OP - Katalog: wie weit seid ihr?

[mar7ini]

Morgen mache ich, nach genau 5 Monaten in der Gyn, meine erste "richtige" OP: LSK mit Sterilisation.
Auf meinem Konto habe ich momentan ca. 25 kleine Eingriffe wie: Hysteroskopien, Kürettagen oder Marsupialisationen.
Ich frage mich, ob es viel, oder wenig nach 5 Monaten ist.
Ich frage mich, wie es Euch geht. Wann habt ihr die ersten OPs machen, wie schnell füllen sich Eure Kataloge, wann durftet ihr was machen? Was hält ihr von diesem Tempo?

Also: wie weit seid ihr?

[mar7ini]

Ich fange gleich an:

I Weiterbildungsjahr, 5 Monate Berufserfahrung.
Die ersten kleinen OPs: nach ca. 2 Monaten.

Katalog:
Geburtshilfe: gebraucht werden 35 geburtshilfliche OPs (VE, Zange, Sectio).
bisher gemacht: 0

Gyn: kleine Eingriffe - 200 werden gebraucht (HSK, Kürettage, DE...)
bisher gemacht: ca 25
Laparoskopien: gebraucht werden 60
bisher gemacht: morgen genau 1
größere Eingriffe (vag. und abd. Hysterektomien u.ä): gebraucht werden 40
bisher gemacht: 0.

[kulole]

Bin auch seit 5 Monaten in der Gyn. Habe 20 Sectiones und ca. 30 kleine Eingriffe bis jetzt gemacht.

[mar7ini]

Na großartig... da bin ich mit meinen 0 Sectios lächerlich weit hinter Dir... hattest Du Vorerfahrung?

[Relaxometrie]

Ist das, was kulole geschrieben hat, denn glaubwürdig?
Ich finde Deine Aufzählung weitaus ehrlicher & realistischer, mar7ini.

[John Silver]

20 Kaiserschnitte nach nur 5 Monaten?? Ohne vorherige operative Erfahrung??

[kulole]

Bei uns ist man im Dienst alleine, der Hintergrund schläft zu Hause. Deshalb werden die ersten Sectiones ziemlich früh gemacht, damit man für den ersten Dienst (nach 6 Wochen) fit ist.

[Lava]

Ich find das trotzdem heftig. Ist das normal??? :-(( Als diensthabender Assi in der Chirurgie operierst du ja auch nicht allein!

[mar7ini]

Also... im mache meine Dienste auch völlig alleine, mein Hintergrund schläft zu Hause... meine ersten Dienste machte ich ebenfalls nach 6 Wochen.. und ja, es gab Sectios in den Diensten... aber da habe ich ASSISTIERT! Da ruft man doch den Hintergrund an, man macht Keiserschnitte immer zu zweit!

Deswegen ist Deine Aussage jetzt für mich völlig unglaubwürdig...

[kulole]

Ich habe auch nicht gesagt das wir die Sectio alleine ohne Oberarzt machen. Aber wie ist es z. B. mit der vorzeitigen Plazentalösung? Da kannst Du nicht 15 min warten bist der Hintergrund kommt.

[Doctöse]

Wie ist mit der vorzeitigen Plazentalösung? Da kannst Du nicht 15 min warten bist der Hintergrund kommt.
Richtig. So hab ich das auch in einer Famulatur erlebt. Der Hintergrund hatte allein 20 Minuten Anfahrtsweg. Da hat der Assi dann mit dem OP-Pfleger operiert, was dort auch schon mal öfter vorkam. Aber bei der hohen Sectio-Rate waren die Assis auch schnell fit für die Sectio. Angst hätte ich aber auch, so früh schon allein operieren zu müssen :-nix

[John Silver]

Ich sage nicht, es sei unmöglich; meine Aussage bezieht sich lediglich darauf, daß ich es für, gelinde gesagt, verfrüht halte, einen Frischling derartige operative Eingriffe durchführen zu lassen, zumal ohne einen Facharzt. Was ist, wenn es Komplikationen gibt, die ein Frischling ohne Erfahrung nicht beherrschen kann?

[blanko]

Ende 2. WBJ

erste kleine Eingriffe nach 3 Tagen unter Anleitung (hatte aber auch im PJ schon erste Op-Erfahrung).

bis lang ca 300 Eingriffe. Sehr viel Kleinkram. An die große OPs (z.B. Tumorchirurgie) werd ich in der Weiterbildung auch nicht mehr kommen.

[mar7ini]

Also, beim besten Willen... ich kann mir nicht vorstellen, dass der Hintergrund 20 Minuten fährt, bevor er ankommt... im Haus mit Perinatalzentrum Level 1 sicher nicht...
Es gibt Sachen, da hat man die Zeit nicht... Schulterdystokie, Nabelschnurvorfall... da 20 Minuten warten?? für mich unvorstellbar. Und es ist mir echt bis jetzt rätselhaft, wie ich eine Sectio alleine durchführen soll... :-nix

[Muriel]

Wenn man einen Anfänger nach nur 6 Wochen alleine in die Geburtshilfe schickt, muss ein Hintergrund in allerspätestens 10min da sein, selbst das finde ich schon fahrlässig. Geburtshilfe und Anästhesie sind für mich die beiden Fächer, bei denen ich einen "richtigen" Dienstbeginn, sprich alleine im Haus, nach frühestens einem Jahr für sinnig hielte :-meinung

[trina1081]

seh ich auch so wie du muriel.

ich fang am 1.12. in der gyn an und werd die ersten Dienste so nach 3 Monaten machen. Aber der OA bleibt (weil er weiter weg wohnt) eigentlich immer im Haus, zumindest wenn ein frischer Assi Dienst hat.

[Lichtschein]

Ich würde als Patientin die Vorstellung von einem frischen Assi operiert zu werden gruselig finden :-(( , was ist wenn Komplikatinen auftreten???
Es ist meiner Meinung nach auch fahrlässig einen Frischling alleine derartige Operationen durchführen zu lassen :-meinung

[mar7ini]

So sehe ich es auch...
Meine Hintergründe brauchen 5-8 Minuten bis sie da sind.
Und nach 20 Sectios in 5 Monaten - selbst wenn das 10 Sectios in den ersten 6 Wochen sind - ist man immer noch nicht fit, und ganz sicher nicht um die Sectio selbständig durchführen zu können.

[John Silver]

Meine Rede. Und mal davon abgesehen, daß es für Patienten eine unnötige Gefährdung darstellt: wie ist so etwas eigentlich rechtlich abgesichert? Wenn ein Assi, zumal ein unerfahrener, im Dienst eine OP alleine macht, weil der OA, aus welchen Gründen auch immer, nicht da ist, und etwas geht schief, dann ist das doch seitens des Assistenten ein Übernahmeverschulden, oder etwa nicht?

[Skalpella]

Das Krankenhaus, in dem ich als Anästhesieschwester arbeite hat das so geregelt:
Der Facharzthintergrund der Gynäkologen ist im Haus! Ein zusätzlicher Assi im Vordergrund. Die machen auch früh Sectios, aber eben am Anfang gerade nicht die Notsectios oder eiligen Sectios, wo es schnell gehen muss.
Auch die Anästhesisten haben zwei im Vordergrund, einen Facharzt und einen Nichtfacharzt.
Ist aber ein großes Haus mit großer Geburtshilfe.
Notsectio geht sehr schnell, wenns sein muss.