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snoopy88
03.06.2008, 22:55
Hallo!

Mein Plan war jetzt schon seit über einem Jahr Biochemie zu studieren, weil ich dachte, dass ich abitechnisch zu schlecht für Medizin bin.
Jetzt hab ich aber 1,5 im Abi bekommen *freu*. Meint ihr, dass man da in München einen Studienplatz ohne Wartezeit bekommt (ich weiß diese doofen NC fragen nerven)???

Nur weiß ich gar nicht, ob es noch sinnvoll ist Medizin zu studieren. Überall streiken die Ärzte, das Gesundheitssystem droht zusammenzubrechen und alle raten mir von dem Studium ab. Wie seht ihr denn die Lage? Meint ihr man sollte lieber auf ein anderes naturwissenschaftliches Studium, also Biochemie umsatteln?

Kann man als Mediziner eigentlich auch in die Forschung gehen? Also Proteine, Medikamente etc. erforschen oder ist man da rein auf den Patienten beschränkt??

Würde mich über jede Antwort freuen, bin nämlich total unsicher, was ich jetzt tun soll...

wanci
04.06.2008, 09:41
Mit 1,5 bekommst du in München sicher einen Platz, wenn du b ei der ZVS nur München als Uni angibst. Im schlechtesten Fall rückst du dann nach.

Du kannst auch als Mediziner in die Forschung gehen. Manche sagen hier, man hätte da sogar bessere Chancen als als Naturwissenschaftler - aber k.A. ob da was dran ist.

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04.06.2008, 18:36
Sei begrüßt hier!

2 Tipps:

Probier mal die Suchfunktion (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/search.php?) aus
Auf der ZVS-Homepage (http://www.zvs.de) findest du die NC-Werte der letzten Jahre - dann kannst du deine Chancen besser einschätzen :-top


Gruß
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Monty
18.06.2008, 17:44
Hallo!

Mein Plan war jetzt schon seit über einem Jahr Biochemie zu studieren, weil ich dachte, dass ich abitechnisch zu schlecht für Medizin bin.
Jetzt hab ich aber 1,5 im Abi bekommen *freu*. Meint ihr, dass man da in München einen Studienplatz ohne Wartezeit bekommt (ich weiß diese doofen NC fragen nerven)???

Nur weiß ich gar nicht, ob es noch sinnvoll ist Medizin zu studieren. Überall streiken die Ärzte, das Gesundheitssystem droht zusammenzubrechen und alle raten mir von dem Studium ab. Wie seht ihr denn die Lage? Meint ihr man sollte lieber auf ein anderes naturwissenschaftliches Studium, also Biochemie umsatteln?

Kann man als Mediziner eigentlich auch in die Forschung gehen? Also Proteine, Medikamente etc. erforschen oder ist man da rein auf den Patienten beschränkt??

Würde mich über jede Antwort freuen, bin nämlich total unsicher, was ich jetzt tun soll...

Mach lieber Medizin als Biochemie, wenn du kannst. Medizin ist ein ziemlich gutes Studium, wenn man anstrebt eben nicht als Arzt zu arbeiten, da sich unheimlich viele Bereiche mittlerweile mit der Medizin beschäftigen und dort auch Mediziner beschäftigt werden. Besonders lukrativ ist da die Industrie, insbesondere Informatik, Medizintechnik, Biotechnologie, sowas. Ferner haben die meisten medizinischen Institute eine mehr oder weniger große Forschungsabteilung, in der man als Mediziner arbeiten (bzw. erstmal promovieren) kann, das sind übrigens auch Institute in denen viele Biochemiker dann letztlich unterkommen um dann das gleiche wie die Mediziner dort zu machen. Diese Richtung ist allerdings ein ziemlich hartes Brot, es ist leicht gesagt von Forschung an Proteinen und Medikamenten zu reden und zu sagen, dass man das mal machen möchte, wenn man dann aber erstmals (im Rahmen der Doktorarbeit) sich eben damit beschäftigt, dann stellen doch sehr sehr viele fest, wie besch***en das doch eigentlich ist, das da unheimlich viel Getue und unsystematisches Scheingeforsche abgeht und viele wollen davon dann auch verständlicherweise nicht mehr viel damit zu tun haben. Als Mediziner hat man es nach dieser Erkenntnis dann aber auch wieder recht gut, man kann nämlich alternativ auch einfach als Arzt arbeiten...

ehem-user-02-08-2021-1033
18.06.2008, 19:02
Versuch einfach einmal einen Einblick in den Arbeitsalltag eines Krankenhauses zu erhalten.
(Praktikum, Zivi, etc...)
Versuch das ganze mit Abstand zu betrachten und für dich eine Entscheidung zu treffen.
Wenn du wirklich ein "hardcore" Forschungscrack werden willst, würde ich dir abraten vom Medizinstudium. "Wissenschaftliches" Arbeiten erlernst du nur peripher innerhalb des Studiums.
Überdies gibt es Studiengänge, die deutlich mehr Laborpraktikas bieten.

Ulle
18.06.2008, 19:05
Ich behaupte das genaue Gegenteil! ;-)

Wer in die Forschung will, hat bessere Karten mit einem naturwissenschaftlichen Studium. Mediziner im Labor sind wie Naturwissenschaftler im OP - erstmal nicht zu gebrauchen... :-blush

XZar
19.06.2008, 04:30
Ich behaupte das genaue Gegenteil! ;-)

Wer in die Forschung will, hat bessere Karten mit einem naturwissenschaftlichen Studium. Mediziner im Labor sind wie Naturwissenschaftler im OP - erstmal nicht zu gebrauchen... :-blush

In meinen Augen kann man das gar nicht beantworten. Medizinische Forschung ist ein geradezu gigantisches Feld mit dermaßen vielen Teigebieten, dass man von vorne gar nicht sagen kann, dass diese oder jene Berufsgruppe keine Chance hätte.

In manche Bereiche kommt man als Biochemiker ohne Frage besser rein, in andere wiederum nicht. Fakt ist aber, dass man sich mit dem Medizinstudium erstmal sicherlich nichts verbaut...

Auch wenn es unhöflich ist, zitiere ich mich mal selber und verweiße auf einen ähnlichen Thread (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=44761&page=1&pp=5) (Molmed vs. Med):


Ich möchte hier mal noch eine etwas andere Sichtweise vertreten. Ich selber hätte zum WS07 die Möglichkeit gehabt in Bonn das Studium der Molekularen Biomedizin aufzunehmen. Letztlich habe ich den Platz nicht angenommen, obwohl es sicherlich ein guter Studiengang ist, der einem auch gute Karrierechancen ermöglicht.

Trotzdem: Wenn man sich grundsätzlich vorstellen kann ärztlich zu arbeiten (und sei es nur aus der Not heraus, weil die tolle Forscherlaufbahn nicht so ganz klappen will), dann ist das Humanmedizinstudium die erste Wahl. Auch wenn die Studienplätze für Biomedizin/molekulare Medizin sehr begrenzt sind, so konkurrieren sie doch prinzipiell mit einer großen Masse an Biologen, Biochemikern, eventuell "normalen" Chemikern, Pharamzeuten, Biotechnologen, teilweise Humanmedizinern und manchmal sogar Physikern (ja den Fall kenne ich persönlich). Letztlich konkurrieren sie mit nahezuallen Disziplinen, da sie halt selber interdisziplinär angelegt sind.

Mediziner gibt es zwar auch viele, teilweise auch sehr ehrgeizige, aber viele wollen von Anfang an nicht in die Forschung und selbst da tummeln sich in "kleinen" Fächern häufig nur sehr wenige (glaube es gibt nur knapp über tausend deutsche Fachärzte für Pathologie und nur ca. 200 Fachärzte für Humangenetik - vorsicht Zahlen habe ich aus dem Kopf). Außerdem konkurrieren Medizinern in manchen Fächern nur unter ihresgleichen => weniger Konkurrenz.

Und man sollte nicht die Augen davor schließen, dass in einer wissenschaftlichen Laufbahn häufig auch Zufälle und Glück eine Rolle spielen. Es gibt viele Forscher die fachlich 1A sind, aber dennoch nie wirklich hoch hinauskommen. Als Mediziner hat man dann einfach mehr Möglichkeiten, d.h. wenns an der Uni nicht weitergeht und man schon recht alt ist, kann man immer noch woanders im Krankenhaus arbeiten. Man hat quasi immer einen beruflichen "Fallschirm" - ganz tief kann man nicht fallen. Wenn man wenig mit Patienten zu tun haben möchte, dann arbeitet man halt in einem theoretisches Fach wie Anatomie, Humangenetik, Pathologie, Physiologie, etc.

In meinen Augen verschließt man sich mit HM einfach keine Möglichkeit, man kann nahezu alles noch machen, egal ob man sich für Genetik, Neurobiologie, Mikrobiologie, Zellbiologie, usw. interssiert - es gibt für jeden im Endeffekt das passende Fachgebiet. Man verschiebt so den Zeitpunkt, an dem man die Entscheidung seiner/ihrer beruflichen Zukunft treffen muss um ca 6 Jahre nach hinten. War für mich durchaus ein guter Grund HM zu studieren, denn welcher 19 Jährige kann schon wirklich genau sagen, was er bis 65/67 machen will und was nicht.

Kurz und knapp: HM ist auch für forschungsinteressierte Studenten interessanter als häufig dargestellt wird. :)

gruß
XZar

gruß
XZar (jaja doppelt gemoppelt ^^)

test
19.06.2008, 19:38
Ich behaupte das genaue Gegenteil! ;-)

Wer in die Forschung will, hat bessere Karten mit einem naturwissenschaftlichen Studium. Mediziner im Labor sind wie Naturwissenschaftler im OP - erstmal nicht zu gebrauchen... :-blush

Mediziner ohne Laborerfahrung sind genauso unbrauchbar wie Naturwissenschaftler ohne Laborerfahrung auf dem Gebiet, wofür man sie will.
Anlernen lassen sich die meisten aber gut, wenn das Interesse und der Wille da sind. Und das ist wichtiger als das Studium das man absolviert hat. Einarbeiten muß sich jeder so oder so. :-meinung
Von der Bezahlung und Position kommt man als Mediziner aber meiner Meinung nach schneller voran. :-nix