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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Uniklinik



Mark13
03.06.2008, 08:43
Man hört ja öfters, dass die Arbeit an der Uniklinik härter als in einem kleinen Haus sei...aber wirklich konkrete Aussagen höre ich dazu eher selten...könnt Ihr mir was dazu sagen?

-sind die Arbeitszeiten länger? Wenn ja: Warum?
-wieviel Forschung muss man eigentlich pro Woche zusätzlich zur Arbeitszeit leisten?
-ist das Arbeitsklima schlechter?

Ich weiss, dass man sowas nicht pauschal beantworten kann - trotzdem würden mich Eure Erfahrungen interessieren...

Mini-Doc
03.06.2008, 11:05
Aus meiner Erfahrung ist das eher umgekehrt.... Habe im Moment deutlich mehr Dienste im Monat ( je nach Urlaubssituation 7-12 (Mo-Fr 24h Sa/So 12h) und sie sind auch deutlich anstrengender da ich alleine verantwortlich bin für UCH,ACH einfach alles was chirurgisch aussieht ( je 1 OA pro Abteilung schläft friedlich zu Hause in RB :-??? Bis auf ein akutes Abdomen oder eine offene Fraktur wird nicht angerufen es sei denn man hat Todessehnsucht ..:-top ) Aktuell im Probelauf Schichtsystem jeden Monat 7 12 h Dienste und 2-4 RD.Außerdem bist du bei uns wenns viel ist 1-2 Stunden die Nacht im Bett und das nichtmal am Stück. Die letzten 4 Nächte hab ich mein Zimmer garnicht gesehen.In größeren Häusern / Unis hat sich das nach meiner Erfahrung immer auf ne Menge Leute verteillt (1,2,3 Dienst,Spritzendienst und einige OAs die rumgerannt sind... war zumindest so in MA) und von der AZ her bin ich regelmäßig statt bis 1600 bis 1800 da;wenns dumm läuft was so 1 mal die Woche ist wirds auch mal dtl später. Außerdem mindestens jedes 2 Wo Ende Dienst/Rufdienst und meist noch 1-2 RD unter der Woche zusätzlich im Monat weil kein Pj da ist. Das einzige was dafür wegfällt ist die Forschung die hab ich nicht zur Zeit. Dafür steh ich mehr selbsttätig im Op bzw lerne mehr als alle Kollegen die ich ander Uni kenne (ja, ja ok die ganz großen heldenhaften Ops seh ich hier halt nicht (WS / Thorax / Herz) aber sonst haste eigentlich das ganze Spektrum UCH/ACH..... in sofern fairer Tausch für mich :-lesen

Team ist bei uns -finde ich- auch viel besser als an der Uni--- da sind mir zuviele Ellbogen im Spiel.Unsere OAs wollen einem wirklich was beibringen und sind fast beleidigt wenn du nicht fragst/machen willst....

Wahrscheinlich gibts auch Leute mit anderen Erfahrungen... hängt sicher sehr vom Haus ab....
:-nix

Blöki
03.06.2008, 11:14
Hmmm, ich denke genauso wenig wie man das pauschal beantworten kann, so wenig kann man die verschiedenen "Stressarten" vergleichen.
An der Uni verbringt man tendentiell sicher deutlich mehr Zeit, nicht nur rein in der Klinik (ich hatte bisher den Eindruck, dass Unis dank ausreichend Bewerberauswahl weniger Energie in die Entlastung der Assis von nicht-ärztlichen Tätigkeiten stecken... Ist aber nur ein subjektiver Eindruck :-nix ), sondern auch in der Forschung. Im Durchschnitt verbring ich vielleicht 10-15h pro Woche im Labor, wenn Ergebnisse für´s Poster her müssen entsprechend mehr...
Dennoch hat man ja an der Uni ein recht behütetes Arbeiten, eher weniger Dienste und ist zumindest in den größeren Fächern nie wirklich alleine im Haus.
Wenn ich das mit Freunden an peripheren Häusern vergleiche, die ständig Dienste schieben und nach ein paar Wochen Einarbeitungszeit im Dienst für´s komplette Haus inklusive Intensiv verantwortlich waren - das find ich als Arbeitsbedingung definitiv härter und stressiger!!! :-meinung

Blöki
03.06.2008, 11:15
Mini-Doc war schneller!