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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zahnmedizin - lohnt es sich?



timmY^mk
17.08.2008, 13:43
Hallo liebe Zahnmedizinstudenten,

kurz ein paar Worte zu mir:Da ich eigentlich schon immer Zahnarzt werden wollte habe ich habe nach dem Abi sofort eine Zahntechnikerlehre angefangen, weil der Schnitt für einen sofortigen Studienbeginn leider nicht ganz ausgereicht hat.
2007 habe ich diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und mache jetzt noch bis Anfang September meinen Zivildienst.
Danach rechne ich mir mit dann 8 Wartesemestern gute Chancen aus, einen Studienplatz zu bekommen.
Nun meine Frage an euch: lohnt sich das Studium überhaupt noch? Ich meine klar, der Beruf macht Spaß, soweit ich das aus meiner Ausbildung beurteilen kann, aber in gewisser Weise muss man ja auch an den finanziellen Teil denken.
Neulich war ich mit ner Oma aus meiner Zivistelle bei nem Zahnarzt, bin auch ganz interessiert mit in die Behandlung gegangen, und der Knilch hat mir erzählt, dass Zahnmedizin eine "wirklich brotlose Kunst" sein soll. In meinem Schulpraktikum beim Zahnarzt hat dieser mir ebenfalls gesagt:"Wenn du einen schönen Beruf haben willst, dann werde Zahnarzt. Wenn du viel Geld verdienen willst, dann such dir etwas anderes". Ähnliche Sprüche haben auch Zahnärzte aus meinem Bekanntenkreis gebracht.
Das hat mich natürlich nachdenklich gemacht.
Ich weiß nicht ob ich mir diese ganzen Jahre hartes Studium antun soll, um dann hinterher Sorgen zu haben, meine Praxis nicht abbezahlen zu können bzw. aufgrund von schlechtem Lohn als Angestellter garkein Kredit aufnehmen zu können usw.
Ob ich es mir antun soll, nur noch standardversorgung zu gewährleisten und dabei kaum etwas zu verdienen, stundenlang zu arbeiten und hinterher nicht viel mehr als n Zahntechniker zu verdienen...
Wie ist da eure Einschätzung?
Und bitte keine Flames von wegen: es kommt nicht aufs Geld an, man muss es aus Überzeugung machen. Bei mir kommts nämlich zu nem gewissen Teil schon darauf an. Das ganze Umfeld entscheidet meiner Meinung nach nämlich genauso stark darüber, ob man sich in einem Beruf wohlfühlt wie der Beruf an sich. Das nur nebenbei.

Danke für Eure Antworten! ^^

TiM

McZahnAG
17.08.2008, 14:22
Hallo liebe Zahnmedizinstudenten,

kurz ein paar Worte zu mir:Da ich eigentlich schon immer Zahnarzt werden wollte habe ich habe nach dem Abi sofort eine Zahntechnikerlehre angefangen, weil der Schnitt für einen sofortigen Studienbeginn leider nicht ganz ausgereicht hat.
2007 habe ich diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und mache jetzt noch bis Anfang September meinen Zivildienst.
Danach rechne ich mir mit dann 8 Wartesemestern gute Chancen aus, einen Studienplatz zu bekommen.
Nun meine Frage an euch: lohnt sich das Studium überhaupt noch? Ich meine klar, der Beruf macht Spaß, soweit ich das aus meiner Ausbildung beurteilen kann, aber in gewisser Weise muss man ja auch an den finanziellen Teil denken.
Neulich war ich mit ner Oma aus meiner Zivistelle bei nem Zahnarzt, bin auch ganz interessiert mit in die Behandlung gegangen, und der Knilch hat mir erzählt, dass Zahnmedizin eine "wirklich brotlose Kunst" sein soll. In meinem Schulpraktikum beim Zahnarzt hat dieser mir ebenfalls gesagt:"Wenn du einen schönen Beruf haben willst, dann werde Zahnarzt. Wenn du viel Geld verdienen willst, dann such dir etwas anderes". Ähnliche Sprüche haben auch Zahnärzte aus meinem Bekanntenkreis gebracht.
Das hat mich natürlich nachdenklich gemacht.
Ich weiß nicht ob ich mir diese ganzen Jahre hartes Studium antun soll, um dann hinterher Sorgen zu haben, meine Praxis nicht abbezahlen zu können bzw. aufgrund von schlechtem Lohn als Angestellter garkein Kredit aufnehmen zu können usw.
Ob ich es mir antun soll, nur noch standardversorgung zu gewährleisten und dabei kaum etwas zu verdienen, stundenlang zu arbeiten und hinterher nicht viel mehr als n Zahntechniker zu verdienen...
Wie ist da eure Einschätzung?
Und bitte keine Flames von wegen: es kommt nicht aufs Geld an, man muss es aus Überzeugung machen. Bei mir kommts nämlich zu nem gewissen Teil schon darauf an. Das ganze Umfeld entscheidet meiner Meinung nach nämlich genauso stark darüber, ob man sich in einem Beruf wohlfühlt wie der Beruf an sich. Das nur nebenbei.

Danke für Eure Antworten! ^^

TiM


Ich möchte mich kurz halten und sage nur soviel: Wenn ich sehe, wieviel Umsatz meine beiden Chefs machen und wieviel Umsatz ich mit wenig Berufserfahrung mache, dann scheint es doch in vielen Fällen auch jammern auf hohem Niveau zu sein !

doni
17.08.2008, 14:34
Soweit ich gelesen/gehört habe, ist das sowas von unterschiedlich. Das kommt ganz auf deine Situation an: Wo machst du deine Praxis, wie viel investierst du in deine Praxis, wie hast du dich spezialisiert.
Also ich behaupte einfach mal, dass wenn du auf die Finanzen wert drauflegst, auch bei solchen Sachen nicht ungeschickt bist und auch einiges an Geld zum investieren (denn 300k für eine Praxis gibt dir keine Bank) mitbringst, kommst gut um die Runden (100k Netto)(natürlich nicht als Einstiegsgehalt sehen). Je nachdem wie geschickt du bist, kann es nach oben oder nach unten gehen. Verhungern musst du nie und nach oben ist da viel Platz.

Egal was du studierst, kannst du vorher dein Gehalt nicht voraussagen. Studier BWL oder Mathe oder Physik und du kannst erstmal nicht wissen, ob du arbeitslos, nur Durschnittsverdiener mit kA 4k netto wirst oder Topmanager(eher unwahscheinlich).

Wenn ZM wirklich dein Wunschberuf ist, würd ichs studieren. Ich hab einige Freunde, die sich für ZM entschieden haben, weil sie viel Geld erwarten. Dann hör ich immer wieder von Vätern, die gut verdienen, weil sie Zahnarzt sind.

primus
17.08.2008, 18:11
zahnmedizin lohnt sich (finanziell) definitiv.
allerdings nicht in der assi-zeit...
die über sinkende einnahmen klagenden niedergelassenen kollegen sollten sich lieber vor augen führen, wovon ein frisch approbierter zu leben gezwungen ist: die einkommensrelation beträgt etwa 5:1 :-kotz !

Nemesisthe2nd
17.08.2008, 18:17
@doni sag mal wo lebst du bitte? 4000 euro NETTO ist wohl kaum ein durchschnittsgehalt, da gibts Professoren die weniger verdienen...

EzRyder
17.08.2008, 18:26
Das durchschnittliche Einkommen eines angestellten Zahnarztes in Deutschland liegt zwischen 3.300 und 4.360 Euro Monatsbruttoentgelt. (Stand 2007)

Mit eigener Praxis bestehen z.t. große Unterschiede zwischen Ost und West.
NEttogehälter kann man sowieso nicht posten, dass hängt ja von der Steuerklasse(ledig oder familie mit kindern)ab. 100k Praxisüberschuss vor Steuern sind wohl im westen realistisch.
Ich glaube aber nicht, dass Zahnärzte mehr verdienen als andere Fachärzte, die fahren manchmal auch porsche und spielen golf. :-meinung

doni
17.08.2008, 18:29
@doni sag mal wo lebst du bitte? 4000 euro NETTO ist wohl kaum ein durchschnittsgehalt, da gibts Professoren die weniger verdienen...

sorry hatte auch Bruto im Sinn, aber Netto geschrieben.

primus
17.08.2008, 18:46
Das durchschnittliche Einkommen eines angestellten Zahnarztes in Deutschland liegt zwischen 3.300 und 4.360 Euro Monatsbruttoentgelt. (Stand 2007)
Ich glaube aber nicht, dass Zahnärzte mehr verdienen als andere Fachärzte, die fahren manchmal auch porsche und spielen golf. :-meinung

1. das oben erwähnte gehalt angestellter zahnärzte bezieht sich nicht auf den niedergelassenen bereich, sondern auf uni-kliniken bzw. gesundheitsämter. das einstiegsgehalt für zahnärzte nach uni-abschluss liegt in den praxen gerade mal bei ca. 2000 euro - dagegen bringen es niedergelassene kollegen durchschnittlich auf ca. 10000 euro/monat.

2. während das einkommen niedergelassener zahnärzte das niveau der selbstständigen fachärzte früher überragte, befinden sich die zahnmediziner momentan im einkommensmittelfeld.

hennessy
17.08.2008, 19:13
wenn Du Angst hast, dass es sich finanziell nicht lohnen wird, dann könntest Du auch später mal in eine bestehende Praxis als Sozius einsteigen. Das Risiko ist damit überschaubar und wenn Dir die Sache zusagt und Dein Steuerberater zeigt mit dem Daumen nach oben, dann kannst Du Dich auch mehr finanziell engagieren.
Wobei man ja absolut nicht voraussehen kann, wie die Situation in ca. 7 Jahren sein wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht sehr viel besser wird, ist allerdings relativ hoch.

art3
17.08.2008, 20:13
bin ich ein hoffnungsloser idealist oder warum möchte ich nicht unbedingt ganz viel verdienen sondern einfach nur diesen super beruf ausüben und eine familie davon ernähren können.
das ist nicht böse gemeint, aber irgendwie finde ich das immer ein bisschen ätzend wenn aussagen so rüber kommen als mache man einen beruf nur des geldes wegen...
nochmals bitte: ich bin nicht auf streit aus. es ist kein vorwurf. jeder hat seine eigenen motivationen. ich wollte nur mal meine sichtweise zum thema "lohnen" erörtern.
ich denke es lohnt sich eigentlich immer dann, wenn der beruf für einen selbst einen sinn ergibt und erfüllend ist (welche rolle auch immer die bezahlung dabei spielen mag).

hmpf... weiss selbst nicht recht was ich von meiner einstellung halten soll.

doni
17.08.2008, 21:17
Mein Beruf soll mir Spaß machen. Das stimmt schon, aber direkt danach kommt doch das Geld. Ich will meine Familie nicht nur nähren, sondern auch mehr bieten können (z.B. Reisen, eine gute Wohnung oder Einfamilienhaus usw.)
Wer sich nur wegen einer vermeidlichen Erfüllung entscheidet, könnte bitter entäuscht werden und ja er ist ein Idealist.

EzRyder
18.08.2008, 11:34
1. das oben erwähnte gehalt angestellter zahnärzte bezieht sich nicht auf den niedergelassenen bereich, sondern auf uni-kliniken bzw. gesundheitsämter. das einstiegsgehalt für zahnärzte nach uni-abschluss liegt in den praxen gerade mal bei ca. 2000 euro - dagegen bringen es niedergelassene kollegen durchschnittlich auf ca. 10000 euro/monat.

2. während das einkommen niedergelassener zahnärzte das niveau der selbstständigen fachärzte früher überragte, befinden sich die zahnmediziner momentan im einkommensmittelfeld.

Danke für die Fakten Primus.

timmY^mk
19.08.2008, 20:40
Hey Leute,
danke erstmal für eure Antworten.
Also soo schlecht scheint es ja garnicht auszusehen. Jetzt habe ich nochmal eine Frage. Wäre es denn so ohne weiteres möglich sein Leben lang als Angestellter irgendwo in einer Praxis zu arbeiten und so auch gut über die Runden zu kommen, eine Familie ernähren zu können.
Oder würde man als Angestellter immer so bei dem Einstiegsgehalt von unter 2000€ netto bleiben? Gäbe es mit steigender Berufserfahrung auch steigenden Lohn könnte man nämlich einfach nur praktizieren, müsste sich weniger um das Betriebswirtschaftliche der Praxis kümmern und trüge auch kein so großes finanzielles Risiko?
Danke schonmal für eure Einschätzungen ;)

Kan
19.08.2008, 21:41
Bei uns sind die Zahnärzte ziemlich gut dabei...Ferrari, Villa im Süden und noch viel anderes (Immobilien-)vermögen in der Gegend!

Der Beruf lohnt sich auf jeden Fall, zumindest wenn du deine eigene Praxis aufmachst ;)

art3
19.08.2008, 21:55
gibt ja auch die sogenannten "wellness-verkäufer".
das sind auch zahnärzte.
wobei man sich da oft über das "ärzte" streitet.

das ist nicht meine meinung, ich möchte das nur mal so zum thema ferrari und villa in den raum werfen.
aber zum thema dickes auto fällt mir nochwas ein:
es gibt viele leute die ein dickes auto fahren aber sonst nichts in der tasche/ hose (sorry das musste jetzt einfach sein :-)) ) haben.
auto heisst nichts.
haus schon eher.
aber ich würd mal einen genaueren blick auf die ehefrau/geliebte, deren alter und aussehen werfen. das sagt schon eher was aus. :-angel
dürfen auch gerne ehemänner/lover bei weiblichen, aber auch bei männlichen reichen sein. nur so zum thema gleichberechtigung und so