PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Intramuskuläre Injektion: Aspirieren ?



Seiten : [1] 2

november
29.05.2008, 00:18
Hallo,

ich habe nun schon viel darüber gelesen und die Meinungen teilen sich. Nun würde mich interessieren ob es nötig ist bei einer intramuskulären Injektion zu aspirieren. Ein Blutgefäß kann sicherlich immer getroffen werden, jedoch wie groß ist die Chance und kann nicht beim Aspirieren selbst die Nadel nochmal so "verrutschen", dass das aspirieren als solche bereits wieder hinfällig geworden ist ?

Viele Grüße und danke,

milz
29.05.2008, 06:40
Man darf halt nicht viel rumwackeln.

CHALi
29.05.2008, 09:30
Wenn man keine ruhige Hand hat, vielleicht mal n Schnaps vorher :-D

hennessy
29.05.2008, 09:37
ich könnte mir vorstellen, dass es eher ein juristisches als ein medizinisches Problem ist.
Gelernt habe ich: Aspirieren.

november
29.05.2008, 12:03
Mich interessiert dabei rein der medizinische Aspekt.

CHALi
29.05.2008, 13:10
Ich hab auch gelernt: Aspirieren!

HonorisCausa
29.05.2008, 13:50
Aspirieren :-dafür

november
29.05.2008, 14:15
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass man den Wirkstoff mit den dünnen Kanülen tatsächlich in den Blutkreislauf injezieren könnte ?

Hellequin
29.05.2008, 16:58
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass man den Wirkstoff mit den dünnen Kanülen tatsächlich in den Blutkreislauf injezieren könnte ?
Hoch genug. Zumal das Risiko ja keinen Zusammenhang mit der Dicke der Kanüle hat.

schwarzwald
29.05.2008, 17:05
Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass man den Wirkstoff mit den dünnen Kanülen tatsächlich in den Blutkreislauf injezieren könnte ?


Hoch genug, leider.
Und ich hab schon gesehen, wie ein Notfall aussieht, da der Pat eine i.m. Injektion direkt ins Gefäß bekommen hat.... gar net schön :-?

Auf jeden Fall aspirieren !! :-meinung
Und eigentlich wackelt das da ja net :-nix

november
29.05.2008, 17:15
Ich hab leider nicht die nötige Ahnung und bin daher eher als Laie einzustufen. Ist es denn möglich, dass man mit der Kanüle in ein Gefäß injeziert oder ist es eher der Fall dass man eines durchsticht ?

Ich denke die zwei Sekunden für das aspirieren sind es definitiv wert.

milz
29.05.2008, 17:17
Intraarterielle Injektion -> Embolie -> Nekrosen -> unschön.

derAnda
29.05.2008, 18:04
ich könnte mir vorstellen, dass es eher ein juristisches als ein medizinisches Problem ist.
Gelernt habe ich: Aspirieren.

Also wenn ich aspiriere und danach, wie oben angesprochen, unbemerkt intravasal lande, dann bin juristisch gesehen im grünen Bereich ?

CHALi
29.05.2008, 18:43
unschön ist noch harmlos... mies für beide Seiten.. gilt das nicht sogar als Ärztlicher Kunstfehler?

Dr. Psycho
16.09.2008, 19:19
*hochhol*
Wie lange dauert es eigentlich von der versehentlichen intraarteriellen Injektion über die Embolie bis zur Nekrose?
Und wie schnell merkt man als Patient was davon? Ich mein, wenn ich z.B. n Neuroleptika-Depot versehentlich intravasal spritze, müsste der Patient dann nicht auch relativ schnell systemische Nebenwirkungen spüren?
Muss nämlich morgen n Depot verabreichen und ist schon ewig her, dass ich das letzte Mal i.m. gespritzt habe... :-(( :-(( :-((

Antracis
16.09.2008, 20:55
Also wenn ich aspiriere und danach, wie oben angesprochen, unbemerkt intravasal lande, dann bin juristisch gesehen im grünen Bereich ?

Auch, wenn das schon etwas länger her ist: Ich denke mal, nicht zu aspirieren erfüllt auf jeden Fall den Tatbestand der groben Fahrlässigkeit, insofern ist man da schon mal im tiefschwarzen Bereich und steht im Schadensfalle auf jeden Fall schlechter da.
Genauso, wenn man den Ischiadicus durchbohrt und keinen Hochstätter-Handgriff gemacht hat. Man ist einfach auf der sichereren Seite.

Bei einer Famulatur in der Derma hab ich mitbekommen, das beispielsweise dort die Ärzte bei der Hyposensibilisierung immer mehrmals während der Injektion aspiriert haben, um i.v. oder i.a.-Injektion und unschöne Folgen wie allergischen Schock zu vermeiden.
Penibel zu desinfizieren, lohnt sich auch, denn das Infektionsrisiko und vor allem das für hässliche Abszesse ist da auch am höchsten. Aber naja...wenn ich überlege, wie das immer bei den Impfungen so abläuft, wo ich froh bin, wenn der Tupfer die Haut überhaupt nass macht...
:-))

Gruß
Anti

MissGarfield83
17.09.2008, 17:41
M.E. ist eine intravasale Injektion bei geplanter i.m. Injektion schon ein ärztlicher Kunstfehler. Vor 2 oder 3 Jahren gabes in der Via medici dazu ein Fallbeispiel, was bei versehentlicher intravasaler Injektion von Diazepam passiert ist und das mehr als unschön ( leider find ich grad die betreffende Zeitung nicht da sie in einer meiner U mzugskisten ist, reiche die genaue Angabe aber nach ) - sie führte zu üblen Nekrosen an der Hand mit allen Nebenwirkungen nekrotisierenden Gewebes .... daher wäre auch meine Meinung : aspiriere lieber, denn dann hast du deiner Sorgfaltspflicht genüge getan :)

MissG

Dr. Acula
21.09.2008, 22:08
Hab auch schon Bilder von falsch-intraarteriellen injektionen gesehen. Wenn, wie dort gesehen, die halbe glutealmuskulatur sich in eine einzige nekrotische Masse verwandeln kann, dann wird doch wohl jeder halbwegs vernünftige Mensch aspirieren! Und wer schon mal eine ventrogluteale Injektion durchgeführt hat, weiß dass da nix verrutscht, da die Kanüle nämlich bombenfest im festen Muskelgewebe gehalten wird.
Zum Thema Desinfektion: hab von unserem Hygiene-Prof. erzählt bekommen, dass vor nicht allzulanger Zeit im Raum München in einer Arztpraxis mehrere Patienten von einer Arzthelferin i.m. Injektionen erhalten haben woraufhin 10 mit Fieber in die Klinik gekommen sind. 2 Davon sind an einer fulminanten Sepsis verstorben. Die Arzthelferin hatte zu der Zeit eine Streptokokkeninfektion im Rachen und hat die Hygienevorschriften nicht beachtet.

Soviel dazu.
Gruß

Linda.1001
21.09.2008, 23:35
ich könnte mir vorstellen, dass es eher ein juristisches als ein medizinisches Problem ist.
Gelernt habe ich: Aspirieren.


Ich ebenso

Stand: 2006 :-nix :-dafür

MissGarfield83
22.09.2008, 00:20
Zum Thema Desinfektion: hab von unserem Hygiene-Prof. erzählt bekommen, dass vor nicht allzulanger Zeit im Raum München in einer Arztpraxis mehrere Patienten von einer Arzthelferin i.m. Injektionen erhalten haben woraufhin 10 mit Fieber in die Klinik gekommen sind. 2 Davon sind an einer fulminanten Sepsis verstorben. Die Arzthelferin hatte zu der Zeit eine Streptokokkeninfektion im Rachen und hat die Hygienevorschriften nicht beachtet.Was mal wieder ein gutes Beispiel für die miserable Ausbildung medizinischer Assistenzberufe ist. Das schlimme ist ja, dass der Arzt dann eine teilschuld trägt, weil er dieser Person die Ausführungsverantwortung i.m. Injektion übertragen hat und sie dabei überwachen müsste um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.