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Mirona
19.09.2008, 05:21
Hey, Leute!

Ich war jetzt das erstemal in meinem Leben in Nordamerika. Und ich bin einfach baff. Durch die Medien und Erzaehlungen von Bekannten und Freunden hatte ich ein komplett anderes Bild. Vielleicht etwas naiv. :O)
Was ist eigentlich an Nordamerika bzw. Kanada so toll. Die Karrierechancen und die Natur, okay. Aber sonst ist meiner Meinung nach Europa viel vielfaeltiger und eindeutig viel besser organisiert. :O)

Gruessle, Mirona

Hardyle
19.09.2008, 13:04
Was ist eigentlich an Nordamerika bzw. Kanada so toll. Die Karrierechancen und die Natur, okay. Aber sonst ist meiner Meinung nach Europa viel vielfaeltiger und eindeutig viel besser organisiert.Meinst du jetzt denn bezogen auf das Medizinstudium/Arztdasein oder auf das Leben im Allgemeinen?
Zu letzterem habe ich persönlich nämlich den Standpunkt: Es ist ein schönes "Land" für Urlaub oder für kurzere, terminierte Aufenthalte, aber kein "Land" für immer. Ich habe ein Jahr dort gelebt und selbst einiges gesehen und erlebt. Es gibt leider neben den vielen schönen Aspekte auch viele Negative, die viele Leute, die nicht dort waren, wahrscheinlich auch nicht bedenken ...
Zu ersterem kann ich leider nicht viel aussagekräftiges sagen.

LasseReinböng
19.09.2008, 14:39
Hey, Leute!


Was ist eigentlich an Nordamerika bzw. Kanada so toll. Die Karrierechancen und die Natur, okay.


Hm, darauf gibt es sicherlich mehr Antworten als Forenteilnehmer.

Spontan würde ich anführen...

a)die Offenheit und Kontaktfreudigkeit der Amis/Canucks. Habe ich so in der Form in Mittel- und Nordeuropa noch nicht erlebt ( vielleicht findet man das noch im UK ?). Hier ist man eher darum bemüht, sich seine Mitmenschen vom Hals zu halten und ist tendenziell eher misstrauisch. Die Initiative bei der Kontaktaufnahme zu ergreifen, das kriegen viele Deutsche oft nicht hin.
b) die Eigenart, eher auf die Chancen als auf die Risiken bei einer Sache zu gucken. Das grenzt zwar bei den Amis oft an kindliche Naivität, ist aber speziell für einen Deutschen mal ein ganz angenehmer Kontrast.

Mirona
20.09.2008, 19:06
Okay, die Mentalitaet ist von der Grundstimmung her tatsaechlich positiver als bei uns.
Was ich meine ist, dass ich immer dachte: Kanadier (Vielleicht etwas naiv) haetten denselben oder einen hoeheren Lebensstandard als wir.( Ich mein, es wollen ja sehr viele Deutsche dorthin auswandern...) Aber effektiv ist er niederiger. DAS hat mich doch sehr erstaunt.
Meine Guete selbst Budapest hat ein besseres System oeffentlicher Verkehrsmittel und das will etwas heissen. :O) In den meisten westeuropaeischen Laendern sieht man nicht so viele Leute, deren gesamtes Hab und Gut sich in Einkaufswaegen befindet durch die Gegend ziehen. Und ausserhalb der grossen Staedte liegen die Orte zwar in spektakulaerer Landschaft, aber mit einer gewissen Depotromatik.

cyberius
20.09.2008, 22:04
.....

Mirona
21.09.2008, 02:44
Naja, sagen wir es mal so, wenn Du Dir als Amerikaner kein Auto leisten kannst, haste aber schlechte Karten............
Bei uns kannste das dagegen im hohen Masse kompensieren..........
Autogesellschaft hin oder her - ein faires Transportsystem hat auch was mit sozialer Gerechtigkeit zu tun.............

LasseReinböng
21.09.2008, 11:16
Okay, die Mentalitaet ist von der Grundstimmung her tatsaechlich positiver als bei uns.
Was ich meine ist, dass ich immer dachte: Kanadier (Vielleicht etwas naiv) haetten denselben oder einen hoeheren Lebensstandard als wir.( Ich mein, es wollen ja sehr viele Deutsche dorthin auswandern...) Aber effektiv ist er niederiger. DAS hat mich doch sehr erstaunt.
Meine Guete selbst Budapest hat ein besseres System oeffentlicher Verkehrsmittel und das will etwas heissen. :O) In den meisten westeuropaeischen Laendern sieht man nicht so viele Leute, deren gesamtes Hab und Gut sich in Einkaufswaegen befindet durch die Gegend ziehen. Und ausserhalb der grossen Staedte liegen die Orte zwar in spektakulaerer Landschaft, aber mit einer gewissen Depotromatik.

Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, daß so viele Deutsche heutzutage noch wegen eines höheren Lebensstandards nach Nordamerika auswandern (höchstens die naiven Romantiker der Auswanderersendungen ?). Seinen eigenen Lebensstandard kann man nur mit guten Qualifikationen erhöhen, sonst sieht es er schlecht aus. Für die weite soziale Schere waren die USA ja zudem eigentlich schon immer bekannt.

Und öffentliche Verkehrsmittel...man hat eben von Beginn an aufs Automobil gesetzt...empfand ich in den USA bislang nicht wirklich als störend, mittlerweile dürfte es aber durch die Benzinpreise auch dort problematisch werden.

test
21.09.2008, 11:25
Ich fand die schlechten öffentlichen Verkehrsmittel schon etwas störend, wenn man mal gerade kein Auto zur Verfügung hatte.

Ich habe aber bevor ich in den USA war, nie das Gefühl gehabt bzw. den Eindruck vermittelt bekommen, dass dort der durchschnittliche Lebensstandard hoch wäre. Von daher war ich jetzt nicht so überrascht darüber. ;-)
Wie gesagt ist die soziale Schere dort sehr groß und einen wirklich guten Lebensstandard haben dort nur die oberen 5-10%.

Ansonsten würde ich die USA von der Infrastruktur eher auf dem Level eines ärmeren europäischen Landes mit schlechterer sozialer Absicherung ansiedeln. ;-) :-meinung

Mirona
26.09.2008, 15:19
Hey!

Meine nächste Frage wäre ja gewesen, womit es begründet ist, dass die USA ihre Funktion als "Weltpolizist" und in einer gewissen Weise auch als Vorbild bzw. Trendsetter begründen. ;O) Aber ich glaub, das hat bzw. haben sie selber erledigt. ^^^^ :-winky

canadianpumuckl
05.11.2010, 01:24
EDIT: tja, dieser thread wurde angefangen, um zu beschreiben was an Nordamerika so schlecht ist. Nur weil ich dazu beitragen wollte, was auch an Kanada gut ist, machen mich Leute an. Dabei hab ich nichts zu Deutschland gesagt. Oder darf man nur Deutschland verteidigen?

Coxy-Baby
05.11.2010, 08:11
Bei soviel Lobhudelei und über "den Kamm geschere" ganzer Völker fällt mir nur dieses lustige Lied aus dem South Parc Film zum Thema Kanada (http://www.youtube.com/watch?v=LAYMJnO9LBQ) ein......da in Kanada ja alles so viel toller ist (hast du uns ja auch schon im English-Fred wissen lassen) darf ich fragen wieso du dann noch hier bist oder ist ein Wechsel sehr schwierig?

EDIT: Was meinst du mit Customer Service? Den Kundendienst für deine Mikrowelle oder das Auftreten von Professoren/Uni dir gegenüber? Und vielleicht mal an einem Beispiel welcher Service dir hier fehlt.

Arutha
05.11.2010, 09:33
Man Coxy...musst Du einem immer die "bösen" Fragen vorweg nehmen? :-top

hihi...ja an das Lied musst ich auch denken....:-wow

Alzheimer
06.11.2010, 15:34
Wenn in Kanada alles so viel besser ist, wieso studierst du dann nicht dort? Wahrscheinlich weil das Studium in D günstiger ist, oder?

pottmed
06.11.2010, 16:08
Genau, das wird mit einer Wahrscheinlichkeit von annhähernd 1000% an den doch recht horrenden Kosten eines Studiums auf der anderen Seite des Atlantiks liegen

eXiland
06.11.2010, 18:01
Schlaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaand :-party

mausimhausograus
06.11.2010, 20:25
mannmannmann.....wenns so weiter geht,wundre ich mich nicht über die recht gefestigte meinung über uns deutschen.
warum z.t. fällts meinen lieben mitbürgern eigentlich so schwer,kritik an ihrem land (wobei vieles ja nun durchaus stimmig ist) anzunehmen
warum muss gleich mit ner (blöden :-meinung ) replik,a la ..was willste denn überhaupt hier...gekontert werden? :-???
ich mag deutschland,ist schließlich mein zuhause,renn hier aber auch nicht nur mit eitel sonnenschein im herzen durch die gegend.
meine erfahrungen mit den usa:
v.a. ca/or/wa, dort leben familienteile von mir,bin dort häufig,konnte viel einblick ins reale leben vor ort gewinnen.
lebensstandardstechnisch verteilen sie sich von oberer mittelklasse bis kurz vor *auf der strasse hocken.
meinem cousin ists z.b. nicht möglich,eine eigene krankenversicherung zu finanzieren,sein (und das seiner frau) einkommen reicht gerade für die versicherung ihrer 2 kleinen kinder.
letztens ist er fast an einer blutvergiftung gestorben...klinikaufenthalt hat dann die oma bezahlt...
ich mag *die amis*,ihre offene herzlichkeit,die landschaft,den flair,anderes mag ich nicht, einiges vermisse ich ,vieles muss ich noch sehen und erfahren,daher komme ich gerne zu besuch,aber dauerhaft wohnen möcht ich drüben nicht,häng dann doch zusehr an good old europe :-)

Arutha
08.11.2010, 05:42
@mausimhausograus:

Ich glaube, was die meisten hier kritisieren, ist, wenn sich hier jemand hinstellt es überall besser findet als hier, aber das "kostenlose" oder meinetwegen günstige Studium hier gern mit nimmt und dann abhaut...wenn man das hier so groß kundtut, braucht man sich über die Reaktionen nicht wundern! Und bissl Patriotismus wird ja wohl noch erlaubt sein?!

By the way: Stellt Euch mal in Euren heiß geliebten USA oder Kanada hin und machts umgekehrt: Schön über das jeweilige Land herziehen und dann offen heraus erzählen, dass man nach good old Germany oder woanders geht.... die Reaktionen möcht ich sehen!

Galenos
09.11.2010, 16:21
Hahaha, kostenloses Studium in Deutschland :-keks!

Denk mal drüber nach wieviel die Eltern der Medizinstudenten zuvor an Steuern gezahlt haben und was die Differenz zu den USA ist.
Addierst Du die Studiengebühren in den USA auf die Steuerlast dort bekommst Du nicht die deutsche Steuerbelastung...
Vom Euro, den Du verdienst und wieder ausgibst bleiben Dir als Gutverdiener weniger als 40 Cent in Deutschland. Diese Gebühren werden nur nicht sachgebunden eingesetzt, sondern um Steinkohlebergbau zu subventionieren oder Landesbanken zu retten und vieles mehr.
Einen Studienplatz "umsonst" jenseits des akademischen Austausches hat also höchstens der arg konstruierte Fall eines eingewanderten Studierenden dessen Eltern hier nie gearbeitet haben und nicht mal Mehrwertsteuer gezahlt haben.

Arutha
10.11.2010, 08:34
@Galenos:

Meinst Du mich?

Du hast aber schon gesehen, dass das kostenlos in Anführungszeichen stand? Und ja unser Studium hier ist für die Einzelperson oder deren Eltern im Vergleich zu den USA doch recht günstig, denn wie Du richtig sagst, mit unseren Steuern, die eben alle zahlen, finanziert sich unter anderem auch unser Bildungssystem! Also wird die Last auf alle verteilt!

Oder glaubst Du, die ganzen Steuern die unsere Eltern bzw. wir zahlen sind nur für das Studium? Angesichts dessen, was alles mit den Steuern finanziert wird, geht nur ein Bruchteil davon für Bildung "drauf"! Damit zahlt man nie im Leben ein ganzes Studium ab (nicht zu vergessen vorher Kindergarten, Grundschule, Weiterführende Schule!)!

Wenn Du in den USA nicht viel Geld verdienst, bringt es Dir auch nix, dass Du vielleicht weniger Steuern zahlst (im Vergleich zu hier), denn dann musst Du, wenn Du studieren willst die ganze Last allein tragen...und dann ist es verdammt teuer! Also ist es für den Einzelnen hier in der BRD doch deutlich günstiger als woanders zu studieren...wurde ja auch weiter vorne gesagt, dass u.a. ein Grund nicht in den USA zu studieren, die horrenden Kosten sind!

Gruß,
Arutha

eXiland
12.11.2010, 17:08
Einen Studienplatz "umsonst" jenseits des akademischen Austausches hat also höchstens der arg konstruierte Fall eines eingewanderten Studierenden dessen Eltern hier nie gearbeitet haben und nicht mal Mehrwertsteuer gezahlt haben

Ich weiss garnich was daran arg konstruiert sein soll, die Threaderstellerin ist doch sogar so ein Fall und Ich bin zum Beispiel auch nach Österreich gegangen und werde nach dem Medizinstudium höchstwahrscheinlich nicht dort bleiben und von meiner Sorte gibts viele....
Bei der Threaderstellerin könnte man noch über die Eltern argumentieren, aber ich denke jeder sollte für sich bilanziert werden