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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Augen lasern, Krankenkassen und Kliniken



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Xanathos
21.06.2008, 13:38
Hi,

meine Frage an alle, die sich damit auskennen/persönliche Erfahrungen gemacht haben:
meine Augen sind alles andere als gut (-7,25 und -7,5 Dioptrin mit (weichen) Linsen) und vor ein paar Wochen waren sie entzündet, was wohl daran liegt, dass ihnen die Linsen auf den Geist gingen. Ich selbst allerdings komme mit meiner Brille absolut nicht zurecht, was nicht nur daran liegt, dass ich mich ohne lieber im Spiegel sehe ;-) Bei meiner "Sehleistung" bekomme ich mit Brille unter bestimmten Umständen berufliche Probleme. Sicher gibt es RSs und RAs, die Brillen tragen. Allerdings frage ich mich, wie man im Regen draußen was sehen soll oder aber wenn das Ding dauernd beschlägt, weil es Temperaturunterschiede gibt. Ich kann sie eben nicht einfach mal abziehen und ohne weiter machen. Dann könnte ich nichtmal nen Blutdruck messen, weil ich die Zahlen nicht wirklich erkenne. Wirkt sehr kompetent, sich das Ding genau vors Gesicht zu halten. Außerdem muss es eben manchmal verdammt schnell gehen und da hab ich keine Zeit, den Dunst vom Glas zu wischen, ehe ich dasunddas aufziehe. Man ist nicht alleine im RTW, sicher, ja, aber um unnütz rumzustehen habe ich den Beruf ja auch nicht. Ich will und kann niemanden, weder mich noch meine Kollegen oder den Patient, dadurch behindern.

Gut. Soviel zu meinen Gründen.
Meine Überlegung ist, mir die Augen lasern zu lassen (ich komme mit den Linsen klar, aber wenn meine Augen das auf Dauer anders sehen, naja...). Natürlich werde ich noch mit meiner Krankenkasse sprechen, ob sie das zahlen würden. Allgemein machen die Kassen das aber eher nicht. Deshalb also meine Frage, ob jemand damit Erfahrungen gemacht hat, welche Argumente zählen, welche nicht, ob man mit Eigenbeteiligung rechnen muss usw.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, welche Kliniken gut sind, was das angeht. Persönliche Meinungen sind mir da lieber als deren Homepages...

Xanathos

Feuerblick
21.06.2008, 14:06
Persönliche Meinung und Meinung meines ehemaligen Chefs: Wenn es nicht ZWINGEND nötig ist (und die Tatsache, dass eine Brille beim Arbeiten stören könnte halte ich in deinem Fall wahrlich nicht für zwingend - bin selbst fünf Jahre lang Rettung gefahren und hatte nicht EINMAL ein Problem mit der Brille, die ich auch nicht einfach mal absetzen kann), dann sollte man die Finger von Eingriffen am gesunden Auge lassen. Ich weiss, die vielen, vielen Erfolgsmeldungen sprechen eine andere Sprache, aber ich habe in den letzten Jahren leider einige Patienten gesehen, bei denen das Vergnügen völlig in die Hose gegangen ist und deren Sehschärfe heute da liegt, wo sie vor der OP ohne Brille gelegen hat. Mir wären meine Augen zu kostbar, um nur aus Bequemlichkeitsgründen eine OP machen zu lassen - eine OP, bei der nicht garantiert ist, dass du nachher keine Brille brauchst. Interessanterweise habe ich auch schon von Operateuren gehört, dass sie bei sich selbst diese OP niemals machen lassen würden.... :-nix
Selbst zahlen wirst du vermutlich auch müssen, da die Krankenkasse vermutlich keinen Grund sehen wird, dir die OP zu finanzieren.
Mein Tipp: Lass mal deine Linsen überprüfen. Kann gut sein, dass die nicht mehr vernünftig sitzen...

Muriel
21.06.2008, 14:11
Die Krankenkassen sehen LASIK etc. grundsätzlich als refraktiven Eingriff und damit das Ganze im Bereich rein kosmetischer OPs angesiedelt. Ob man nun eine Fehlsichtigkeit von 0,5 oder 20dpt damit ausgleichen will, interessiert nicht. Ein Ex-Kollege von mir arbeitet in einer sehr angesehen und gut ausgelasteten Praxis, die sich auf refraktive Eingriffe spezialisiert hat. Als ich ihn mal danach fragte, ob es überhaupt irgendwas gäbe, was die Kassen als Gründe anerkannten, sich LASIK-operieren zu lassen, hat er dies verneint. Ausnahmen kann es z.B. bei PTKs geben, wenn Hornhautnarben z.B. das zentrale Sehen beeinträchtigen. Dabei kann man mal Glück haben, das ein geschickt formulierter Antrag auf einen gutmütigen KK-Mitarbeiter trifft. Aber bei dem Rest sehe ich, so Leid es mir für Dich tut, keine Chance. Möge mich einer eines Besseren belehren.
Ach ja, bitte achte darauf, wo und von wem Du Dich operieren lässt. Besser etwas mehr Geld ausgeben als so eine Türkei-LASIK-to-go-Reise starten, das kann böse in die Hose gehen!

alley_cat75
21.06.2008, 14:11
Hattest Du schon Augenheilunde im Studium? Ist Dir mal aufgefallen, dass alle sehgeschädigten Augenärzte eine Brille tragen? Mein Augenarzt ist ein Lasik-Spezialist, schult andere Kollegen - und trägt eine Brille. ;-) Wir kennen uns seit Jahren und daher hat er mir davon abgeraten. Sicher geht jetzt ein Aufschrei derer durch`s Land, die es haben machen lassen und zufrieden sind. Gut so. Um nicht länger vom eigentlichen Thema abzuschweifen: ich weiß von Augenkliniken, die ärztlichen Kollegen Rabatte geben. So kann man sich an der Charité für 750 Euro/Auge lasern lassen und läuft später Werbung für neue Kunden. Ab - 7 dpt bezahlen ja Kassen die Linsen; ich empfehle einen direkten Gang zu Deiner Krankenkasse, wenn Du die Kosten nicht selbst tragen willst. Ansonsten würde ich mir das gut überlegen. Bei - 7 bin ich noch nicht, nur kurz davor. Auch ich finde ohne Hilfe nicht aus dem Haus. Aber bei derartiger Kurzsichtigkeit sind die Chancen gering, auf 0 dpt gelasert zu werden - habe einige Leute im Freundeskreis - die Brille bleibt also... :-nix Nimm Dein Geld und kaufe Dir eine chice randlose Brille mit hightech-teuren-modernst Dünngläsern. :-dafür

Muriel
21.06.2008, 14:12
Funkel, den Sermon habe ich mir gespart, kann mich Dir aber, wie Du weißt, nur anschließen. Deshalb zumindest noch der Warnhinweis unten ;-)

aachen2010
21.06.2008, 14:29
wie ist denn das bei chirurgen?? ich bein bei RSs und RAs ist das auch schon heftig...weiß irgendjemand was?!

Also ich denke es ist ne heikle sache und das man MINDESTENS einen teil selbst bezahlen muss ist sicher, ich hab mit meiner krankenkasse gesprochen...
aber am ende muss man selbst abwägen wie sinnvoll es ist und ob die risiken dann tragbar sind..

Muriel
21.06.2008, 14:33
Wie ist was bei Chirurgen? :-nix

Flauta
21.06.2008, 14:37
Ist zwar OT, aber ich weiss, dass die LASIK ein Ausschlusskriterium bei der Bewerbung zum Berufspiloten sind (hat mir ein Linienflugpilot im Cockpit erzählt)....die haben sicher auch ihre Gründe....(Klammer zu)

(Ich hab auch genau hin un her überlegt....und mir eine sehr schicke neue randlose Brille mit den nicht ganz so teuren, nicht ganz so dünnen Gläsern geleistet).

aachen2010
21.06.2008, 14:42
Sorry hab mich blöd ausgedrückt...
Naja ich meine ob das nicht für Chirurgen auch ein bisschen blöd ist wenn die ne Brille tragen müssen...war nur mal so am rande eine frage ;)

Muriel
21.06.2008, 14:45
Nö, warum sollte es? Ich arbeite in der Augenheilkunde und bin auch operativ tätig. Weder mit dem OP-Mikroskop noch mit der oftmals benötigten Lupenbrille habe ich als Brillenträger ein Problem. Das einzig Nervige kann mal sein, wenn der Mundschutz blöd sitzt und man sich beim Atmen die Brillengläser beschlägt. Aber nach drei Tagen im OP hat man auch dieses "Problem" schnell gelöst.

aachen2010
21.06.2008, 15:01
Ich war ja leider noch nie im OP ;) aber danke für die Antwort :)

Doctöse
21.06.2008, 15:14
Ich war ja leider noch nie im OP ;) aber danke für die Antwort :)
Eine Brille im OP ist eher ein Vorteil. Stichwort Blutspritzer o.ä.. Ich trag auch lieber eine extra Schutzbrille (da intakter Visus und kein Brillenträger :-))).

Feuerblick
21.06.2008, 15:33
Genau, Oese.. Wollt ich auch grad sagen.

Ein wunderbares Zitat eines meiner ehemaligen OÄ habe ich noch (passt gut zu Alleys Posting): "Wenn kein Augenarzt mehr eine Brille trägt, DANN können Sie sich auch lasern lassen."

Mir fällt spontan kein Kollege ein (mal abgesehen von denen, die LASIK selbst durchführen und das aus "Werbegründen" anders sehen müssen - und selbst da tragen einige Kontaktlinsen :-)) ), der sich ohne Not einem refraktiven Eingriff unterziehen würde. :-nix

Xanathos
21.06.2008, 18:14
Mhhh, Gründe sind immer subjektiv. Mich stört das Ding einfach nur total, ich kanns nicht ausstehen und es passt ganz einfach nicht zu mir. Deshalb werde ich auch nicht so einfach auf eine Brille umsteigen und sie nur dann anziehen, wenn ich zu Hause bin oder nicht großartig irgendwo hin gehe. Im Beruf stört sie mich noch mehr und ich weiß wirklich nicht, wie man unter diversen Umständen sehen soll, wenn die Gläser nicht sauber/trocken/etc sind.
Wenn die Kasse allerdings nicht zahlen will, naja, dann kann man wohl nichts machen.

Dass es Komplikationen geben kann und alles nicht zum gewünschten Erfolg führt, ist ja immer möglich... nur bei den Augen ziemlich fatal, dessen bin ich mir bewusst. Positiv ist, wenn man sich mit einer Brille anfreunden kann. Ich kanns nicht, egal was für eine. Die Nachteile bleiben ja die gleichen. Aber, wie gesagt, das ist alles subjektiv.
Ich finde es nur... wie soll ich sagen... ungerecht (?) (ja, die Welt ist böse :-peng) dass eine Freundin sich ihre Augen hat lasern lassen, weil sie schielte (keine Brille nötig, aber OP mit dem Hinweis, dass sie danach vllt eine braucht wenn es nicht GANZ so gut läuft, wenn auch vllt nur vorrübergehend), wo es ja nun wirklich NUR um Schönheit geht und keinerlei Beeinträchtigung vorliegt. Zum Psychiater zwecks Gutachten musste sie da auch nicht. Das hat die Kasse einfach übernommen... Nicht beim ersten, aber dafür beim zweiten Anlauf. Deshalb wundert es mich, dass bei Sehschwäche niemand zahlen will, wo ich ja nun noch nochtmal über 30 bin (nicht, dass das alt ist).

Mhhh, ab -7 zahlt die Kasse die Linsen? Ich habe -8 im Kopf gehabt... aber wenns schon ab -7 der Fall ist, bin ich da ja drüber. :-)) Dann werd ich mal versuchen, zumindest das bezahlen zu lassen...
Ich hab jetzt neue Linsen, die feuchter sind als die alten und ne andere Lösung, die laut Optiker besser sein soll. Gibts da Empfehlungen? Solange wie möglich will ich nämlich schon mit Linsen auskommen. Ich werde zwischendurch längere Pausen einlegen und sie allgemein so wenig wie möglich tragen. Dann gehts hoffentlich noch ne Weile.

Feuerblick
21.06.2008, 18:31
Augen lasern lassen bei Schielen???? Sehr seltsam...:-nix Übrigens auch für eine Laser-OP KEINE Indikation, um von der Kasse übernommen zu werden.

Muriel
21.06.2008, 18:34
Augen lasern lassen bei Schielen???? Sehr seltsam...:-nix
DAS wollte ich auch gerade sagen, aber vielleicht kann man ja einen Muskel kürzer lasern :-))

Xanathos
21.06.2008, 18:51
Naja... jedenfalls wurde sie operiert, ob nun mit Laser oder nicht. Das ist schon fast 5 Jahre her, von daher erinnere ich mich nicht mehr 100%ig daran. Allerdings reichts mir schon, DASS es bei ihr gemacht wurde, obwohl es eigentlich nur um die Schönheit ging. 100% Sehleistung hatte sie zwar nicht, aber den Sehtest für den Führerschein trotzdem bestanden. So wild kanns also nicht gewesen sein und immerhin wurde sie noch darauf hingewiesen, dass sie nach der OP vllt eine Brille braucht.

Feuerblick
21.06.2008, 19:10
Tja, sie hatte wohl eine Schiel-Operation, bei der die Augen gerade gestellt wurden. DAS übernimmt die Kasse (weil es teilweise auch eine funktionelle Komponente hat, wird es ZUR ZEIT noch bezahlt), hat aber nichts mit der Sehschärfe oder einem Refraktionsfehler zu tun. Brille danach kann evtl. dann nötig sein, wenn eine vorhandene Weitsichtigkeit ein Restschielen begünstigt. 100% Sehschärfe kann sie trotzdem gehabt haben. Zwei Paar Schuhe also...

Xanathos
21.06.2008, 19:12
Mhhh... na ok. War mir nicht bewusst.
Allerdings versteh ich trotzdem nicht, wo da die höhere Indikation für die Kasse liegt... Die Beeinträchtigung war ja nicht gegeben, dh sie hatte keine Nachteile dadurch, was das Sehen ansich angeht.

Feuerblick
21.06.2008, 19:44
Wie gesagt, es ist noch (!!) Kassenleistung ohne vorherige Antragstellerei, weil es eben Menschen und Schielformen gibt, die funktionelle Probleme, gesundheitliche Einbußen etc. mit sich bringen. Fernab von jeder Kosmetik. Und da man ein Schielen eben nicht pauschal mit einer einfacheren Methode als einer OP korrigieren kann, übernimmt die Kasse diese Korrektur.
Im Falle der LASIK geht es in der Regel nur um Bequemlichkeiten, Äußerlichkeiten und Befindlichkeiten und sehr selten nur um funktionelle Verbesserungen. Da sagt sich die Kasse - zu recht- "Warum sollen wir etwas zahlen, was anders auch zu korrigieren wäre besonders im Hinblick auf mögliche Komplikationen und Folgekosten daraus?".