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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Österr. Absolventen in D: Was nicht offiziell gesagt wird



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Frau Betty Land
30.08.2008, 15:01
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=61277

Ärztemangel: Was nicht gesagt wird
Dtsch Arztebl 2008; 105(34-35): A-1787 / B-1543 / C-1511
BRIEFE
Ostdeutsche Kammern werben in Österreich um Ärzte (DÄ 20/2008: „Gegen den Ärztemangel: Zur Ärzteakquise nach Wien“ von Sunna Gieseke).


Ich habe als deutscher Staatsbürger in Österreich Medizin studiert (2000 bis 2006). Am Ende meiner Studienzeit hatten auch wir eine derartige Veranstaltung in unserer Ärztekammer. Mir fiel allerdings auf, dass nie völlig klar über die Rechtslage in Deutschland informiert worden ist, dass nämlich Kollegen aus Österreich – ohne Turnus – lediglich eine „ärztliche Berufserlaubnis“ im Sinne der Bundesärzteordnung erhalten, über die einige „Personalentscheider“ in Deutschland nur verächtlich die Nase rümpfen.

Die Berufserlaubnis ist stark eingeschränkt (eigentlich dürfte man nicht mal Dienste machen) und wird auch nach m. E. recht willkürlichen Kriterien vergeben. Wird z. B. im Bundesland Nordrhein-Westfalen eine globale Berufserlaubnis, gültig für das gesamte Bundesland erteilt, so leisten sich gerade einige, vom ach so schlimmen Ärztemangel heimgesuchte neue Länder den Luxus, die Berufserlaubnis nur für eine Klinik zu erteilen. Sollte man aus irgendwelchen Gründen die Klinik wechseln müssen, so muss man, selbstverständlich gegen satte Gebühr, eine neue Berufserlaubnis beantragen. Auch was das Hofieren und die Weiterbildung der Kollegen angeht, kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen „Trau, schau, wem!“ Ich bin nämlich mit einem Konabsolventen an einer Thüringer Universitätsklinik gelandet, die auch Kollegen aus Österreich mit allen möglichen Versprechungen angelockt hat. Von strukturierter Weiterbildung war da allerdings nichts zu sehen . . .

Dr. med. univ. Wolfgang Strott, Obere Kirchbergstraße 19, 57290 Neunkirchen

rita87
30.08.2008, 17:04
was willst du jetzt uns damit sagen oder wo ist deine frage?

Dr. Pschy
30.08.2008, 17:14
Es stimmt, dass hierzulande bis vor wenigen Jahren mit der aufzuwendenden Buerokratie hinterm Berg gehalten wurde, um nicht allzu sehr vom Auswandern nach Deutschland abzuschrecken. Allerdings hat sich das imho mittlerweile geaendert, zumindest wurde bei jedweder Veranstaltung, die im vergangenen Studienjahr in Wien in Bezug aufs Arbeiten in Deutschland abgehalten wurde ganz klar auf die aktuelle Situation hingewiesen.

Und wer nach Ostdeutschland geht, ohne das wirklich zu wollen, ist imho selber schuld, bei den Moeglichkeiten, die sich mittlerweile auch in Westdeutschland auftun.

Frau Betty Land
31.08.2008, 13:25
Allerdings hat sich das imho mittlerweile geaendert, zumindest wurde bei jedweder Veranstaltung, die im vergangenen Studienjahr in Wien in Bezug aufs Arbeiten in Deutschland abgehalten wurde ganz klar auf die aktuelle Situation hingewiesen.

Bitte konkreter: Worauf wurde GENAU hingewiesen ?

Was soll denn bitteschön die Aktuelle Sitaution sein ?

Wie kommt jemand wie Du, der noch nie in Deutschland in einer Klinik als Arzt gearbeitet hat, weil Du noch mitten im Studium in Ö steckst, dazu, sich ein Urteil zu erlauben , das die Propaganda deutscher Katastrophenklinikbetreiber am österr. Ärztestrich für Deutschland mit der Realität vor Ort abgleichen kann ?


Und wer nach Ostdeutschland geht, ohne das wirklich zu wollen, ist imho selber schuld, bei den Moeglichkeiten, die sich mittlerweile auch in Westdeutschland auftun.
Klar.
Aber die "Möglichkeiten in Westdeutschland" tun sich deshalb auf, weil`s im Westen wie in Ostdeutschland ist und weiterhin wird. Denn im Westen gibt man einfach die eigene Erbämlichkeit in den Kliniken schlicht nicht zu, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.......Man ist nicht Osten........Und doch....

Der Praktikant
31.08.2008, 15:47
...

Wie kommt jemand wie Du, der noch nie in Deutschland in einer Klinik als Arzt gearbeitet hat, weil Du noch mitten im Studium in Ö steckst, dazu, sich ein Urteil zu erlauben , das die Propaganda deutscher Katastrophenklinikbetreiber am österr. Ärztestrich für Deutschland mit der Realität vor Ort abgleichen kann ?

Komm mal wieder runter, vor nicht mal 24 Stunden hast Du noch geschrieben:


Schon mal `was von Meinungsfreiheit gehört oder lebst Du in einer anderen, führungsverliebteren Zeit ?

Im übrigen erlaube ich mir, eine Meinung zu haben.

Ob diese Dir oder sonst jemandem paßt oder nicht, ist mir ehrlich gesagt schnurzegal.



Aber die "Möglichkeiten in Westdeutschland" tun sich deshalb auf, weil`s im Westen wie in Ostdeutschland ist und weiterhin wird. Denn im Westen gibt man einfach die eigene Erbämlichkeit in den Kliniken schlicht nicht zu, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.......Man ist nicht Osten........Und doch....


Und, was bildest Du Dir als Ösi ein, die Verhältnisse in D beurteilen zu können, während Du noch *mirschei§egalwo* steckst? Wenn Dich D so ankotzt, dann geh doch zurück/bleib in Ö, wenn Dich die Studenten aus D ankotzen, die in Ö studieren, dann sei doch froh, daß fast alle zurück nach D wollen nach dem Studium und freu Dich doch einfach, daß die hier ihre Approbation oder was auch immer nicht bekommen und gaaaanz viele Schwierigkeiten haben. Ich würde mal gerne wissen, was eigentlich Dein Problem ist? Was ich nicht verstehe, warum hat man als Ösi nichts besseres zu tun als in einem Deutschen Forum die ganze Zeit herumzuhetzen? Bei euch ist doch alles so viel besser und schöner und geiler, dann genieße doch einfach mal das schöne Wetter und Dein tolles Land...

Geerthe
31.08.2008, 21:33
Hey Betty ,

wie bist du denn im Jahr 2000 an einen Studienplatz in Ö gekommen?
Das es zu der Zeit noch alles in den Kinderschuhe lag, kann ich mir sehr gut vorstellen.
Die Vorreiter haben es immer am allerschwersten.
Die Alternative ist jedoch, ein Versuch weniger einen Medizinstudienplatz zu bekommen und den gibt so leicht nicht jeder Studierwillige auf.Da sieht doch der Himmel noch ganz rosa aus und wird vielleicht erst später dünsterer?


Geerthe

Dr. Pschy
01.09.2008, 08:09
Betty ist NICHT Herr Dr. Strodt. Er hat einfach einen Antwortbrief auf einen Artikel im Aerzteblatt zitiert.

Und auf seine Frage, auf was konkret hingewiesen wurde: Auf die Buerokratie, die einem, je nach Bundesland, bevorsteht. In Deutschland hat man naemlich erkannt, dass man nur ein paar Oesis importieren kann, wenn man in deren heimatlichen Gefilden halbwegs die Wahrheit sagt. Halbwegs deshalb, weil man, was die Administration angeht, mittlerweile ehrlich ist, die schlechten Arbeitsbedingungen, v.a. in Ostdeutschland, aber durch die Bank schoenredet.

Und meine persoenliche Meinung: Es zipft mich gewaltig an, wenn mir staendig das Mitsprachrecht aufgrund mangelnder Eigenerfahrung abgesprochen wird. Zum einen habe ich des laengeren im dt. Gesundheitssystem gearbeitet und kenne die Rahmenbedingungen deshalb auch persoenlich (zumindest in Bayern), zum anderen hast auch du sicher nicht in jedem dt. Bundesland gearbeitet, ueber das du hier deine Weisheiten ergiesst, hast auch du nicht an jeder oester. Uni studiert,... Sich selbst das Recht rausnehmen, ueber alles und jeden (meistens sogar halbwegs fundiert) mitzureden ohne aber selbst die Nase dringehabt zu haben, aber anderen das Recht absprechen. Das hab ich wirklich gern.

genau-der-da
18.09.2008, 10:24
.....

Frau Betty Land
18.09.2008, 13:54
@pschy: Wieviele Famulaturen hast Du denn schon quasi-ärztlich in Bayern gemacht ?

Wieviele Famulaturen hast Du bereits in Österreich quasi-ärztlich gemacht ? Oder gar anderswo als in D oder Ö ?

Dr. Pschy
18.09.2008, 14:31
Wenn ich dir jetzt die Anzahl sage kommst mit dem Kommentar an, dass keine Famulatur die aerztliche Taetigkeit wirklich aufzeigen kann und ich daher sowieso nicht mitreden kann, genausowenig wie das eine Jahr Zivieldienst, rettungsdienstliche Taetigkeit und anderweitige Einblicke in das Gesundheitssystem deiner Argumentation genuegen wuerden. Von daher spar ich mir das.

genau-der-da
18.09.2008, 19:18
Wie wärs wenn Frau Betty Land selber mal ihre 100 Jahre Diensterfahrung in Ostdeutschland, Westdeutschland, Afghanistan und sonst wo noch belegt. Und ihre Studiennachweise in Wien, Salzburg, Graz - wo sie doch überall alles ganz genau und besser weiß.

Frau Betty Land
18.09.2008, 20:18
hab 2,2 abi gemacht ( ), krankenpflegeausbildung mit 1,0 abgeschlossen, verschiedene fortbildungen absolviert - und bin noch nicht mal zu einem auswahlgespräch eingeladen worden. und weil ich keine lust hab noch 2-3 jahre zu warten, studiere ich jetzt in a. das wäre evt. für dich auch noch eine chance.
Hier spricht jemand, der noch nicht mal EIN Semester Medizin, weder in D noch in Ö, am Buckel hat......und in Deutschland scheinbar dzt. laut eigenem Bekunden noch nicht einmal für EIN Auswahlgespräch eingeladen worden ist.

Was natürlich am ungerechten Heimatland liegt, nicht ?

Und so jemand kommt mit:

Wie wärs wenn Frau Betty Land selber mal ihre 100 Jahre Diensterfahrung in Ostdeutschland, Westdeutschland, Afghanistan und sonst wo noch belegt.

Da muß ich schon sagen: Das Selbstbewußtsein zum Arzt scheinst Du zu haben, fehlt bloß noch das blöde Studium, nicht ?

jilain
19.09.2008, 07:31
Frau Betty Land, das ändert jetzt aber auch nichts daran, das DU diese Erfahrungen evtl. ebenso nicht mitbringst ;-)

Im übrigen ist doch sicher jeder dazu befähigt, sich über Rechtslagen und Co. zu informieren und Arbeitsverträge gewissenhaft zu lesen? Wenn sich also jemand ködern lässt und auf irgendwas reinfällt, ist er schon irgendwie selber schuld! Und wenn Dinge geschehen, die vom Vertrag abweichen, liegt es am Arbeitnehmer sich durchzusetzen...

genau-der-da
19.09.2008, 10:00
Hier spricht jemand, der noch nicht mal EIN Semester Medizin, weder in D noch in Ö, am Buckel hat......und in Deutschland scheinbar dzt. laut eigenem Bekunden noch nicht einmal für EIN Auswahlgespräch eingeladen worden ist.

Was natürlich am ungerechten Heimatland liegt, nicht ?

Und so jemand kommt mit:


Da muß ich schon sagen: Das Selbstbewußtsein zum Arzt scheinst Du zu haben, fehlt bloß noch das blöde Studium, nicht ?

Hab ich jemals behauptet auch nur ein Semester Medizin studiert zu haben? Hab ich jemals behauptet, dass mein Heimatland ungerecht ist? Nein. Abgesehen mal davon scheint es trotz meiner Dummheit in Österreich locker zu reichen und dazu hätte ich keine Quote gebraucht.

Du behauptest jedoch so einiges und bewiesen ist davon garnichts. Und was hat das ganze eigentlich mit Arbeitsverhältnissen in ostdeutschen Kliniken zu tun? Schließlich hab ich 3 Jahre in einem solchen gearbeitet, wenn auch nicht im ärztlichen Dienst bekommt man trotzdem sehr viel mit ...

Und KOMISCHERWEISE arbeiten am besagten Krankenhaus über 15 österreichische Ärzte und ich verlasse ich mich eher auf mein Auge und Gespräche mit selbigen als irgendein rassistisches, pubertäres Gelaber einer Frau Betty Land, die noch nicht mal bewiesen hat, dass sie überhaupt einen Schulabschluss besitzt.

P.S.: Hab dich lieb Betty Land, du bist so unheimlich knuddelig :-love

impi
19.09.2008, 14:28
P.S.: Hab dich lieb Betty Land, du bist so unheimlich knuddelig :-love

Haha :D

ehem. User 14082014
20.09.2008, 21:10
Ich finde es wirklich schade, dass qualifizierte und sachgerechte Diskussionen in diesem Forum immer wieder aufs Neue an mangelnder Kommunikation miteinander scheitern. Ist es nicht möglich, sich auf einer sachlichen Ebene zu unterhalten, ohne gleich seinen Gegenüber persönlich anzugreifen oder dessen persönliche Auffassung in Frage zu stellen. Was wir meinen und Denken, soll doch jedem selbst überlassen sein. Ob man es letztendlich glaubt, liegt wiederum ebenso bei jedem Einzelnen.



In diesem Sinne

mercany
...
der ebenfalls jetzt erst mit dem Studium beginnt - weder in DE noch in AUS - auch nur die Arbeit und Situation in einer deutschen Klinik mitverfolgen konnte und sich trotzdem einbildet, diese absolut offentsichtliche Tatsache richtig zu beurteilen.

kieferchirurg1971
29.10.2008, 17:51
Ich habe mir lange Zeit überlegt, ob ich einen Beitrag schreiben soll, doch einige Sachverhalte werden hier reichlich verzerrt wiedergegen, daß man dies einfach nicht unkommentiert stehen lassen kann.
Ich kenne Herrn Dr. Strott( sic!!-Herr Kollege nicht Strodt) als Kollegen sehr gut-er zögert sehr lange ehe er seine Meinung der Öffentlichkeit darlegt.
Er hat in keiner Weise lediglich nur zitiert, sondern auf einen Artikel im Deutschen Ärzteblatt reagiert, der seiner Meinung nicht ganz der Wahrheit entsprochen hat.
Nehmen wir diesen Beitrag erst mal als Anregung eine Diskusison über die unterschiedlichen Studien- und Weiterbildungsyteme in Deutschland und Österreich zu führen.
Mich, als Arzt mit den gleichen Erfahrungen wie Kollege Dr. Strott, hat persönlich allerdings das Niveau in diesem Forum sehr betroffen gemacht. Meine Dame und Herren-benehmen sie sich doch bitte wie Akademiker, oder doch zumindest wie zivilisierte Mitteleuropäer..Beschimpfungen Andersdenkender unter dem Schutz der Annonymität...na ja, weder mutig , noch originell.
Persönlicher nehme ich da mehr die Stellungnahme eines Kollegen aus dem 4. Semester , der als Vorkliniker meint, er wüsste schon bestens über Arbeitsverträge Bescheid -ich muß Ihnen dies, wegen ihrer Jugend schon nachsehen! Wenn Sie , wie es zu sein scheint , aus einem Juristenhaushalt stammen, müßten Sie wissen, wie ein Musterarbeitsvertrag für eine Assistenzarzt in Deutschland aussieht-aus diesen können Sie nämlich KEINEN ANSPRUCH auf Weiterbildung herleiten, Sie können lediglich in einer sog. " Nebenabrede" eine derartige Vertragsklausel einbauen, was aber keine Klinik tun wird. Ergo werden, unabhängig ob Deutschland oder Österreich, mäßig ausgebildete Ärzte auf die Menschheit losgelassen-Versuch und Irrtum kann und darf man sich in der Medizin nicht leisten!!!!
Aber ich greife Ihrer aller Ausbildung ein wenig vor, wünsche ich Ihnen allen doch, daß sie gute Ärzte werden, egal wo sie alle studieren

kieferchirurg1971
30.10.2008, 10:18
Ich muß meine Stellungnahme in der Tat ein wenig präzisieren( Danke für den Einwand!).
Man muß hier zwei Sachverhalte unterscheiden :

- als Assistenzarzt oder -an Unikliniken, wissenschaftlicher Mitarbeiter- hat man keine justiziablen Anspruch auf eine adäquate Weiterbildung. Diese sei, so der Präsident der Bundesärztekammer Hoppe, lediglich ein Nebenprodukt der täglichen Arbeit auf Station. Erst , wenn man mit der Klinik einen Vertrag als " Arzt in Weiterbildung" abschließt, dann hat man einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung im Sinne der Musterweiterbildungsordnungen der einzelen deutschen Fachgesellschaften( was dann auch im sog. " Weiterbildungslogbuch" schriftlich festgehalten wird als Nachweis für die , formellen, Fortschritte der Facharztweiterbildung.
- Das eine wäre die formelle Seite, die andere Seite ist inhaltlicher Natur. Wenn man sich als junger Arzt schon für ein operatives Fach entscheidet, glaubt man zuerst man wird in kleinen Schrittenan diese Tätigkeit herangeführt( erst kleine Wundversorgung in der Ambulanz, zunächst unter Aufsicht, dann selbständig, später dann erste kleine Operationen). In den meisten Fällen ist dies aber nie so. Aus meiner persönlichen Erfahrung aus Deutschland und Österreich kann ich nur sagen ,daß man lediglich Systemerhalter spielen darf. Wundversorgung nach dem Prinzip Versuch und Irrtum und ständiger Stationsdienst, oft genug monatelang ,ohne den OP jemals von innen gesehen zu haben. Wichtige Weiterbildungsinhalte bzw Qualifikationen muß man dann in teuren Kursen selber erwerben-bei mir war es der Ultraschallschein Kopf-Hals I( zertifiziert nach DEGUM. 295€!!), weil in der Klinik in der ich gearbeitet habe prinzipiell keine Kopf-Hals Sonographien gemacht wurden , obwohl dies in der facharztweiterbildungsordnung so vorgegeben ist. Statt dann die Assistenten wenigstens durch die Radiologen am Hause weiterbilden zu lassen, bestand die Weiterbildung lediglich aus Referaten, die die assisteten einmal die Woche zu halten hatten. Was die strukturierte Weiterbildung angeht, ist m. E. der Helios-Konzern führend-dort wurden die Weiterbildungsprinzipien aus der Wirtschaft übernommen. Die Assistenten haben dort Anspruch auf bezahlte Weiterbildung, intern oder auch extern.
Zusammenfassend gesagt, ist man also als Assistenzarzt in Deutschland im Großen und Ganzen nichts weiter als ein " Medizin-Prolet", HIWI und Laufbursche, eine Art Medizinsekretärin mit Abschluß in Medizin. Es kann z.B. nicht sein , daß besagte Sekretärin in einer Klinik höher bezahlt wird als ein Assistenzarzt, der zusätzlich zu der medizinischen Dienstleistung auch eben oft genug die Sekretärin ersetzen muß ( Stichwort Bürokratie!).
Die " Menschwerdung" des jungen Arztes, beginnt allerdings erst beim "Arzt in Weiterbildung"

Ösiman
31.10.2008, 06:07
JEDER beschwert sich über die Nachteile und Schattenseiten der Ausbildung... von denen, die zufrieden sind, hört man i.d.R. nichts.

Wenn du mit deiner aktuellen Lage unzufrieden bist: kündigen, bei der Stellensituation derzeit ist das kein Problem und nur so lernen auch die Arbeitgeber, dass sie so nicht weiterkommen.
Nur motzen und weiterarbeiten- meiner Meinung nach: selber Schuld, dann musst aber auch den Mund halten....
Kapiert doch endlich, dass WIR am längeren Hebel sitzen!!

Ich komme aus Ö. und bin extra nach D. gegangen, weil dort die Strukturen noch besser sind als bei uns (ja, das ist so!). Klar gibt es hier wie dort gute und schlechte Häuser, aber wie schon oben gesagt, wer sich das gefallen lässt ist selber Schuld- die Zeiten, wo um PJ- und Assistentenplätze gebettelt werden musste sind vorbei... und dass ich, BEVOR ich wohin arbeiten gehe, mal Frage wie so die Bedinungen sind (Arbeitstätigkeit, bezahlte Schulungen etc) sollte eigentlich auch selbstverständlich sein....
(Stichwort Mundpropaganda (Kommilitonen)) Spätestens auf Kongressen/ Schulungen kann man ja auch die Kollegen fragen, wie es so bei denen abläuft...

Noch zur Ausbildung: viele Häuser haben da einen geregelten Plan (Rotation etc), da kann man schon beim Bewerbungsgespräch gezielt nachfragen- sonst ablehnen-
(die Schulzeiten sind halt vorbei, es wird dir keiner mehr sagen, was du aufschreiben musst und was nicht...)

Frau Betty Land
31.10.2008, 09:43
@Ösiman:
Ich komme aus Ö. und bin extra nach D. gegangen, weil dort die Strukturen noch besser sind als bei uns (ja, das ist so!).
Nicht in der Facharztausbildung, da ist Deutschland vielfach eine einzige Katastrophe. Nicht umsonst ist der Ärztemangel in D enorm. In Österreich laufen kaum Leute aus der Facharztausbildung davon, oder ?
Etwa an Psychiatrien, wo schon annähernd die Hälfte (in immer mehr Kliniken in D) der eigentlichen Ärztestellen mit Psychologen besetzt sind.......


und dass ich, BEVOR ich wohin arbeiten gehe, mal Frage wie so die Bedinungen sind (Arbeitstätigkeit, bezahlte Schulungen etc) sollte eigentlich auch selbstverständlich sein....
(Stichwort Mundpropaganda (Kommilitonen)) Spätestens auf Kongressen/ Schulungen kann man ja auch die Kollegen fragen, wie es so bei denen abläuft...

Volle Zustimmung- Stellenanzeigen, "Jobmessen", Gespräche mit Chefs oder Leitenden Ärzten sind meist komplett wertlos, um die Realität zu fassen. Die lügen einem das Blaue vom Himmel herunter, damit man nur ja antanzt. Hinterher wissen die dann nichts davon.......Wenn man jemanden ganz unten nicht persönlich kennt, der einem unter 4 Augen einigermaßen Reinen Wein einschenkt, ist das noch am ehesten brauchbar.


Noch zur Ausbildung: viele Häuser haben da einen geregelten Plan (Rotation etc), da kann man schon beim Bewerbungsgespräch gezielt nachfragen- sonst ablehnen-
Exakt. Man sollte aber auch hier nach der Realität fragen - Papier ist geduldig.
Und es gibt schon Fälle, die sich ihre Rotationszeiten in den Arbeitsvertrag hineinschreiben lassen.......bei Ärztemangel muß man nur hart genug verhandeln !

@malpractice:

Ich will halt nur neurologe werden, aber es würde mich trotzdem interessieren, ob du eine meinung hast, was man tun müsste um zu schauen dass man doch ausgebildet wird, und nicht nur schreibmaschine spielen muss.

In D will heute kaum mehr einer Neurologe werden, weil eben die Arbeitsbedingungen katastrophal sind: Kaum Ausbildung, Wahnsinnspatientendurchlauf, immer mehr Osteuropäer (, weil die sonst niemanden mehr bekommen) mit entsprechenden Sprachproblemen.
So sind etwa auch die meisten (Akut)Neurologien in Ober- und Niederbayern (Nähe Österreich) nicht zu empfehlen, weil sie entweder Chefs aus der Steinzeit oder aber heillosen Ärztemangel wg. tariflicher Bezahlung haben.
Gerade Niederbayern scheint da ein trauriges Beispiel zu sein....


Erst , wenn man mit der Klinik einen Vertrag als " Arzt in Weiterbildung" abschließt, dann hat man einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung im Sinne der Musterweiterbildungsordnungen der einzelen deutschen Fachgesellschaften

und insbesondere der Ärztekammern !

Heute GANZ einfach: Man besteht auf einem solchen Vertrag, sonst tritt man die Stelle nicht an. UND: Man läßt sich den Vertrag NUR über die gesamte Weiterbildungszeit (meist 5 Jahre) geben. Das ist heute kaum mehr ein Problem, man muß nur darauf bestehen.

Alles andere: Unnötig !


Was die strukturierte Weiterbildung angeht, ist m. E. der Helios-Konzern führend-dort wurden die Weiterbildungsprinzipien aus der Wirtschaft übernommen.

Warum die allerdings dann trotzdem andauernd reichlich Jungärzte suchen, sollte man sich aber auch fragen.....


Ergo werden, unabhängig ob Deutschland oder Österreich, mäßig ausgebildete Ärzte auf die Menschheit losgelassen-Versuch und Irrtum kann und darf man sich in der Medizin nicht leisten!!!!
M.E. ist die Facharztqualität in Österreich in der stationären Versorgung am Lande im Schnitt durchaus höher als in Deutschland. Denn in Ö macht man zuerst den Turnus und erst nach dieser Basisausbildung die Spezialausbildung - wird aber von Turnusärzten in der eigenen Facharztausbildung dann wieder entlastet. In D ist das definitiv nicht so. Da ist man Turnusarzt und Assi in Weiterbildung in einem. Die Folgen kann man sich denken....
Weshalb auch regelmäßig deutsche Fachärzte in österr. Kliniken ob der fehlenden fachlichen (oder menschlichen) Qualität wieder gekündigt zu werden scheinen. Jedenfalls im grenznahen Bereich in Salzburg bzw. Tirol.

Als Grundregel gilt: Je kleiner und peripherer das Haus in D, umso höher die Wahrscheinlichkeit, voll einzufahren. "Mittelgroße" Häuser (400-800 Betten) in Städten ab 40-50 000 Ew. bieten ab und an ein interessantes fachliches Umfeld und entsprechende Infrastruktur auch am Wochenende und in der Nacht. Zudem habe die häufig einen funktionierenden Betriebsrat sowie einen Pool an Jungärzten, der als Netzwerk ganz gut funktioniert.

Warnen muß man vor Spezialkrankenhäusern, die sonst nichts im Haus haben (z.B. REINE Psychiatrie oder Neuro oder Neuroreha oder Onkoreha oder auch Kinderklinik...), weil da die Fachenge in der Tat erdrückend sein kann.

Warnen muß man auch vor Häusern, die auf Ärzte ohne Deutsch als Muttersprache zurückgreifen (müssen).

Nicht aus Ausländerfeindlichkeit (die Kollegen bekommen hier vom Arbeitgeber NICHTS an Sprachkurs o.Ä. bezahlt, können also nichts dafür......), sondern weil diese Häuser in der Tat sonst niemanden mehr bekommen, was MEIST aus gutem Grund mit der Arbeits- und Ausbildungsqualität zu tun hat.

Und das betrifft auch immer öfter den Westen bzw. Bayern/ Baden-Württemberg.