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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeiten an Privatkliniken (als Anfänger)



feylinia
15.06.2008, 18:20
Hallo,

mich würde interessieren, wie so die Meinungen zu und Erfahrungen in den diversen privat geführten Kliniken sind, also Helios, Sana, ...
Ich habe mir bisher wenig Gedanken darüber gemacht, aber jetzt wo's ans Bewerben geht sollte man sich vielleicht doch mal damit auseinander setzen. Man will sich ja jede Möglichkeit offen halten.

Mich würde besonders interessieren, ob das nach eurer Erfahrung lohnenswert ist, egal ob finanziell, Ausbildung oder Weiterbildung betreffend? Besonders bzgl Berufsanfänger.
Unterliegt man dauernder BWL-Überwachung, wird jegliches Handel auf Wirtschaftlichkeit überprüft, muß man jeden Tupfer abzählen?

Ich habe schon mehrfach gehört, man würde innerhalb der Kliniken des Unternehmens dann weitergeschickt, könne also seine Ausbildung uU nicht an einem Haus machen (wenn man das denn überhaupt will). Und es haben sich schon Leute kritisch geäußert, man könne das Wechseln an kommunale Krankenhäuser oder gar Unikliniken vergessen, wenn man mal an einer Privatklinik angefangen hat.

Also, Unsinn oder was Wahres dran? Ich hoffe auf aussagekräftige Antworten!


Danke schonmal!

John Silver
15.06.2008, 22:33
Mich würde besonders interessieren, ob das nach eurer Erfahrung lohnenswert ist, egal ob finanziell, Ausbildung oder Weiterbildung betreffend? Besonders bzgl Berufsanfänger.

Helios und Rhön haben Tarifverträge mit Bedingungen, die denen in kommunalen Häusern sehr ähnlich sind. Finanziell ist es also etwa gleich. Weiterbildung ist genauso wie überall sonst Glückssache.


Unterliegt man dauernder BWL-Überwachung, wird jegliches Handel auf Wirtschaftlichkeit überprüft, muß man jeden Tupfer abzählen?


Nicht mehr und nicht weniger als in einem kommunalen oder universitären Haus.


Ich habe schon mehrfach gehört, man würde innerhalb der Kliniken des Unternehmens dann weitergeschickt, könne also seine Ausbildung uU nicht an einem Haus machen (wenn man das denn überhaupt will).

Kann schon passieren, meistens aber nur, wenn vor Ort die gewünschte Weiterbildung nicht vorhanden ist.


Und es haben sich schon Leute kritisch geäußert, man könne das Wechseln an kommunale Krankenhäuser oder gar Unikliniken vergessen, wenn man mal an einer Privatklinik angefangen hat.

Diese Leute reden Schwachsinn. Erstens gibt es bereits die Unikliniken Gießen-Marburg, die schon Rhön gehören. Zweitens sind "private" Kliniken meistens einfach nur von einem Konzern geleitet, und nicht durch Kommunen, mehr Unterschiede gibt es selten.

Feuerblick
15.06.2008, 23:33
Nachdem ich meine ersten Berufserfahrungen bei Asklepios in einem kleinen Haus gemacht habe und jetzt zwei Jahre an einer Uniklinik war, kann ich dir sagen, dass es im Prinzip keinen Unterschied gibt. Weder was die BWL-Überwachung noch was den Führungsstil angeht. Auch die Behauptung, man käme nach Arbeit bei einem "Privaten" nicht mehr in einer normalen Uniklinik unter, kann ich (siehe oben) widerlegen. Ich wechsle jetzt wieder zu einem privaten Träger und nach meinen Erfahrungen als Anfängerin habe ich da jetzt nicht mehr und nicht weniger Bauchschmerzen als bei jedem anderen Stellenwechsel auch.
Lass dich nicht kopfscheu machen von Leuten, die nur nachplappern, was sie irgendwann mal gehört haben...

alley_cat75
16.06.2008, 09:11
Ich arbeite ebenfalls an einem privaten Haus und finde im Gegensatz zu meinen Freunden/Bekannten an "normalen" Häusern keine Unterschiede. Außer vielleicht, dass ich etwas besser bezahlt und mehr von meinem Chef beachtet werde. Überstunden haben Seltenheitswert bei uns. Aber all das ist sicher nicht typisch privat, sondern bestenfalls typisch kleines, übersichtliches Haus. Erwähnenswert ist bei uns noch, dass das Haus keine Medikamente einkauft, sondern die als milde Gabe von den Pharmafirmen kommen. Wir müssen lediglich die Insuline bezahlen (50% des Einkaufspreises). So müssen wir beim Verordnen nicht auf Verschreibbarkeit achten, was mir anfangs böse Telefonate mit niedergelassenen Kollegen einbrachte. :-heul Mittlerweile habe ich es begriffen. Würde mich aber mal interessieren, ob es das an anderen Häusern vielleicht auch gibt. Denn normal ist das ja nicht wirklich. :-nix

Evil
16.06.2008, 18:22
Erwähnenswert ist bei uns noch, dass das Haus keine Medikamente einkauft, sondern die als milde Gabe von den Pharmafirmen kommen. Wir müssen lediglich die Insuline bezahlen (50% des Einkaufspreises). So müssen wir beim Verordnen nicht auf Verschreibbarkeit achten, was mir anfangs böse Telefonate mit niedergelassenen Kollegen einbrachte. :-heul Mittlerweile habe ich es begriffen. Würde mich aber mal interessieren, ob es das an anderen Häusern vielleicht auch gibt. Denn normal ist das ja nicht wirklich. :-nix
Das ist an meinem kommunalen Haus zumindest für manche Medis genauso. Wir kriegen z.B. das Pantozol für umsonst, deswegen verteilen wir das wie Smarties. Und das meiste andere (teure) wie z.B. Nebilet kriegen wir deutlich vergünstigt.

el_corazón
17.06.2008, 00:24
Erwähnenswert ist bei uns noch, dass das Haus keine Medikamente einkauft, sondern die als milde Gabe von den Pharmafirmen kommen.
Hab keine gesicherten Quellen, aber von der Uniklinik Erlangen hab ich auch ähnliches gehört.

alley_cat75
17.06.2008, 06:22
Ist zwar off topic, dennoch muss ich an dieser Stelle mal bemerken, dass ich das ein totales Unding finde. :-dagegen Wirtschaftlicher bzw. rationaler Umgang mit Medikamenten fehl am Platz, was regelmäßig zu Anrufen wütender niedergelassener Kollegen führt.

wjsl
21.06.2012, 15:56
Wer von euch hat denn mal in Gießen oder Marburg, also einer "privatisierten Uniklinik" gearbeitet? Oder zumindest dort PJ oder ähnliches gemacht?
Würde gern ein paar Fragen per PN stellen, und wäre wirklich sehr dankbar falls sich jemand dafür bereit erklären würde...danke.

Kackbratze
21.06.2012, 16:47
Hast Du schon in das Unterforum Giessen/Marburg geschaut oder die Boardsuche genutzt?

wjsl
22.06.2012, 00:21
Hab ich beides; und wenn du das Unterforum angesehen hättest, wüsstest du dass dort absolut tote Hose ist.