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Schmidtti
16.08.2008, 00:20
Mich würde interessieren, welcher Teilbereich im TMS
für den Studienerfolg besonders aussagekräftig ist?
Braucht man im Medizinstudium ein gutes räumliches
Vorstellungsvermögen? Hat man viel mit Diagrammen
und Tabellen zu tun? Muss man sich Figuren gut merken können?
Spielt Biochemie über das ganze Studium hinweg eine große Rolle?
Wieviele Stunden sollte man pro Tag lernen?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Harvey
17.08.2008, 13:38
Das räumliche Denken, wie im TMS Test geprüft, hilft besonders im Fach Anatomie, das als Grundlage ziemlich hilfreich ist für das Medizinstudium und spätere Arztleben. Insbesondere für Chirurgen oder wenn du auf radiologischen Bildern wie Röntgen oder MRT etwas erkennen willst.

Tabellen im Medizinlehrbüchern helfen beim schnellen Auswendiglernen, man kann aber auch gerne Lehrbücher mit vielen Texten und wenig Tabellen nehmen.
Diagramme helfen auch häufig, letzten Endes sind die meisten Diagramme in der Medizin aber eher einfach gehalten, da sind die primär naturwissenschaftlichen Fächer extremer.

Biochemie spielt in den ersten beiden Jahren eine Rolle - also der Vorklinik - danach kann man die Grundlagen der Biochemie immer wieder heranziehen um Zusammenhänge bei Vorgängen des menschlichen Körpers besser zu verstehen. Nach der Vorklinik haben die meisten auch gar kein Biochemielehrbuch. Diese ganzen biochemischen Kreisläufe wie Zitratzyklus und so, kann wahrscheinlich kein Student in höheren Semestern auch nur halbwegs aufmalen.

Letzten Endes sind die Details der Naturwissenschaften für das Medizinstudium in höheren Semestern und fürs Arztsein weniger wichtig, da zählen eher andere Fähigkeiten, wie soziale Kompetenzen, gezieltes Lernen, Durchhaltevermögen.

Wieviele Stunden du pro Tag lernst, hängt von dir selbst ab, je nachdem, wie gut du Dinge behalten und verstehen kannst und auch besonders, wie sehr du in die Tiefe des Wissens gehen willst. Im Grunde lernt man doch häufig nur für die Prüfung, um die zu bestehen.
Es gibt Leute, die lesen sehr gerne sehr dicke Bücher und es gib Leute, die lesen sehr gerne Kurzlehrbücher - im Grunde reichen meist die Kurzlehrbücher für fast jede Prüfung aus. Und mein Eindruck ist auch, in den Kurzlehrbüchern steht fast genausoviel wie in dicken Büchern drin, nur halt auf den Punkt gebracht.
Also zurück zu deiner Frage: du wirst schon als Medizinstudent mehr Zeit zum Lernen verbrauchen als in anderen Studiengängen, doch wenn du gezielt lernst (also nicht jeden Kleinkram) und nicht immer die beste Note haben willst, ist das nicht soviel. Da darfst du dich nicht von anderen verrückt machen lassen, wenn die sagen: "Ich lerne jeden Tag soundsoviele Stunden" E ntscheidend ist für das Studium: bestehe die Prüfungen und alles ist gut. Für das eine Fach brauchst du dann mal etwas mehr und für das andere etwas weniger Zeit.
Was du später im Arztleben brauchst, lernst du eher durch die Praktika und schöne Lehrbücher, die man nebenbei liest.

Alles, was der TMS abfragt hilft dir in der Tat für dein Medizinstudium, du kannst aber auch Medizin studieren als jemand, der von Naturwissenschaften wenig Ahnung hat, dann muss man sich ein bisschen mehr in die Thematik einlesen - es gibt aber langsam wirklich gute Lehrbücher für fast jedes Fach in der Medizin.

Die wichtigsten Fähigkeiten für ein Medizinstudium meiner Meinung nach sind eher: sich nicht selbst verrückt machen und locker bleiben.
Und fleißig sein ist ganz gut, wenn du eher faul bist, dann musst du einfach nur wissen, wie du möglichst mit wenig Aufwand die Prüfungen bestehst, denn im Medizinstudium kann man unheimlich viel auswendiglernen, man kann aber auch nur das Auswendiglernen, was in Prüfungen von Bedeutung ist und das, was fürs spätere Arztleben von Bedeutung ist.

Andi G. Schütze
18.08.2008, 18:57
Richtig, Biochemie ist in der Klinik zumindest in Sachen Stoffwechsel sehr schnell marginal bis unwichtig (es sei denn mensch fährt total auf super seltene Enzymdefekte ab, wofür mehr nötig ist, als den Unterschied zwischen aerober und anaeorber Glykolyse zu kennen...). Andere medizinische Grundlagenfächer (vor allem Physiologie) und auch Dinge in der Biochemie wie Signaltransduktion und Hormone sind aber immer super wichtig, z.B. für Pharma. Anästhesie is ohne Physio-Verständnis auch sehr schwierig, usw. usf.

Räumliches Vorstellungsvermögen lässt sich aber imho gut erlernen. Zu meinen Zivi-Zeiten hab ich z.B. trotz vieler netter Erklärungen und bunter Bilder in bunten Büchern mich nie wirklich in irgendwelchen CT-Bildern und so zurechtfinden können, durch den Präp-Kurs viel mir das wirklich leichter und mittlerweile kann ich mich in den Bildchen ganz gut orientieren.

Viele Diagramme finden sich in den praktischen Fächern nicht (bis auf Physio-Sachen in der Anästhesie z.B., wie Druck-Volumen-Diagramme für die Beatmung).

Also sag ich einfach mal wieder: Solche "Studierfähigkeitstests" sagen nix über deine Eignung zum Studium aus, sondern sind eher Instrumente der Hochschulen, sich die aus ihrer Sicher "perfekten" StudentInnen zu basteln, die auch schon vorm Studium 120% geben...

Harvey
23.08.2008, 12:24
Nur noch nebenbei: Die Aufgaben beim TMS wirken teilweise kompliziert und verwirrend - davon sollte man sich nicht abschrecken lassen Medizin zu studieren.
Im Medizinstudium ist das Fachwissen dank guter Lehrbücher meist besser erklärt.

radiradi
17.09.2008, 15:18
weiß jemand, wann der nächste TMS ist. auf der offiziellen website des TMS finde ich keinen nächsten temrin. bis wann muss man sich anmelden?
ich danke für die hilfe im voraus!

unintendes
17.09.2008, 22:12
Anmeldefrist für 2008 war so 15. Januar und der Test selber am 3. Mai.
Wird für 2009 ähnlich sein.

Canela
22.09.2008, 11:18
Mir haben auch schon viele gesagt, dass der TMS nicht viel mit dem zu tun hat was später gebraucht wird. Ich hab aus dem Grund auch nichts dafür gemacht, mich eher nur aus Spaß mal angemeldet und hatte trotzdem 115 Punkte. Ich würde mich von den ganzen Lehrbüchern und Kursen die es dafür gibt nicht verrückt machen lassen, sondern es einfach mal auf mich zukommen lassen.
Zu einem gewissen Grad finde ich sagt er aber schon etwas über die Leistungsfähigkeit der Person aus - ein Mädchen das mitschrieb schaffte es in der vorgegebenen Zeit nicht mal, die Hälfte der Aufgaben zu lesen (bei den Aufgaben wo die Zeit nicht mit Absicht knapp bemessen war, z.B. Diagramme), und das konsequent im gesamten Test. Da habe ich mich gefragt, wie viel Zeit sie auf das Lernen im Studium verwenden wollte.