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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zu Lipiden



SarahT.
21.08.2008, 08:55
Hallo, liebes Forum!
Vielleicht kann jemand von euch einem Unwissenden ein paar Fragen zum Fettstoffwechsel beantworten. =)

1. Bevor Fettsäuren oxidiert und damit abgebaut werden können, müssen sie mit CoA zum Thioester aktiviert werden. Frage: Warum muss das so sein? Warum sind Fettsäuren reaktionsträge Verbindungen?

2. Warum wird im 1. Schritt der ß-Oxidation FAD und nicht NAD+ verwendet?

3. Warum wird Cholesterin in Form von Cholesterinestern gespeichert und nicht einfach "so"? Also, ich kann mir zwar vorstellen, dass Cholesterin membrangängig ist, da es lipophil ist, aber es wird ja mit einer Fettsäure verestert. Der Cholesterinester ist ja dann noch lipophiler!?

4. Wie genau beeinflusst Cholesterin die Fluidität von Membranen? Erhöht es sie oder verringert es sie? Und was passiert genau?


Vielen lieben Dank

Feuerengelchen
21.08.2008, 10:58
ich probiere es mal:

1) Fettsäuren tragen bis auf die COOH-Gruppe einen mehr oder minder langen aliphatischen Schwanz, der außer der einen oder anderen Doppelbindungen sonst nur kräftige kovalente Bindungen enthält. Die Energie, diese zu sprengen wäre derart hoch, dass der Körper das nicht bewältigen könnte und das deswegen in mehreren Stufen macht. Also Aktivierung, dass das Molekül polarer und reaktionsfreudiger wird (CoA-Ende) und Enzyme angreifen können.

2)Weil die Energieniveaus dieser Reaktion nicht für die Reduktion eines NAD+ ausreichen würden, sondern nur fürn FAD. (meine, dass es im Horn mal erklärt wurde)

3)Zum "Lagern" von Cholesterin ist die einzige polare Ecke des Moleküls störend, die OH-Gruppe. Also wird eine apolare Substanz (Fettsäure) dran gebunden. Der Körper kann somit größere Mengen intrazellulär speichern, weil die Cholesterinester viel platzsparender sind, da sich keine polaren und apolaren Teile gegenseitig stören.

4) Es erhöht sie. die Phospho- und sonstigen Membranlipide haben nämlich nicht 100%ig gerade Schwänze (hie und da Doppelbindungen), um es mal bildlich auszudrücken. also fungieren die polaren Ch-Moleküle wie so kleine Keile, die diese Lücken ausfüllen und nur die eine Membranhälfte durchdringen.

Gast26092018
21.08.2008, 11:07
4) Es erhöht sie.
Du meinst verringert sie :-stud :-blush

Karoline.Walter
21.08.2008, 11:17
darf ich auch mal eine frage stellen?
steroidhormone können doch membranen passieren, kann cholesterin das nicht auch?

Dr. Pschy
21.08.2008, 11:20
Cholesterin ist ein Lipid und dazu noch Hauptbestandteil der Zellmembran! Das sollte die Frage eigentlich beantworten...

Feuerengelchen
21.08.2008, 11:25
@maximus: herzliches dankeschön :-blush
immer diese schlimmen Gedankensprünge. Ich schreib manchmal langsamer, als ich denke.

Sollte eigentlich heißen: Es erhöht die Viskosität.
Is ja logisch, weil viele Doppelbindungen der Membranlipide ja die Fluidität erhöhen, und das Cholesterin durch seine "Lückenfüllerfunktion" diese Asymmetrie dann ja ausgleicht und damit die Fluidität senkt.

Maikimaik1
21.08.2008, 15:17
[QUOTE=SarahT.]Hallo, liebes Forum!
Vielleicht kann jemand von euch einem Unwissenden ein paar Fragen zum Fettstoffwechsel beantworten. =)

1. Bevor Fettsäuren oxidiert und damit abgebaut werden können, müssen sie mit CoA zum Thioester aktiviert werden. Frage: Warum muss das so sein? Warum sind Fettsäuren reaktionsträge Verbindungen?

2. Warum wird im 1. Schritt der ß-Oxidation FAD und nicht NAD+ verwendet?

zu 1 )Fettsäuren sind reaktionsträge weil sie nur das sehr lange C-C Grundgerüst haben wohingegen der Thioester eine sehr reaktive Verbindung ist diese Energie bedingt dann ihreerseits eine Folgereaktion (Organismus) und deren weitere verstoffwechslung

zu 2 ) FAD aus energetischen gründen , bei der Reaktion wird einfach weniger energie frei als bei NAD/NADH vermittelten Reaktionen

ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen aber denk nur nicht allzu komplex,
lg maik fürs Physikum oder Klausur? :-lesen

Karoline.Walter
22.08.2008, 07:32
Ähm, ich bin mir sehr, sehr sicher, dass Cholesterin die Fluidität sowohl erhöhen als auch verringern kann. Je nach Konzentration. Weiß da jemand was?

Gast26092018
22.08.2008, 10:46
Ähm, ich bin mir sehr, sehr sicher, dass Cholesterin die Fluidität sowohl erhöhen als auch verringern kann. Je nach Konzentration. Weiß da jemand was?
Nein wenn, dann ist die Fluidität eher temperaturabhängig!
"Bei höheren Temperaturen, kann Cholesterin die freie Beweglichkeit der Fettsäurenketten der Phospholipide behindern und die Membran versteifen. Bei niedrigen Temperaturen hat Cholesterin den gegenteiligen Effekt: Durch die Interaktion mit den Fettsäureketten der Phospholipide, kann Cholesterin Membrane vor dem Einfrieren bewahren und deren Beweglichkeit gewährleisten."
Fett wärmt ja ;-) früher (Zur Zeit der Römer) haben sich die germanischen Frauen mit Hirschfett eingerieben :-)) zum Schutz vor Kälte...
Lies (http://www.i-med.ac.at/cellbio/info/vorlesungen/zellbiologie_2.ppt#8) ;-)
Aber bei physiologischen Bedingungen und normaler Temperatur sorgt Cholesterin für die Versteifung!

Kacid
22.08.2008, 11:53
Ungesättigte FS erhöhen die Fluidität, soweit ich mich erinnere.

Gast26092018
22.08.2008, 12:08
Ja, ich glaub sobald die Temperatur sinkt kommt es zu einer erhöhten Synthese von ungesättigten FS, die in die Membran eingebaut werden...

Aber Karolin schlag das lieber irgendwo nach, oder frag deinen Dozenten, um sicher zu gehen...