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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen an die Radiologen



blond
16.07.2008, 11:00
hallo,

ich komme ins PJ und kann mir als Wahlfach
Nuklearmedizin
Radiologie
oder Strahlentherapie aussuchen.

Alle 3 Bereiche finde ich persönlich spannend, würde aber gerne Euch nach Euren Erfahrungen fragen:

was macht ihr? wieso? wie gefällt es euch?

was ist ätzend an der jeweiligen Richtung und was gut?

für JEDE antwort und JEDE meinungäusserung bin ich dankbar!

gruss blond

farina
16.07.2008, 11:35
Hi blond

hatte auch Wahlfach Radiologie, diagnostische Radiologie... war wegen Assistentenmangel eher unspektakulär und weniger lehrreich. Bin dann von selbst auf den Trichter gekommen, die Chefärzte der Strahlentherapie und der Nuklearmedizin zu bitten, mir während des Tertials Einblick in die jeweiligen Fachgebiete zu geben. War problemlos möglich und so hatte ich denn auch echten Benefit von meinem Wahltertial.
Langweilig ist subjektiv. Wer viel fragt und Interesse zeigt, kriegt viel mit und macht alles interessant und kurzweilig. Hatte einen Null-Bock-No-future Kommilitonen im gleichen Tertial, der sah nicht nur desinteressiert aus und machte ein ewig unzufriedenes und gelangweiltes face, nö, dem hatte man dann auch mal irgendwann gesagt, dass er an nichts teilnehmen dürfe, wenn er sich nicht von selbst mal anböte. (Es ist ja auch so, dass die MRTA´s einem PJ`ler super gut unterstützen, einen an den richtigen Platz stellen oder eben nicht, je nach Sympathiepunkt,fg*))
Im Klartext hieß das: Bitte darum, mal selbst ne Sono zu machen, ein konventionelles Rö-Bild zu befunden, ein CT usw. ... die dafür Zuständigen Assi-/Oberärzte sind die letzten die das verhindern...so kommt man ins Gespräch und lernt.
Die Radio-Abteilung in "meinem" akad. Lehrkrankenhaus hatte kein Curriculum für PJ´ler. Der Chef hatte nur geringes Interesse (an seiner Arbeit überhaupt,fg*) und die Mitarbeiter (OÄ´s und Assis hatten vor lauter Arbeit kaum Zeit auch noch einen PJ`ler ordentlich einzuarbeiten. So lief ich mit, wo ich wollte. Die eine Assisärztin war mir sympathisch und so begleitete ich zumeist deren Alltag. Das hieß dann, dass ich das Sonografieren und CT-Befundung ganz gut mitbekam. Beim Aneurysma-coiling assistieren war selten (und deswegen umso aufregender), Orientierende KE`s, Breischluck, achja, es wurden auch Phlebografien gemacht.... anschließend weiß man, wie schwer manche Rö-röhren zu bedienen sind, lach*), Mammografien sind langweilig (finde ich), MRT ist schwierig. In der Weiterbildung zum Radiologen kommt man zum MRT auch erst im letzten Ausbildungsabschnitt (jedenfalls in den meisten Häusern). Konventionelles Röntgen passiert ständig. Du kannst dann dem zuständigen Arzt beim befunden zur Seite sitzen und ganz gut ist es, wenn man dann in der Röntgenbesprechung mit der jeweiligen Abteilung zuhört.
Strahlentherapie ist geprägt vom zusehen...da habe ich nichts selbst gemacht. Nuklearmedizin war dann wieder besser: Selbst SD sonografieren, durfte auch ne Punktion machen. Es gab in der SD-Ambulanz viel praktisch selbst zu tun. Ein anderes Beispiel:
Myokardperfusionsszintigraphie . Auch hier kannste als PJ´ler was selbst machen.
Die Auswertung der Bilder machte Spaß.... Vorkenntnisse sind dann allerdings von Vorteil, sonst versteht man das nicht.
Zusammenfassend kann ich nur sagen: Das bunte Tertialgemisch war hilfreich (für die FA-Richtung-Entscheidung) und kurzweilig.
Eine Kollegin von mit hatte allerdings in ihrem PJ-Tertial eine so tolle "Ausbildung", dass sie gleich an ihrem ersten Arbeitsplatz ordentlich selbständig arbeiten durftev und konnte. Die hatte es eben schon drauf !
Das wiederum konnte ich von mir nicht behaupten....so ergiebig wurde ich nicht bekümmert, fg*)

Erkundige Dich doch mal bei den zur Verfügung stehenden KH´s, die Radiologie etc anbieten....Wenn es ein ausgefeiltes Programm für PJ´ler gibt, biste fein raus!
Wer sich nur so anbietet, weil das Dekanat Geld gibt... tja, da haste dann als PJ`ler verloren.

LG
Farina

blond
16.07.2008, 11:44
hallo Farina,
1000 dank für die ausführliche antwort (habe damit ehrlich gesagt nicht so sehr gerechnet :-dance )

du hast mir wirklich sehr weitergeholfen.

dürfte ich noch fragen, für welche richtung du dich entschieden hast?

gruss und nochmals danke! blond

farina
16.07.2008, 12:04
Hi Blond,

Wie meinst Du das jetzt?

Im PJ?

Da war es die diagnostische Radiologie mit den genannten Ausflügen für jeweils drei Wochen.

Oder meinst du beruflich?

Gruß

blond
16.07.2008, 12:12
Hi Blond,

Oder meinst du beruflich?

Gruß
genau, beruflich...

blond
31.07.2008, 12:52
genau, beruflich...

danke!

Radiofreak
02.08.2008, 08:54
Also, ich kann Dir was zur Radiologie sagen:
habe mein PJ eben dort gemacht (keine Rotation in Nuk oder Strahlentherapie, da Institute strikt getrennt waren) und habe es keinesfalls bereut - im Gegenteil, hat mir so gut gefallen, dass ich nun auch meinen FA dort mache.
In der Radiologie kann man als Student prinzipiell viel machen, allerdings hängt das sehr von der Eigeninitiative und der Motivation ab. Wir haben PJler die komme schon mit so einer desinteressierten Schnute an und setzen sich stumm in eine Ecke, da hab ich als Assi auch keine Lust, viel zu erklären etc. Andere hingegen schauen einem ein paar Tage über die Schulter, stellen Fragen etc und dann dürfen die auch eigene Befunde schreiben (sowohl konventionelle Bilder als auch CT und in seltenen Fällen auch mal MRT). Ferner kann man in die Angio reinschnuppern und auch ein bisschen was machen. Ich denke, egal welche Richtung man später einschlägt, ein Tertial in der Radiologie hilft viel weiter - gerade wenn man später in ein kleines Haus geht, wo es keine eigene Radiologie gibt.

alex1
03.08.2008, 14:36
Radiologie hört sich am besten an, wenn du noch nicht ganz sicher bist was du später machen willst.
Kannst du immer gut gebrauchen.
Strahlentherapie oder Nuklearmedizin würde ich an deiner Stelle nur machen, wenn du dabei auch später bleiben möchtest.