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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wenn gar nichts mehr weitergeht



Evista
04.07.2008, 09:00
Hallo,

ich bin derzeit in einer Zwickmühle und brauche dringend Rat: Gleich nach der letzten Klausur des 5.Semesters habe ich eine statistische Doktorarbeit angefangen. Ich sitze schon seit fast einem halben Jahr an dem Ding und komme nicht weiter. Das biometrische Erstgespräch war extrem entmutigend, man sagte mir, das Thema sei zu allgemein gehalten, der Zeitraum der Studie zu lange und die Daten teilweise mangelhaft; sie seien skeptisch, ob sich was draus machen ließe. Seither schreibe ich meinem Betreuer die ganze Zeit, erreiche ihn aber nicht, es scheint ihn nicht die Bohne zu interessieren. Aber weiterkommen tue ich nicht, egal wie lange ich mich dransetze!

Deshalb überlege ich, das Ganze sein zu lassen, vor allem, nachdem mir nun schon von mehreren Seiten (sogar dem Promotionsbeauftragten) teilweise im Vertrauen von dieser Abteilung abgeraten wurde, was sich allerdings glaube ich auf den Chef bezogen hat. Aber ich weiß es nicht; es klang so gut, man hat mir so viel versprochen und die Arbeiten der früheren Doktoranden lasen sich einigermaßen machbar; aber ich KOMME NICHT WEITER! Obwohl ich teilweise viel Zeit investiert habe gibt es keine Resultate.

Das andere ist, dass ich unbedingt SCHNELL (!!) fertig werden wollte und deshalb etwas Statistisches suchte, mir aber diese Promotionsart irgendwie nicht liegt; allerdings kenne ich so viele die lange im Labor standen und nun im PJ nichts in der Hand haben; angeblich geht auch nur ein Viertel der Laborarbeiten gut oder man sitzt Jahre dran und das will ich nicht! Ich will noch vor dem PJ fertig werden und befinde mich bereits im 6.Semester! Mir rennt die Zeit davon!

Deshalb muss ich auch möglichst SCHNELL entscheiden; dieser Zugzwang quält mich obwohl ich eigentlich so viel für die Klausuren zu tun hätte! Auf die konzentriere ich mich jetzt auch erstmal, das Semester ist eh bald aus und ich will keinesfalls Nachklausuren schreiben müssen, da dann auch die Semesterferien verloren wären, und die könnte ich eventuell noch für eine potentiell neue Arbeit anfangen.

Ich dachte auch daran, das Thema jetzt einfach mal zu halten, aber die Bearbeitung ruhen zu lassen; die interessiert das dort eh nicht. Und eben was Neues anfangen, gleich in den Semesterferien, fragt sich nur wo und was. Ich hätte einen Prof, bei dem man sofort anfangen könnte, allerdings wäre es megastressig, angeblich zwei Jahre Aufwand (nach denen man auch fertig sei, da er Druck macht nebenbei alles geschrieben zu bekommen; Famulaturen und Urlaub darf man auch nur in seiner Abteilung verbringen, sprich bei der DrArbeit...). Außerdem habe ich ihn zweimal versetzt, weil Dozenten überzogen haben...was Experimentelles im Labor würde mich reizen und interessieren, ich trau es mir allerdings nicht wirklich zu und hab Angst, dass ich ewig brauchen könnte oder unverschuldet am Ende mit nichts dastehe.

Das scheint alles ein wenig diffus gewesen zu sein, aber ich BRAUCHE EUREN RAT!

Ist Ende des 6.Semesters zu spät etwas im Labor anzufangen? Wie findet man eine machbare und MÖGLICHST schnelle experimentelle Arbeit, bzw identifiziert diese als solche?

Ich glaube ich bräuchte eine intensive Betreuung, also Anleitung und Druck, um vorwärts zu kommen; findet man das eher bei einer Laborarbeit oder ist das völlig unabhängig von der Art der Promotion?

Dürfte ich(hab noch nichts angemeldet), das jetzigen Thema halten und ruhen lassen, und die Semesterferien in was anderes investieren? Traue mich irgendwie nicht abzubrechen, aber DIE ZEIT LÄUFT MIR DAVON UND DIE SEMESTERFERIEN NAHEN!!!

BITTE GEBT MIR EIN FEEDBACK, WAS IHR ZU DER GESCHICHTE DENKT! BIN FÜR JEDE ANTWORT DANKBAR!

DANKE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hez
04.07.2008, 16:46
Klingt nach schlechter Betreuung und sinnlose Investition von Zeit. Brich die Arbeit ab und such dir was neues. Du wirst sicher was finden! Es lohnt sich nicht, an einer Arbeit, bei der man nicht weiterkommt, festzuhalten.
Viel Erfolg für die neue Arbeit!

Evista
04.07.2008, 17:09
Mein einziger Hinderungsgrund ist, dass es Promovenden dort gab, die es zu Ende bringen konnten, allerdings vor allen Dingen experimentell tätige. Die Datenbanken von denen scheinen nicht gerade ergiebig zu sein...da gab es bisher nur zwei erfolgreiche Promotionen und viele haben abgebrochen.

Das Problem ist halt, dass die Fragestellung nicht wirklich klar ist, der Zeitraum 10(!) Jahre, und das in einem sich rasch ändernden Feld, so dass die Vergleichbarkeit schlecht ist; das Alter rangiert von 2 bis 89! Man kann schwer Gruppen bilden, zumindest ich kriege keine sinnvolle Gruppierung zusammen.

Man verwechselt eine allgemeine Aussichtslosigkeit jedoch oft mit mangelnden persönlichen Kompetenzen; ich sitze dann zwar vor der Datenbank, weiß aber nichts damit anzufangen, nichtmal WAS GENAU ich überhaupt rausfinden soll! Geschweige denn wie...und wenn ich Publikationen lese bekomme ich eine Krise nach der anderen, kann das kaum ertragen, obwohl ich früher teilweise sogar welche (aus anderen Bereichen!) nur aus Interesse las!

Mir wurde eben geraten, möglichst was Statistisches zu machen, damit nichts schiefgehen kann; und damit ich vor allen Dingen so schnell fertig werde, wie ich es wünsche! Der Prof. hat mir auch das Blaue vom Himmel versprochen und es KLANG SO GUT! Ich will mir eben hinterher keine Vorwürfe machen müssen, falls ich abbreche. Sofern ich nichts angemeldet hab und die sich eh nicht zurückmelden und nie erreichbar sind: Muss ich dann überhaupt abbrechen und könnte ich nicht was anderes versuchen und falls das schiefgeht hätte ich ja dann noch alternativ ein statistisches Thema(die hier sehr sehr rar zu finden sind!).

Labor würde mich reizen, aber ich kenne so viele wo das schiefging, und ich will AUF JEDEN FALL SO EIN DING HINKRIEGEN! Dies ist mir fast das WICHTIGSTE im Studium! Da ich mir auch nicht sicher bin ob die Klinik wirklich das Richtige ist(ich hasse die Anamnesen/Untersuchungen beim U-Kurs, nervt mich total) denke ich, dass eine Experimentelle vielleicht doch "indiziert" wäre.

Mir wurde auch gesagt, in theoretischen Instituten sei die Betreuung besser als in klinischen, da eben die Patientenarbeit bei ersteren wegfalle. Stimmt das?

Ich glaub ich brauche auch Druck...hab ein Angebot, das nach Riesenstress klingt, keine Famulaturen erlaubt(der Prof. stellt einem die Bescheinigungen so aus, falls man die ganze Zeit im Labor wäre) und Urlaub kann man erst Recht vergessen, auch scheint der nicht so sehr am Studium des Studenten interessiert. Man hätte richtig heftig Druck...positiv, aber in Klausurenphasen auch negativ und persönlich würde man da total zu kurz kommen. Auch geht man das Risiko ein, ein Urlaubssemester zu brauchen.

Hab keine Ahnung, was ich machen soll; aber das im Moment ist aussichtslos, eine Qual ohne Ende, und sogar das Promotionssekretariat hat mir im Vertrauen davon abgeraten(hab nen guten Draht zum Promotionsbeauftragten der Uni, der auch einer meiner Profs ist, spreche nach Vorlesungen öfter mit ihm); er war regelrecht geschockt als ich den Namen der Abteilung nannte! Und es haben schon einige dort abgebrochen!

Allerdings kann es eben auch an mir liegen und ich will mich nicht von persönlichen Schwächen treiben lassen; hab halt Probleme, die Lage richtig und objektiv einzuschätzen, weshalb ich auch

DRINGEND AUF RAT ANGEWIESEN BIN!

Ihr wisst nicht, wie ihr mir mit jeder eurer Antworten helft!

EIN UNENDLICHES DANKE WIE GESAGT IM VORAUS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Moorhühnchen
04.07.2008, 17:30
Der Prof. stellt einem die Bescheinigungen so aus, falls man die ganze Zeit im Labor wäre und Urlaub kann man erst Recht vergessen, auch scheint der nicht so sehr am Studium des Studenten interessiert. Man hätte richtig heftig Druck...positiv, aber in Klausurenphasen auch negativ und persönlich würde man da total zu kurz kommen. Auch geht man das Risiko ein, ein Urlaubssemester zu brauchen.

Also von sowas würd ich ja mal grad die Finger lassen!! Die Erfahrungen, die Dir dadurch entgehen, werden Dir ein Leben lang fehlen. Es sei denn Du willst Dein späteres Leben im Labor fristen.
Streß Dich einfach mal nicht so, das was Du beschreibst, ist der normale Doktorarbeitswahnsinn!!! Ist bei mir nicht anders......
Wenn sich keiner meldet, vergiß die Arbeit. Alter zwischen 2 und 89 Jahren hört sich an, als hätte sich da vorher keiner Gedanken drüber gemacht.
Du bist im 2. klinischen Semester - aus meiner PJ-Sicht also noch ein absolutes Küken und Du kannst auch nicht mit dem Kopf durch die Wand. :-wand
Mach mal 'ne Woche Urlaub, sag beiden Doktorvätern, sie können Dich mal und such Dir was mit guter Betreuung. Würd ich heut auch nochmal machen, wenn ich nicht schon post-PJ wäre - dann heißt es nämlich wirklich: durchbeißen oder sein lassen!

Evista
05.07.2008, 21:29
Ich hab heute mit dem Arzt meines Vertrauens gesprochen, der mir von seinem Studium und seiner Doktorarbeit erzählt hat; ironischerweise hat er nach dem 2.Klinischen seine abgebrochen wegen mangelnder Betreeung; er riet mir, was anderes zu versuchen. Das, was ich bei der Einarbeitung gelernt habe wäre ja nicht weg, und es gibt sicher immer statistische Themen, sogar solche, die erfolgversprechender sind. Sicher ist es denen egal und ich bin ihnen ohnehin wahrscheinlich nur ein dummes Anhängsel, aber ich habe dennoch ein Problem damit, zu sagen, ich würde abbrechen. Ist eine persönliche Hemmung; da ich noch nichts angemeldet habe werde ich denen erst überhaupt wieder irgendwas sagen, sobald ich endlich mal überhaupt so etwas wie eine Antwort bekommen haben werde.

Meine Zwickmühle konkret ist, dass ich irrsinnig gern was im Labor probieren würde, aber durch die Zeit, die ich verlor, jetzt eben schon zwei klinische Semester hinter mir habe und mir weniger Zeit bleibt als noch am Anfang; denn mein zweites Ziel ist, dass ich unbedingt noch im Studium, am Besten vor dem PJ, fertig werden möchte. Außerdem, so ***** das klingen mag, will ich unbedingt einen Titel schaffen; ich käme damit einfach persönlich nicht klar, später so etwas nicht zu haben; so viele haben einen, irgendwie muss so was doch drin sein! Oder?

Nur bin ich viel zu durcheinander, um irgendwas auf die Reihe zu kriegen im Moment, geschweige denn eine Entscheidung zu fällen; diesen Monat noch Klausuren und dann denke ich lege ich frisch zu den Semesterferien neu los. Was haltet ihr davon? Erstmal nirgends absagen und sehen, wie ein neues Projekt anlaufen würde; Thema näme ich damit keinem eins weg, da ja nichtmal eine konkrete Fragestellung existiert, und Arbeit machen die sich wegen mir ja auch nicht.

Denkt ihr, dass es auch machbare Laborarbeiten gibt? Patientenkontakt will ich keinen haben, also kommt klinisch nicht in Frage...entweder statistisch oder Labor. Für Statistik kann ich mich halt so gar nicht motivieren, aber bei einem besseren Thema könnte sich das auch ändern...vielleicht etwas weniger Komplexes als Hämatologie...

Mir wurde auch geraten, ich solle es bei einem theoretischen Institut wie Pharma oder Humangenetik versuchen, da die angeblich mehr Zeit für einen in solchen hätten als die Kliniker. Von Humangenetik habe ich Gutes gehört...vielleicht ließe sich eine experimentelle tatsächlich während des Studiums fertigbringen, auch jetzt noch...was meint ihr?

Evista
10.07.2008, 09:03
Guten Morgen,

hab gerade eine Mail gelesen, in der mein Betreuer antwortete, sie hätten einen neuen Oberarzt bekommen, der schon viele Doktoranden gehabt habe und mich eventuell besser betreuen könne, ohne dass ich nach etwas in der Richtung gefragt hätte; ich habe eigentlich nur die Mängel in der Themenstellung beschrieben und ihm geschickt was ich schon geschrieben habe.

Mittlerweile erfuhr ich zwar, dass die vielen negativen Erfahrungen sich größenteils auf den Abteilungsleiter bezogen, jedoch sehe ich, dass mein Betreuer, obwohl Naturwissenschaftler, scheinbar auch nicht sonderlich gut betreuen kann...war auch erst beim Abteilungsleiter, der mich dann an meinen jetzigen (Noch?)betreuer überwies, und der will mich jetzt wieder überweisen....

Ich sehe einfach, dass mir niemand hilft, das Thema ungenau ist und die mich ständig hin und her schieben...mein einziger Grund dranzubleiben wäre die bereits investierte Arbeit (wenn das bei einer statistischen mit derart unklarer Fragestellung auch nicht so viel war, wie andere teilweise sinnlos investieren mussten, die ich kenne!) und eben die Tatsache, dass sich die Arbeit einer seiner anderen Doktorandinnen so gut las...nur Mittelwerte und Meridiane ausgerechnet, ein rein deskriptiver Wisch, bei dem es mich gewundert hat, dass so was überhaupt als Dr.Arbeit durchgeht...so was wird man nie wieder finden.

Andererseits habe ich lange nachgedacht und will evtl. eigentlich schon gern an der Uniklinik bleiben...und ein ausreichend/befriedigend als Note würde auch irgendwie zu meinem Ehrgeiz nicht passen...außerdem zähle ich zu den Jüngsten in meinem Semester, also wäre ein Urlaubssemester auch kein Weltuntergang, wenn ich das auch fast um jeden Preis vermeiden möchte...aber es wäre nicht das Ende...nur vermeiden will ich es halt schon, versteht ihr?

Auch würde ich gern mal etwas wissenschaftliches machen, eigentlich. Mich haben die Details immer stark interessiert und es wäre doch schön, was Konstruktives herauszufinden, oder etwas in der Art. Irgendwie vielleicht sogar befriedigender als so ein komischer Titel. Aber das könnte man später ja immer noch machen, es wäre sicher klüger erstmal abzusichern, dass man es überhaupt schafft, zu promovieren. Um zumindest irgendwas zu haben...

Ich weiß auch nicht, was ich mir zutrauen kann...wenn ich mich persönlich einschätze, halte ich mich für ziemlich unfähig...kanns wirklich so schwer einschätzen...schrecklich...

Eigentlich wollte ich ja nur fragen, was ihr über den Vorschlag mit dem neuen Betreuer und das Verhalten des Jetzigen allgemein denkt...

Evista
10.07.2008, 09:04
Und ob ihr die Frage, ob ich was Neues anfangen sollte oder nicht, von den Alternativangeboten abhängig machen würdet...und ob es eben zu spät für was anspruchsvolles wäre...wenn man nicht aussetzen und alles durchziehen will...

Danke!

mllecathy
10.07.2008, 21:29
Hallo Evista,

zunächst einmal: was hast du gegen ein Urlaubssemester? Falls es die finanzielle Seite ist - einige Unis haben einen Topf für Stipendien (auch für Studenten). Und so wie du schreibst - ich würd was neues wagen. Die geschichte einer Freundin klingt ähnlich - wollte ne schnelle sichere Dr.-Arbeit. Das Ergebnis war, dass sie 6 Monate (in denen sie frei hatte!) auf irgendwelche Daten des statistischen Instituts wartete. Endlcih bekam sie diese, dann konnte sie mit den Daten nichts anfangen und es dauerte ewig, bis einer sie ihr erklärte. Dann wurde der Schwerpunkt der Arbeit geändert und sie konnte die bereits fertige Einleitung erneut schreiben. Und das Ende: Jetzt hat sie ne Stelle und keine Zeit mehr für die Diss.
Fazit: Wenn du dich schlecht betreut fühlst und noch 2 Jahre Zeit hast, du vielleicht eine Finanzierungsmöglichkeit für ein Urlaubssemester findest, dann würde ich auf jeden Fall wechseln.

Ich hab mir meinen Dr.-Vater danach ausgesucht, wie engagiert er in den Vorlesungen wirkte (er legte z.B. immer schon zu Beginn der Vorlesungen Kopien seiner wichtigsten Folien für die Studenten aus, so dass man wenig mitschreiben und gut aufpassen konnte) und hab damit sehr gute Erfahrunge gemacht, auch wenn ich das Thema zunächst gar nicht so spannend fand.
Meine Laborzeit (wobei ich weiss, dass es bei mir unglaublich gut lief) dauerte etwa 4 Monate, wobei ich 5 - 7 Tage die Woche jeden Tag 8 - 9 Stunden dann im Labor war. Ich will damit nur sagen, dass es durchaus auch schnelle LAborarbeiten gibt.

Auf jeden Fall drück ich dir die Daumen, dass du die richtige Entscheidung triffst und deinen Dr.-Titel in absehbarer Zeit bekommst ;-)

Evista
12.07.2008, 20:31
Ich überlege mittlerweile, eine Doktorarbeit auf einem Gebiet zu beginnen, auf dem auch der Promotionsbebauftragte Professor ist; es ist zwar ein Grundlagenfach, aber ich merke, dass sich die gesamte Abteilung sehr für Studenten engagiert und sich verpflichtet fühlt, dass diese ihre Arbeiten auch abschließen können. Man wäre eben gut betreut. Mein Doktorvater, das heißt mein jetziger, hat gemeint, er könne mich im Moment nicht wirklich betreuen, da ihm die Zeit fehle, allerdings würde es reichen, Überlebenszeitkurven zu berechnen, damit müsste man durchkommen. Allerdings müsse er vorher aus einer anderen Abteilung Daten besorgen, er denke schon, dass diese die rausgeben würden, da sie ja die mitbehandelnde Abteilung gewesen seien und es somit keine Probleme mit dem Datenschutz geben dürfe. Er wollte mir eigentlich gestern noch eine Mail schicken, allerdings ist mein Postfach heute leer...sicher wäre es theoretisch eventuell etwas, das einfach zu haben ist, sofern man sich motivieren kann und allein klarkommt: Allerdings liegt es in meiner Natur ehrgeizig zu sein; es scheint mich trotz statistisch und angeblich einfach total auszubrennen und kaputt zu machen. Und man könnte ja immer noch nach was in der Richtung suchen, mein jetziger Betreuer meinte auch, wenn ich etwas anderes Gutes habe sei er mir alles andere als böse und ich brauche keine Angst haben, dass es Folgen haben könnte, im Gegenteil, falls ich einen Wahlprüfer brauche sei er gern bereit, das später zu übernehmen. Er ist eigentlich auch total nett und okay, ein Naturwissenschaftler, der auch alles andere als unnahbar wirkt, nur muss er zwei unbesetzte Stellen kompensieren, was ihm einfach die Zeit für alles andere nimmt. Eigentlich habe ich ja auch seinen Chef kontaktiert und dieser mir zugesagt, mich dann allerdings einfach weiterverwiesen, wahrscheinlich primär nur um sich selbst zu entlasten, und ohne seine Mitarbeiter zu fragen, ob diese überhaupt Doktoranden betreuen können.

Ich hab mir auch überlegt, meinen jetzigen Betreuer, da er mir auch so ein Angebot machte, eventuell zu fragen, ob es später noch möglich wäre, ein ähnliches Thema bei ihm wiederaufnehmen zu dürfen, falls was Experimentelles nicht klappen und ich mit nichts dastehen sollte. Bin mir aber nicht sicher, ob man so was fragen darf...würdet ihr so was anmaßend finden? Es wäre immerhin eine Möglichkeit, die wohl sogar beiden Seiten etwas bringen würde...er wäre mir ja scheinbar wirklich nicht böse und ich denke er kann es verstehen, dass man eben als Student eine Betreuung braucht, zumindest Fragen stellen können sollte...oder verlange ich da zu viel? Dann bräuchte man ja gleich keinen Betreuer, oder?

Was meint ihr?

Gestern meinte auch ein anderer Prof., Ende des 2.Klinischen sei jetzt auch nicht wirklich zu spät-ich fand auch einen Aushang über ein ehrgeiziges Projekt, das Studenten im 5. und 6.Semester suchte, was ja eigentlich bedeutet, dass 6.Semester, wenn auch schon das Semesterende naht, jetzt sicher auch nicht der allerletzte Drücker ist. Man müsste bei Laborarbeiten nur eben jetzt anfangen denke ich, dann ginge es schon noch...was meint ihr?

lala07
12.07.2008, 22:15
bin auch ende 6.semester und möchter gerne noch etwas anspruchsvolleres machen, denke nicht, dass das jetzt zu spät ist, läuft halt nich immer alles so wie man das plant...und man hat ja noch 2 ganze jahre bis zum pj...finde das sollte doch für eine laborarbeit reichen, oder nicht? in meinem bekanntenkreis fangen die meisten eigentlich jetzt erst an, oder habe im laufe des semesters angefangen...

Ulle
13.07.2008, 10:12
Tut Euch und dem "befallenen" Labor aber was Gutes und macht nur was experimentelles, wenn Ihr da wirklich Bock drauf habt und experimentell nicht ganz unbegabt seid. Kleines Praktikum in den Semesterferien wirkt Wunder und kann fliessend in eine Doktorarbeit übergehen.

Nur anspruchsvoll und ehrgeizig zu sein reicht da nicht unbedingt zwingend aus.

Evista
16.07.2008, 22:18
Es geht darum, dass mich Forschung interessiert und ich schon gern was Experimentelles gemacht hätte/machen würde, es mir aber nicht zutraute...

Dürfte ich sicherheitshalber das jetzige Thema halten und trotzdem was im Labor anfangen? Wäre sowas erlaubt?

Mein jetziger Betreuer lässt sich mit dem Besorgen notwendiger Daten sowieso wieder mehr Zeit als geplant...mir ist das trotz der Einfachheit einfach zu riskant, ich meine nichts anderes in Reserve zu haben...so ein statistisches Thema kann man doch halten, vor allem bei schlechter Betreuung, oder? Und nebenbei seine Energie primär ins Labor investieren...

Bin halt schon spät dran, wär ich ein Jahr früher dran wär das keine Frage...

Peter_1
17.07.2008, 09:05
Moin Evista,

mach Dir doch erstmal klar was Du überhaupt für Prioritäten für Dich setzen willst. Das scheint mir noch etwas konfus zu sein! Alles auf einmal haben zu wollen (kurzes, stressfreies Thema, aber anspruchsvoll, sicherer Titel, aber auch "viel Forschungslorbeeren", im Labor, mit guter Betreuung, interessant etc.) ist zwar nicht unmöglich führt aber oft zur totalen Blockade, weil es solche Arbeiten nun mal extrem selten gibt (mindestens einen Haken gibt es so gut wie bei jeder Arbeit!!). Mir scheint auch ein Hauptproblem der Druck zu sein den Du Dir selber machst. Du sagst selber, daß Du eine der jüngsten im Semester bist, Du bist am Ende des 5. Semesters... Meiner Meinung nach hast Du alle Zeit der Welt! Angebote die darauf abzielen sämtliche Famulaturen nicht zu machen würde ich an Deiner Stelle nicht annehmen, es sei denn Du willst nicht als klinisch tätiger Arzt arbeiten, später wirst Du ins kalte Wasser geworfen, die Klinik ist die einzige Möglichkeit um klinische Fertigkeiten zu lernen und auch um in verschiedene Abteilungen reinzuschnuppern. Assistellen (auch an der Uni!) gibt es zur Zeit genug! Eine glanzvolle Promotion ist vielleicht wichtig wenn man wirklich das Ziel hat sich zu habilitieren, bzw. forschend tätig sein möchte. Ansonsten ist es schön wenn man überhaupt zur Promotion gelangt (aber es ist auch kein Weltuntergang wenn man nicht promoviert hat, der Titel macht ja nun keinen guten Arzt!).

Evista
17.07.2008, 19:36
Du hast Recht, ich verzettle mich derzeit total...hab heute Mist in einer mündlichen Prüfung gebaut, ich kanns schon noch schaffen, aber es wird knapp...würde ich in eine Nachklausur müssen, wäre es die erste in meinem Leben...und das, obwohl ich eigentlich dieses Jahr fast nichts anderes gemacht hab als lernen...aber es liegt halt am Fach an sich, ich hasse es und kann mir die ganzen dummen Bakterien hinten und vorne nicht merken...ehrlichgesagt will ich meine Energie glaub ich lieber in eine ordentliche Doktorarbeit stecken als dieses blöde Studium, das mich total kaputt gemacht hat...ich brauche eine sinnvolle Aufgabe, um wieder auf die Beine zu kommen...das könnte eine gute Dr.Arbeit sein...

Ich hab auch heute nochmal mit dem Freund geredet, der wo angefangen hat wo er meint, die Betreuung sei spitze und ihm mache es total Spaß...so was ist auch meine Idealvorstellung...einfach etwas, das man gern macht und wo man sich nicht ununterbrochen quälen muss...sicher wird es überall harte, sehr harte Phasen geben, aber es ist ein Unterschied ob was einfach nur hart ist/man einen Rückschlag erlebt/etwas nicht klappt, oder ob es einfach nur ein trübes, langes Siechtum ist wie im Moment...

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Prof dort meinte, ihm sei es sogar lieber, wenn die Leute ihr Studium ohne Unterbrechung durchzögen, da er meine, das sei für später wichtig, da man schwer wieder in die Thematik reinkomme...sicher seien ihre Themen anspruchsvoll, aber man ist wirklich gut betreut und nie alleingelassen(laut der Aussage dieses Freundes, der übrigens erst nach dem 7.Semester angefangen hat).

Übrigens habe ich schon zwei klinische Semester hinter mir, zumindest fast (natürlich war das heute ein Dämpfer...aber das haben mündliche so an sich...); ich werd am Dienstag mal im Labor vorbeischauen und dann schon sehen, ob es gut wäre, da anzufangen, aber im Moment tendiere ich stark dazu...trotz kritischer Stimmen würde ich es schon noch hinkriegen, SO spät ist es doch auch wieder nicht, oder?

Evista
25.07.2008, 17:40
Also ich glaub ich bin mir jetzt sicher, dass ich das neue Projekt im Labor anpacken will, statt mich weiterhin mit einer unbetreuten, mies zusammengezimmerten Datenbank abzuärgern...war einen halben Tag im Labor und muss sagen, dass die Leute dort wahnsinnig toll sind, auch wenn die ChefMTA meinte, ihrer Meinung nach sei das fast eine Nummer zu groß für Mediziner; aber sie garantierte, dass man nie allein gelassen wird und der Prof ist menschlich der Wahnsinn, hab noch nie so einen sympathischen Menschen kennengelernt...seine bisherigen Doktoranden haben es auch alle geschafft und er meinte, es sei ihm sogar lieber, dass man es studienbegleitend mache, da er meine es sei für die Klinik später nicht gut, wenn man mal aus der Materie rauskäme...er habe schon auch andere Projekte für die Mediziner als die Biologen zum Beispiel, bei uns dürfte man nichts Riskantes geben...es wird wohl ein Jahr Labor werden, aber man soll auch nebenbei schreiben, ich denke das ginge. Wenn es einem wieder eine sinnvolle Aufgabe gibt, hinter der man steht und die man gern macht ist mir das ehrlichgesagt mehr wert als so ein Titel; irgendso einen statistischen Blödsinn mit reinen Überlebenskurven und sonst nichts von einer nichtssagenden Datenbank macht einen doch kaputt; ich würde es einfach gern im Labor versuchen und denke mir warum nicht...

Vielleicht ist es sogar das einzig richtige...hab im Untersuchungskurs gemerkt, dass ich total neben der Sache stand, auch interessieren mich die klinischen Fächer überhaupt nicht...ehrlichgesagt kotzen sie mich teilweise richtig an; die theoretischen Gebiete haben mir allerdings immer Spaß gemacht und vor allem Kanzerogenese und intrazelluläre Signalwege sind das, wofür ich mich mehr motivieren kann. Vielleicht sollte man sich in so einem Fall doch die Hintertür zum akademischeren Bereich offen halten...

Meine Angst ist nur, dass ich zu spät dran bin für so was...hab jetzt schon das 6.Semester hinter mir...denkt ihr, dass ich es noch schaffen kann?

Ulle
25.07.2008, 20:59
Also ich finde die Idee mit dem Praktikum über die Semesterferien mit fliessenden Übergang in eine Doktorarbeit (wenn es so läuft, wie Du es Dir vorstellst) irgendwie immer noch sehr ratsam. Und aus meiner Erfahrung würdest Du damit auch bei Deinen Betreuern eher positiv auffallen, immerhin machst Du Dir Gedanken. Und man kann sich zu Semesterbeginn nochmal zusammen setzen und beide Seiten können nochmal deutlich machen, was vielleicht noch nicht so ganz optimal läuft.

Ich bin übrigens im Moment auch lieber im Labor - endlich Klausuren hinter mir und ab Montag ist mein Laborverbot aufgehoben... :-)

Und vergiss die Sache mit der Semesterzahl - ich bin im 16. Hochschulsemester und Du kannst Dich drauf verlassen, dass davon keines in irgendeiner Weise verschwendet war...

Evista
28.07.2008, 16:13
Hallo,

ich habe mich auch ziemlich definitiv für das im Labor entschieden. Allerdings wurde mir heute der Rat gegeben, die statistische Geschichte einfach mal zu halten, parallel...angeblich hätte jemand einmal "einfach" und "experimentell" nebeneinander gemacht und letzten Endes dann zweiteres abgegeben, aber einfach so zur Sicherheit, wisst ihr? Und wenn die Betreuung ohnehin praktisch nicht existent ist, braucht man dann ja eigentlich auch kein schlechtes Gewissen zu haben, oder? Und sofern man nix anmeldet, gibt es ja theoretisch auch kein formales Problem...die Frage ist nur, ob einer der Dr.väter es übelnehmen würde und ich trau mich nicht fragen, ob ich das Thema behalten darf sofern ich was anderes probieren würde...

Auch wenn ich schon bald ins 7.Semester komme denke ich dass es noch zu schaffen ist...sicher wird der Stundenplan voll, aber mich nervt die Klinik ohnehin so sehr, dass ich fürs Studium nur noch das absolut Notwendige irgendwie hinter mich bringen will, hab gar keine Motivation irgendwas ausführlicher zu lernen wie bisher...dann würds schon gehen, oder?

Und bitte beantwortet die erste Frage! Was meint ihr dazu?

DANKE!