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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausbildung zum RA aber wo in Deutschland ?



Katrin84
20.05.2008, 16:36
Hey,

ich möchte zwar nicht studieren aber wusste auch nicht in welches Forum meine Frage gehört.

Ich habe mich dazu entschieden meine Ausbildung zur Rettungsassistentin zu machen und hab mich auch schon im Internet informiert. Ich hatte auch schon ein Vorstellungsgespräch in Mainz, wo ich auch angenommen wurde. Jetzt habe ich aber von einer Schule in Karlsruhe gehört ( hab mir auch schon die Unterlagen zuschicken lassen )
Ich kann mich einfach nicht entscheiden wo ich meine Ausbildung machen soll. Ich möchte mich vielleicht nach der Ausbildung bei der Feuerwehr bewerben um dort als Berufsfeuerwehrfrau zu arbeiten. Allerdings bin ich mir da noch nicht ganz sicher

Meine Frag ist, ob mir jemand helfen kann welche Schulen in Deutschland gut sind.
In Mainz zum Beispiel würde ich 3.600 Euro für den RA bezahlen. Würde aber das Geld nach und nach wieder zurück bekommen. Voraussetzung ist, dass ich drei Jahre ( Inkl. Berufspraktikumsjahr in Rheinland-Pfalz arbeite ) Außerdem sind die Klassen nicht sehr groß.
Die Schule in Karlsruhe bietet eine drei jährige Kombiausbildung zum RA und zum EEMS-Paramedic an. Die kosten belaufen sich dort auf 5.589 Euro. Und auch dort sind höchstens 18 -20 Leute in einer Klasse.

Ich würde auch sehr gerne wissen inwiefern sich das auszahlen würde den EEMSP mitzumachen. Würdet ihr dazu raten diese Kombiausbildung zu machen oder lohnt sich das eher nicht ?

Ich hoffe dass mein Beitrag nicht allzu verwirrend ist und würde mich wirklich sehr über eure Hilfe freuen !!

Grüße,
Katrin

Thunderstorm
20.05.2008, 17:16
Moin Katrin84 :-)

Ich habe meinen RA ganz normal in Vollzeit in der MHD-Schule in Regensburg gemacht und dann ein paar Jährchen später den EEMSP bei Incentive Med (damals noch in Erbach/Odenwald).

Der EEMSP ist eine ganz interessante Zusatzausbildung, da man einfach tiefer in die Materie einsteigt. Sinn des Ganzen ist ja, dass man hinterher in Paramedic-Systemen arbeiten kann.

Aber Vorsicht: in Deutschland ist der EEMSP natürlich nicht anerkannt! Er bringt Dir zwar ein umfangreicheres Wissen, aber Du darfst deshalb in Deutschland natürlich nur innerhalb der rechtlichen Grenzen arbeiten.

Der EEMSP ist sicher in der Schweiz, in Australien und bei der UN anerkannt.
Die Schweiz erkennt den deutschen RA+den EEMSP als Schweizer Diplom RS an! Hab die Anerkennung gerade durch!
Kollegen von mir haben im Auftrag den UN in Darfur für die internationale Schutztruppe als Paramedic gearbeitet.

Falls Du also mehr Fachwissen haben möchtest und evtl. planst, mal ins Ausland zu gehen, würde ich mir diese Ausbildung durchaus überlegen.

Bei Fragen, mail mir einfach (hier im Forum oder als PM).

Geli

Katrin84
20.05.2008, 21:23
Hm, ja das ist wirklich nicht einfach. Die RA Ausbildung mit dem Paramedic zusammen ist ja auch nicht wirklich billig und sollte ich mich nachher entscheiden zur Feuerwehr zu gehen dann wär das ja schon ein wenig doof (überflüssig will ich nicht sagen, denn dass kann es ja kaum sein )

Ich hätte eigentlich schon noch fragen und würde mich freuen wenn du mir hierbei vielleicht helfen könntest. Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass es sehr schwer ist nach den zwei Ausbildungsjahren einen Arbeitsplatz zu finden. Weil angeblich zu viele Leute RA werden wollen und es zu wenig Plätze gibt. Ich habe nur ein wenig angst dass wenn ich die Ausbildung mache und mich entscheide nicht zur Feuerwehr zu gehen, dass ich nachher ohne Job da stehe.

Und ist es egal wo ich meine Ausbildung mache ? Also ob beim DRK, Malteser etc. ? Gibt es da Unterschiede was die Ausbildung angeht ?

Und ganz ehrlich gesagt bin ich auch nicht abgeneigt mal ins Ausland zu gehen um dort zu arbeiten, ganz im Gegenteil ich wäre sogar sehr daran interessiert.

Vielen Dank für deine Hilfe
:-)

Thunderstorm
21.05.2008, 21:59
Moin Katrin84 :-)

Es ist ratsam, dass man Mitarbeiterin einer Rettungsdienstfirma ist (ASB, DRK, JUH, MHD, private Firmen) und sich dort eine schriftliche Bestätigung bzw. Vertrag holt, damit erstmal gesichert ist, dass man den zweiten Teil der Ausbildung (also das Anerkennungsjahr) problemlos fahren kann.
Relativ frühzeitig während des Anerkennungsjahres sollte man dann seine Fühler ausstrecken und nachfragen, wie es mit einer Übernahme aussieht. Oft sind die Firmen froh, offene Stellen durch eigene RA-Praktikanten zu besetzen - einfach weil sie sie schon länger kennen. Auch hier würde ich mir im Falle einer Zusage alles schriftlich geben lassen. Sicher ist sicher! Die Stellensituation für das Anerkennungsjahr und für eine hauptamtliche Tätigkeit ist sehr begrenzt.

Nicht jede Schule ist gleich gut - erkundige dich doch mal bei Mitarbeitern der verschiedenen Organisationen, wo sie ihre Ausbildung gemacht haben und wie gut die Ausbildung war.
Letztlich ist es aber Dein Engagement, welches den Unterschied macht!!! Jede Schule kann Dir nur den Grundstock liefern. Es kommt auf Deinen Ehrgeiz und Lerneifer an, was Du draus machst!
Kleiner Tip: Lerne nicht nur den vorgegebenen Stoff, sondern schaue auch mal über den Tellerrand in Form von Praktika, Lehrbüchern (z.B. vom Medstudium), medizinische Fachzeitschriften (z.B. Viamedici; die Rettungsdienst-Zeitschrift ist da eher Bildzeitungsniveau - meine Meinung).

Wenn Du vorhast, evtl. im Ausland zu arbeiten, dann würde ich Dir empfehlen, den EEMSP an die RA-Ausbildung anzuhängen.
Strenge Dich an, eine 1 vor dem Komma im Abschlusszeugnis Deines RA´s zu haben! Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (genauer gesagt, die Stiftung Begabtenförderungswerk berufliche Bildung) vergibt 3-jährige Stipendien für weiterführende Ausbildungen, wenn man ein "sehr gut" im Zeugnis hat.

So, ich muss jetzt leider weg zur Arbeit ;-)

Bei weiteren Fragen, mail einfach!

Geli

Thunderstorm
22.05.2008, 04:21
Moin nochmal Katrin 84 :-)

Überlege Dir gut, ob Du wirklich nie (!) studieren möchtest.
Du hast hier noch nichts über Deine Schulbildung geschrieben; falls Du das Abi (noch) nicht haben solltest, dann gebe ich Dir jetzt den gutgemeinten Rat, mache es jetzt (und nicht wie ich - mühsam auf dem 2. Bildungsweg im Rahmen eines externen Abis ohne Notensammeln, ohne gute GKs und LKs etc.)! Irgendwann überkommt einen nämlich meistens der Wunsch, doch noch zu studieren (egal was) und wenn es als "Senior" im Rahmen eines Seniorenstudiums ist.
Und die Freiheiten, welche man als Schüler hat, kommen nie wieder (auch wenn man das in diesem Lebensabschnitt oft nicht so sieht... *g*).

Die Arbeit im Rettungsdienst ist v.a. in den ersten Berufsjahren sehr interessant. Mit der Berufserfahrung und dem Wissen (falls man sich engagiert und konstant von sich aus weiterlernt) kommt aber nach ein paar Jahren erstmal Routine (gut!) und dann Unterforderung (und evtl. der Wunsch es doch genauer zu wissen -> Medizinstudium...) und damit Langeweile und im schlimmsten Fall ein Burn-Out-Syndrom.

Dazu kommt, dass die Tätigkeit im Rettungsdienst bzw. bei der Feuerwehr körperlich sehr anstrengend ist. Das ewige Heben und Tragen von Equipement und Patient trägt nicht gerade zur Gesundheit bei (es verursacht chronische Rückenprobleme und Haltungsschäden). Deshalb gibt es auch nur sehr wenige (gesunde) ältere Mitarbeiter/innen im RD. Auch Fitness- und Krafttraining sind oft nicht ausreichend, um die Belastungen im Dienst auszugleichen.
Weiterhin muss man höllisch aufpassen, dass man sich trotz Schichtdienst und der unvorhersehbaren Einsatzsituation gesund ernährt. Das ist nämlich gar nicht so einfach...! Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg ;-) Ich sehe es bloß täglich an meinen Kollegen wohin unregelmäßige Essenszeiten, wenig Sport und Fast Food führen...!

Ein weiteres Thema ist das liebe Geld: wer Rettungsdienst hauptberuflich machen möchte, der muss dies aus Überzeugung tun. Denn die Bezahlung ist wirklich bescheiden (zumindest in Deutschland). Bei der Feuerwehr sieht dies schon deutlich besser aus; die Kollegen der Feuerwehr verdienen gut das Doppelte (sie haben ja auch mindestens 2 abgeschlossene Berufsausbildungen und sind Beamte).

Nebenbei bemerkt sind die Aufstiegschancen im Rettungsdienst gleich null. Man kann zwar zahlreiche Zusatzausbildungen machen, sie werden aber meistens (finanziell) nicht honoriert, sondern nur ausgenutzt. So nach der Devise: toll, sie sind LRA - bilden sie doch bitte mal die RA-Praktikanten aus. Wie, sie wollen Geld dafür? Nein, nein, dass ist doch selbstverständlich...!

Zusammengefasst möchte ich Dir raten: überlege Dir die Berufswahl gut! Der RA ist für eine relativ kurze Zeit interessant und fordernd. Danach eher unterfordernd und gesundheitseinschränkend. Ich spreche da aus Erfahrung.
Falls es also ein Studium geben sollte, welches Du gerne machen würdest, dann tue es! Den RA kannst Du (noch) auch in der Freizeit machen (dies sage ich, obwohl ich von "Hobby-RA´s" wenig halte; als Begleitung für ein Medizinstudium oder einen anderen medizinischen Beruf ist er ideal).

Bei Fragen, nur zu - einfach mailen!

Geli