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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hammerexamen: Fragen einer Nichtmedizinerin



Susan27
25.05.2008, 21:11
Hi,

ich (interessierte Nichtmedizinerin) hätte folgende Frage zum schriftlichen Teil des sog. Hammerexamen:

Wenn ich das bislang richtig verstanden habe, stellt dieses Examen eine Zusammenfassung der bisherigen 3 StAEx dar.

1) Bestehen die Klausuren aus Multiple Choice (MC) Fragen (wie beim Physikum), aus mehreren Fragen zu einem Patienten Fall oder aus einem Mix? Wenn das letztere zutreffen sollte: Wie ist in etwa die Gewichtung zwischen MC- und Fallfragen...?

2) Über wieviele Tage streckt sich der schriftliche Teil (Klausuren) des Examens hin...?

3) Werden die Klausuren üblicherweise in Uni Sälen geschrieben oder gibt es - wie etwa bei den Juristen - spezielle staatliche Prüfungsämter dafür?

4) Ohne jetzt eine Grundsatzdiskussion anstrengen zu wollen: Findet Ihr die neue AO besser oder schlechter als das alte "gestreckte" Verfahren...? Oder ist es so, dass es für Euch angehende Mediziner angenehmer ist, wenn alles zu einem Zeitpunkt hinter sich gebracht werden kann...?

Vielen dank für Eure Infos/Erfahrungen...! :-)

Viele Grüße & eine angenehme Woche

Susan

Hellequin
25.05.2008, 21:27
Hi,

ich (interessierte Nichtmedizinerin) hätte folgende Frage zum schriftlichen Teil des sog. Hammerexamen:

Wenn ich das bislang richtig verstanden habe, stellt dieses Examen eine Zusammenfassung der bisherigen 3 StAEx dar.
Jein. Nach alter AO waren es 2 schriftliche( 1+2 Stex) und eine mündliche Prüfung (3. Stex). Nach der neuen AO ist das alte 3. Stex im mündlichen Teil des Hammerstex enthalten. Im schriftlichen liegt der Schwerpunkt sehr viel stärker auf den Inhalten des alten 2. Stex als auf denen des 1. Stex.


1) Bestehen die Klausuren aus Multiple Choice (MC) Fragen (wie beim Physikum), aus mehreren Fragen zu einem Patienten Fall oder aus einem Mix? Wenn das letztere zutreffen sollte: Wie ist in etwa die Gewichtung zwischen MC- und Fallfragen...?
MC und Mix. Gewichtung muss ich passen. :-nix


2) Über wieviele Tage streckt sich der schriftliche Teil (Klausuren) des Examens hin...?
320 Fragen an 3 Tagen.



3) Werden die Klausuren üblicherweise in Uni Sälen geschrieben oder gibt es - wie etwa bei den Juristen - spezielle staatliche Prüfungsämter dafür?
Also bei uns werden die Examen in den Messehallen oder in Turnhallen geschrieben. An den Unis dürfte es eher selten sein, da ja jeder seinen eigenen Tisch braucht etc.

zu 4 dürfen sich die Leute äußern die schon geschrieben haben. :-))

test
25.05.2008, 21:33
Also die Fragen sind alle im MC Stil, nur bezieht sich ca. die Hälfte der Fragen auf bestimmte Fälle (ca. 10-15 Fragen für einen Fall) und die restlichen MC Fragen sind Einzelfragen ohne Zusammenhang untereinander. Also pro Tag ca. 50+x EInzelfragen und 50+x Fragen zu meist 4 verschiedenen Fällen.

zu 4.) Ich finds ok wie es nach neuer AO ist.

Holoduke
26.05.2008, 07:30
zu 4.)

das Hammerexamen rockt!!

zuerst war ich auch sauer 3 Stex in einem Examen zu schreiben aber es hat eigentlich nur Vorteile:


gerade das 1. HEX behandelte eigentlich nur die frühen (para-)klinischen Fächer mit viel Spezialwissen was für die Praxis unerheblich ist. Die wirklich wichtigen wenigen relevanten Aspekte waren ins Hammerexamen integriert.

nach alter AO hat man 2 mündliche Prüfungen nach dem Physikum, mit Hammerexamen spart man sich eins.

Insgesamt hat man wirklich nur zwei Examina mit dem ganzen Lernstress weniger, durch die Reduktion auf nur ein grosses Examen wurde vieles unwichtige reduziert und das Hammerexamen ist deutlich praxisorientierter als das 1. und 2. Stex waren.

Mehr als 5 Monate lernen ist eh relativ ineffektiv und mit 4-5 Monaten ist das Hammerexamen wirklich schaffbar, von guten Noten und der Durchfallquote von 2,5 % will ich hier gar nicht anfangen.

Fazit:

- Weniger Zeit die man mit Lernen verbringt

- stressfreier, weniger Prüfungen

- praxisorientierter

furunkel
26.05.2008, 08:14
Also die Fragen sind alle im MC Stil, nur bezieht sich ca. die Hälfte der Fragen auf bestimmte Fälle (ca. 10-15 Fragen für einen Fall) und die restlichen MC Fragen sind Einzelfragen ohne Zusammenhang untereinander. Also pro Tag ca. 50+x EInzelfragen und 50+x Fragen zu meist 4 verschiedenen Fällen.


Mittlerweile hat es sich so eingependelt, dass es zu jedem Fall genau 15 Fragen gibt, also 4x15=60 und dann plus 47 bzw. am 2. Tag 46 Einzelfragen.

Susan27
26.05.2008, 16:40
Vielen dank für Eure interessanten Infos! :-)

Viele Grüße

Susan

Onkel Rico
30.05.2008, 17:34
Ich find's ja echt erstaunlich, dass es hier keine negativen Erfahrungen oder Einstellungen zum Hammerexamen gibt. Ich dachte, die Mehrzahl der Studierenden bzw. Examenskandidaten verabscheut diese neue Prüfung. Argumente waren immer: Man muss nun den Stoff von 4 Jahren auf einmal lernen. Nagut, wenn das 1. Stex nicht mehr so drin vorkommt...aber trotzdem ist es noch hammerviel. Außerdem geht man "unvorbereitet" ins PJ und hat während demselben eigentlich keine Zeit/Lust zum Lernen. Im PJ nimmt man dann dementsprechend weniger mit, da man ja nicht durch eine vorherige Prüfung gezwungen war sich "PJ-Grundwissen" anzueignen.
Im Prinzip kann ich mich ja freuen, aber das es hier gar keine gegenteiligen Meinungen gibt, verwundert mich aber doch schon. :-nix

Shyldoc
31.05.2008, 22:26
@Onkel Rico:
Das Hammerexamen an sich ist schon ganz ok, kann mich meinen Vorrednern da nur anschließen. Ich habe wie sicherlich die meisten einen Haufen alte 2.Stex-Fragen zur Vorbereitung gekreuzt, und die waren viel weniger praxisrelevant und viel spitzfindiger.
Was allerdings schon blöd ist, ist das timing. Bei uns in Berlin ist im sechsten klinischen eigentlich nicht mehr viel zu tun, wenn man mal von den sehr mäßig lehrreichen Blockpraktika absieht. Da könnte man auch gut noch nebenbei lernen und zumindest den schriftlichen Teil des Hex vor dem PJ schreiben. Die mündliche Prüfung könnte man sich meines Erachtens ohnehin sparen, weil die so wenig vergleichbar zwischen verschiedenen Unis, Prüfern, Fächern etc. ist. Einmal ganz davon abgesehen, dass mündlich afaik sowieso kaum jemand durchfällt. Dann wäre man auch früher mit dem Studium fertig und könnte auf Station DRGs kodieren.
Ciao
Shyldoc

Lava
01.06.2008, 18:01
Schriftlich fällt ja auch kaum jemand durch. ;-)

Klar sind mündliche Prüfungen immer irgendwo subjektiv. Auch wenn die Prüfer ein dickes Heft mit genauen Vorgaben zu Prüfungsablauf etc. bekommen.
Sinnvoll ist es aber, weil man ja doch gezwungen wird, das Wissen mal auf andere Art anzuwenden, nämlich es sinnvoll reproduzieren zu können. An Tag 2 wird ja auch anhand von Fallbeispielen gefragt, da zählt schon ein bisschen differentiladiagnostisches Denken und ein strukturiertes, logisches Vorgehen. Sowas wird ja in der schriftlichen Prüfung eher wenig gefragt, wo man darauf gedrillt wird, Stichworte zu erkennen und daran die Diagnose zu stellen. Ich sag nur: junge Frau aus der Ukraine und Tbc oder junger Türke und Behcet :-keks

SynC
10.06.2008, 19:43
Schriftlich fällt ja auch kaum jemand durch. ;-)


Noch. Mal sehen, wie sich das jetzt nach Veröffentlichung der Altfragen entwickelt ;-)
Scheint ja wirklich eine ambivalente Sache zu sein - mehr auf praktisch relevantes fokussiert...dafür viel mehr ahnungslose PJler :-))
Schriftliches Examen vor das PJ und ALLES wäre perfekt :-dafür

Lava
10.06.2008, 19:47
Noch. Mal sehen, wie sich das jetzt nach Veröffentlichung der Altfragen entwickelt

Das wird sich nicht mehr ändern. Die Bestehensquote wird wie eh und je zwischen 90 und 100% liegen, vielleicht um 95% herum pendeln. Was haben die denn auch für ein Interesse daran, jemanden nach 6 Jahren Studium durchfallen zu lassen? Ich stelle mir das so vor, dass das IMPP ziemlich genau weiß (woher auch immer), wieviel % der Studenten eine Frage richtig beantworten können und danach werden die Examen zusammen gestellt.

desertfoxx
11.06.2008, 13:52
Muss auch sagen, dass ich insgesamt eher positiv überrascht war von der neuen Examensform. Ich fände auch den Zeitpunkt für das Schriftliche geschickter vor dem PJ gewählt, aber ich glaube der Lernaufwand für das Schriftliche ist sicher nicht höher als beim alten 2. ... ... wenn nicht gar geringer. Zumindest wenn der Anspruch ist, nur zu bestehen (wie er es bei mir war). Da ich ohnehin die Prüfungsform "MC" für mich selbst nicht so sonderlich angenehm empfinde, bin ich eigentlich ganz froh, dass sich das 1. & 2. mit insgesamt über 700 Fragen auf ein einziges mit nur 320 Fragen reduziert hat.
:-meinung :-top