PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : als deutscher arzt/facharzt nach österreich?



Neuling08
07.07.2008, 22:24
Wie ich gelesen habe hat man als arzt keine möglichkeit eine weiterbildungsstelle in österreich zu bekommen. ist dies tatsächlich so?

Wie sieht es mit stellen aus, wenn man als deutscher facharzt nach österreich möchte?

Frau Betty Land
12.07.2008, 11:20
1) Als Nicht-Österreicher : Ja. Ausbildungsstellen ("Weiterbildungsstellen" gibt es in Ö nicht) bekommt man die praktisch nicht. Auch als Ösi in der Regel nur nach Turnus UND Vitamin B in jenem Spital, wo man auch den Turnus gemacht hat. Wenn man Glück hat oder lange genug wartet - und das bezieht sich auf Jahre !

2) Kein Problem als deutscher Facharzt. Man muß nur wissen: Da bekommt man (wie in der Schweiz) jene Stellen, für die man keinen Österreicher bekommt. Und meist gibt es dafür gute Gründe. Ist also Gastarbeiter....
Etwa, weil das Spital selbst für österr. Verhältnisse weitab vom Schuß liegt oder vergleichsweise schlecht bezahlt.
Allerdings schmeißt man in Ö Deutsche auch wieder hinaus, wenn diese keine Leistung bringen - und zwar recht rasch. Etwa in Salzburg, wo man (leider) schon allzu viele Rohrkrepierer von deutschen Unikliniken wieder luxieren mußte. Man darf nämlich nicht vergessen: In Ö setzt man voraus, daß der Facharzt auch den Turnus absolviert hat und also über ausreichend allgemeinmedizinisches Wissen verfügt, insbesondere über Kenntnis der Inneren und Chirurgie bzw. Pädiatrie/Gynäkologie, die über das Niveau des Studiums schon weit hinausgehen - da kann man nicht wegen jedem Blödsinn ein Konsil machen, sondern näht Platzwunden als Internist schon mal selbst auf Station bzw. setzt voraus, daß etwa ein ordentlicher neurologischer, orthopädischer oder psychopathologischer Status auch von Fachfremden VOR einem Konsil gemacht werden.
Sonst macht man sich recht rasch als "inkompetent" beliebt.

Mousse-T
28.07.2008, 16:22
Naja, bei der Qualität der Turnusausbildung, insbesondere weil der Turnusarzt in AT wohl mehr den "Spritzenheini" und den "Sekretär" darstellt, bezweifel ich, dass der österreichische Turnusarzt all das kann, was du hier mal wieder, mit Verlaub, in deiner ausländerfeindlichen und vor allem die Deutschen betreffenden Art und Weise rumschwafelst.

http://www.thieme.de/viamedici//studienort_wien/turnusarzt/neuer-turnus-interviews.html

Mein Tipp an den Fredersteller: Mach deine Entscheidung nicht davon abhängig, was dir bestimmte Leute an Halbwahrheiten in diesem und anderen Foren raten; hol dir die Informationen lieber bei der AT-Ärztekammer oder anderen Einrichtungen und versuche dennoch dein Glück einer Bewerbung, auch wenn dir hier von einigen eingebläut wird: "Bleib draussen und komm ja nicht nach Österreich!" Denn letzlich wird man auch in Österreich auf Qualifikation anstatt auf Nationalität achten.

Frau Betty Land
02.08.2008, 15:34
Na, wenn man glaubt, daß ein Kleines mitteleuropäisches Land sich allen Ernstes von großen europäischen Brüdern erdrücken läßt, bist Du wirklich naiv.

In der Schweiz haben die Deutschen ja auch bereits (nicht nur in der Medizin) Gastarbeiterstatus.
Die bekommen jene Jobs, für die sich kein Einheimischer mehr hergibt oder gefunden werden kann.

Denn in Ö setzt man schon noch auf Personalkontinuität. Und da bleibt ein Einheimischer viel eher als ein "Europäer".....

Evil
02.08.2008, 18:34
Na, wenn man glaubt, daß ein Kleines mitteleuropäisches Land sich allen Ernstes von großen europäischen Brüdern erdrücken läßt, bist Du wirklich naiv.
Stimmt, die Geschichte hat ja gezeigt, daß die kleinen sich immer erfolgreich gegen die Großen zur Wehr setzen konnten....

tilman
04.08.2008, 10:10
Also am LKH Innsbruck werden meinen Famulatur-Erfahrungen nach Leute auf Grund ihrer Qualifikation genommen - und nicht wegen den Nationalitäten; die sind nämlich bunt gemischt...

Machete
04.08.2008, 13:59
falscher thread

andimedicus
07.08.2008, 16:37
@Betty Land:

Unglaublich, welchen Mist Du hier von Dir gibst! Da schäm ich mich als Ösi wenn ich so was lese... vor allem der Blödsinn mit dem Turnus und den von Dir erwähnten "allgemeinmedizinischen" Qualifikationen, welche man nach dem Turnus "Spritzenheinzi, Zettel-Faxer und Telefonist" in den meisten Fällen sicher nicht hat. (Mag sein dass es irgendwo in Österreich auch mal einen guten Turnus gibt, aber selten)

Ja, selbstverständlich kann man als deutscher Facharzt nach Österreich, jeder EU-Facharzt kann das relativ problemlos. Nur kann der deutsche Facharzt eben auch Deutsch, das ist nicht so unwesentlich in Österreich ;-)
Und was ich so mitbekomme, werden in auch in Österreich zunehmend Fachärzte gesucht zB. in der Psychiatrie, Anästhesie etc...

Also Betty, zuerst "denken", dann schreiben!
:-meinung

Frau Betty Land
08.08.2008, 17:31
In Österreich werden dort (wie überall auf der Welt) FÄ gesucht und nicht unter Einheimischen gefunden, wo Bezahlung und /oder Arbeitsbedingungen vergleichsweise schlecht sind.

Beziehungsweise: Wo man die Zahl der Ausbildungsplätze dem erwartbaren Bedarf seit Jahren nicht angepaßt hat. Zum Beispiel in der Psychiatrie, der Anästhesie, aber auch etwa der Radiologie.

NUR: Daß etwa in OÖ Psychiater fehlen ist hausgemacht - und dann dürfen eben die Deutschen für einen Lohn `ran, vor welchem die eigenen Jungpsychiater mit Handkuß nach Wien oder NÖ davonlaufen. Sollen sie !

In Wels etwa sind keine Anästhesie-Facharztstellen unbesetzt, die zahlen gut, da bekommste sofort einen Ösi.

Aber in NÖ können die Deutschen gerne zu einem vergleichsweise schlechten Lohn und deutl. schlechteren Arbeitszeiten als in Deutschland roboti roboti am Narkosegerät.

Hindert sie ja keiner daran ! Wenn Stellen sonst nicht besetzbar sind - her mit einem EU-Ausländer...

Man ist in Ö nicht daran interessiert, die "Besten" zu bekommen, weil weder ein deutsches Arbeitszeugnis noch ein Vorstellungsgespräch darüber irgendetwas aussagen. (Man weiß auch in der Zwischenzeit schon hier, daß Papier SEHR geduldig in D ist.)
Sondern Leute, die bleiben werden UND etwas können. UND integrierbar sind in ein Ösi-Team.

Was nicht immer der Fall zu sein scheint.

Da nimmt man eben lieber Landsleute über Mundpropaganda, von denen man einigermaßen die Ausbildung und das Können abschätzen kann. Auch ohne Formalien.

Innsbruck: Es gibt genügend Probleme für den wahrscheinlich scheidenden (deutschen ) Rektor, weil er (angeblich) Deutsche bei Einstellungen bevorzugt. Und es gibt in Innsbruck in den letzten Jahren mind. 2 grobe Problemzonen rund um deutsche Professoren (Hygiene und Pädiatrie), die nach wie vor bestehen.

Das hätte man sich gerne erspart.

Auch in der Schweiz ist man mit vielen bundesdeutschen Professorenbestellungen nicht mehr ganz so glücklich......

andimedicus
15.08.2008, 00:12
@Betty Land:

Wenn ein dt. Facharzt (oder französischer, englischer oder egal woher) in Ö arbeitet, hat er genau die gleich guten/schlechten Arbeitsbedingungen wie ein Österreicher auch; selbes gilt für die Bezahlung. Super Sache, die EU - gilt nämlich für mich als Österreicher im "EU-Ausland" auch...

Psychiater werden nicht nur in OÖ gesucht, sondern sind bereits überall in Österreich Mangelware, auch in den Unikliniken. Gleiches gilt für Anästhesisten, andere Facharztrichtungen werden in den nächsten Jahren diesem Trend folgen...

So, weiter will i den "Schmarrn" den Du hier schreibst gar nicht mehr kommentieren...

alley_cat75
15.08.2008, 09:22
Hitzig, hitzig. Ich bezweifle allen Ernstes, dass man als deutscher Facharzt problemlos in Österreich eine Stelle bekommt. Bei uns in der Klinik bewerben sich haufenweise Österreicher, weil sie in ihrem eigenen Land keine Stellen finden und nun in Ostdeutschland die Welle des Ärztemangels nutzen wollen. Als Assistent dürfte es noch schwieriger werden. Ich weiß von einem Freund aus Wien, der noch ein Jahr zu studieren hat, dass es Wartelisten für das AKH dort gibt mit 2 Jahren. Finde ich echt krass. :-dagegen

andimedicus
15.08.2008, 18:37
hi alley,

ich hab ja nicht gesagt, dass man "problemlos" eine Stelle als dt. FA bekommt, sondern, wenn sie angestellt sind, dann zu den gleichen Bedingungen wie ein Österreicher auch.
Und verwechsel' nicht "Facharztstellen" mit Turnusarzt- und Assistenzarztstellen... das sind 2 Paar Schuhe.

und wie Betty in einem unterschwelligen Ton (so hab ichs zumindest verstanden) die Kompetenz unserer dt. Kollegen in Frage stellt, riecht nach Arroganz und Unwissenheit; vor allem schon deshalb, weil sie eigentlich wissen müsste, wie "zum Teil" bei uns in Österreich (vor allem Unikliniken) junge Mediziner ausgebildet werden!