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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anti- HBs abgefallen



Lilo 80
15.07.2008, 11:14
Hallo! Ich habe vom Betriebsarzt Post bekommen, da mein Hepatitisschutz nicht mehr reicht. Was mich jetzt nur wundert, vor einem Jahr hatte ich noch nen knackigen Titer von 150 und nun sind nur noch 60 übrig. Kann mir das jemand erklären? Muss ich in Zukunft jedes Jahr zur Titerkontrolle? Habe übrigens auch 4 Impfugen bis zum Erfolg benötigt! Die letzte Impfung war 2003. Kanns am Labor liegen? Kennt jemand das Problem?

Linda.1001
15.07.2008, 11:37
Hi,

ich hab vor kurzem auch dieselbe Nachricht erhalten - Impftiter zu niedrig.
Was allerdings zu tun ist weiss ich auch nicht, weswegen ich auch mal auf die Infos gespannt bin.

LG

Keenacat
15.07.2008, 14:56
zu tun ist folgendes:
termin geben und nochmal drüberimpfen lassen. man sollte spätestens alle 10 jahre auffrischen, und wenn der titer halt vorher unter die kritische marke fällt, impft man halt früher nach.
ich hatte beim test einen titer von 36, trotz grundimmunisierungsprogramm vor 8 jahren (war als kind nur gegen hep b geimpft worden). ne dosis twinrix drüber, und gut is.

Lilo 80
15.07.2008, 17:08
Das nachgeimpft werden muss, ist mir klar. Meine Frage war eher, warum der Titer in einem Jahr so stark fällt. War ja eher Zufall, dass Anti-HBs 4 und 5 Jahre nach der Grundimmunisierung kontrolliert wurde! Ich frage mich,ob ich denn in Zukunft öfter mal kontrolliere, wie es steht. Normal sagt man doch alle 10 Jahre!

Keenacat
15.07.2008, 17:31
die schutzdauer hängt von der reaktion des immunsystems auf die impfung ab. es gibt wohl sogar formeln, mit denen man anhand des erreichten titers nach der impfung die individuelle schutzdauer berechnen kann. d.h. es ist individuell völlig unterschiedlich.
es gibt auch non-responder, die auf die erste impfung garkeine reaktion zeigen und mehrfach nachgeimpft werden müssen, bis überhaupt was kommt. :-nix
ich persönlich werd den titer erst mal nach twinrix überprüfen lassen und dann alle zwei jahre mal gucken lassen. ein vollständiger impfschutz liegt mir schon am herzen, ich brauch das für meine nerven. :-music
wenn der titer nach dieser impfung hoch bleibt, kann ich die frequenz ja runterschrauben.

Lilo 80
15.07.2008, 17:39
vollständiger impfschutz liegt mir schon am herzen, ich brauch das für meine nerven.
Geht mir genauso, daher auch meine Verunsicherung! Naja, denn werd ich den Betriebsarzt wohl regelmäßig besuchen! :-((

test
15.07.2008, 18:47
Bei Hepatitis B sollte eigentlich immer ein Titer bestimmt werden, anhand des Titers kann dann abgeschätzte werden, wan nachgeimpft werden muß.
Viele reagieren wie gesagt auch gar nicht, da sollte dann öfter gecheckt werden.
Ein Titer von 150 ist schon recht niedrig, da erwartet man eine NEuimpfung (Abfallen unter 100) in 1-2 Jahren.
Es gibt auch Tabellen, wo du Schätzungen für Titerhöhen findest, wann vermutlich eine Nachimpfung nötig sein wird, guck mal beim RKI oder bei google.
Ich hatte wenige Jahre nach ABschluß meiner Impfung einen Titer von 3000 und jetzt ca. 4-5 Jahre später ist er bei 1000. Habe aber wohl auch sehr gut angesprochen. :-nix
Also eine Erfolgskontrolle nach erster Immunisierung sollte eigentlich shcon erfolgen und je nach erreichtem Titer dann in gewißem Abstand eben erneute KOntrolle oder bei Nonrespondern direkt nochmal impfen.

test
15.07.2008, 19:06
Gerade gesehen, dass das, was ich gepostet habe, nicht mehr der Leitlinie der DGVS und des RKI entspricht:
http://www.dgvs.de/media/Hepatitis_B_Leitlinien_06.2007.pdf

Jetzt wird angenommen, dass jeder der 4-8 WOchen nach Impfung einen Titer übre 100 hatte auch bei Abfallen auf niedrigere Werte noch einen Schutz für 10 Jahre hat. :-nix

Als ich noch Viro Praktikum hatte, hatten wir da solche Tabellen rumfliegen, die je nach Titer ne Schutzzeit angegeben hat. :-nix

cKone
16.07.2008, 09:55
nur für Interessierte:

http://www.hivandmore.de/archiv/2007-2/MitKompHep.shtml

pieks
19.07.2008, 21:41
Hi,

ich kann alle "hier" nur warnen "übereilig" die Hep.B. -Impfung bei halbwegs ordentlichem Titer auffrischen zu lassen:

Bei mir ist - leider ohne vorherige Titerkontrolle (Titer war 2 Jahre zuvor schon an der unteren Grenze, deshalb wurde durch den "neuen" Betriebsarzt auch einfach geimpft) - die Impfung letztes Jahr aufgefrischt ..
(bei Nachbestimmung des Anti-Hbs aus der BE vor Impfung war der Titer noch ausreichend).

Die ersten 3 Impfungen übrigens vor ca. 15 Jahren!

Folge der "Überboosterung":
Titer > 1000 und eine (bislang nicht differenzierte) Autoimmunerkrankung.

Diese wurde m.E. (mindestens mit) durch die Impfung ausgelöst.

Es gibt auch in der Literatur Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen
Hep-B. Impfung und Autoimmunerkrankungen -- diese werden aber nicht veröffentlicht !!!!

Also:
Im Zweifel .. ein viertel oder halbes Jahr warten und nochmal den Titer kontrollieren lassen

Evil
20.07.2008, 10:21
Es gibt auch in der Literatur Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen
Hep-B. Impfung und Autoimmunerkrankungen -- diese werden aber nicht veröffentlicht !!!!
Quelle?

Im übrigen kann eine Impfung durchaus eine Autoimmunerkrankung triggern, dies aber eigentlich nur bei bestehender Disposition, d.h. die wäre bei Dir früher oder später wahrscheinlich sowieso ausgebrochen.

Und die Höhe des Titers sagt darüber nix aus... mein Titer war kurz nach Impfung bei 3800, und ich bin bloß Atopiker.

pieks
20.07.2008, 11:19
Quelle?



Kanns leider nicht verlinken ..

Aus Replik auf die Schweizerische Ärztezeitung Nr.9/2005 "Impfungen - ein weiterhin ungelöstes Problem" ...

Keenacat
20.07.2008, 17:42
ich wäre bereit, eine wette auf den üblichen impfgegner-dummfug abzuschließen.
uuuuh, "aluminiumverbindungen in den impfungen lösen krebs, alzheimer und autoimmunerkrankungen aus", autismus wird ebenfalls durch impfungen verursacht und an den masern stirbt man nicht. impfschäden (!!!!einseinself) sind das wahre problem, jawollja.
diesen schwachsinn gibts tausendfach im netz.

:-dagegen

bei allem respekt vor erkrankten, die vielleicht verzweifelt eine begründung und einen schuldigen für ihre krankheit suchen:
manchmal hat man einfach pech und es erwischt einen. und manchmal passiert das vielleicht ein paar wöchelchen nach einer impfung.
aber wenn ich morgens aus der tür gehe und von einem auto überfahren werde, ist auch nicht das frühstücksbrötchen schuld.

koinzidenz =/= kausalität!!!

pieks
20.07.2008, 18:47
Keenacat,

vielleicht ließt Du erstmal den angegebenen Artikel ...
Er ist sehr differenziert ...


Und ... noch etwas : ich gehöre -als Kinderärztin - ganz gewiss NICHT zu den Impfgegern ..

Keenacat
20.07.2008, 19:38
ich hab mir den artikel soeben tatsächlich angetan.
besagte replik (http://www.impfstoffsicherheit.de/hirte%20replik%20schweiz.pdf)

:-oopss
war überflüssig.
da haben wir ja die klassiker der gebildeteren impfgegner, die so schön differenziert und fundiert rüberkommen.
:-kotz
"blah blah, langzeitschäden nicht erforscht blah blah"
dazu würde ich einfach mal vorschlagen, dass man sich mal reinzieht, wie lange in d und anderen ländern bereits geimpft wird. :-bee dass da signifikante langzeitschäden durch die lappen gegangen sind ist HÖCHST unwahrscheinlich.

"blah blah, bei impfstudien gibt es keine kontrollgruppe mit ungeimpften..."
:-? nein, die gibt es nicht immer. zb. bei masern nicht. und zwar aus demselben grund, aus dem man zb. die forschung an krebstherapien nicht mit einer komplett unbehandelten kontrollgruppe macht:
so ein vorgehen ist schlicht unethisch!!
aber netterweise stellen impfgegner ja immer wieder ihre kinder zur verfügung, damit wir nicht vergessen, was masern so anrichten...
komplikationen traten nur bei ungeimpften auf (http://www.impfinformationen.de/startseite/aktuelles/aktuell/article/masern-epidemie-schweiz-komplikationen-traten-nur-bei-ungeimpften-auf.html)
bei gardasil beispielsweise gab es sehr wohl eine "ungeimpfte" kontrollgruppe, der man ein placebo verabreicht hat, dass sich nur durch den fehlenden wirkstoff von gardasil unterschied. darüber hinaus ist natürlich prinzipiell auch der rest der weiblichen bevölkerung eine "kontrollgruppe".

"blah, wir wissen bei vielen krankheiten nicht, wie häufig sie bei ungeimpften vorkommen..."
äh... doch. :-))

davon mal ganz abgesehen ist hirte ein bekannter impfgegner und sicher alles andere als objektiv. :) er ist mitglied im großartigen verein "ärzte für individuelle impfentscheidungen", die nichts besseres zu tun haben, als zu behaupten, dass masern kindern nicht schaden. dem kerl sein buch bekommt wohl jede schwangere oder mutter von irgendwelchen verantwortungslosen deppen "ans herz gelegt". dass er der meinung ist, dass impfungen autismus verursachen, ist auch bekannt.
hirtes geblubber (http://ww.aerzteblatt.de/v4/foren/beitrag.asp?id=72670)

pieks
20.07.2008, 20:07
Keenacat,

ich habe - wenn Du meinen Text richtig gelesen hast - nicht dazu aufgerufen, sich nicht impfen zu lassen oder nicht zu impfen.

Ich habe lediglich vorgeschlagen, vor der Auffrischimpfung gegen Hepatitis B einen Titer bestimmen zu lassen und davor gewarnt sich bei einigermaßen ausreichendem Titer (oder ohne Titerbestimmung) impfen zu lassen.


Ob/Dass meine Erkrankung durch die Hepatitis B-Impfung ausgelöst/getriggert wurde, kann ich nicht beweisen ... Es kann aber sicher auch niemand widerlegen ..

Gruß pieks

Evil
20.07.2008, 21:26
Speziell bei der Hepatitis-B gebe ich zu bedenken, daß die Leber-Zirrhose pathogenetisch nicht durch das Virus selber, sondern durch die Immunreaktion ausgelöst wird. Dementsprechend kann der Ausbruch einer Autoimmunerkrankung durchaus durch die Impfung getriggert worden sein, aber wie ich schon sagte, wäre das wohl früher oder später ohnehin passiert.

@keena: so lang wird noch nicht gegen Hep-B geimpft, daß man da wirklich fundierte Aussagen treffen kann. Und gerade die Hepatitis-B wird stark durch pathologische Immunreaktionen beeinflußt.
Nichtsdestoweniger ist das natürlich kein Argument gegen Impfungen generell, die Hep-B mag aber durchaus zusätzliche Nebenwirkungen haben, die noch erforscht gehören.

Außerdem wirkt Polemik primitiv :-peng

docmoechtegern
21.07.2008, 08:33
bei allem respekt vor erkrankten, die vielleicht verzweifelt eine begründung und einen schuldigen für ihre krankheit suchen:
manchmal hat man einfach pech und es erwischt einen. und manchmal passiert das vielleicht ein paar wöchelchen nach einer impfung.
aber wenn ich morgens aus der tür gehe und von einem auto überfahren werde, ist auch nicht das frühstücksbrötchen schuld.
koinzidenz =/= kausalität!!!
Wir Menschen neigen eben dazu, nach Erklärungen für die Dinge, die uns passiert sind, zu suchen, und der Zusammenhang zwischen einer Impfung und dem Immunsystem ist immerhin etwas größer als der zwischen unserem Frühstücksbrötchen und dem Autofahrer, der uns umfährt.


... nicht durch das Virus selber, sondern durch die Immunreaktion ausgelöst wird. Dementsprechend kann der Ausbruch einer Autoimmunerkrankung durchaus durch die Impfung getriggert worden sein, aber wie ich schon sagte, wäre das wohl früher oder später ohnehin passiert.Und wenn sie ganz großes Glück gehabt hätte, wäre es vielleicht erst in 80 Jahren passiert. ;-)

Keenacat
21.07.2008, 09:35
pieks:
wenn du meine antwort richtig liest, hab ich auch nie gesagt, dass DU impfgegner-unsinn verbreitest. ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass besagter text impfgegnerunsinn ist und hirte eben ein impfgegner ist. da kann er noch so differenziert tun.
aber jemand, der behauptet, die masern würden kindern nicht schaden, ist schlicht und ergreifend ein gefährlicher irrer.

gegen hep b wird seit mehr als 20 jahren geimpft. wieviele jahre sollen es denn sein, um langzeitfolgen abzuschätzen?

pieks
21.07.2008, 11:13
Keenacat,

ich bin schon eine ganze Weile im Job....
und ich habe viel kommen und gehen sehen ...auch sehr vieles, das mit Studien und (z.T. pseudo)-wissenschaftlichen Argumenten nicht erklärbar ist ...

Gruß pieks