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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wo lernt man am meisten?



Evista
17.07.2008, 18:50
Hallo,

ich würde, erst in einem höheren Semester als jetzt, wenn ich schon mehr kann versteht sich(aber bewerben muss man sich ja meines Wissens nach schon sehr frühzeitig) gern im Ausland famulieren.

Deshalb würde es mich interessieren, in welchem Land/welchem Krankenhaus man gebraucht/eingesetzt wird und dabei richtig viel lernt...also möglichst viel machen darf...leider kann ich momentan nur Englisch, aber ich wäre auch bereit, mir eine andere Sprache evtl anzueignen (hätte ja noch ein wenig Zeit...).

Wo habt ihr gute Erfahrungen gemacht?

Ehemaliger-User-13092010
27.07.2008, 12:28
faustregel, je ärmer, das land = je weniger ärzte das land hat, um so mehr wirst du gebraucht und desto mehr kannst du auch was machen.

Medicino
27.07.2008, 13:58
ich glaube nicht, dass du hierfür nicht zwingend ins ausland gehen musst. Ich hab mal gehört, dass man in mittelgroßen bis kleineren Kliniken in strukturschwachen regionen in deutschland auch ne menge zu tun hat, und dadurch viel lernt. das muss nicht mal in den neuen bundesländern sein. z.B. gilt Ostbayern ebenso als relativ strukturschwach mit personalmangel.

lore
27.07.2008, 20:47
um so mehr wirst du gebraucht und desto mehr kannst du auch was machen.

gebraucht werden oder gut angeleitet lernen (das sich dann auch im deutschen system anwenden lässt) ist meines erachtens ein großer unterschied. was lernen ist in erster linie von eigeninitiative abhängig, nachfragen, vorbereitet sein und ins team passen z.b., außerdem gehört auch einfach glück dazu, nen netten stationsarzt zu erwischen, der gerne gut erklärt und dafür zeit hat.
viel alleine (!) selbst machen dürfen/müssen ist aber bestimmt in einigen ländern schneller möglich als in deutschland. diese information dürfte in famulaturberichten schnell zu finden sein.

ehem. User 14082014
28.07.2008, 20:55
Ich habe von vielen Seiten gehört, dass in Krankenhäusern in England eine hervorragende praktische Ausbildung stattfindet. Auch hier gilt sicherlich, dass kleinere Krankenhäuser dir mehr bieten können. Auch Irland soll sehr gut sein. Ansonsten sind die osteuropäischen Länder ganz bestimmt auch eine Erfahrung wert. Such doch mal nach Erfahrungsberichten bei Via International > http://www.thieme.de/viamedici/laender/karte.html

Lava
28.07.2008, 21:00
Komisch, ich hab genau das Gegenteil gehört, nämlich dass man in England und Irland NIX darf :-D

lore
28.07.2008, 21:41
ich habe in england beides erlebt (uniklinik). eine klinik, zwei verschiedene stationen. bei den hämatologen war ich "gast", durfte alles miterleben, wurde permanent betüddelt, immer mitgenommen aber durfte fast nix. bei den infektiologen hatte ich eigene patienten und durfte unter aufsicht viel. teaching war teilweise fachlich besser als in deutschland, vor allem aber motivierter. alle! ärzte, denen ich über den weg gelaufen bin haben mir ohne großes fragen und betteln was beigebracht oder erklärt. es gab aber auch mehr gelegenheiten als in meinen anderen deutschen tertialen, weil ich nicht sehr in die stationsarbeit eingebunden war. ich hatte viel mehr frei verfügbare zeit und konnte deshalb problemlos zu teachings, mettings und grand rounds mitgehen oder mal andere untersuchungen anschauen.
besonders der ukurs war deutlich besser als in deutschland.

Muriel
29.07.2008, 09:22
Komisch, ich hab genau das Gegenteil gehört, nämlich dass man in England und Irland NIX darf :-D
Zumindest bei Irland muss ich zumindest, wenn Du es so pauschal formulierst, vehemt widersprechen. In meinem PJ-Tertial durfte ich alles machen, was ich wollte. Es war zwar nicht üblich dort, dass Studenten praktisch viel machen, aber dennoch wurde uns eine Menge gezeigt, und wir durften auch ran. Was man v.a. nicht vergessen darf, war das hervorragende Teaching. Jeden Tag gab es zu ausgewählten Krankheitsbildern eine Viertel- bis halbe Stunde Fragestunde sozusagen. Das hat wahnsinnig viel gebracht. Und wenn ein Patient mit diesem Krankheitsbild gerade auf dem Ward liegt, dann bleibt so etwas auch viel besser im Gedächtnis. Von daher überwiegt die am konkreten Patienten orientierte theoretische Lehre meiner Meinung nach sogar die praktische. Denn alles Praktische lernt man eh irgendwann, mit der Theorie sieht es anders aus, die verlangt nämlich eine Menge Eigeninitiaive ;-)