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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : hat die MKG-chirurgie zunkunft?



haroffee613
14.09.2008, 18:45
es sieht so als dass die MKG-chirurgen in deutschland langsam aussterben und ihre aufgaben von den oral - und plastischen chirurgien übernommen werden...
auch die HNOler mischen mit ;-) grund : der weg zum super MKGchirurg ist steinig und lang.

wie seht ihr das ? lohnt es sich MKG anzustreben ?

EzRyder
15.09.2008, 22:50
Hast du denn dafür Quellen? Nimmt die Zahl denn wirklich ab? Gibt ja auch immer wieder Gerüchte dass da bezüglich Oralchirurgie und MkG Reformen anstehen. Who knows?
Geburtenrückgang und Gurtpflicht sind halt auch nicht gerade förderlich für das Gebiet ;-)

Ezio
30.03.2011, 22:22
Das ist richtig. MKG-steht in der Tat in den nächsten 30 Jahren vor schwierigen Zeiten. Heutige MKG-ler in der Ausbildung müssen sich aber keine Sorgen machen.

Ich habe ca. einen Monat an einem Uniklinikum nahezu alle Ärzte ausgefragt. Vom Chefarzt bis zum neuen Assistenzarzt.


Ich weiß, dass man überlegt, eine EU-einheitliche Regelung einzuführen. Bei MKG-Leistungen wird ja in Deutschland, wo eine Doppelapprobation notwenidg ist, nach GOZ und GOÄ abgerechnet. Je nach Spielraum für eine Leistung rechnen die MKG-Kliniken so ab, sodass sie den höheren Betrag bekommen. Drastisch vereinfacht heißt es,dass für eine MKG-Operation die am höchsten dotierten Beträge in den beiden Gebührendordnungen abgerechnet werden. Wie aber oben gesagt, kommt es immer drauf an, wie viel Spielraum bei der erbrachten Leistung da ist.
Die Sorge der Unikliniken ist nun folgende: Sollten EU-einheitlich für die MKG-ler nur noch GOÄ abgerechnet werden dürfen, so fallen ein beträchtlich großer Teil der Einnahmen weg.

MKG gibt es nur an Unikliniken. Wie bereits von anderen gesagt, werden die Tätigkeiten aber auch von HNO-Chirurgen, Oralchirurgen (Fachzahnärzte), PHW-lern (Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirugen mit Spezialisierung auf ästhetishe Chirurgie) durchgeführt. Was eigentlich ausschließlich Aufgabe der MKG-Ler ist, sind die Dysgnathien (also operative Kieferumstellungen) und die Tumoroperationen im Gesicht. Da sollte man sich in der Tat fragen, ob sich dafür der weite Weg bis zum MKG-ler lohnt.
Langfristig gesehen, gehen also die Aufgaben der MKG-ler, die auch von anderen Fachdiziplinen gemacht werden, den MKG-lern verloren. OPs im Mund, machen die Oralchirurgen, am Hals die HNO-ler und Ästhetik die PHW-ler. Die sind nämlich spezialisiert auf diese Bereiche. Allerdings muss man sagen, dass sich die die PHW-ler im Gesicht, zb bei der Ästhetik nicht so gut "auskennen" wie die MKG-ler.

Daher kommt nun auch die Überlegung der EU. Denn wenn dem MKG-ler langfristig gesehen, wirklich nur die Kieferchirurgie (also die Dysgnathien) und die Tumorchirugie und evtl. noch die ästhetische Chirurgie, die ja meist nicht in Kliniken stattfindet, sondern nur in niedergelassenen Praxen durchgeführt wird, dann macht es auch mehr Sinn an der Stelle ausschließlich nach GOÄ abzurechnen.

Diese Sachen habe ich mir nicht aus den Fingern gesagugt, sondern es wird schon an den Unikliniken sehr intensiv darüber geredet. Die Uniklinik, an der ich war, meinte, dass der Wegfall der Teilgebiete wirklich erst in 10 oder 20 Jahre kommen könnte. Aber die neue Abrechnungsordnung könnte schon bald (in 5-10 Jahren) wirklich kommen. Zudem muss man auch sagen, dass in nur einem kleinen Teil der europäischen Ländern für MKG eine Doppelapprob. nötig ist. Im Großteil der Länder weltweit und europaweit ist MKG ausschließlich ein Facharzt, für den keine Doppelapprob. nötig ist, und ein Humanmedizinstudium ausreichend.

Strodti
31.03.2011, 03:29
MKG gibt es nur an Unikliniken.

Wie kommst du denn da drauf? Es gibt MKG-Praxen mit Belegbetten und Maximalversorger (ohne Uni) mit MKG-Abteilung.

fiden
31.03.2011, 08:38
ja die mkg`s....bald ausgestorben,

...werden nicht von kliniken und niedergelassenen heiss begehrt weil es doch die oben erwähnten konkurrenten gibt...da schließt man doch lieber seine eigene praxis/tagesklinik als mkg oder als klinikum die ganze station...

...im gesicht rekonstruieren lassen möchte man einen unfallpatienten natürlich auch lieber von einem plastiker aus der abteilung hno oder phw, denn wer hat schon ansprüche im gesicht...

...mkg`s sind verloren auf dem arbeitsmarkt und müssen gar um ihre existenz bangen.

manche sind echt amüsant, glaubt ihr das wirklich oder wollt ihr einfach reizend herausfinden wie andere denken?

chillz05
31.03.2011, 10:59
Was eigentlich ausschließlich Aufgabe der MKG-Ler ist, sind die Dysgnathien (also operative Kieferumstellungen) und die Tumoroperationen im Gesicht.

Was ist denn mit der ganzen Traumatologie? Und den LKG-Spalten? Und die Logenabszesse mit Drainage werden auch kaum ambulant beim Oralchirurgen gespalten.
Also nee, das halte ich doch für die übliche deutsche Pessimisten-Denke.

Coxy-Baby
31.03.2011, 18:07
Nun hackt doch nicht gleich den Erstemesterstudi kaputt ;-) vielleicht hat er einfach noch nicht so den Überblick....

zahnman
01.04.2011, 14:08
interessant ! aber ich denke dass die kompetenzen ganz klar immer weiterhin bei den MKGlern liegen werden. kein anderes fachgebiet beschäftigt sich nur mit dem gesicht in alles seinen facetten .
von der abzessspaltung über implantieren hin zu umstellungsosteotomien und natürlich facelifts .
all das ist drin und wird meiner meinung nach am besten von den MKGLern vertreten als von plastikern , HNOlern oder gar oralis.

aber wenn sich die gebührenordnung ändern sollte wäre es doch schon ein einschnitt ....

fiden
02.04.2011, 07:26
die frage ist, ob man noch mehr ärzte ins ausland lotsen will :)

wildcoyote
02.04.2011, 21:56
kein anderes fachgebiet beschäftigt sich nur mit dem gesicht in alles seinen facetten.

Falsch



all das ist drin und wird meiner meinung nach am besten von den MKGLern vertreten als von plastikern , HNOlern oder gar oralis.

so viel Arroganz trifft man echt selten....gar oralis....am besten vertreten...als ob hier jemand die Weissheit mit dem großen Löffel gefuttert hat....:-kotz

flavour
06.04.2011, 06:23
Allerdings muss man sagen, dass sich die die PHW-ler im Gesicht, zb bei der Ästhetik nicht so gut "auskennen" wie die MKG-ler.

Das kann man so pauschalisiert sicherlich nicht stehen lassen. Immer abhängig von Ausbildung und Spezialisierung.

Die paar MKGler, die ich kenne, würde ich jetzt nicht unbedingt als große Ästheten einstufen, die sahen sich glaube ich auch selbst eher als Unfallchirurgen fürs Gesicht. :-))

Ezio
14.04.2011, 14:42
@ all:

hey leute, ihr habt natürlich auch alle recht. wollte nur für den einen user einigermaßen einen überlick geben. bin natürlich auch kein pessimist und eure einwände sind alle richtig. hatte auch selbst längere gespräche mit professoren, während des praktikums in der klinik... :peace:

ACHTUNG: DAS IST NICHT MEINE MEINUNG. Ich war wie gesagt einen monat an einer MKG-Klinik. UND FAST ALLE MKG-LER HABEN MIR ABGERATEN ES ZU MACHEN. TROTZDEM WILL ICH ES MACHEN UND HABE VERSUCHT MICH ZU VERTEIDIGEN. IN MEINEM VORHERIGEN POST HABE ICH NUR DIE ALLGEMEINE MEINUNG EINER UNIKLINIK VON DER ABTEILUNG MGK WIEDERGEGEBEN

ich selbst stehe auch vor dem problem, komme eigentlich auch hier online, um mein eigenes problem zu schildern :D und sehe nebenbei, dass ihr schon fleißig geantwortet habt!

ihr herrschaften habt natürlich auch alle recht, ich kann es nur wiederholen. die lkg-spalten und die traumatologie gehören selbstverständlich auch dazu.


wie ihr anhand meines problems gleich merken werdet (achtung: nur durchlesen, wenn ihr zeit und lust habt), dass ich mich selbst sehr für mkg interessiere und momentan überlege, wie ich da am geschicktesten rangehe:

ich habe dn 1,8, habe jetzt zum SoSe 2011 einen Platz in Regensburg in Zahnmed. Ich habe mich auch für den TMS angemeldet. Plan: Den TMS sehr gut abschließen und evtl. 0,4 oder 0,5 Bonus abstauben (die Wahrscheinlichkeit ist sehr sehr gering, ich weiß) und dann zum WiSe auf einen Platz in Humanmed. hoffen. Im Anschluss des Humanmedstudiums oder besser gesagt zum Ende, würde ich dann das Zahnmed studium in sher verkürzter form weiterführen und bereits die FA-Ausbildung zum MKG-ler machen.

1.) Lohnt es sich noch 1 Monat Gas für den TMS zu geben und dann bei meiner DN von 1,8 Humanmed neu zu beginnen im WiSe?

2.) Eigentlich habe ich sowieso vor, mich iwann niederzulassen. Will aber vorher ne hammer klinik zeit gehabt haben. lohnt sich da der mkg-ler überhaupt? prinzipiell,wirtschaftlich etc.?

3.) wenn ich "nur" bei zahnmed bleiben, dann will ich zwei FzAs machen. 1.) oralchirurgie und kieferorthopädie! (Warum: weil ich nicht nur zähne pflanzen will--> kann ich auch als ZA mit Master, zweitens: will ich abwechslung haben: mini ops, zb weisheitszähne ziehen und zähne pflanzen, und kieferorthopädische sachen machen.) Drittens: mein Vorbild ist ein MKG-ler Prof. Dr. Dr. MKG-ler, Oralchirurg und Kieferorthopäde, er hat auch ne praxis mittlerweile und ist anfang 40. Er meinte, wenn man ich exakt das gleiche machen will, wie er in seiner praxis. soll ich zahnmed machen und FzA KFO und Oralch. er meinte aber auch, wenn ich ne hammer klinik zeit haben, dann eben auch MKG. das problem ist: er hat humanmed angefangen. ich fange zahnmed.an!

ACHTUNG: IHR KÖNNT MIR AUCH EIN HINWEIS GEBEN, OB ICH ZU MEINEM "PROBLEM" EINEN NEUEN THREAD ERÖFFNEN SOLL. ICH MACHE DAS OHNEHIN. ABER ich glaube, dass ihr mir helfen könnt. ihr scheint auch gut beraten in diesem ganzen thema.

ganze liebe grüße,

euer Ezio ;)

shifty
18.04.2011, 09:20
Lieber Ezio,

es ehrt Dich, dass Du Dir schon so früh Gedanken machst. Aber wenn ich lese, dass Du im ersten Semester studierst, also seit ein bis zwei Wochen und Dein Vorbild ein niedergelassener Prof., doppelt approbiert mit FA, FZA KFO/OCH ist muss ich schon schmunzeln. Du hast jetzt vier Wochen ein paar Ärzten über die Schulter geguckt und Dein "Vorbild" hat mit Sicherheit einen 15-20jährigen Ausbildungsweg hinter sich. Das steht in keiner Relation.
Wenn Du wirklich MKG machen möchtest studiere erst HM, dann kannst Du parallel zum ZM-Studium und an Deiner FA basteln. So kannst etwas Zeit einsparen. Dir muss klar sein, dass um so älter Du zum Zeitpunkt der Niederlassung sein wirst, Du mit Finanzierungsproblem rechnen musst!

Mein gut gemeinter Rat an Dich lautet, nimm den Fuß vom Gas und sei erstmal Student. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen: Nichts läuft so wie man es plant. Insbesondere nicht mit der Variablen "Zahnmedizin-Studium".

Betrinke Dich, wach in fremden Betten auf, reise um die Welt oder mach sonst was. Frag mal Dein Idol wie sein Privatleben aussieht bzw. aussah. Wenn Du mit 40 zurückblickst und neben dem Beruf nichts ist.... aber Menschen sind ja nun verschieden...

Herzliche Grüße
shifty

Ezio
18.04.2011, 11:59
@shifty:

vielen dank, du hast natürlich in gewisser sehr, sehr recht:-)

ich werde es etwas locker angehen lassen, einfach versuchen von semester zu semester zu denken und da versuchen (!) mit einer der besten zu sein, aber dabei den spaß nicht vergessen.

in ein paar jahren werde ich mir da nochmal gedanken machen! ;)

liebe grüße

Mr. Listen
19.04.2011, 21:38
thx @ shifty: ich hätte es nicht besser formulieren können =)

als kleine ergänzung: fza och & kfo ist wirtschaftlich humbug, da du als kieferorthopäde nicht mehr normal zahnärztlich abrechnen kannst afaik.

Ezio
27.04.2011, 19:01
aber warum macht dann mein prof in seiner praxis OCH und KFO und übt beides tatsächlich aus??

das kanns doch net sein

Mr. Listen
28.04.2011, 06:18
um das letztlich beantworten zu können mangelt es an informationen.

WO ist die Praxis?

privat- oder kassenpraxis?

allein oder gemeinschaftspraxis bzw. angestellte zahnärztliche mitarbeiter?

shifty
15.03.2014, 21:45
Von welchem Prof. haben wir damals gesprochen? Prof. Bauß?