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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Praxisfamulatur



Martina81
18.10.2002, 18:43
Hallo,
ich wollte in den Frühjahrs-Semesterferien meine Praxisfamulatur machen. Das ist meine 1. Famulatur.

Welche Gebiete eignen sich denn besonders dafür?
Habt ihr bei einem niedergelassenen Arzt famuliert oder seid ihr in eine Reha, Ambulanz etc. gegangen?

Liebe Grüße,
Martina

Maschine
18.10.2002, 21:25
Feine Idee, das mit der Praxisfamulatur als erste Famulatur. Die Frage ist nur, wie groß der Lerneffekt dabei sein wird.

Erstmal kommen die Patienten ja auch, um "ihren" Arzt zu sehen. Das weiß "ihr" Arzt auch, so dass er möglicherweise einem klinisch noch so gut wie unbeleckten Studenten nicht so viel Aufgaben übertragen wird wie einem etwas erfahreneren Kliniker. Es sieht also eher langweilig aus. So stellte sich mindestens mir die Situation dar, nachdem ich mit einigen Niedergelassenen geredet habe.

Pünktchen
18.10.2002, 21:54
Hmmm...also den Lernfaktor hab ich bei ner Praxisfamulatur auch noch nicht erkannt.
Man bekommt zwar einen Einblick in die Arbeit eines niedergelassenes Allgemeinmediziners, aber etwas selber machen wird man wohl kaum dürfen. Zumal die Patienten bei einem Allgemeinmediziner, vor allen dingen die älteren Herrschaften zu "ihrem" Gott in weiß wollen, der sie schon über 10 jahre betreut. Das hat selbst meine Hausärztin gemeint, sie würde mich, wenn ich gar nix bekomme auch nehmen, aber sie sieht keinen Lerneffekt dabei.
Meist brauchen die alten Menschen einfach nur jemanden dem sie ihr Leid erzählen können.

Meine Praxisfamulatur werde ich nach hinten hinausschieben. :-D
Also ein kleiner Tip wäre, in einer Gemeinschaftspraxis unterzukommen. Da kann man in 2 oder 3 Gebiete reinschnuppern.
Radiologie? Röntgenbilder anschauen?

Also ich wäre auch für einen Tip in diese Richtung dankbar...mag mich nämlich nicht 4 Wochen langweilen :-(

Froschkönig
18.10.2002, 23:25
Man kann eventuell als positivum mitnehmen, daß man bei zahlreichen realen Anamnesen dabei ist und auch aus der Gesprächsführung eines Erfahrenen ´ne Menge lernen kann.
Ansonsten sieht´s leider aus, wie beschrieben...mal ein EKG anstöpseln, der Sprechstundenhilfe im Weg rumlaufen und evtl. Blutabnehmen...

Pünktchen
18.10.2002, 23:43
Man darf aber doch nur mit Einverständniss des Patienten bei einem Gespräch dabei sein und bezweifle, daß unsre DorfOmis das zu lassen werden.
Woher willst du dann die Gesprächsführung lernen?

Maschine
19.10.2002, 00:16
Ich habe da gerade mal so mit dem Gedanken an eine Gemeinschaftspaxis gespielt. Sicherlich haben die da auch ihre Stammkunden am Laufen, die das alles etwas vertraulicher und privater brauchen. Dafür gibt es aber eine ganze Menge Laufkundschaft. Eigentlich sollte es da etwas anonymer und daher einfacher für einen Famulanten sein. Ob das wirklich ein guter Gedanke ist?

Martina81
19.10.2002, 15:11
Danke für Eure Antworten,

vielleicht kümmere ich mich doch lieber um einen Platz in der Ambulanz, suche mir eine Reha-Klinik etc. 1 Monat kann ja schließlich verdammt lang werden.

Martina

Froschkönig
22.10.2002, 22:16
Ach unterm Stirch ist so ein Famulatur Monat rum wie nix, wenn man mal weiß, wo alles is, muß man schon wieder weiter....
Ansonsten hab ich mir nochmal gedanken über die Praxisfamulatur gemacht (Die bei mir auch noch aussteht) :
Das Argument, daß die "omis" nicht mitspielen, ist leider nicht so ganz von der Hand zu weisen...
vielleicht Lieber Praxisfamulatur bei einem Radiologen (Wäre jetzt auch nicht mein Ding)
Hab neulich aber gelesen, wenn eine Uniklinik eine "klinik" und ein"Institut" zu einem Fachbereich hat, kann man eine Famulatur im "institutsbereich" als Praxisfam. anrechnen lassen (vorher besser nochmal abklären)

Grüße, Frosch

amalaswintha
25.11.2002, 01:41
also bei meinem hausarzt (allgemeinmediziner) laeuft das so, dass man sich als famulant schonmal mit dem patienten, der im zweiten sprechzimmer sitzt unterhaelt, ihn untersucht und dem problem auf die spur zu kommen versucht !!! kommt der arzt dann dazu, berichtet man ihm und macht vorschlaege !!! ein nein vom patienten gibt es so gut wie nie, hab die erfahrung gemacht, das die ganz dankbar sind, nicht nach dem wartezimmer nochmal zwischengeparkt zu werden !!!
ansonsten wars halt das uebliche mit blutabnehmen, ekg etc.

hiddl
25.11.2002, 09:22
Ich hab mir einen Monat in der Pharma als Praxisfamulatur bestätigen lassen, habe da meine Doktorarbeit gemacht :-blush , das geht also tatsächlich.
Ich hatte auch nicht so große Lust auf in-der-Praxis-daneben-stehen, aber ich denke, daß es auch Praxen geben kann, in denen man was lernt. Vielleicht nicht gerade beim Allgemeinmediziner, aber beim Radiologen bekommt man sicher einiges mit, oder auch beim niedergelassenen Chirurgen. Da darf man vielleicht mal was nähen, oder wenigstens vernünftig untersuchen.

Gruß, Ute

rolexralf
27.11.2002, 14:02
Schon mal über eine Famulatur in der Radiologie nachgedacht? Hört sich vielleicht nicht so wahnsinnig spannend an, aber es schadet sicherlich nicht, wenn man sich mal etwas intensiver mit diversen Röntgen- und CT-Bilder auseinandergesetzt hat. Das kommt einem in praktisch jeden Fach später zugute (von der Psychiatrie vielleicht mal abgesehen, aber auch dort wird man hin und wieder einen Thorax befunden müssen...).

hobbes
02.12.2002, 23:30
Original geschrieben von Froschkönig
Das Argument, daß die "omis" nicht mitspielen, ist leider nicht so ganz von der Hand zu weisen...


Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Patienten in der Praxis durchaus mitspielen. Da kommst du schon zu deiner Gesprächsführungen. Das Problem ist allenfalls die Redundanz.

Übrigens: Dorf-Omi ! Hmm, watch your language! (siehe auch thread Altersdiskriminierung)

blanko
03.12.2002, 13:03
Ich mach meine Praxisfamulatur in der Ambulanz/Polyklinik einer Uniklinik. Denke mir, daß da das Spektrum doch etwas größer ist. Gerade wenn man sich mit den "kleineren Fächern" beschäftigen möchte (Derma, HNO,...)

blanko

Kiki1701
08.03.2003, 02:56
Ich mache derzeit eine vierwöchige Famulatur in der Lübecker Rechtsmedizin. :-top

Probleme mit dem Einverständnis von Patienten an meiner Mitwirkung hatte ich hier bisher noch nicht... ;-)

Diese Famulatur wird hier als Äquivalent einer Praxisfamulatur angerechnet. Selbiges gilt z.B. für eine Famulatur in der Pathologie - dort plane ich zwei oder vier Wochen im Sommer.

Ist natürlich halt wohl nicht jedermanns Sache...

capucine
09.03.2003, 12:00
Sonst kann ich auch noch neben radio die Derma empfehlen:beides sind Fächer, die vom Anschauen leben, wo man viel mitnehmen kann, wenn man die Sachen einfach mal "sieht".

Ich habe im semester bei einer Dermatologin eine Wahlverantstaltung mitgemacht und mich dann geärgert, dass ich schon alle Famulaturen habe und ausserdem wegen Stex und Drarbeit keine Zeit. Das wäre als Praxisfamulatur recht optimal gewesen, ausserdem war sie supernett+ hat einen alles immer beschreiben lassen, womit die derma ja steht und fällt.

Sonst ist natürlich 1.Hilfe genial!!! Das hab ich gemacht und super viel gelernt.

Viel Glück beim Aussuchen!

capucine

Feuerblick
09.03.2003, 12:22
Meine Praxisfamulatur bei einem Kinderarzt war der absolute Renner! Ich durfte häufig einfach schon mal mit Anamnese und Untersuchung anfangen und konnte meinen Patienten danach dann dem Doc vorstellen. Kiddies, die zur Impfung kamen, waren untersuchungstechnisch "meine" Patienten. Nur den "Pieks" hat der Arzt selbst gemacht.
Aber solche Ärzte sind wohl leider eher selten....

Feuerblick

eWALD
11.03.2003, 01:33
Ich habe gerade eine 4 wöchige "Praxisfamulatur" in einer Chirurgischen Ambulanz hinter mir. Empfehlenswert. Anamnese (fällt in der Chirurgie meist eh etwas schmaler aus), Untersuchung und Blutabnehmen war Standard. Wenn man Glück hat ne Platzwunde nähen oder Arm gipsen. Wenn wenig los war bin ich auch mal in die Radiologie oder in den OP gegangen. Ich fands sogar besser als ne Stationsfamulatur. Man sieht viele Patienten und kennt bei der Röntgenbesprechung die meisten Namen, weil auch die Aufnahmen über die Ambulanz laufen.
Eine Freundin war an der Uni in der Medizinambulanz und war auch sehr zufrieden.