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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufsstart: städtisches Kleinkrankenhaus oder Rehaklinik?



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Tibia
28.06.2008, 22:39
Hallo ihr Lieben,

viele von euch werden das Problem sicherlich kennen, das Studium ist vorbei und nun beginnt der Ernst des Lebens, aber wo? :-??? Fest steht für mich, dass ich Internistin werde möchte (welche genau, ist noch unklar)
Meine Situation ist nun folgende:

Die Wunschstelle an meiner Uni habe ich leider nicht bekommen, obwohl ich mich für dieses Klinikum echt geschunden, und mir den Arsch aufgerissen habe, und dementsprechend auch sehr gute Famulatur- und PJ-Zeugnisse erhalten habe - naja egal! :-heul

Dafür habe ich eine Zusage von einem eher kleinen KH: (70 internistische Betten), 4-6 Dienste monatlich, Grundgehalt 3200 Euro brutto (ohne Dienste), 42h-Woche, commun trunk, Fahrtzeit etwa 40-45 min (Hinfahrt)

Ebenfalls habe ich eine Zusage von einer Rehaklinik (ca 210 Betten, 7 Stationen, 1 Assi/Station, Schwerpunkt: Pulmologie, Ortho, Derma, Anrechnung für die Weiterbildung 1 Jahr, 40h-Woche, Grundgehalt 3000 Euro brutto (ohne Dienste), 4-6 Dienste monatlich, Klinik liegt gleich im Nachbarort (10 Min. Fahrzeit)

Ein Bewerbungsgespräch an einer anderen Uniklinik steht noch aus, aber ich denk mal, das dürfe eher schwierig werden, dort eine Zusage zu bekommen.

Tja, und nun steh ich vor der Entscheidung. Eigentlich war für mich immer klar, dass ich in einem mittelgroßen - großen KH arbeiten möchte. Nun ist es so, dass die Rehaklinik auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht hat - sie ist sehr modern, es ist einiges an Funktionen da, könnte z.b. gut schallen lernen dort. Alles ist etwas gemütlicher, nur einmal die Woche/Visite. Klar man hat trotzdem genug zu tun. Aber ich denke, vielleicht wäre das zum Einstieg gar nicht so verkehrt, was meint ihr?
Der eigentliche Knackpunkt ist für mich, dass ich einen Riesenrespekt, um nicht zu sagen Angst vor den Diensten in der Anfangszeit habe. Ich meine, in dem kleinen KH wäre ich als alleinige diensthabende "Internistin" im Haus, mit OA in Rufbereitschaft. Ich denke, das ist so üblich in kleinen Häusern, aber für mich als blutiger Anfänger nicht gerade beruhigend :-(( schon gar nicht im Fach Innere, wo ja 95% der Patienten, die reingekarrt werden, internistisch sind und zusätzliche 4,5 % internistisch gemacht werden ;-)
In der Rehaklinik wäre ich nachts natürlich auch alleine, aber die Wahrscheinlichkeit, dass da Holland in Not gerät, ist doch weitaus geringer.
Ach Mensch, ich will am liebsten in ein großes Haus mit 1.2.3.4.5.6.7.... Dienst :-))

Wozu könnt ihr mir raten? Danke euch fürs Zuhören. :-winky

Tombow
28.06.2008, 23:21
Von einem Berufseinstieg in einer Rehaklinik kann ich dir nur abraten. Damit schießt du dir ins eigene Bein, und das nicht zu knapp. Zum einen lernt man nicht so richtig, wie man mit Notfällen umgeht. IDie meisten instabilen Patienten aus Rehakliniken werden schleunigst wegverlegt und sowohl die meisten Ärzte nicht über die nötige Übung und/oder Wissen und Können verfügen, um sowas souverän zu meistern. Insofern lernst du das nicht. Dazu kannst du dich auf Dienste einstellen, wo lediglich irgendwelche Stationsangelegenheiten dich aus dem Schlaf holen. Keine Notaufnahme, keine "echten" Notfälle, die man von A bis Z versorgen kann. Und es ist nunmal so, daß man es nur auf der eigenen Haut lernt, Situationen zu meistern, wo das fliegende Stück Sch**ße mit voller Wucht den Ventilator trifft.

Und noch schlimmer wird es beim Wechsel zurück in eine Akutklinik - für die Kollegen wärst du (da schon Berufserfahrung hinter dir) schon ein erfahrener Assistent, wo du (dank des vergessenen Wissen und Können aus dem HEx) nicht besser, im Einzelfall sogar schlimmer dran wärst als ein Berufsanfänger.

John Silver
28.06.2008, 23:22
Ich denke, es kommt hauptsächlich darauf an, wie Du vorankommen möchtest. Nichts gegen Leute in Rehakliniken, aber da schiebt man meistens schon eine ziemlich ruhige Kugel im Vergleich zu einer Akutklinik, insbesondere in Diensten. Das ist zwar ganz schön aus der Sicht der Arbeitsbelastung, aber nicht unbedingt toll, was Erfahrung betrifft. Denn gerade für Anfänger ist m.E. der Kontakt mit akuten Fällen wesentlich lehrreicher, als der Kontakt mit elektiv aufgenommenen Patienten, die bereits sämtliche Diagnostik und Therapie hinter sich haben, und nun lediglich aufgebaut werden müssen. Dabei lernt man einfach nicht viel, es sei denn, einer dieser Patienten macht schlapp und wird zum Akutfall - den man dann aber auch schnell los ist. Klar, Ultraschall etc. sind schon nützliche Sachen; und in einer guten Rehaklinik sieht man auch viele Gastros, Belastungs-EKGs o.ä.; aber das werden alles keine wirklichen Akutfälle mehr sein; die Beurteilung und Behandlung akut kranker Menschen lernt man in einer Rehaklinik einfach nicht, und das ist nun mal die Grundlage für jeden Facharzt. Eine Rehaklinik als erste Station in der Karriere ist nicht die beste Wahl; wenn, dann später. Meine Meinung.

P.S.: Und ich stimme Tombow zu: Wenn Du anschließend in eine Akutklinik wechselst, bekommst Du noch mehr Probleme, insbesondere mit einem Dienst, als ein absoluter Anfänger. Denn der Anfänger weiß noch Einiges aus dem StEx, und genießt Kückenstatus; Du dagegen hättest weder das eine, noch das andere.

P.P.S: Das System großer Häuser mit mehreren parallelen Diensten ist ein zweischneidiges Schwert. Zwar wird man als Anfänger nicht mit Notaufnahmen etc. konfrontiert und lebt dadurch "leichter"; andererseits ist man die ganze Nacht mit primitiven Aufgaben wie Blutentnahmen und venösen Zugängen beschäftigt, und lernt überhaupt nichts. Daher halte ich persönlich das System ohne parallele Dienste für besser; zwar ist es für Anfänger schwieriger, aber dafür umso lehrreicher.

Tibia
29.06.2008, 13:09
Danke für eure Meinungen. Ehrlich gesagt, war mir gar nicht bewußt, dass es so "schlimm" wäre, mal 1 Jahr Rehaklinik zu machen. Ich meine, es ist klar, dass diese Erfahrungen dann nicht mit jenen aus Akutkrankenhäusern zu vergleichen sind. Aber zum Einstieg - ich hätte 3 Oberärzte (Internist, Dermatologe und Orthopäde), die sich um mich kümmern und mir doch einiges zeigen könnten. So bekäme ich nicht gleich den kompletten Tunnelblick, auch wenn für mich relativ klar ist, dass es mich in die Innere verschlagen wird. Danach wäre ich auf jeden Fall "überlebensfähig", was Anamnese, Untersuchungen, Briefe, Ultraschall (Grundlagen), Auswertung von EKGs, Asthma- und Diabetestherapie anbelangt. Das kann doch soooo schlecht nicht sein, oder?
Ist es denn tatsächlich so, dass ich danach einen "schlechten Ruf" genieße, weil ich aus der Reha komme und kaum noch Aussicht auf ne vernünftige Stelle in einem Akutkrankenhaus habe? :-???
Auf jeden Fall gehe ich da nächste Woche mal einen Tag Probearbeiten - dann weiß ich vielleicht schon mehr und die Entscheidung fällt nicht mehr so schwer. :-))

Frau Betty Land
29.06.2008, 13:26
CAVE: Rehakliniken gehen meist brutal am finanziellen Zahnfleisch und sind NUR an maximaler Auslastung (mit entsprechenden OA-Rampensauen für die Visage) interessiert, in der Realität ist die "fachliche Breite" eher pro forma zu sehen, weil meist nicht einmal ansatzweise Rehamedizin betrieben wird. Auch wenn die es ständig behaupten !

Dazu kommt, daß die Selektion der (Fach)Ärzte, die in die Reha gehen, schon oftmals eine "eigene" ist.......

Zwischen rührend und rührend unfähig ist alles vertreten, Fachärzte mit Leib und Seele (für das gesamte Spektrum des eigenen Kleingartens) sieht man da wohl kaum.

Wie schon gesagt: Für den Anfang absolutely No-Go, wenn einem dann die Akutmedizin zu streßig wird, kann man es immer noch versuchen - aber am besten vorher auch Insiderinfos über die Klinik(en) haben.

Reha ist eigentlich in D ein sterbender Ast.

John Silver
29.06.2008, 14:42
Aber zum Einstieg - ich hätte 3 Oberärzte (Internist, Dermatologe und Orthopäde), die sich um mich kümmern und mir doch einiges zeigen könnten.

Die Betonung liegt auf "könnten". Theoretisch könnten sie viele Dinge machen. Ob sie es dann auch praktisch tun, ist zumindest fraglich. Außerdem hat eine solche Klinik einfach nicht die Gegebenheiten, um Dir Beurteilung, Diagnostik und Therapie akuter Fälle beizubringen. Und das ist definitiv ein großer Nachteil.


Danach wäre ich auf jeden Fall "überlebensfähig", was Anamnese, Untersuchungen, Briefe, Ultraschall (Grundlagen), Auswertung von EKGs, Asthma- und Diabetestherapie anbelangt. Das kann doch soooo schlecht nicht sein, oder?

Klar, Diabetes- oder Asthmatherapie kannst Du da schon lernen. Auch kannst Du lernen, wie man Briefe schreibt. Aber sind das die wichtigsten Kompetenzen für einen Anfänger? Eher nicht. Anamneseerhebung solltest Du jetzt schon draufhaben. Körperliche Untersuchung auch. Auswertung von EKGs? Schon, aber wiederum nicht die akuten Fälle.


Auf jeden Fall gehe ich da nächste Woche mal einen Tag Probearbeiten - dann weiß ich vielleicht schon mehr und die Entscheidung fällt nicht mehr so schwer. :-))

Sicher, mach das, aber ich bleibe dabei: für den Anfang ist eine Reha-Stelle ein Fehler.

P.S.: Vor allem mußt Du bedenken, wie sich so eine Stelle im Lebenslauf macht. Chefs mögen energische Leute, die vorankommen wollen. Wer bei der aktuellen Stellensituation sich für eine Reha-Stelle entscheidet, und das gleich am Anfang der Laufbahn, riskiert den Ruf eines Nichtskönners und Ruhige-Kugel-Schiebers (ich will nicht sagen, daß alle Leute in Rehakliniken Nichtskönner seien - das sind sicher nicht alle, aber dieser Ruf hängt vielen nach). Denn es stehen einem medizinisch weitaus anspruchsvollere Stellen zur Verfügung, und zwar massenweise. An einer Reha-Klinik hängen die Messlatten nun mal am tiefsten.

Lava
29.06.2008, 15:06
Hm, im PJ ist mir mal eine Kollegin begegnet, die vorher in einer Reha Klinik war. Und sie hat trotzdem eine Stelle in der Neurochirurgie bekommen (will aber Neurologin werden). Ich hatte nicht dein Eindruck, dass sie den anderen Assistenten in irgendwas nachsteht oder von denen komisch angeguckt wird. :-nix Im Gegenteil, gerade in der Neurochirurgie tat es gut, mal jemanden zu haben, der auch weiß, was aus den Patienten nach einem halben Jahr Reha wird und der auch mal ne ruhige Kugel schieben kann und nicht nur rumstresst.

teletubs
29.06.2008, 17:39
Also ich habe zuerst in einem Akutkrankenhaus und dann in einer Reha-klinik gearbeitet. Klar, das Arbeiten ist in der Reha entspannter...aber es ist genauso viel zu tun! Und da heutzutage die Kliniken die Leute viel früher entlassen, ist das Patientengut in der Reha entsprechend mehr oder weniger akut. Und ich kann von unserer Klinik sagen, dass nicht alles, was akut akut wird, verlegt wird! Klaro, wenn sich jemand die Haxen bricht, dann wird er verlegt...aber man muss einfach wissen, wo die Grenzen sind. Und die Betreuung bei uns ist durch die Kaderärzte sehr gut...und ich bin die einzige, die nicht frisch vom Stex gekommen ist und es einfach genossen aht. Die anderen mussten schon ein bissl mehr rotieren um das ganze Procedere kennenzulernen. Aber die, die danach ins Akutspital gegangen sind, sind nicht erbärmlich untergegangen!
Ich denke, du solltest für dich entscheiden, was du dir vorstellen könntest. Die Betreuung kann da und dort für´n A**** sein.
Ich kann von mir nur sagen, dass ich hier in der Reha Sachen gelernt habe, die ich so im Akutspital nicht gelernt habe.

Ich wünsche dir die für dich beste Entscheidung zu treffen! :-party

Tibia
29.06.2008, 17:47
danke teletubs, ist ja auch mal interessant von jemanden zu lesen, der Rehaerfahrung gemacht hat. Und ich denke auch, dass vieles einfach von dem jeweiligen Haus abhängt, egal ob Reha oder Akutklinik. Klar ist, dass man beides nicht stumpf miteinander vergleichen kann.
Ach mensch - schwierige Entscheidung :-nix

Alzheimer
29.06.2008, 19:31
Laß Dich nicht verrückt machen von Kollegen aus Akuthäusern. Viele denken, dass Ärzte in Rehakliniken sehr unfähig sind. Das ist meiner Meinung nach ein Vorurteil. Ich arbeite zur Zeit in einer Rehaklinik, welche auch 2 Akutstationen hat. Es ist also ein guter Mix aus Akutmedizin und Rehamedizin. Zunächst war ich Stationsärztin auf einer geriatrischen Rehastation und fand das als Berufseinstieg gut. Anschließend bin ich auf die kardiologische Rehastat. gekommen. Dort kommen die Pat. auch frisch von der ITS zu uns, sind also durchaus noch nicht rehafähig. Meist sind die OP- Wunden noch nicht verheilt und kreislaufstabil sind auch nicht alle, so dass unsere Pat. oft in unser Überwachungszimmer kommen. Dort haben wir bis auf Beatmung auch alle Möglichkeiten und es werden nicht sofort alle schlechten Pat. verlegt. Zur Zeit betreue ich eine der Akutstationen (Geri) und das Überwachungszimmer. Daher kann ich gut einschätzen, welche Pat. verlegt werden.
In dieser Zeit habe ich Abdomensono, Echokardiographie, LZ- EKG und RR, Ergometrie gemacht und einige Zahlen für den Katalog erarbeitet. Weiterhin haben wir die Möglichkeit Gastros und Kolos durchzuführen, was auch mehrmals wöchtl. gemacht wird. Es ist also nicht unbedingt gleichzusetzen Rehaarzt= schlechter, unfähiger Arzt.
Jezt werde ich ich in den umliegenden größeren Akutkliniken bewerben und mal schauen. Die meisten der Assis, welche von unserer Klinik weggegangen sind haben schnell einen guten Job bekommen und sich nicht die Karriere verbaut. So wie die Arbeit in den Rehakliniken geschildert wird, war es vielleicht vor 10 Jahren, aber heute werden die Pat. viel eher in die Reha entlassen und der Patienten durchlauf ist wesentlich höher.

John Silver
29.06.2008, 21:58
Leutz, ihr lest einfach nicht, was andere schreiben. Ich habe nicht gesagt, man könne in einer Reha-Klinik gar nichts lernen. Kann man wohl. Und man kann auch ein Paar Dinge lernen, die man so in einem Akuthaus nicht lernt. Und ich habe mich ausdrücklich vom Vorurteil distanziert, alle Reha-Leute seien unfähig. Entspannt euch.

Aber! es ist ein in meinen Augen sehr gravierendes Manko einer Reha-Klinik, daß man eben keinen Kontakt zu Akutfällen hat. Man hat da halt keine Notaufnahme (es sei denn, die Klinik hat auch Akutbetten, aber das ist in der diskutierten Situation nicht der Fall). Man hat keine Akut-Sprechstunde. Einige Patienten, die überwiesen werden, sind zwar vielleicht noch eher akut als Reha-fähig, aber es sind Patienten, die bereits eine Diagnose haben, und bereits therapiert wurden und werden. Akutdiagnostik und -Therapie ist in meinen Augen die entscheidende Station in der Patientenversorgung, bei der man als Anfänger wirklich lernt, Diagnosen zu stellen und korrekte Therapien auszuwählen. Das lernt man in einer Reha-Klinik nicht, bei aller Liebe.

derstefan
30.06.2008, 20:54
Wäre denn ein Einstieg in einer Reha-Klinik nicht etwas, wenn später eh z.B. mal beim MDK arbeiten will, also eher in nicht so patientenbezogenen Bereichen.
Denke da sollte Reha-Erfahrung mehr zum tragen kommen, als Akut-Erfahrung, oder?

alley_cat75
01.07.2008, 15:50
Ich würde Dir auch primär zu der Stelle im Akutkrankenhaus raten. Nach dem Studium ist man so mit Wissen überladen, dass man erst einmal lernen muss, all das auch im größten Stress richtig anzuwenden. Und eines gibt es in der REHA-Klinik mit Bestimmtheit nicht: STRESS. :-meinung Aber: so schlecht und mies ist es dann doch nicht. Eine ehemalige Kollegin von mir arbeitet als OÄ in einer internistischen REHA-Klinik und ihre Assis lernen extrem viel Diagnostik: Sono, Gastros, PEG legen, Ergometrie. Finde ich auch nicht ohne, zumal derartige Fähigkeiten erfahrungsgemäß in großen Häusern in den ersten beiden Jahren völlig untergehen. Bevor man also arbeitslos auf der Straße steht, würde ich immer in die REHA-Klinik gehen. Das gänzlich abzulehnen, halte ich für einen Fehler. Aber wie gesagt, Akutkrankenhaus ist, war und wäre meine 1. Wahl.

Alzheimer
01.07.2008, 22:10
Hallo alley cat,
hast Du schon mal in einer Rehaklinik gearbeitet? Auch in diesen Kliniken gibt es Stress.

Christoph_A
01.07.2008, 23:15
Naja, wir hatten unsere eigene Rehaklinik bis vor ein paar Monaten und ich habe da mal 4 Monate als Rotand gearbeitet und auch öfter Dienste da draussen abgeschlafen. Wenn Du aus nem Akuthaus kommst, dann ist das am Anfang sehr relaxend, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Allerdings darf man sich nicht einbilden, daß man da nix tut-erstens stimmt es, daß die Patienten immer früher auf Reha geschickt werden und zweitens muß man schon einiges an Therapieoptimierung und, wie das neudeutsch heißt "lifestyle modification" am Patienten betreiben, diese Arbeit ist vielleicht nicht so spannend und anstrengend wie im Akutbereich, aber durchaus medizinisch und volkswirtschaftlich sinnvoll.
Trotzdem ist meine Erfahrung, daß man den Absprung aus nem rehahaus rechtzeitig schaffen muss. Wenn man mal zwei Jahre da gearbeitet hat, dann kann man zwar manche Tätigkeiten durchaus (hab auch erst auf besagter Rotation richtig Echos machen gelernt), aber man hat einfach keine "Fronterfahrung" und die fehlt einem-ist nach einem WBJ sicher aufholbar, aber nach 2-3 Jahren Reha wird man dem Anspruch, der an einen "Altassi" in nem Akuthaus angelegt wird, vorne und hinten nicht standhalten können.
Deshalb: Reha fürn Einstieg gut und Recht, aber wenn Du Internistin werden willst, bitte spätestens nach einem Jahr weggehen. :-meinung

Relaxometrie
01.07.2008, 23:24
Interessante Meinungen, die hier zu lesen sind.
Ich bin erstaut darüber, wieviel Diagnostik in einer Rehaklinik betrieben wird. Mein Bild von einer Reha war offensichtlich falsch, ich hatte es irgendwie zu sehr in den Bereich "Wellness, Relaxen, Krankengymnastik, Ernährungsberatung" eingeordnet.

Tibia
02.07.2008, 14:20
Ich danke euch, für die Tipps. Nun hatte ich mich doch glatt, an den Gedanken gewöhnt, mich ein Jahr in der REHA "niederzulassen" und dann kommt mir gestern die verflixte Stellenzusage aus der Uni-klinik dazwischen :-oopss
Tja, dann heißt es ab September wohl ab an die Front, mal gucken - was das wird :-party
notfalls kann ich ja immer noch mal in die REHA flüchten :-top

Alzheimer
02.07.2008, 18:01
Danke Christoph A :-dafür :-))

habichnicht
02.07.2008, 18:41
... von einem eher kleinen KH: Grundgehalt 3200 Euro brutto (ohne Dienste), 42h-Woche,...Sag mal, was ist denn das für eine Klitsche? Stehen die kurz vor der Insolvenz oder warum bieten die eine so weit untertarifliche Bezahlung an?

Andererseits: Wie kann man sich bei dem momentan so großen Angebot an freien Assi-Stellen überhaupt an einem kleinen Krankenhaus bewerben, dessen Gehälter so weit unter allen gängigen Tarifen liegen, noch dazu, wenn man eigentlich Ambitionen auf eine Uni-Karriere hat?

Tibia
02.07.2008, 20:00
Sag mal, was ist denn das für eine Klitsche? Stehen die kurz vor der Insolvenz oder warum bieten die eine so weit untertarifliche Bezahlung an?

Andererseits: Wie kann man sich bei dem momentan so großen Angebot an freien Assi-Stellen überhaupt an einem kleinen Krankenhaus bewerben, dessen Gehälter so weit unter allen gängigen Tarifen liegen, noch dazu, wenn man eigentlich Ambitionen auf eine Uni-Karriere hat?

Also *lufthol* :-))

Zunächst einmal habe ich mich natürlich an mehreren Häusern beworben, darunter einige Unikliniken, aber auch heimatnahe Kleinkrankenhäuser - warum auch nicht. Ich wollte sowieso nur etwa 1-2 Jahre Uni machen, und dann mal weitersehen.
Zum Gehalt: 3200 Euro Brutto ohne Dienste ist durchaus normal im Osten, zum Vergleich: ich bekomme an der Uniklinik (Osten) nach TV-Ä auch nur 3295 Euro brutto ohne Dienste im 1 WBJ. Kleiner Lichtblick, ab 01.01.2009 wird der Tarif dort endlich dem Weststandard angeglichen, dann gibt es gleich mal 3795 Euro im 1. WBJ - echt krasse Unterschiede.