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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : arterielle Hypertonie und VSD



papiertiger
26.08.2008, 17:16
Patient, bzw. ich, hat grundsätzlich meistens einen einigermaßen hohen Blutdruck, Werte in der Regel zwischen 145/95 - 165/115, messe selbst nicht regelmäßig, aber wenn mal beim Arzt oder so gemessen wird dann eigentlich immer so in dem Bereich. Nachgegangen wurde dem nicht bislang, man gab sich dann immer mit meiner völlig ahnunglosen Vermutung, es könnte ja gebenenfalls mit dem angeborenen Ventrikelseptumdefekt zusammenhängen als Erklärung zufrieden.

Einmal nun die Frage - gibt es da eigentlich einen möglichen Zusammenhang? Ich meine fast, mir hätte das vor Jahren mal ein Kardiologe so gesagt, dass der hohe Blutdruck bei mir vom VSD herrührt.. aber was genaues weiß ich nicht mehr.

Und dann noch, was das Thema jetzt aktuell macht - in seinen eh schon nicht so tollem subjektiven Normalbereich will der liebe Blutdruck gerade auch nicht so wirklich bleiben, allein die letzten zwei Tage zweimal akut auf Werte bis zu 220/130 gestiegen. (Nitro schmeckt nicht besonders gut, am Rande bemerkt :-? ), auch mit entsprechender Symptomatik, Schwindel, Übelkeit, starke Kopfschmerzen, Sehstörungen..
an und für sich nicht allzu neu, hatte schon immer wieder mal von der Symptomatik her vergleichbare Episoden, wie mein Blutdruck da war kann ich mangels Messung allerdings nicht sagen. Gehe aber davon aus, dass einiges, was ich in der Vergangenheit als "Kreislauf will mich halt ein bisschen ärgern" nicht weiter verfolgt/abklären habe lassen ähnliche hypertensive Entgleisungen waren.

Nun ja.. nachgehen lassen werde ich der Sache, habe, routinemäßig wegen des VSD sowieso in einigen Wochenen einen Termin beim Kardiologen - nun aber die Frage: Haltet ihr das gehäufte Auftreten solcher Entgleisungen für einen Grund, auf schnellere Abklärung zu pochen? Oder wäre das, da es ja nicht wirklich neu ist, Quatsch und es reicht, es bei dem eh anstehenden Termin mal zu erwähnen?

Danke schonmal für hoffentlich aufschlussreiche Antworten,
papiertiger

//stefan
26.08.2008, 17:50
Mal was selteneres... hab letztens ne Studie gelesen, in der gesagt wurde, das viele Pat. die nur beim Arzt messen lassen, einen erhöhten RR aufweisen. Zurückzuführen ist das auf die bes. Situation, also die "Angst vor dem Arzt mit der schlechten Diagnose".

Nemesisthe2nd
26.08.2008, 19:07
ich würde an deiner stelle bei deinem kardiologen/hausarzt mal auf eine langzeit-blutdruck-messung pochen.

also mal einen tag lang mit nem netten gerät mit manschette rumlaufen, dass alle halbe stund misst.
Dann bist du auf der sicheren seite und weißt ob es nicht nur "Weißkittel-Hochdruck" ist oder eben doch Hypertonie...

Denn VSD hin oder her, hoher blutdruck tut nicht weh schadet herz und gefäßen aber trotzdem

pieks
26.08.2008, 19:42
Hi papiertiger,

meines Wissens führt ein VSD nicht zu einer arteriellen Hypertonie - schon gar nicht ein (bislang) als nicht nicht behandlungsbedürftig eingeschätzter ...

Wie sollte das hämodynamisch erkärbar sein?

Mein Rat: Rasche Vorstellung bei einem Kardiologen. Sprich: nicht den vereinbarten Termin abwarten.

Einen "Weißkittel-Hypertonus" ist ja sehr, sehr unwahrscheinlich ......

Zur Vorinformation bezüglich eines Hypertonus:
http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/046-001.htm

Gruß pieks

medijan
26.08.2008, 19:51
Naja, dann will ich auch mal mit meiner zugegebenermaßen geringen Erfahrung aus der kardiologischen Praxis glänzen.

Ich habe noch nicht gehört, dass hypertensive Krisen durch einen Ventrikelseptumdefekt ausgelöst werden (Ich würde mir eher Sorgen machen bezüglich der Wiederstandfähigkeit dieser Strukturen gegenüber dem hohen Blutdruck). Letztendlich ist das aber auch egal. Wenn ein Patient mit deinen Werten und den angabenvon hyp Krisen in eine der kardiologischen Praxen, die ich kennengelernt habe, kommt, wird eine 24h LZ-RR sowie eine Echokardiographie mit Messung der Diastolischen Funktion und der wnddicken durchgeführt und dann anhand der Werte bestimmt, ob eine medikamentöse Therapie nötig ist.

Dr. Gonzo
27.08.2008, 04:24
Also bei den Werten MIT neurologischer Symptomatik würd ich mich aber schleunigst an einen Fahcarzt wenden, wenn bis dahin nochmal ne hypertensive Krise auftritt auch mit RD und Notaufnahme.
Und bei den diastolischen Werten würd ich nen Weißkittel-Hochdruck auch mal ausschließen...

pieks
27.08.2008, 08:09
Also bei den Werten MIT neurologischer Symptomatik würd ich mich aber schleunigst an einen Fahcarzt wenden, wenn bis dahin nochmal ne hypertensive Krise auftritt auch mit RD und Notaufnahme.
Und bei den diastolischen Werten würd ich nen Weißkittel-Hochdruck auch mal ausschließen...

Ja .. sehe ich genauso ...

Sind die Blutdruck-Werte denn mal an Armen und Beinen gemessen worden ... wäre nicht die 1. ISTHA, die erst so spät erst "auffällt"

Gruß pieks

papiertiger
27.08.2008, 21:17
Hallo,

danke für die Antworten schonmal -

Langzeit-Blutdruck.. jap. war sogar schonmal angedacht, aber im Zuge von Umzug und Arztwechsel dann irgendwie doch wieder untergegangen. Wäre auf jeden Fall sinnvoll, werde das ansprechen falls Kardiologe das nicht eh macht dann.

Weißkittel-Hypertonus. Naja. Ausschließen kann man das wohl nicht ohne mal eine Langzeitmessung oder Ähnliches durchgeführt zu haben, aber halte das auch für nicht so wahrscheinlich. Mit "beim Arzt oder so" gemessenen Werten meine ich eben auch so Sachen wie im KPP mal mit anderen Praktikanten aneinander das Blutdruckmessen ausprobiert oder mal das Gerät, das sich die Oma zugelegt hat ausprobiert - also Situationen, in denen der Wert jetzt nicht unbedingt mit so riesiger Spannung erwartet wird ;-) - wollte also nur ausdrücken, dass ich mir nicht regelmäßig selber zuhause den Blutdruck messe sondern da eben nur anhand von gelegentlichen Messungen eine Aussage dazu treffen kann.

Zusammenhang mit dem VSD, bzw. wie das hämodynamisch erklärbar sein sollte - eben das erschließt sich mir auch nicht. Wenn ich so darüber nachdenke könnte es auch sein, dass mir die Aussage des Kardiologen nur von meiner Mutter so weitergegeben wurde, und dass da evtl. dann pulmonale und arterielle Hypertonie durcheinandergeworfen wurden ; )
Wie dem auch sei, die Korrektur desselben steht mir wohl demnächst noch bevor. Da wurde, als er ziemlich bald nach der Geburt festgestellt wurde, erstmal beschlossen, abzuwarten, weil noch einige andere Baustellen zu bearbeiten waren v.a. (ich Mängelexemplar ;-) ), danach wurde mit regelmäßigen Kontrollen etwas geschlampt, er ist letztlich keinesweg kleiner geworden und, wie sich nun vor kurzem (nachdem ich immer wieder mal umkippte und es auch mit Belastbarkeit nicht mehr so weit her ist im Moment) erst herausstellte, ist er auch hämodynamisch doch nicht so unwirksam.
Daher aber dann eben auch meine Frage nach dem Zusammenhang.. zeitlich passt es eben von daher, dass gerade jetzt, wo sich allmählich die Auswirkungen des Herzfehlers sich verstärkt zeigen, auch der Blutdruck so einen Unsinn veranstaltet.

Aortenisthmusstenose.. mhm. An kardiologischer Diagnostik hatte ich in den letzten Wochen so einiges, spätestens beim Herzkatheter (Links und Rechts) hätte das auffallen müssen, oder?

Um einen früheren Termin werde ich mich dann wohl bemühen.. ja.

Und nur mal so gefragt.. woher könnten denn solche Blutdruckwerte (da Zsh. zu VSD wohl eher nicht besteht) sonst kommen? Ich meine.. ich bin erst 20, vom übergewichtig sein weit entfernt, etc. pp.

grüße,
papiertiger

Dr. Gonzo
28.08.2008, 08:09
Wenn das noch nicht abgeklärt wurde würd ich mal ganz spontan auf die Nierchen tippen. Aber da bin ich kein Fachmann. Ansonsten vielleicht Stress, aber das halte ich dann eher für unwahrscheinlich bei den Entgleisungen...

medijan
28.08.2008, 08:26
Und nur mal so gefragt.. woher könnten denn solche Blutdruckwerte (da Zsh. zu VSD wohl eher nicht besteht) sonst kommen? Ich meine.. ich bin erst 20, vom übergewichtig sein weit entfernt, etc. pp.

grüße,
papiertiger

Ja, die Stenose der Niereaterien ist natürlich ein klassiker. Ansonsten fallen mir noch ein Hyperaldosteronismus, Phäochromozytom, essentielle arterielle Hypertonie aber auch ne leichte Myokarditis kann Hypertensive Entgleisungen machen.

Das sind aber ehrlich gesagt, bis auf die Nierenarterien, alles seher unwahrscheinliche Möglichkeiten. Manchmal gibts das auch, dass junge Leute wie du ne Zeitlang medikamentös therapiert werden und nach zwei drei Jahren nix mehr brauchen und keiner weiß warum.

Aber wie schon gesagt, ich studier ja noch nichtmal... :-blush

pieks
28.08.2008, 10:37
Hallo Papiertiger,

einen "Weiskittelhypertonus" würde ich mal ausschließen wollen ..



und dass da evtl. dann pulmonale und arterielle Hypertonie durcheinandergeworfen wurden ; )

Ja .. das klingt plausibel .... Aber wenn eine Herzkatheteruntersuchung gemacht wurde (wann??) , müßte dabei ein pulm. Hypertonus ausgeschlossen/nachgewiesen worden sein.
Auch eine ISTHA hätte man dabei nachweisen können/müssen...

http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/023-010.htm


Wie dem auch sei, die Korrektur desselben steht mir wohl demnächst noch bevor. Da wurde, als er ziemlich bald nach der Geburt festgestellt wurde, erstmal beschlossen, abzuwarten, weil noch einige andere Baustellen zu bearbeiten waren v.a. (ich Mängelexemplar ;-) ), danach wurde mit regelmäßigen Kontrollen etwas geschlampt, er ist letztlich keinesweg kleiner geworden und, wie sich nun vor kurzem (nachdem ich immer wieder mal umkippte und es auch mit Belastbarkeit nicht mehr so weit her ist im Moment) erst herausstellte, ist er auch hämodynamisch doch nicht so unwirksam.

Also ... den VSD sollte man wirklich "angehen" .. eben um einen pulm. Hypertonus (ich sage nur Eisenmenger ...) zu verhindern.
Ja nach Größe und Lage kann man ihn eventuell interventionell verschließen ...

http://www.kinderkardiologie-muenchen.de/?lang=1&idcat=27&idart=73



Um einen früheren Termin werde ich mich dann wohl bemühen.. ja.

Mach das ... wir Dokters schlampen ja oft mit der eigenen Gesundheit :-nix


Und nur mal so gefragt.. woher könnten denn solche Blutdruckwerte (da Zsh. zu VSD wohl eher nicht besteht) sonst kommen? Ich meine.. ich bin erst 20, vom übergewichtig sein weit entfernt, etc. pp.

Hier ein gut verständlicher link: - für Nicht-Kardiologen/Patienten:

http://www.patientenleitlinien.de/Bluthochdruck/bluthochdruck.html

Liebe Grüße pieks

papiertiger
02.09.2008, 20:15
um hier nochmal eine Rückmeldung zu geben.. Ursache wurde wohl gefunden, ist ein Kapitel fuer sich, Blutdruck wird medikamentös eingestellt, dahingehend habe ich nun hoffentlich ein wenig Ruhe bald.


@pieks

danke für die vielen Links ;-)

was den VSD angeht.. Herzkatheter war im Juni, da wurde dann auch festgestellt, dass das Ganze hämodynamisch um einiges wirksamer ist als die ganze Zeit angenommen und möglichst bald korrigiert werden sollte, aber da bei mir damals alles drunter und drüber ging (Beziehungsende, Umzug, Studienfachwechsel, Krankenhausaufenthalt wegen "anderer Baustelle"), bzw. immer noch tut im Moment, wurde beschlossen dass es vertretbar ist, damit bis Anfang 2009 zu warten.


Nochmal danke an alle,
papiertiger