, dem semester, der person ab etc [wie viel man lernen muss]" ist gemeint, dass es zb an jeder uni unterschiedlich ist, wann man welche testate hat. in hannover wird in anatomie eben jede woche testiert... was anderes hat nie jemand gesagt... :-party

schmuggelmaeuschen
09.05.2008, 18:48
ich würd mal behaupten, dass bei den mod. Unis ein bisschen mehr zumachen ist, da man eben neben den Standartfächern noch viel anderen Kram hat...
Aber was man da lernt spart man sich wann anders, ich glaub das ist gehupft wie gesprungen.
Im Medzinstudiem wirst du eh mega lernen und wenn man schon vorm Studium überlegt, ob dass mit der Freizeit passt, sollte man sich überlegen, ob man Medizin genug will um sich da durch zuquälen, denn egal welche Uni es ist extrem viel

LG

mezzomixi
09.05.2008, 19:00
ca 7 Muskeln pro Tag
Äh das ist rel. wenig wenn man bedenkt, dass man z.B. 5 Wochen Zeit hat um den kompletten Bewegungsapparat inklusive Nerven&Gefäße zu lernen.
Aber wie viele Muskeln, Nerven etc. man am Tag lernen muss, ist eine absurde angabe. Sowas gibt es nicht.
Und mein erstes Semester war alles andere als entspannt.

Dorotee schau Dir doch mal einen Vorlesungsplan an z.B. für Anatomie. Da steht dann u.U. drin, was an einem Tag gelesen wurde und dann weißt Du auch in Etwa das Lernpensum.

mezzomixi
09.05.2008, 19:03
Im Medzinstudiem wirst du eh mega lernen und wenn man schon vorm Studium überlegt, ob dass mit der Freizeit passt, sollte man sich überlegen, ob man Medizin genug will um sich da durch zuquälen

Blödsinn. Jeder macht sich früher oder später Gedanken um seine Freizeit. Was auch vollkommen legitim ist. Immer dieses "wenn Du Freizeit haben willst dann darfst Du nicht Medizin studieren" ... :-kotz
Klar hat man viel zu tun, aber man hat noch genügend Freizeit nebenbei.

Lava
09.05.2008, 19:04
1.) pro Tag Anzahl X an anatomischen Begriffen, chemische und physikalische Formeln, Zusammenhänge....
Ich habe zu Hause den Sobotta und würde es gerne mal austesten, was gefordert ist und was so in meinem Alltag möglich ist.


Wozu so eine komplizierte Frage? Es gab auch schon Menschen vor dir, die das Medizinstudium geschafft haben, es ist also durchaus möglich. ;-)

Wenn du uns jetzt noch verrätst, wie denn dein Alltag so aussieht, bzw. was du auf keinen Fall aufgeben willst, können wir dir sagen, ob das realistisch ist. Aber wahrscheinlich ist es das. Ich zähl mal auf *Lufthol* Ich kenne jemanden, der:
nebenher Musik studiert
nebenher Jura studiert
nebenher Psychologie studiert
sich den kompletten Lebensunterhalt allein verdienen muss ohne Bafög oder Eltern
nebenher Kinder bekommen oder vorhandene Kinder groß gezogen hat
Leistungssport betreibt.

Du siehst, vieles ist möglich. Und über Partymangel kann sich sicherlich niemand beschweren. ;-)

Dorotee
09.05.2008, 22:22
Hallo,

danke für Eure zahlreichen Antworten und Euer Bemühen, mir den Sinn vom medizinschen Lernpensum näher zu bringen!

Leider geht es mir nicht- wie vielfach von Euch vermutet um meine "Freizeit". Dieses Wort ist mir eh fremd (geworden). deshalb kurz ein paar Infos zu meiner persönlichen Situation:
-33 JAhre, zwei Kinder (7 und 1)
- riiiiesiges Haus im seeehr ländlichen Bereich fernab jeglicher Zivilisation, sprich Unistadt (1 Stunde Fahrzeit)
-Mann extrem beschäftigt, nur am WE zu Hause
- leider keine Eltern, Schwiegereltern, sonstige Verwandte, Freunde vor Ort
-keine Putzmaus vorhanden
Also "genau" die richtigen Startbedingungen für ein Medistudium....ha, ha
Nun gut, ich bin ja erst am Anfang meiner Planung. vielleicht, aber auch nur vielleicht besteht ein Funken Hoffnung, dass wir in Uninähe ziehen. Mein Mann kommt gerne nach Hause in "Urlaub" und möchte es nicht so gerne aufgeben....da muss ich wohl Geduld haben....aber jünger werd ich auch nicht....zu blöd.....wie war doch der Spruch:"Wer zu spät kommt......"
Also, wieviel realistische Chancen könntet Ihr mir geben, das tägliche Lernpensum- egal wie viel es auch sei, zu meistern????

Hoppla-Daisy
09.05.2008, 22:23
Alleinerziehend, allein finanzierend, noch Fragen?

Ach ja, 2. klinisches Semester ;-)

Dorotee
09.05.2008, 22:30
Hallo Giant0777,

Das wäre super nett von Dir, wenn Du mir den Testatumfangplan mal schicken könntest!!!

Studienort HGW???............dort war ich vergangene Woche zur Studienberatung und zur Führung in der Anat. Sammlung.

Liebe Grüße von der Küste
Dorotee

Dorotee
09.05.2008, 22:33
Alleinerziehend, allein finanzierend, noch Fragen?

Ach ja, 2. klinisches Semester ;-)

Wie bitte, da steh ich jetzt wohl doch auf der Leitung..... :-???

Hoppla-Daisy
09.05.2008, 22:36
Kurze Frage, kurze Antwort ;-):

Man kann das unter einen Hut bringen :-). Es GEHT! Es mag vielleicht mal hier und da länger dauern *hüstel*. Und man darf vielleicht nicht unbedingt mit dem Anspruch an die Sache rangehen, die Klausuren mit geilen Noten zu bestehen. Bei mir persönlich ging es immer nur ums Bestehen ;-).

Dorotee
09.05.2008, 22:45
Respekt und Hut ab vor "alleinerziehend" und "alleinfinanzierend". (Auf was warte ich dann noch?)
Wenn Du schon mal das Thema angesprochen hast: was muß man denn so monatlich einplanen an Finanzen?
Wie alt ist Dein Kind/Kinder?

Hoppla-Daisy
09.05.2008, 22:49
Da du aber doch noch nen Mann "in der Hinterhand" hast, kannst du hinsichtlich des Finanziellen nicht wirklich nen Vergleich anstellen. Bei euch ist ja ein normales Einkommen da, das die Grundkosten (nehme ich an) deckt.

Ich krebse immer ziemlich rum, und wenn was Unvorhergesehenes anfällt, strauchel ich immer heftig. Aber irgendwie bin ich bisher immer wieder auf die Füße gefallen... Eigentlich müsste ich jetzt in den Wunsch-Thread umziehen, damit das auch weiterhin so bleibt ;-).

Du solltest dich allerdings darauf einstellen, dass du zu ungewöhnlichen Zeiten lernen musst, wenn andere alle Feierabend haben. Denn die Kinder sollen ja möglichst in ihrem Leben und ihren Bedürfnissen nicht zu arg beschnitten werden. Man ist einfach nur noch müde und würde am liebsten alles hinschmeißen. Aber irgendwann weiß man auch, dass diese Phasen einfach so oder so immer wieder kommen - und auch wieder gehen ;-).

Dorotee
09.05.2008, 22:55
Vielleicht kannst Du mal kurz für die Ahnungslosen darstellen, wie so Dein Alltag abläuft!!!(Aufstehen um 4.00, lernen, Kind in die einrichtung bringen, Uni, Job, Abends noch 2-3 Stunden lernen.....???? Keine Ahnung, schreib einfach mal!!!)
Wieviele Stunden kannst Du denn täglich effektiv noch für das Lernen erübrigen?

Dorotee
09.05.2008, 23:08
*Lufthol* Ich kenne jemanden, der:
nebenher Musik studiert
nebenher Jura studiert
nebenher Psychologie studiert
sich den kompletten Lebensunterhalt allein verdienen muss ohne Bafög oder Eltern
nebenher Kinder bekommen oder vorhandene Kinder groß gezogen hat
Leistungssport betreibt.

;-)

damit war sicher Hoppla-Daisy gemeint!!!