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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reaktive Vasokonstriktion



SarahT.
23.07.2008, 09:05
Hallo,

an der primären Hämostase ist u.a. auch eine reaktive Vasokonstriktion beteiligt, die die Adhäsion und Verknüpfung der Thrombozyten begünstigt.

Ich würde gerne wissen, wie genau diese reaktive Vasokonstriktion zustande kommt. Wenn das jemand weiß, würde ich mich sehr freuen.


Danke im Voraus

christie
23.07.2008, 09:26
Hi,

die erste reflektorische Vasokonstriktion geht zunächst von Serotonin aus. Dieses wirkt an intakten Gefäßen vasodilatatorisch aber an defekten Gefäßen konstriktorisch, weil es durch den Endotheldefekt zur Expression exzitatorischer Rezeptoren kommt, die eine Kontraktion der glatten Muskulatur bewirken. Serotonin wird aus den dichten Granula der Thrombos freigesetzt. Dazu kommt, dass die Thrombozyten Thromboxan A2 produzieren. (wird in gewissem Umfang auch vom Endothel gebildet).

Dazu kommt eine nerval vermittelte Konstriktion durch einen erhöhten Sympathikotonus. Bin mit allerdings nicht sicher, ob der Sympathikus auch bei kleinen punktuellen Blutungen immer anspringt..vielleicht weiß jemand noch was dazu?

SarahT.
23.07.2008, 09:42
Hi,

die erste reflektorische Vasokonstriktion geht zunächst von Serotonin aus. Dieses wirkt an intakten Gefäßen vasodilatatorisch aber an defekten Gefäßen konstriktorisch, weil es durch den Endotheldefekt zur Expression exzitatorischer Rezeptoren kommt, die eine Kontraktion der glatten Muskulatur bewirken. Serotonin wird aus den dichten Granula der Thrombos freigesetzt. Dazu kommt, dass die Thrombozyten Thromboxan A2 produzieren. (wird in gewissem Umfang auch vom Endothel gebildet).

Vielen Dank! :-top :-winky

Hast Du das in einem Buch gelesen (wenn ja, welches?) oder weißt Du das einfach so aus der Vorlesung?

Dr. Gonzo
23.07.2008, 11:14
Mit ein paar Details weniger stehts z.b. im Huppelsberg (Thieme-Kurzlehrbuch). Das ist sowieso seeeeeeehr zu empfehlen.

SarahT.
23.07.2008, 13:16
Ich möchte doch noch einmal eine Frage stellen:

Im Kurzlehrbuch steht, dass die Vasokonstriktion einerseits durch Serotonin und Agonisten zustandekommt, aber andererseits auch, dass sie reaktiv durch Schädigung der Endothelzelle selbst entsteht. Was läuft da genau ab? Hängt das auch mit Serotonin (welches vielleicht aus der Endothelzelle bzw. aus subdendothelialen Strukturen stammt?) zusammen?

christie
23.07.2008, 13:54
Also ich habe das aus dem großen Löffler, Thema vaskuläre Blutstillung und aus dem Schmidt/LAng/Thews, Thema vasoaktive Autakoide (steht unter Kreislauf).

Tatsache ist, dass beide Substanzen sowohl vom Endothel wie auch von den Thrombozyten freigesetzt werden. In Thrombozyten wird die COX-1 exprimiert (die man ja mit ASS hemmen kann).

Im Endothel kann ich nur vermuten: bei physikalischen Noxen wird im Endothel die COX2 exprimiert - und zwar durch eine blitzschnelle Induktion durch NFkB (selber mechanismus wie bei entzündungsreaktionen).
Dadurch wäre die ThromboxaA2 - Sekretion erklärt.
Thromboxan wirkt über Gq - Protein - gekoppelte Rezeptoren, also über die IP3 - Signalskaskade.

Welcher Stimulus zur Serotoninsekretion am Endothel führt, weiß ich nicht.
In Thrombozyten ist es in den dichten granula gespeichert.

Ich weiß nur, dass an defekten Endothelzellen der 5 - HT2 - rezeptor exprimiert wird. Der vermittelt wie Thromboxan, über die IP3 - Signalkaskade, eine Vasokonstriktion.

Möglich, dass der Rezeptor bei Endothelschädigung auch durch NFkB exprimiert wird. Ist aber nur ne Vermutung.

Weiß das hier vielleicht jemand?

SarahT.
23.07.2008, 14:45
Sag mal, hast Du mal Biochemie studiert oder so?
Das klingt ja ziemlich fachmännisch bzw. fachfrauisch, was Du alles weißt.
Find ich sehr beeindruckend.

Alcyon
23.07.2008, 15:11
Sag mal, hast Du mal Biochemie studiert oder so?
Das klingt ja ziemlich fachmännisch bzw. fachfrauisch, was Du alles weißt.
Find ich sehr beeindruckend.

Biochemie an der Charité. Noch Fragen? :-top

christie
23.07.2008, 16:21
BC ist bei uns schon ein ziemlicher schwerpunkt.
dafür hatte ich 2 semester lang ein untaugliches physiologie - seminar und muss das jetzt alles aufholen. wäre daher nach wie vor dankbar für die beantwortung meiner kalium - frage bei der fachsimpelei :-))

Alcyon
23.07.2008, 20:07
Ich habe gerade noch mal kurz in den Löffler geschaut. Da steht nur, dass die Vasokonstriktion durch Reizung der glatten Muskulatur entsteht und durch Serotonin und die Katecholamine (vornehmlich Adrenalin) unterstützt wird.
Und damit solltest Du Dich mal zufrieden geben, SarahT. - nur als Tipp. Du hast ja bald Physikum, verlier Dich nicht in so Kleinigkeiten. Ich bin auch echt dafür, dass man alles hinterfragt, aber irgendwann ist auch mal Schluss. Du hast so viele Dinge, die Du lernen musst, also verschwende Deine Zeit nicht.