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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zur transluminalen adrenergen Vasodilatation/Konstriktion



Triality
31.08.2008, 17:55
Hallo,

vielleicht ist die Frage etwas blöd, aber ich konnte bisher in keinem (mir verfügbaren) Buch eine konkrete Antwort dazu finden:

Es gibt ja eine adrenerge Wirkung über Sympathische Nerven: Bei Depolarisation schütten sie Noradrenalin (und Adrenalin) welche über Variköse Endigungen bsp. die Membranen glatter Muskelzellen erreichen. Schön und gut.

Nun aber zur adrenergen Wirkung über das Nebennierenmark: Hier wird vor allem Adrenalin endokrin ans Blut abgegeben und wirkt bsp. an den Koronararterien über b2 vasodilatativ.

Nur: Wie gelangt das Adrenalin bzw. das vasodilatative Signal eigentlich durch die Endothelzellen der Kapillaren hindurch? Soweit ich weiß sind muskuläre Kapillaren ja kontinuierlichen Typs, kann das Adrenalin da trotzdem parazellulär vorbeidiffundieren (muss es ja eigentlich)? Oder induziert es indirekt an Rezeptoren der Endothelzellen vasodilatative Effekte (z.b: über stimulation der NO-Synthase)? Oder beides?

Vielleicht weiß da jemand mehr..

Grüße

sweetashoney
31.08.2008, 18:34
Es ist doch generell so, dass (Nor)Adrenalin seinen Effekt über ein G-Protein auslöst. Sprich es bindet über einen alpha-Rez z.B. an das Gefäßendothel, aktiviert damit ein G-Protein, was wiederum eine Adenylatcyclase aktiviert. Daraufhin steigt dann die cAMP-Konz., was die Proteinkinase A aktiviert, die dann Ca++-Kanäle der Zellmembran phosphoryliert und damit zu einem vermehrten Einstrom von Ca++ in die Zelle führt. (Das Ca++ bindet daraufhin an Caldesmon in den glatten Muskelzellen und der Ca++-Calmodulin-Komplex aktiviert daraufhin die Mysion-Leichtkettenkinase-->Kontraktion)....
ooops, hatte doch glatt überlesen, dass du nach der Vasodilatation gefragt hattest- nevermind my answer! Würde mich aber auch interessieren, nachdem in allen möglichen Büchern nur "in niedrigen Dosen Vasodilatation über ß-Rez. steht", aber kein Wirkmechanismus... :-???

was ich noch herausgefunden habe: Die NO-Freisetzung kann durch Zunahme der Schubspannung oder durch Stoffe wie ACh, Bradykinin oder Histamin gesteigert werden... aber nichts von Adrenalin...

Triality
31.08.2008, 21:02
Danke für die schnelle Antwort aber die Wirkweisen bei Ligandenbindung sind mir eigentlich schon bekannt ;-)
Meine Frage zielte auf die Signaltransduktion vor der Bindung des Adrenalin an seinen Rezeptor: Also wie das Adrenalin durch das Endothel die Muskelzellen erreicht. Meine Vermutung (liegt ja auch nahe) ist einfach parazellulär mittels Diffusion durch die Tight junctions des Endothels hindurch, aber genau wissen tue ich es nicht, weil es einfach nirgendwo einfach mal so gesagt wird.

Achja übrigens, ich glaub du scheinst da was zu vermischen: alpha Rezeptoren wirken über Gq und IP3/DAG (a1) sowie über G-alpha-i durch Inhibition der Adenylatzyklase (a2). Den Weg den du beschrieben hast ist der beta-weg über G-alpha-s (b1, b2, b3), kombiniert mit dem Gq-Weg als endstrecke . Soweit ich weiß hat die Adenylatzyklase in der glatten Muskulatur nichts (direkt) mit Ca-Calmodulin zu tun, vielmehr phosphoryliert die PKA die MLCK was durch mangelnde Phosphorylierung der leichten Ketten zu Vasodilatation führt. Richtig ist hingegen die PKA abh. phosphorylierung von L-Typ Ca Kanälen im Herzen (quergestreife Muskulatur) was die Inotropie erhöht (höhere Ca-Leitfähigkeit).

Grüße

sweetashoney
01.09.2008, 07:04
sorry für meine Antwort... war gestern irgendwie neben mir gestanden :)

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02.09.2008, 14:51
So "tight" ist das alles nicht - irgendwie müssen die Stoffwechselmetabolite usw. ja auch zu den glatten Muskelzellen gelangen, die Leben auch nicht von "Luft & Liebe". Genauso wird auch Adrenalin irgendwie herbei diffundieren ;-)

Serab
17.09.2008, 01:55
Also, Adrenalin ist dich egal, reicht euch nicht die Erklärung das Noradrenalin aus den Nervenendigungen freigesetzt wird und so direkt an der präkapillaren-Spinkten wirken kann (also nicht eine nicht luminale Wirkung).

Adrenalin (Nebennierenmark zu 80% nur 20% NA), dringt über t Kapillarporen (dort gibt es doch keine Tight Junctions) oder ist das die Blut-Hirn-Schranke, eigentlich nicht oder!! Durch den osmotischen- und auch kolloidosmotische Druck gelangt Adrenalin durch die Kapillarporen an die präkapillären-Sphinkter.

Nebenbei macht NA in erster Linie eine periphere Vasokostriktion. Adrenalin wirkt im Vergleich wesentlich stärker auf b1-Rez. ( also am Herz pos. inotro, chonotrob, batmotrop etc.)
Hoffe konnte helfen,
Serab