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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Habt Ihr in Eurem PJ noch Studentenstatus?



MummyPat
29.08.2008, 19:16
Hallöchen,

soll heißen:

was habt Ihr so für Rechte und Pflichten auf Station? :-???

Nur Blutabnehmen und Braunülen legen oder wird auch schön darauf geachtet,das Ihr auch was lernt? :-stud

Wann geht Ihr so,um wieviel Uhr ca.?

Auf Eigeninitiative oder fragt Ihr,wann Ihr weg dürft? ;-)

Müßt Ihr auch manchmal Schwesternarbeit erledigen?
Infusionen richten,was abheften,etc.

Wie ist so Euer Tagesablauf?

Bin gespannt. :-))

Lg,MP

Hez
29.08.2008, 22:25
Hm, find ich interessant. :-)

Bei mir war es in Chirurgie so, dass ich einige klar definierte Pflichten hatte:
- Die BEs, die das Blutentnahme-Team in Darmstadt nicht schaffte/machen
wollte.
- Braunülen
- Verbandswechsel
- natürlich OP

Es wurde einem nicht übel genommen, wenn man wirklich mal krank war. Diese Fehltage wurden auch nicht gemeldet.
Es wurde auch darauf geachtet, dass man zur Nachmittagsbesprechung geht. Also früher Feierabend war nicht drin. Im Gegenzug wurde einem dann auch meistens nichts beigebracht. :-))
Naja, mir hats Spaß gemacht, war ein nettes Team.

In Anästhesie (OP) war es den Docs wurscht, wo ich bin, wer ich bin, wann ich komme und gehe... Also hab ich mich dementsprechend verhalten. Ich ging zu den Docs, die mir was beibrachten und bei denen ich was machen durfte. Wenn sich keiner finden ließ oder ich weggeschickt wurde, weil die Patienten privat versichert sind, dann hab ich mich mit meinem Buch zum Lernen verdrückt. Zu den Besprechungen musste ich aber auch gehen. Ob die meine Fehltage zählen, wird sich bald zeigen. ;-)

Kackbratze
30.08.2008, 18:14
Bei uns gibts Studentenunterricht für die PJler. Zur zusätzlichen Weiterbildung.

Hez
31.08.2008, 08:11
Seminare werden bei uns auch sehr viele angeboten. Je nach Abteilung ist man dann 2-3 Tage die Woche nachmittags in den Seminaren.

Rumpelstilzchen
31.08.2008, 09:13
In der Chirurgie haben sich die Assistenten beteiligt, wenn sie nicht sofort in den OP mußten, ansonsten war stundenlang Haken halten und dann Blutabnehmen angesagt, wobei es immer hieß, "geh in den OP, beim Blutabnehmen lernst Du nix".

Ich habe in der Inneren stundenlang Blut abgenommen und Zugänge gelegt, das war der Hauptbestandteil meiner Arbeit. Außerdem habe ich, wenn sich die Pflege wegen der Frühstückspause dazu außerstande dazu sah, auch mal dringende Proben ins Labor gebracht (einmal durch's ganze Haus, nach draußen, über das Außengelände, rein ins Labor und wieder zurück), Verbrauchsmaterial nachgefüllt, Abwurfcontainer be- und entsorgt, Laborscheine ausgefüllt, von der Pflege ausgearbeitete Laborscheine auf ihre Richtigkeit geprüft (war notwendig) und ähnliches, wofür man offensichtlich fünf Jahre studieren muß.

In der Anästhesie habe ich Narkosen ein- und ausgeleitet, überwacht und die Patienten in den Aufwachraum gebracht und übergeben.

Merkt jemand einen Unterschied?

surfsmurf
31.08.2008, 10:14
Außerdem habe ich, wenn sich die Pflege wegen der Frühstückspause dazu außerstande dazu sah, auch mal dringende Proben ins Labor gebracht (einmal durch's ganze Haus, nach draußen, über das Außengelände, rein ins Labor und wieder zurück), Verbrauchsmaterial nachgefüllt, Abwurfcontainer be- und entsorgt, Laborscheine ausgefüllt, von der Pflege ausgearbeitete Laborscheine auf ihre Richtigkeit geprüft (war notwendig) und ähnliches, wofür man offensichtlich fünf Jahre studieren muß.
Das ist blöde. Ich sag inzwischen auch mal nein, wenn man mir %§&$-Arbeit aufdrücken will. Oder ich mach es wie ein Kumpel von mir: Er wurde als PJ in den OP gerufen, um eine Schwester als Springer abzulösen (also Naht anreichen und ähnlich spaßige Sachen). Seine Antwort:
Mach ich nicht. Aber sie können es mir ja vom Gehalt abziehen.

Antracis
31.08.2008, 12:42
Chirurgietertial:

Ich darf mir morgens erstmal das Tablett für die Blutabnahmen selbst auffüllen, weil zwar meist was gerichtet ist, aber erfahrungsgemäß immer viel fehlt. Dann überprüfe ich grob die gestellten Blutabnahmen auf Plausibilität, weil da auch sehr häufig Fehler gemacht werden und z.B. ein Röhrchen zu wenig gestellt wurde....tja, und wer darf dann den Patienten zweimal hintereinander stechen ? Ratet mal!. :-(

Bei den Antibiosen ist es ähnlich. Meist ist zumindest nicht alles, was man zum fertig machen braucht, gerichtet, und man muß es erstmal suchen. Häufig sind für die Antibiotika auch mal zu geringe Flüssigkeitsmengen gestellt und da ich die Nieren der Patienten etwas schonen will, änder ich das dann auch. Gelegentlich sinds auch mal 1g statt 500mg gestellt... :-((

Aber was solls...das machen sonst die Assistenten auch und haben sich den Mund fusselig geredet, es ändert sich nichts. Ist aber nervig und kostet Zeit...aber was tun... :-nix

In einigen Wochen ists jedenfalls vorbei. :-dance

Ansonsten Haken halten, Braunülen legen und Verbände machen. Im O.P. darf ich aber mittlerweile auch nähen und es ergibt sich immerhin ein gewisser Lerneeffekt.

Gruß
Anti

Kackbratze
31.08.2008, 14:56
So wie das hier klingt ist das je nach Abteilung und KH unterschiedlich bescheiden.
Bei uns in der Chir ist es seeehr selten Aufgabe der PJs Blut abzunehmen.
Verbandwechsel, Patientenbetreuung und OP sind da eher im Vordergrund.

In der Inneren war es dafür so wie häufig geschildet. Blut, Braunülen und nochmal Blut...

jatina
02.09.2008, 16:30
Hm. Mal überlegen.

In den beiden Tertialen bisher- Chir und Innere- stand morgens an erster Stelle immer das Blut gemeinsam mit den Braunülen. Inklusive Tablett mit dem dafür benötigtem Krams selber richten etc..
In der Gefäßchirurgie danach Verschlussdrücke und Gehstrecken, ggf. OP.
Danach mit in die Sprechstunde. Oder aber auch bei Bedarf früh die Biege machen.
Bei den Bauchchirurgen OP OP und noch mal OP. Lerneffekt eher nicht so ganz gegeben da als ewiger Hakenhalter teilweise die Sicht in den Situs nicht der Kracher war.
In beiden Fällen "chirurgische Visite"- also 30 Patienten in 30 Minuten morgends auf Station.
Danach einen Monat Notaufnahme- hier dann weniger Blutentnahmen, eher von Box zu Box tigern, Fall aufnehmen, schon mal überlegen was kommt- dann einen der "Großen" zum Abnicken dazu holen.

Bei Viszeral und Notaufnahme ging der Tag i.d.R. von 7-16, keine Pause.
1x die Woche gab es PJ-Unterricht.

Jetzt in der Inneren morgends Blut- dann ewig Visite. Mittag. Röntgenbesprechung (postprandiales Päuschen). Dann Briefe ohne Ende.
Momentan gönne ich mir zwei Wochen in den Funktionen. Da kann ich auch mal um drei gehen statt wie sonst um vier. 7.30 ist Antreten.
PJ- Unterricht ein Mal die Woche.

LeiLin
05.09.2008, 10:59
Ich bin selten so gut behandelt worden.
Aktuell kurve ich auf der UCH in Eschwege rum. Da darf ich alles und ich werde auch zu allem geschubbst, wenn ich mir gewisse Dinge noch nicht zutraue.
Man schaut morgens auf den OP-Plan und stellt fest, für welche OPs man eingeteilt ist. Bei leichteren OP's darf man auch 1. Assistenz sein und eine AS hab ich schon fast ganz allein machen dürfen. Kein Gebrülle, super Stimmung und der Chefarzt sagt mir immer wieder geduldig "könnten sie den Fuß nochmal etwas höher heben?"... und erklärt mir dann auch WARUM!... statt: "Verdammte ********, wie oft soll ich ihnen das noch sagen!!"...
Dann wird oft der 1. Assistent an die Haken gestellt, wenns mal was ganz besonderes zu sehen gibt. Zeit für Erklärungen und Geduld haben sie alle.
Ist man nicht im OP eingeteilt, (die Dienstage und Freitage sind wir selten mal am Tisch, um uns auch den Rest der Station richtig anzueignen..).. dürfen wir machen was wir wollen. Ambulanz, Rettungswagen, Station...
Alles läuft superhöflich ab. Sogar der Chefarzt selbst ruft oft an, wenn er ein interessantes Röntgenbild gefunden hat.
Mir gefällts. Kein Studentenstatus.

Und nochwas... wenn man einen Patienten für die OP vorbereitet, muss man auch immer gleich dem Anästhesisten assistieren, intubieren, Narkose sowieso vorbereiten... also begleitet man den Patienten von der Aufnahme in der Ambulanz, über die Anästhesie in den OP bis zum Rheaantrag ;D

Studentenunterricht gibts 1-2 mal wöchentlich. Die Abteilungen wechseln sich dann ab. Dafür ist extra ein neuer Raum mit PC's eingerichtet worden. Desweiteren ist jeden morgen eine Röntgenfrühbesprechung die sehr empfehlenswert ist, da sie neben interessant auch äusserst amüsant ist. Füsezi kommt einmal im Monat zur Pathokonferenz und desweiteren bekommen wir immer persönliche Einladungen zu den Fortbildungen.
Allerdings kriegt man bei fast jedem Arzt sehr guten Privatunterricht. 1. Aufgabe die ich hatte war mit Schlauchverbänden an jedem Tisch und Stuhlbein die chirurgischen Knoten zu üben *lach* bis der Raum voller Knoten war. Kniepunktion unter Anleitung, Untersuchungstechnik mit nachdenken... übermitteln gewisser Schemata, wie man vorgehen sollte.
Und das beste ist... wir können in der Cafete essen soviel wir wollen ;D

Moorhühnchen
05.09.2008, 11:05
Bei leichteren OP's darf man auch 1. Assistenz sein und eine AS hab ich schon fast ganz allein machen dürfen.
Das hört sich toll an! :-top
Aber was war nochmal eine AS? :-nix

LeiLin
05.09.2008, 11:28
AS = Arthroskopie

... ich hatte am Tag zuvor bei einer assistiert... da meinte der Arzt...

"see one, learn one, do one... also heute versuchste es selber..."

ich dachte es wärn Scherz..
... er zeigte mir also mit dem Finger... "da Schnitt"... ich Schisser rizte ein bisschen mit dem Skalpell die Haut an... er lachte und meinte... "los rein mit dem Fasso ins Knie!"... nahm meine Hand und drückte das Skalpell ins Knie *lach*
ich meinte die ganze Zeit nur "oh gott oh gott... oh mein gott..."
und danach bin ich mit der Kamera umhergefahren... durfte den Meniskus ein bisschen abschaben... etc...
am Schluss Drainage legen, und die kleinen Schnitte zunähen... wobei ich so zitterte, dass er irgendwann lachend meinte "nicht die Haut sieben!... zunähen!"...

qwert
02.11.2008, 11:44
Bin auf der Inneren und doch angenehm überrascht, was ich tun muß und was nicht. BEs sind auf Station Schwesternsache, helfe aber freiwillig mit weil ich kein Ass darin bin. Um 7.30 Uhr ist eigentlich Besprechung, aber meine Stationsärztin sagt immer, komme um 8, den Mist von der Nacht mußt du dir nicht antun, also komme ich meist um acht. Dann Endoskopie und Schalle, danach Visite (2 Stunden). Neuaufnahmen schaue ich mir erst allein an, dann Besprechung darüber. 13 Uhr Röntgen- und danach Teambesprechung als Übergabe an Spätdienst. Nach gemeinsamen Mittag können die PJ meistens verschwinden, weil danach nur noch Briefe diktiert werden und Patienten-/Angehörigengespräche stattfinden. Derzeit laufe ich in der Notaufnahme mit, was mir schlicht zu streßig ist. Seminare gibt es ganz viele, gut gemacht. Leider streicht man uns dafür Studientag. Aber wir können uns wohl insgesamt nicht beschweren.

KleinDorit
03.11.2008, 20:29
wenn qwert und leilin lese werd ich fast neidisch. euch bringt man wenigstens was bei.

ich hab mein augenheilkunde terial so dermassen satt, dass ich nur noch darüber lachen kann. aufregen bringt nichts mehr und lust hab ich dazu auch nicht mehr.

durfte mich von der aä anschreien lassen wieso ich ihr fragen stelle und wieso der patient nicht vollständig untersucht ist, ja, weil ich eben nicht weiter weiss und vl rat bei ihr suche? soll ich mir nichts dir nichts über den kopf des aa entscheiden zur lasten der gesundheit des patienten?jo soweit kommt es noch.

fordern können die aä an dieser klinik aber einem was bringen ist ein fremdwort. hauptsache ihre arbeit wurde erledigt.

noch 2 wochen auf der ambulanz.... . :-dance

Angel Oak
05.11.2008, 11:22
Also, ich bin ja echt überrascht, wie nett mein Innere Tertial ist. Beginn 7.30 Uhr, erstmal BEs und Zugänge, wenn es extrem viele sind helfen die Stationsärzte. Dann Kurvenvisite und Visite. Ich habe ein "eigenes" Zimmer, aber wegen Studientag und Seminaren landen da immer wieder mal Patienten, die ich nicht selber aufgenommen habe. In Rücksprache mit den Stationsärzten und bei OÄ-Visite auch mit der OÄ mache ich die Anordnungen für "meine" Patienten. Die muss ich dann bei OÄ und CA Visite auch vorstellen. Sowohl der Chef als auch die OÄ stellen gerne lehrreiche Fragen, also ich lerne verdammt viel! Wenn es passt gehe ich mit in die Funktion, v. a. wenn meine Stationsärzte die Untersuchung machen. Die Briefe für "meine" Patienten schreibe ich möglichst auch.
Studentenseminare haben wir zweimal die Woche, da muss ich dann früher weg, ansonsten schicken mich meine Stationsärzte irgendwann heim, mal früher, mal später. Pünktlich wäre 16.00 Uhr und meistens wird es nicht später.
Also nix zu meckern.