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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blutungszeit unter Marcumar



pekamine
07.09.2008, 10:46
Hallo,
ich steh gerade auf m Schlauch. Und zwar beim Thema Gerinnung...habe gerade gelesen, dass die Blutungszeit verlängert ist bei Thrombozyten- und vaskulären Störungen, nicht aber bei alleinigen Störungen der plasmatischen Gerinnung. Wie ist das denn unter Marcumar? Da blutet man doch "länger" und wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann ist das tatsächlich so, dass man nach Schnittverletzungen etc. viel länger blutet als normal. Ist das dann nicht eine verlängerte Blutungszeit???

Nemesisthe2nd
07.09.2008, 11:56
ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das richtig sein soll...

hämophilie A oder B erkrankte haben ja auch "nur" eine störung der plasmatischen gerinnung. Genau wie bei Macumar...
Und die Blutungszeit ist verlängert, das merkt man ja schon wenn man bei einem marcumarisierten patienten nen BZ macht...

pekamine
07.09.2008, 12:27
Hey,
aber bei Hämophilie steht im Herold auch, dass eine normale Blutungszeit typisch ist?! Daher auch meine Verunsicherung.

feylinia
07.09.2008, 13:29
Die Lernerei ist schon wieder etwas her, aber Blutungszeit ist doch das, was man mittels Ohrpieks mißt. Also reinstechen, immer wieder mit Löschpapier vorsichtig das Blut abziehen und schauen, wie lange es dauert, bis das aufhört. Dafür ist die primäre Blutstillung verantwortlich, also Vasokonstriktion und Thrombo-Anheftung und -aggregation (weißer Thrombus?) plus Fibrin; die Gerinnungsfaktoren kommen erst bei der plasmatischen Gerinnung ins Spiel und dichten weiter ab oder was auch immer, jedenfalls haben sie wenig Einfluß auf die primären Defektabdichtung.
Und Hämophile und Marcumarpatienten haben ja 'nur' eine Störung im plasmatischen Schenkel der Gerinnung, nicht im zellulären. Also gilt dann Quick und PTT und was es da sonst noch alles schönes gibt als Meßgröße.

Nemesisthe2nd
07.09.2008, 13:32
ahh mist...
hab das hier gefunden:
http://zlab-lehre.uni-muenster.de/zlabpdf/LehreKlinischeChemieTextskriptGerinnungJan2007.pdf

die blutungszeit wird mit einer bestimmten methode bestimmt, bzw gibts mehrere, dabei gehts nur um die zeit bis fibrin-fäden zu sehen sind. Dieser Test fällt wohl normal aus bei Blutern, und wohl auch bei macumar-patienten. Bei ASS oder großen dosen heparin wohl nicht.

Anscheinend ist das sich bildende fibrin nicht stabil genug, so dass es schnell wieder anfängt zu bluten.
Ich weiß es auch nicht genau, vielleicht kann hier wer anders licht ins dunkel bringen.
Jedenfalls scheint Blutungszeit nen bsichen was anderes zu sein, als das subjektive gefühl wie lange eine blutung braucht um wirklich zu "stehen"

pekamine
07.09.2008, 13:50
So wird es sein. Vielen Dank auf jeden Fall!