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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doktorarbeit nur als Artikelveröffentlichung?



hasenschatzcaro
12.05.2008, 16:32
Hi, von einer Freundin aus Leipzig weiß ich, dass sie ihre Diss in irgendeiner neuen Form gemacht hat. Und zwar reicht es wohl, einen Artikel über das Forschungsthema in einer der "großen, wichtigen Zeitschriften" zu veröffentlichen. Anschließend noch Verteidigung. Aber keine 150 Seiten Text und so. Sie hat schon alles eingereicht und ist anscheinend so durch. Ich hab da vorher noch nie von gehört und hab auch im Internet nix drüber gefunden. Gibts das überall und es weiß nur keiner? Warum soll ich denn 150 Seiten schreiben, wenn auch 1 Artikel reicht?

LG

derAnda
12.05.2008, 16:57
Das müsstest am besten bei den Promotionsbüro Menschen erfragen. In nem Kurs zum Thema Promotion glaube ich mal etwas entsprechendes für München gehört zu haben. Da war aber von mehr als nur einer Veröffentlichung die Rede. Ich denke 3. Stellt sich halt die Frage, obs trotzdem nicht einfacher und schneller ist ne kurze 0815 Arbeit zu schreiben als mehrmals publiziert zu werden. :-nix

Hellequin
12.05.2008, 17:01
150 Seiten? Wer bitteschön schreibt denn solche Romane?
Der Durchschnitt liegt wohl eher bei der Hälfte.

cKone
12.05.2008, 17:55
Ich glaub, das ist von Uni zu Uni verschieden.
Erstautorenschaft reicht in Heidelberg nicht aus, in Münster wohl schon.
Ob dann auch der Impact Factor des Journals eine Rolle spielt, weiss ich nicht.
Kenne aber Mediziner, die beispielsweise in GUT (Münster) oder PNAS (Heidelberg) als Erstautoren publiziert haben.

Bei den PhDs benötigt man 3 Erstautorenschaften als Äquivalent zur Diss, ob das an einigen Unis auch für Mediziner gilt, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Man muss es auch so sehen: zeitlich betrachtet ist die Diss bestimmt weniger zeitraubend als ständige Ausbesserung von Anmerkungen gemeiner Reviewer. Dann doch lieber als Zweitautor auf 2-3 Papern stehen und die nachfolgende Paper-Arbeit den PhDs überlassen (natürlich hat man auch seinen Beitrag für die jeweiligen Paper erbracht)...

Fürs Ego ist aber eine Erstautorenschaft in einem guten Journal bestimmt besser, also gut überlegen :-party

Ersa
12.05.2008, 18:00
Das ganze nennt sich "Publikationspromotion". In Berlin braucht man dafür mind. 3 Publikationen, davon eine als Erstautor, die jeweiligen Impact Faktoren sind anzugeben, inwiefern die wichtig sind (vielleicht für die Note?) weiß ich aber nicht. Zusätzlich muss hier noch eine kurze Zusammenfassung (10-12 Seiten) über die Arbeit abgegeben werden.

test
12.05.2008, 21:26
Wie schon gesagt ist das abhängig von der Uni, ich glaube in Bochum ist sowas auch möglich, wie ich mal gehört habe. Kann aber auch sein, dass ich es mit einer anderen Uni verwechsele.
Meistens läuft das ganze so ab, dass mehrere Publikationen nötig sind und dann nur eine Zusammenfassung geschrieben werden muß.
Ob das vom AUfwand her weniger ist, wage ich stark zu bezweifeln, da man für mehrere gute Publikationen zumindest im experimentellen Bereich ziemlich lange braucht. Und mit rein statistischen Arbeiten halte ich es für fraglich in wirklich gute Journals zu kommen, da soweit ich es gehört habe da auch ein gewisser IF erzielt werden muß, und nicht irgendwelche Zeitschriften reichen.

Das gleiche gibt es übrigens auch für die Habilitation und nennt sich kumulative Habilitation allerdigns sind auch dort dann mehr und bessere Publikationen nötig und eine Zusammenfassung wird immer noch gefordert. :-nix

Evil
13.05.2008, 18:12
Wie schon gesagt ist das abhängig von der Uni, ich glaube in Bochum ist sowas auch möglich, wie ich mal gehört habe.
Jap, das ist korrekt, siehe hier (http://www.ruhr-uni-bochum.de/medizin/dekanat/ServiceDekanat/Promotionen/AB-502_2003_04_01_Aenderung_der_Promotionsordnung.pdf )

Es reichen ein veröffentlicher Artikel mit Erstautorenschaft und zusätzlich noch eine Zusammenfassung.

BullaBulla
18.05.2008, 10:50
Hallo,

hier in Hannover ist auch eine Publikationspromotion möglich. Man schreibt einen Artikel, sollte dabei Erstautor sein und reicht dann den Artikel + eine deutsche Version mit längerer Einleitung, Diskussion und Zusammenfassung (ca. 10-15 Seiten) ein.
Die Verteidigung kommt dann später ebenfalls dazu.

Viele Grüße