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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arzt sein und Familie haben !?



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TeamCroCop
19.07.2008, 12:08
Was haltet ihr davon? Kennt ihr paar Ärzte die euch mal sagten: "ne ne, das mit familie klappt (nicht)"?

Wär froh über Sachen zu hören, die ihr mal gehört habt, also schreibt mal ;)

Daniel

Hoppla-Daisy
19.07.2008, 12:18
Ich für meinen Teil habe bereits schon viele kennengelernt, die ihre Familie haben und auch noch Zeit für diese haben. Und sich darüber hinaus auch noch um ihren Garten und das Haus kümmern können. :-))

Der Schlüssel zum Ärzteglück liegt wahrscheinlich darin, dass man einfach aufpassen muss, wieviel die eigenen Schultern zu tragen vermögen. Und dann muss man "einfach" gucken, dass man sich nicht verheizen lässt. Ich weiß, klingt nach grauer Theorie. Aber irgendwie muss es ja gehen. Dafür gibt es einfach zu viele mit glücklicher Familie. :-nix

reeeeev
19.07.2008, 12:46
Kommt drauf an wann du mit der Familie beginnen willst.
Während des Assistenzzeit wird das hart werden, als OA o.ä. hat man in der Regel etwas mehr Zeit.

Hoppla-Daisy
19.07.2008, 12:50
Wenn man es so sieht, ist es in jeder neuen Job (auch außerhalb der Medizin) während der ersten Zeit stressig und schwierig mit Familie.

Für Frauen sieht das mit dem Familienwunsch tatsächlich etwas schwieriger aus. Bei uns im Semester ist irgendwie der Schwangerschafts-Virus umgegangen. Ich denke, die Frauen machen das genau richtig. Nach dem Physikum, vor dem 2. Stex. Aber auch danach ist es auch für Frauen nicht unmöglich. Nur leider muss man sich dann wahrscheinlich von dem Karrieregedanken verabschieden. Es hat nun mal nicht jeder ne Nanny zuhause (oder möchte eine solche engagieren für seine Kinder).

CNSVX
19.07.2008, 13:10
Natürlich kann man auch als Arzt/Ärztin Familie haben.
Aber es gibt mehr und weniger familienfreundliche Fachrichtungen. Es ist wahrscheinlich um einiges leichter Zeit Famile zu haben, wenn man Pneumologe in einer Gemeinschaftspraxis ist als wenn man als Chirurg im Krankenhaus arbeitet.
Man muss am Ende des Studiums entscheiden, was einem wichtiger ist.

Eine Allgemeinmedizinerin aus meiner Hemiatstadt hat z.B. auch 4 Kinder.
Und auch sonst müssen viele Ärztinnen Kinder haben, weil mindestens die Hälfte meiner Kommilitonen Ärzte als Eltern haben ;-)

Also: Keine Sorge! Wenn man die Fachrichtung ein bisschen geschickt wählt, kann man auf jeden Fall Kinder bekommen. :-top

chiodo
19.07.2008, 13:34
75% aller Ärzte, mit denen ich mich bisher darüber uterhalten habe, haben mir gesagt, dass es als Arzt im Vergleich zu vielen anderen Berufen deutlich schwieriger ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Mir fällt auch auf, dass unsere Ärzte oftmals relativ spät erst Kinder bekommen; oft erst wenn sich der berufliche Stress ein bischen gelegt hat.
Hatte erst neulich wieder ein Gespräch mit einem unserer Internisten und der hat mir ganz klar vom Studium abgeraten. Er würde es bei aller Liebe zum Beruf nicht noch einmal machen, da er sagt, ihm sei Lebensqualität- und sogar -zeit verloren gegangen. Eine andere Internistin sagte mir, dass man irgendwann, wenn man sich schon so sehr an den ganzen Lernstress und den Stress in der Klinik gewohnt hat, irgendwann mal aufwacht und sich vor Augen hält, dass viele Freunde, die einen anderen Weg gegangen sind, schon ihr Häuschen bauen und Kinder bekommen und man selbst immernoch wie verrückt in der Klinik arbeitet.
Ich möchte zwar auch nach diesen Gesprächen noch Medizin studieren, aber ich glaube es hat meine Sicht auf die Dinge etwas beeinflusst und mir klar gemacht, dass es wirklich hart werden kann, Privat- und Berufsleben unter einen Hut zu bekommen. Sicher wird es irgendwie möglich sein, andere Ärzte haben es ja schließlich auch geschafft, aber wahrscheinlich muss man sich hier und da auf Einschnitte gefasst machen (erst später Kinder bekommen, sich von dem Gedanken der großen Karriere lösen, oder oder oder...).

CNSVX
19.07.2008, 15:49
@ chiodo: Hör da nicht drauf. Mir hat bisher auch so gut wie jeder Arzt von dem Studium abgeraten!!
Während meines KPP's vor Studienbeginn haben mich schon mehrere Ärzte davon versucht zu überzeugen, etwas anderes zu studieren. Und jetzt als Medizinstudentin muss ich mir soooo oft bei Arztbesuchen anhören, wie schlecht es den Ärzten doch geht, usw.!
Es mag ja so sein, aber wenn es der Wunsch ist Medizin zu studieren, sollte man sich von so was nicht abhalten lassen. Ich weiß ja, dass die Arbeitsbedigungen alles andere als optimal sind, aber man sollte die Vorteile des Studiums nicht vergessen: Wir haben 1a Arbeitsplatzaussichten, einem stehen sooo viele Richtungen und Wege offen, usw.!
Und zwischendurch trifft man auch immer mal wieder einen Mediziner, der begeistert davon ist, dass man sich für das gleiche Studium entschieden hat! ;-)

Adrenalino
19.07.2008, 16:14
Krass, also ich finde auch immer wieder einen Arzt, der mir vom Studium abrät; aber sogar der Großteil (!) empfielt es.
Vllt. ist es ja ein Fehler sich mit einem Internisten darüber zu unterhalten... ist gerade so ein Fachgebiet, in dem man eher "verheizt" wird. Ich finde es zwar sehr spannend und interessant; aber vllt. hat sich schon allein deshalb meine Ausbildung gelohnt, dass ich mich, wenn es mal so weit sein sollte, dafür hüten werde, Internist zu werden...
Wegen der Berufsbedingungen!
Find ich übrigens sehr tröstlich, dass es hier so viele gibt, die sich der Medizin nicht "opfern" möchten, sondern auch Familie und Freunde als erfülltes Lebensziel ansehen! :-top
Hoffen, wir, dass wir das "irgendwie" dann mal auch gebacken bekommen...

Linda.1001
19.07.2008, 16:32
Vllt. ist es ja ein Fehler sich mit einem Internisten darüber zu unterhalten... ist gerade so ein Fachgebiet, in dem man eher "verheizt" wird.


gleiches gilt im Übrigen für Chirurgen :-?

zvesda
19.07.2008, 16:48
gleiches gilt im Übrigen für Chirurgen :-?
na toll :-kotz

Linda.1001
19.07.2008, 16:51
na toll :-kotz
wieso na toll? wolltest du Chirurgie machen? :-))

Adrenalino
19.07.2008, 16:51
Dooferweise sind genau das die großen Hauptbereiche der Medizin.... ;-)
Wirklich "na toll"...

reeeeev
19.07.2008, 16:55
Dooferweise sind genau das die großen Hauptbereiche der Medizin.... ;-)
Wirklich "na toll"...

Muss ich ihm aber Recht geben, ich arbeite momentan auf einer Chirurgie und alle Ärzte versuchen mich vom Medizinstudium abzubringen.
Wirklich erreichen tun sie nichts :P

Linda.1001
19.07.2008, 17:12
Mit dem richtigen Partner evtl. dennoch realisierbar, aber gerade deswegen habe ich meinen WB-Wunsch von Innere zu entweder Radiologie oder Labormedizin verändert.

Würd mich mal interessieren, obs da genauso schlimm aussieht...

Rubilein
19.07.2008, 17:25
Krass, also ich finde auch immer wieder einen Arzt, der mir vom Studium abrät; aber sogar der Großteil (!) empfielt es.
Vllt. ist es ja ein Fehler sich mit einem Internisten darüber zu unterhalten... ist gerade so ein Fachgebiet, in dem man eher "verheizt" wird. Ich finde es zwar sehr spannend und interessant; aber vllt. hat sich schon allein deshalb meine Ausbildung gelohnt, dass ich mich, wenn es mal so weit sein sollte, dafür hüten werde, Internist zu werden...
Wegen der Berufsbedingungen!
Find ich übrigens sehr tröstlich, dass es hier so viele gibt, die sich der Medizin nicht "opfern" möchten, sondern auch Familie und Freunde als erfülltes Lebensziel ansehen! :-top
Hoffen, wir, dass wir das "irgendwie" dann mal auch gebacken bekommen...Als ich mein KPP gemacht habe, haben mir die beiden PJler, die auf meiner Station waren, davon abgeraten. Die Ärztinnen waren auch eher contra-Medizinstudium.
Als ich danach Pflegehelfer war, war nur der Chefarzt der Unfallchirurgie davon begeistert, das ich Mediziner werden will. Die andere auch eher: "Naja, als es gibt bessere Berufe. Werd lieber Lehrer oder so!" :-))

Inelein
19.07.2008, 17:26
Mir haben auch schon Augenärzte, HNO-Ärzte und Gyns vom Studium abgeraten. Ich schätze mal 90% der Ärzte die ich gefragt habe, meinten ich soll es lassen...

Ulle
19.07.2008, 17:29
Ärzte haben aber auch was von Lehrern, jammern stets auf hohem Niveau.

Ich kenne einen ganzen Haufen akaemischer Berufe, die es von der Belastung mit dem Arztberuf aufnehmen können.

thinker
19.07.2008, 17:39
Also mir haben bisher ALLE dazu geraten, durchweg alle. Bzw. sie haben gesagt, dass Arzt ein schöner Beruf ist und es Spaß macht....also ich hoffe ich werde es in vielen, vielen Jahren auch so sehe!!

TeamCroCop
19.07.2008, 17:51
ok, danke schonmal an alle für die antworten.. nur glaube ich ihr habt mich ein bisschen falsch verstanden.. ich bin ein junge, deswegen sollte es ein kleines problem für mich werden schwanger zu werden :-peng ... ich meinte eigentlich als vater/mann.. ob es möglich ist zeit für seine family zu haben....

Hoppla-Daisy
19.07.2008, 18:31
Wisst ihr, was mir mal so richtig auf den (nicht vorhandenen) Sack geht?

Dass die Mediziner immer so jammern, sie hätten von allen Berufsgruppen irgendwie am wenigsten Zeit für Familie/Freizeit etc pp. Man könnte glatt meinen, Medizin und Familie/Kinder seien unvereinbar.

Ich kenne genügend Angehörige anderer Berufsgruppen, die regelmäßig (!) mehrtägige Auslandsreisen machen müssen, manchmal auch über Wochen. Dass da die Familie mind. genauso drunter leidet wie unter einem "Arztdasein", dürfte allen klar sein.

Natürlich ist es nicht schön, wenn sich die Familie häufig hinten anstellen muss, um vom Betreffenden auch noch etwas zu haben. Und derjenige hätte vielleicht auch mal gerne Zeit für SICH. Aber heutzutage ist es nunmal (leider) so, dass die Jobs, die wirklich interessant (und vielleicht auch noch lukrativ dabei) sind, weder auf der Straße noch direkt um die Ecke liegen. Wer ne ruhige Kugel schieben möchte, sollte vielleicht den akademischen Weg NICHT wählen. Denn Studium ist heutzutage IN ALLEN BERUFSGRUPPEN nicht automatisch Garant für fette Kohle und Easy-Going. Wer DAS möchte, sollte sich nen "nine to five" job suchen. Und auch DA macht sich zunehmend Stress breit. Fragt doch mal die Dame an der Kasse bei 'real, ob sie und ihre Familie Bock darauf haben, dass Mami samstags bis 22.00 Uhr arbeiten ist. Oder die Familie des Schichtarbeiters, ob es so toll ist, vormittags auch jaaaaaa alle ruhig zu halten, damit Papa nicht aufwacht.

Ihr seht also, das Arbeitsleben ist (in der Regel) ein hartes, so oder so.