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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : KPP: Fächer mit wenig grundpflegerischer Tätigkeit?



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NylonCylon
02.07.2008, 18:33
Ich bin derzeit dabei, mir eine Stelle für das KPP zu suchen. Leider habe ich schon von einigen gehört, die sehr schlechte Erfahrungen auf Stationen hatten, die Patienten mit einem hohen Grundpflegebedarf versorgen. Insbesondere eher unbeliebte Aufgaben, wie zum Beispiel das Reinigen von Bettpfannen würden dann sehr häufig an die Praktikanten deligiert. Zudem bliebe durch den hohen Zeitaufwand der Grundpflege kaum die Gelegenheit, in den ärtztlichen Bereich hineinzuschnuppern.
Mich würde daher interessieren, wie hoch Eurer Meinung nach der Aufwand für die Grundpflege auf folgenden Stationen einzuschätzen ist:

- Neurologie
- HNO
- Opthalmologie
- Plastische Chirurgie und Handchirurgie

Ich habe mich schon mit einigen durch die Suchfunktion gefundenen Threads auseinandergesetzt, würde aber gerne Eure Erfahrungen insbesondere zu oben genannten Fächern hören.

Denüse
02.07.2008, 18:40
Oweh, oweh... Hoffe, du hast die positiven Meinungen im KPP Thread nicht überlesen... Jedenfalls denke ich, dass es im KPP auch gar nicht darum geht in den ärztlichen Bereich zu schnuppern... Denn dann wäre es kein PFLEGEpraktikum...

Kann dir nur vorhersagen, dass wenn du mit diesem Vorurteil bzw. dieser Einstellung von wegen "Igitt, ne Bettpfanne" an die Sache rangehst, du sicher keinen Spaß haben wirst... ;-)

Bin mal gespannt, was du hinterher so zu berichten hast... :-nix

Liebe Grüße, Denüse

Gimlie
02.07.2008, 18:45
Hi!

Möchte mich meiner Vorschreiberin anschliessen. Im Pflegepraktikum ist es nicht das Ziel in den ärztliche Bereich hineinzuschnuppern, sondern in den pflegerischen! Dabei gibt es sicher eine Reihe von Tätigkeiten die nicht wirklich angenehm sind! Aber deshalb sind sie nicht gleich minderwertig.
Es ist auch etwas schwierig einen Praktikanten irgendetwas machen zu lassen, denn der Praktikant kann keine Verantwortung für seine Tätigkeiten übernehmen, denn er hat ja keinerlei Ausbildung. Damit meine ich auch Medizinstudenten!

Also geh offen an die Sacher heran und nutze das Praktikum als das, als was es gedacht ist und zwar einen kleinen Einblick in die Arbeit der Pflege und in den Krankenhausalltag zu bekommen.

Gruß
gimlie :-stud

docmoechtegern
02.07.2008, 18:49
I

Ich habe mich schon mit einigen durch die Suchfunktion gefundenen Threads auseinandergesetzt, Wie hast Du das denn geschafft?:-nix Wenn ich in die SuFu den Begriff Krankenpflegepraktikum eingebe, kommt nur das hier:


Ihre Suchanfrage erzielte keine Treffer. Bitte versuchen Sie es mit anderen Suchbegriffen.

Die folgenden Wörter sind sehr allgemein und wurden in der Suchanfrage ignoriert : krankenpflegepraktikum

Meuli
02.07.2008, 18:49
Nimm Neurologie, da gibts nur ganz wenig Grundpflege^^

Neuling08
02.07.2008, 18:50
bettpfannen müssen in den raum getragen werden wo die spezialspülmaschinen dafür stehen und die sache ist erledigt.
und ich werf mal so in den raum, dass es auch sache des angebots ist. die pflegedienstleitung entscheidet im allgemeinen auf welche stationen praktikanten
kommen

Inelein
02.07.2008, 18:51
Zu den von dir genannten Fächern kann ich dir nichts sagen, aber Gyn ist sehr human, weil man eine gute Mischung an Patienten hat.
Auf meiner Station waren eben viele Mütter mit vorz. Wehen, Blasensprung usw. die zwar eingeschränkte Bettruhe hatten, aber halt mobil waren. Dazu kamen dann HEs o.ä. wo es auchmal ältere Patienten gab, wo man Katheder ausleeren musste, oder beim Duschen helfen (was find ich auch nicht so schlimm war, man hat ja Handschuhe an). Alles in allem sehr angenehm und zu empfehlen

docmoechtegern
02.07.2008, 18:52
Handchirurgie würde ich nicht nehmen. Dort können die Patienten ja keinen einzigen Handgriff selbst machen.

Coxy-Baby
02.07.2008, 19:10
Nimm einfach den Bereich der dich INTERESSIERT!!!!!!!!!!!!!!!!!
Mehr gibts da eigentlich nicht zu sagen!

Grübler
02.07.2008, 19:11
LOL

- aber jetzt mal Ernst. Es wurde ja schon viel über Sinn und Unsinn des Pflegepraktikums geschrieben. 3 Monate sind halt ne lange Zeit - da wird jeder, aber wirklich jeder die Grundzüge mit rausnehmen, die er evt. mal irgendwann braucht.

Ob man jetzt aber nonstop Bettpfannen-Taxi spielt, oder auch ab und zu ein paar "nette" Sachen zu sehen bekommt, macht "nur" den Unterschied der Motivation, die nachher dabei rumkommt ;-) Ich find's nicht verkehrt, sich eine Station auszusuchen, wo man neben der pflegerischen Tätigkeit auch schon mal in den ärztlichen Bereich hineinschnuppern kann.

Der Schwerpunkt liegt klar auf Pflege, aber seien wir mal ehrlich: Was lernt man pflegerisch / v.a. aber medizinisch in 3 Monaten, was man nicht auch in 1 1/2 Monaten lernen könnte? Es kommt natürlich - bevor mir jemand zuvor kommt - wie immer auf die Station an. Aber wenn man mal so die Berichte liest, beschränkt sich das meistens auf so Sachen wie Grundpflege, Viggos ziehen, Infusion dranhängen, RR / Temperatur messen, Essen austeilen.

Ab und zu ein paar erklärende Worte zur Behandlung vom Arzt, ein paar Eingriffe sehen, was soll daran verkehrt sein?

Nilani
02.07.2008, 19:14
Naja, ist ja nicht nur Handchirurgie. Ich arbeite z.Zt. nebenbei auf plastischer, Wiederherstellungs- und Handchirurgie. Ist seeeehr unterschiedlich, was halt gerade auf Station liegt. Auf alle Fälle muß ich für alle Frühstück schmieren (können nur 5 sein, Rekord lag bei 15 und glaub mir, junge Männer haben grooooßen Hunger :-)) ). Die sind dafür aber sonst mobil und "pflegeleicht". Kann aber auch Pat. geben, die eben das komplette Programm brauchen, nach Haut- oder auch Muskelverpflanzungen z.B. Gibt Tage da brauch ich nur 3x zur Klingel rennen und dann auch Tage, da teile ich schon gegen 6 Uhr die ersten Bettpfannen aus.

Neurologie würde ich mich auch nicht auf leichte Pat. verlassen. Wenns Schlaganfallpat. sind oder mit fortgeschrittener MS oder so dann sind die pflegeintensiver als einige andere.

Letzten Endes wird dein Tag nicht nur aus Bettpfannen leeren bestehen, säubern brauchst du sie schon gar nicht mehr, das machen Automaten. Und wenn du offen auf die Schwestern zugehst, erklären sie dir eine ganze Menge. Vor allem wirst du dort lernen, dass sie wesentlich mehr Zeit für die Pat. haben und viel mehr über ihre Geschichte wissen, als die Ärzte, die 1x tgl. zur Visite vorbeikommen.

Achja, mein 1. Mal auf Unfallchirurgie war recht lukrativ, fast nur ältere Leute mit Schenkelhalsbrüchen. Die waren dafür sehr dankbar für so ziemlich jeden helfenden Handgriff und nebenbei spendabel, wenn man mal für paar min länger im Zimmer blieb (geht für Praktikanten eher, find ich zumindest).

Ansonsten wäre noch Kinderstation was. Da sind nämlich meist die Eltern und man braucht nichts zu machen. Fanden aber viele Leute langweilig. Ich selbst war in der Neuropädiatrie, war sehr interessant (vor allem dank nettem PJler) und wenig Eltern.

Wie gesagt, es kommt halt drauf an, was du draus machst. Du wirst keine Station finden, wo du nichts zu tun hast und das ist ja auch nicht Sinn des Praktikums. Im Übrigen entscheidet die PDL zwar, aber wenn man rechtzeitig genug Wünsche äußert, kann man auch auf seiner Wunschstation landen.

Mr. Listen
02.07.2008, 19:16
Jedenfalls denke ich, dass es im KPP auch gar nicht darum geht in den ärztlichen Bereich zu schnuppern... Denn dann wäre es kein PFLEGEpraktikum...

Dieses Kommentar möchte ich hervorheben und dick unterstreichen. *nimmt fetten Edding zur Hand*

Stuntman Mike
02.07.2008, 19:17
Nimm Neurologie, da gibts nur ganz wenig Grundpflege^^...oder Geriatrie. Die Patienten sind im Allgemeinen auch sehr fit^^

NylonCylon
02.07.2008, 19:54
Ich bin doch ein wenig verwundert über einige Eurer Antworten. Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich möglicht wenig machen will oder prinzipiell irgendwie die Pflegetätigkeit ablehne, nur weil ich die grundpflegerische Tätigkeit begrenzen will. Und darin, während des KPP möglicht viele Sachen fernab der Grundpflege machen zu dürfen, liegt doch auch wohl nichts Verwerfliches. Das dann direkt durch die Wahl der Fachrichtung einzugrenzen finde ich da nur logisch. Zudem hatte ich nach der Lektüre einiger anderer Themen auch den Eindruck, dass viele ein rein pflegerisches Praktikum für wenig sinnvoll halten. Nur in diesem Thread scheint wohl niemand mehr etwas davon zu wissen. Dazu kommt eben der subjektive Eindruck, dass die examinierten Kräfte immer die jenigen Sachen deligieren, die ihnen selbst eben auch unangenehm sind, anstatt wirklich Tätigkeiten zu vermitteln. Und was spricht z.B. dagegen, nach 1 Monat Chirurgie oder Innere die restlichen zwei auf grundpflegerisch eher ruhigeren Stationen wie HNO zu machen?

habichnicht
02.07.2008, 20:01
.. Zudem hatte ich nach der Lektüre einiger anderer Themen auch den Eindruck, dass viele ein rein pflegerisches Praktikum für wenig sinnvoll halten. Nur in diesem Thread scheint wohl niemand mehr etwas davon zu wissen. Oooooch, dieser Thread (http://www.medi-learn.de/medizinstudium/foren/showthread.php?t=34571) über das KPP ist den meisten noch in allerbester Erinnerung. :-)) Vielleicht sollte man den wieder öffnen, um die gerade angebrochene Saure-Gurken-Zeit etwas zu beleben. :-party.

Grübler
02.07.2008, 20:09
Oh ja, mein absoluter Lieblingsthread :-)) Irgendwo da hab ich mich auch irgendwo ausge :-kotz t

schmuggelmaeuschen
02.07.2008, 20:13
@NylonCylon: was sind für dich "richtige tätigkeiten"???
Verbände anlegen, klammern ziehen, lagern, tabletten stellen???
Du hast einfach null ahnung werder von pflege noch von medizin, da kann man nicht viel mehr machen, außer bettpfannen, putzen, vital werte messen, wagen aufräumen evtl, werte in akten eintragen, botengänge, betten schieben, essen verteilen. Man macht grundpflege etwas anderes ist unverantwortlich. Man kann evtl mal fragen, ob man mit auf visite kann, wenn gerade nicht zuviel anliegt. Aber ist gibt soviel arbeit auf station, das meist jede hand gebraucht wird, da gehen eben die pflegekräfte mit auf visite, da dort eben wichtige infos gegeben werden.
Mein "high-light" bei meinem absoluten klogriff kpp waren 2 OP, das ziehen von einem Katheter und eben ein paar visiten.
(freu mich schon auf mein nächstes kpp 6 wochen in meinen ferien !!!! :-(( )
Also was für aufgaben stellt du dir vor, also die richtigen tätigkeiten???

Inelein
02.07.2008, 20:23
schmuggelmäuschen du hast schon Recht, aber wenn man ehrlich braucht man doch um einen Einblick in die Grundtätigkeiten zu bekommen nicht 3 Monate KPP? Bis man richtig eingearbeitet ist, dauert es je nach Station und Person 1-3 Wochen. Dann würde nochmal ein Monat im richtigen Rhythmus zu arbeiten mMn vollkommen reichen. Denn gerade, weil man ja als Praktikant in seinen Arbeiten so eingeschränkt ist (und ich fände es z.B. nicht gut, dass ich von einem vollständigen Laien, der teilweise noch nichtmal angefangen hat zu studieren, gespritzt werde etc.!), kann ich durchaus verstehen, dass viele Leute nach ein paar Wochen eben keine rechte Motivation mehr aufbringen können. Wenn dann auch noch ein unangenehmes Klima auf der Station dazu kommt, man von der Putzfrau angeschnauzt wird, warum man ihr die Arbeit wegnimmt, und nichtmal mit zur Visite gehen darf, wenn nachweislich absolut gar nichts auf der Station zu tun ist (und für 22 Patienten 8 Pflegekräfte da sind), dann weiß ich woher die ganzen KPP-Horrorberichte kommen.
Nichtsdestotrotz finde ich das KPP an sich aber eine gute Idee!

Brownie
02.07.2008, 20:25
naja ich kann dir nicht sagen, wo du hinsollst aber wovon du die finger lassen solltest, wenn du keine lust auf nonstop pflege hast.
innere gastro! es gab zwar leichte fälle, aber die durften meist schon nach drei tagen wieder gehen. das gros bestand aus bettlägrigen langliegern. (>3wochen)
ich hab damals sehr geschimpft über das blöde praktikum. im endeffekt bin ich mittlerweile fast dankbar, dass ich soviel mit Leuten in hoher Pflegestufe zu tun hatte. mein opa ist seit ein paar monaten nämlich auch pflegebedürftig und ich konnte dank kpperfahrung meiner oma (die ihn selbst pflegt) ein paar kniffe zeigen, um ihn zb aus dem bett auf den klostuhl zu mobilisieren.

NylonCylon
02.07.2008, 20:40
@Schmuggelmäuschen
Jetzt könnte man natürlich fragen, warum man denn in einem Gebiet, von dem man keine Ahnung hat, überhaupt ein Praktikum machen sollte, wenn einem da dann nichts beigebracht wird? Das ist in meinen Augen nämlich das Hauptproblem sämtlicher Praktika, die man im Laufe des Medizinstudiums macht. Warum nehmen Famuli und PJler in vielen Einrichtungen einfach andauernd nur Blut ab und betreuen nicht unter Anleitung eingenständig Patienten?

Und ich will ja nur versuchen, möglicht die ganz unangenehmen Tätigkeiten, wie eben Bettpfannen leeren o.ä. möglichst zu beschränken. Mir macht sicherlich weder Verbinden, Vitalwerte messen oder Essen verteilen etwas aus. Zu deiner letzten Frage möchte ich anmerken, dass ein Praktikant natürlich nichts machen kann, solange ihm das nicht beigebracht wird. Würde man aber das KPP nicht als reines Pflegepraktikum, sondern vielmehr als eine Art ärztliches Einführungspraktikum sehen, könnte man, mit richtiger Organisation und begleitenden Kursen sicherlich einiges an praktischen Grundfähigkeiten und Wissen vermitteln. Irgendetwas muss ja schließlich falsch laufen in unserem Ausbildungssystem, wenn ein Assistenzarzt, der insgesamt 19 Monate im Krankenhaus war, kaum in der Lage ist, eine etwas kompliziertere Diagnose zu stellen.

Trotzdem finde ich es immer wieder spannend, wie meine Eingangsfrage eigentlich größtenteils ignoriert wird, sondern vielmehr nur über deren vermeintliche Implikationen hergezogen wird.