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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieviel verdient ein Betriebsarzt?



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carishma
16.08.2008, 15:02
Hallo,

kann mir jemand mal sagen, wieviel ein Betriebsarzt derzeit verdient? Arbeitsmedizin wird in diesen Foren ja nicht allzuhäufig disskutiert, vielleicht deshalb, weil der Facharzt auch nicht sooo häufig ergriffen wird, wie ein klinischer.

Mich würde dennoch mal interessieren, wieviel ein Weiterbildungsassi und ein fertiger Facharzt für Arbeitsmedizin später mal verdient im Vergleich zu den anderen Fachärzten. Es gibt ja auch unterschiedliche Arbeitsbereiche, z.B. Kliniken, Betriebe oder freiberuflich in Praxen. Hat da jemand Erfahrung oder einfach nur nützliche Infos. Danke schon mal im Voraus. :-)

Gruss

carishma
18.08.2008, 09:25
...na, dieses Fachgebiet scheint wohl noch unberührter zu sein als ich dachte. :-nix Hat denn niemand irgendwas hiervon gehört oder selbst Erfahrungen im Gebiet Arbeitsmedizin gesammelt?
Ich würde gerne die Fachärzte, die für mich in Frage kämen miteinander vergleichen. Dazu gehören Inhalt der Ausbildung, Perspektiven, Arbeitszeiten und auch Gehalt. Und genau in diesem Punkt habe ich bei der Arbeitsmedizin so gar keine Ahnung. Gibt es vielleicht nützliche Links?

Berlinerin
26.08.2008, 19:13
Ich habe mich gerade für die Facharztweiterbildung Arbeitsmedizin beworben, bei großen überbetrieblichen arbeitsmed. Diensten. Ich fand die Konditionen in der Weiterbildung nicht gerade toll.

1) muß man mit seinem eigenen Auto durch die Gegend kurven, bekommt nur Benzingeld
2) der Verdienst war deutlich geringer als in der Klinik, natürlich hat man keine Dienste, aber ich hätte netto nur ca. 1900 Euro (29 J, St.Kl. IV)

Gut fand ich dagegen, daß die Kurse für den theoret. Teil überall voll bezahlt werden. Da bin ich in der Klinik anderes gewöhnt :-kotz

Zum Verdienst nach der FA - Ausbildung kann ich nichts sagen, ich glaube da ist es einiges besser, aber auch abhängig wo man arbeitet. Ich glaube große Firmen zahlen ganz gut :-)) Leider ist es schwierig, dort direkt die Weiterbildung zu machen.

carishma
27.08.2008, 15:40
das stimmt. Die größeren Betriebe zahlen zwar besser aber es ist schwierig, einen Weiterbildungsplatz zu bekommen geschweige denn später dann übernommen zu werden.

Warum hast du dich denn nicht an den Kliniken beworben, wenn die Bedingungen dort besser sind? Hab auch erfahren, dass diese überbetrieblichen Dienste wie BAD und TÜV nicht gerade gut bezahlen. Es gibt dort aber viele Weiterbildungsstellen. Vielleicht war das der Grund?

Wie kamst du dazu, Arbeitsmedizin zu wählen? Hast du schon einen Facharzt?Oder machst du direkt den Betriebsarzt? Bin noch am Überlegen und dabei, die Vor - und Nachteile Arbeitsmedizin im Vergleich zu einem "klinischen" Facharzt abzuwägen.

FM4
11.11.2008, 13:39
Da klink ich mich doch mal ein :-) Gibt es mittlerweile schon etwas neues?

Berlinerin
30.11.2008, 18:05
War länger nicht mehr hier, sorry.
Ich mache seit gut 2 Jahren Innere. "Direkt" den Facharzt Arbeitsmedizin kann man meines Wissens nach gar nicht machen, man braucht immer mind. 2 Jahre Innere oder Allgemeinmedizin vorher, das gehört zum Weiterbildungsinhalt.
Ich hab mich letztlich nach allem Für und Wider erstmal gegen die Arbeitsmedizin entschieden. Zum einen war mir der Verdienst im Moment zu gering (wir haben gerade ein Haus gekauft). Außerdem hatte ich die Möglichkeit, beim BAD 2 Tage zu hospitieren und fand es für ziemlich langweilig. Ich glaube, ich hätte das Kurative doch zu sehr vermisst. Und die echten Notfälle, wo man noch richtig anpacken kann :-wow Als zweites Standbein, zusätzlich zur Inneren oder Allgemeinmedizin, kann ich es mir aber weiterhin vorstellen. Also, erstmal aufgeschoben das ganze ;-)



Lg
Berlinerin

Hypnos
30.11.2008, 18:28
Aus ziemlich sicherer Quelle weiß ich, daß ein nicht ganz kleines Chemieunternehmen in Süddeutschland, welches auch eine Fussballmannschaft cofinanziert, ein Jahresbruttogehalt von ca. 120.000€ für den leitenden Betriebsarzt zahlt...
Dazu kommen dann noch ein paar nette Vergünstigungen...
Aber mir wäre das einfach viel zu langweilig....:-))

Meint,

Hypnos

MrPink
01.12.2008, 11:06
Irgendwie liest man hier zwischen den Zeilen das Arbeitsmediziner weniger/ nicht so gut wie selbstständige Ärzte/ Klinikärzte verdienen.

Basiert das jetzt auf Fakten, oder vermuten das hier alle?
Wenn ja kann vielleicht mal jemand konkret für einen Facharzt Arbeitsmedizin ein repräsentatives Gehalt angeben?

Die Angabe von Hypnos ist ja ganz nett, allerdings sagt sie nicht viel aus da wohl die wenigstens so einer Stelle bekommen werden.

Danke

habichnicht
01.12.2008, 11:43
Das hängt davon ab, ob man als Arbeitsmediziner bei einem privaten Unternhmen oder im Öffentlichen Dienst angestellt ist. Im ÖD wird man nach TVöD bezahlt und in der Wirschaft kann man sein Gehalt aushandeln.

Berlinerin
01.12.2008, 15:07
Der von mir oben genannte Betrag ist das, was man beim TÜV/ BAD als Weiterbildungsassi bekommt. Und das ist deutlich schlechter als ich jetzt im Krankenhaus verdiene (brutto ca. 15000 Euro weniger pro Jahr) (obwohl ich in einem Caritas - Haus bin :-)) ). Über den Verdienst als Facharzt kann ich nichts sagen. Ich denke als Facharzt an einem großen Unternehmen ist der Verdienst sicher gut und Verhandlungssache, vielleicht sogar besser als als Oberarzt im Krankenhaus. Dazu kenne ich aber keine Zahlen.

Gruß Berlinerin

MrPink
02.12.2008, 08:31
Danke Berlinerin!

Muss zugeben nicht die Welt von Gehältern zu verstehen, aber ich dachte immer 1900 netto wäre ein normales Einstiegsgehalt als Assi.

Bei deinem jetzigen Mehrverdienst in der Klinik werden die Dienste aber schon auch einiges ausmachen?

Grüße

Berlinerin
02.12.2008, 10:52
Ja, natürlich machen die Dienste was aus. Seit Einführung des Arbeitszeitgesetztes aber gar nicht mehr soooo viel, mein Grundgehalt ist aber trotzdem ein bißchen höher als 1900 Euro, zusätzlich noch Weihnachts- und Urlaubsgeld was dort nicht gezahlt wird.
Letztlich haben bei mir mehrere Faktoren gezählt. Z.B. hätte ich mit meinem Auto herumfahren müssen, welches schon älter ist und bei der Fahrleistung dann wahrscheinlich bald erneuerungsbedürftig gewesen wäre. Und ein neues Auto kann ich mir im Moment neben dem gerade erfolgten Hauskauf leider nicht leisten. Es gäbe zwar irgendwelche Leasing - Angebote über die Firmen, aber die fand ich nicht gerade attraktiv. Dann fand ich die Arbeit doch zu langweilig und das weniger an Geld kam auch noch dazu. Dafür hat man aber mehr Freizeit und ganz geregelte Arbeitszeiten. Muß jeder für sich selbst abwägen, denke ich. Ich wollte nicht die Arbeitsmedizin an sich schlecht machen, sondern nur meine (kurze) Erfahrung damit berichten.

Gruß Berlinerin

MrPink
03.12.2008, 09:37
Vielen Dank Berlinerin!

Interessiere mich wirklich für das Fach, hab allerdings noch keinen wirklichen Einblick in den Alttag eines Arbeitsmediziners.

Für mich stehen jetzt ohnehin erstmal 2Jahre Innere an (egal ob Arbeitsmedizin oder nicht), in der Zeit hoffe ich, durch Hospitationen ein Einblick zu bekommen.

Dank Dir!

stevomat
24.09.2010, 16:35
Hallo Leute hier ist ne Weile nichts passiert!
Hat den jemand neue Infos? Mich würde interessieren was man in der Ausbildung bei einem überbetrieblichen Dienst (BAD, TÜV, etc.)verdient bzw. auch dann als Facharzt! Weiß wer was?

Allona
24.09.2010, 18:16
Das ist Verhandlungssache. Du wirst da nach Deinen Vorstellungen gefragt. 55000 Brutto pro Jahr ist auf jeden Fall im Rahmen.

stevomat
24.09.2010, 18:37
Als Assi oder als Facharzt?

Danke für deine Antwort!

Allona
24.09.2010, 19:32
Als Assistenzarzt mit 2 Jahren Innere Vorerfahrung. Als Facharzt kannst Du noch mal eine ordentliche Steigerung erwarten.

stevomat
25.09.2010, 11:19
Das ist ja doch mehr als ich dachte!! Und wie sieht es mit dem " Vorurteil" aus, das die Arbeitszeiten familienfreunlich sind? Hat man viel Stress und macht Überstunden?

Allona
25.09.2010, 12:39
Familienfreundlich dahingehend, dass Du zumindest bei den meisten Stellen keine Dienste machen musst. Die Wochenenden sind frei und man kann wohl meistens auch pünktlich gehen. Ich habe den Sprung noch nicht gewagt. Ich suche gerade noch das Passende für mich. Das wurde mir von Freunden in der Arbeitsmedizin, bei Vorstellungsprächen und Hospitationen erzählt.

WackenDoc
16.11.2010, 09:40
Ich reanimier den Fred mal.
Es gibt ja Arbeitsmediziner und Betriebsmediziner. Die Unterschiede in der Ausbildung sind mir schon klar.
Aber welchen braucht man für was? Gibt es Gründe (oder auch Vorgaben) einen Arbeitsmediziner in einem Betrieb einzustellen?

Und wenn ich die Beiträge hier richtig deute, sind gut 50.000 für nen Weiterbildungsassi und ca. das Doppelte für den fertigen Betriebsmediziner- also Facharzt in irgendwas plus abgeschlossene ZWB- realistisch? (ohne Dienste)