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Pampelmuse
19.09.2008, 16:42
Mal so ganz allgemein in die Runde gefragt:

Wie wichtig ist der Studienort für den beruflichen Werdegang?

(Ich frage nur, weil mir momentan so viele Leute sagen, dass meine Uni und die medizinische Ausbildung so super sind... :-stud )

Dr. Julius Hibbert
19.09.2008, 17:32
Da würden mich auch mal ein paar "Experten"-Meinungen interessieren! Wenn ich erzähle, dass ich in Berlin studieren will, ist direkt die erste Frage ob es denn für Heidelberg nicht gereicht hätte.

M.m.n. ist das völlig irrelevant, Berlin ist ne geile Stadt und da will ich hin. Ich schätze es eher so ein, dass es ziemlich egal ist, wo man abschließt und dass eher andere Faktoren zählen (Abschlussnote, Alter, evtl. Doktorarbeit). Aber im Prinzip sind ja die Berufsaussichten für Mediziner auch nicht so schlecht.

Ich glaube in den USA ist es noch relativ wichtig, auf welcher Uni man war, da gibt es ja auch ganz klare "Elite-Unis". Aber in Deutschland müsste ich wirklich erstmal überlegen, vor allem wenn es nicht nur um ein einzelnes Fach geht.

Kajana79
19.09.2008, 17:36
Ich habe in Berlin studiert - mein Chef konnte es sich keine drei Minuten merken. Interessiert, glaube ich, die meisten Chefs nur rudimentär, ist ein netter Aufhänger fürs Bewerbungsgespräch, sonst nichts... :-meinung

Pampelmuse
22.09.2008, 11:12
Wenn ich erzähle, dass ich in Berlin studieren will, ist direkt die erste Frage ob es denn für Heidelberg nicht gereicht hätte.

Mich würde eben mal interessieren, woher solche Meinungen kommen!?

Wieso ist HD "das Beste vom Besten"? :-blush

alley_cat75
22.09.2008, 11:16
Wie wichtig ist der Studienort für den beruflichen Werdegang?

Völlig irrelevant. :-meinung Eben weil das hier D und nicht die USA ist. Und das ist auch gut so. Prinzipiell ist die grundlegende Ausbildung überall gleich. Wichtig sind Deine Noten und was Du nebenher noch während des Studiums/Ausbildung geleistet hast und je nach Aufstiegsdrang, wer Dein Doktorvater ist. Ein schlechter Abschluss an der Charité bleibt ein schlechter Abschluss, wenn der Mitbewerber aus Greifswald beim Chef den kompetenteren Eindruck hinterlässt.

Talelady
22.09.2008, 11:32
Wenn ich erzähle, dass ich in Berlin studieren will, ist direkt die erste Frage ob es denn für Heidelberg nicht gereicht hätte.Als ich damals (während ich auf den ZVS-Bescheid wartete) erzählte, dass ich HD angegeben hab, hieß es: "Na da wollen aber viele hin!" - hörte sich für mich so an wie: "das kriegste eh nicht" :-))
Wieso ist HD "das Beste vom Besten"?Es liegt glaub ich einfach am Alter der Uni (die älteste auf deutschem Boden) und der Tatsache, dass es wohl im Ausland die bekannteste deutsche Uni ist. Denn eigentlich wird in HD auch nur mit Wasser gekocht!
In wie fern es Chefs auf den Studienort drauf ankommt: darüber kann ich nicht wirklich mitreden. Aber vom Hörensagen kann ich alley_cat75 nur zustimmen, zumindest wenns dir um eine klinische Tätigkeit nach dem Studium geht. Willst du in die Forschung oder auf sonstige Abwege: dann wird dich eine gute Dr. Arbeit z.B. am DKFZ in Heidelberg sicherlich weit bringen.

Lava
22.09.2008, 11:43
(Ich frage nur, weil mir momentan so viele Leute sagen, dass meine Uni und die medizinische Ausbildung so super sind... :-stud )

Haben die Leute weiße Kittel an und stehen in der Vorlesung immer ganz unten direkt vor der Tafel? :-D

Jetzt mal im Ernst: die Freiburger Vorkliniker bilden sich gaaaaanz viel auf usnere ach so tolle "Exzellenzuni" ein. Dabei gibt's hier genauso Nietenfächer wie überall. Ich kann nicht sagen, dass die medizinische Ausbildung überragend gewesen wäre. Nicht schlecht, teilweise sogar gut , aber durchaus noch verbesserungswürdig. Wie gut deine Ausbildung tatsächlich ist, hängt vor allem von dir ab. Nämlich davon, wieviel Energie du in die Kurse investierst, wieviel und wo du famulierst und wie du dich da anstellst. Wo du PJ machst kannst du dir ja mittlerweile auch fast aussuchen.

Was die spätere Jobsuche angeht, gibt es schon noch alte Seilschaften. Aber ob es jetzt wichtig ist, dass du "ja" sagen kannst, wenn dich einer fragt "ah, sie waren im PJ bei Professor XY", wage ich zu bezweifeln. Den meisten ist es wichtiger, dass du Engagement und Interesse am Fach zeigst.

Dr. Julius Hibbert
22.09.2008, 12:51
Mich würde eben mal interessieren, woher solche Meinungen kommen!?

Wieso ist HD "das Beste vom Besten"? :-blush

Anatomie I&II

alley_cat75
22.09.2008, 12:53
... und der Tatsache, dass es wohl im Ausland die bekannteste deutsche Uni ist.

Naja, Pauschalisierung, denn darüber können wir uns streiten. Bei meinen Auslandspraktika und auch heute bei diversen Tätigkeiten (ich arbeite bei Ärzte ohne Grenzen) schauen alle ehrfürchtig zu mir hoch, wenn ich sage, ich habe an der Charité studiert. Hängt halt einfach vom Wissensstand Deines Gegenübers ab. Es gibt Amerikaner, die können mit Heidelber oder Tübingen wirklich nichts anfangen und schwärmen, aus mir unerfindlichen Gründen, eben für Berlin. Meine Meinung: Unfug.

SynC
22.09.2008, 13:17
Der Studienort ist in Deutschland echt egal. Habe bei meinen bisherigen Famulaturen und auch sonst noch nie davon gehört, dass jemand allein durch den renommierteren Studienort irgendwelche Vorteile erlangt hat.
Viel wichtiger sind Dinge wie Persönlichkeit und die individuellen Errungenschaften im Studium wie Dr.Arbeit, Famulaturen/PJ und Examensnoten.
Wobei ich sogar denke, dass selbst die Examensnoten in D eine wesentlich geringere Rolle als in den USA spielen.
Dort scheint es ja wirklich fast wie bei Jura in Deutschland zu sein; die beliebten Fächer sind nur für die besten 5% frei (oder halt gute LoRs etc.) und der Rest kann sich dann in der Pampa die unbeliebteren Fächer teilen.

Talelady
22.09.2008, 13:18
Hängt halt einfach vom Wissensstand Deines Gegenübers ab. Es gibt Amerikaner, die können mit Heidelberg oder Tübingen wirklich nichts anfangen und schwärmen, aus mir unerfindlichen Gründen, eben für Berlin.
:-dafür einverstanden!

Pampelmuse
22.09.2008, 17:18
Anatomie I&II


Spielt der 2. Teil nicht in Berlin?!? :-))

Pampelmuse
22.09.2008, 17:21
Haben die Leute weiße Kittel an und stehen in der Vorlesung immer ganz unten direkt vor der Tafel? :-D

Jetzt mal im Ernst: die Freiburger Vorkliniker bilden sich gaaaaanz viel auf usnere ach so tolle "Exzellenzuni" ein. Dabei gibt's hier genauso Nietenfächer wie überall. Ich kann nicht sagen, dass die medizinische Ausbildung überragend gewesen wäre. Nicht schlecht, teilweise sogar gut , aber durchaus noch verbesserungswürdig.


Ja, klar bilden sich die Dozenten ordentlich was drauf ein (was ich auch verstehen kann)!

Aber ich habe solche Sprüche à la "Du kannst froh sein, dass du in Freiburg einen Platz bekommen hast!" in letzter Zeit auch von "fertigen" Ärzten und Leuten, die gar nichts mit Medizin am Hut haben, gehört. Daher meine Eingangsfrage...

Dr. Julius Hibbert
22.09.2008, 17:46
Spielt der 2. Teil nicht in Berlin?!? :-))

Tatsache... ist schon ein bisschen her, dass ich den gesehen hab. :-blush

Lava
23.09.2008, 17:11
Aber ich habe solche Sprüche à la "Du kannst froh sein, dass du in Freiburg einen Platz bekommen hast!" in letzter Zeit auch von "fertigen" Ärzten und Leuten, die gar nichts mit Medizin am Hut haben, gehört. Daher meine Eingangsfrage...

Na das kann man auch, weil die Bewerberzahl pro Platz hier nochmal höher ist als beim bundesweiten Durchschnitt. Aber mit der Qualität der Lehre hat das weniger zu tun. ;-)

test
23.09.2008, 20:26
Man kann auch einfach froh sein, dass man in Freiburg gelandet ist, weils ne nette Stadt ist, recht gutes Klima, schöne Landschaft, nicht so klein usw... Die Lebensqualität ist dort nicht schlecht. Ganz unabhängig von der Qualität der Ausbildung ;-)
Die Aussage allein suggeriert ja noch nicht, dass es sich auf das beruflich bezieht. :-))

Pampelmuse
24.09.2008, 18:51
Man kann auch einfach froh sein, dass man in Freiburg gelandet ist, weils ne nette Stadt ist, recht gutes Klima, schöne Landschaft, nicht so klein usw... Die Lebensqualität ist dort nicht schlecht. Ganz unabhängig von der Qualität der Ausbildung ;-)
Die Aussage allein suggeriert ja noch nicht, dass es sich auf das beruflich bezieht. :-))


:-party

Lava
24.09.2008, 20:59
Man kann auch einfach froh sein, dass man in Freiburg gelandet ist, weils ne nette Stadt ist, recht gutes Klima, schöne Landschaft, nicht so klein usw... Die Lebensqualität ist dort nicht schlecht. Ganz unabhängig von der Qualität der Ausbildung ;-)
Die Aussage allein suggeriert ja noch nicht, dass es sich auf das beruflich bezieht. :-))

DA gebe ich dir ABSOLUT Recht! :-party Freiburg sicher eine der lebenswertesten Städte Deutschlands.

EzRyder
24.09.2008, 22:14
was mich manchmal erstaunt ist wie "unipatriotisch" die meisten sind wenn es um ihre heimatuni geht. ja bei uns ist das Fach x am schwersten, da hat sich einiges getan in den letzten Jahren, etc pp.
dabei haben die meisten keinerlei Erfahrungen mit anderen Studienorten. Gute Leute und Pfeifen gibts überall und das wissen auch die chefs.
Leider können sich nicht alle den studienort aussuchen. manch einer landet da sogar in tübingen :-heul

alley_cat75
25.09.2008, 09:25
@EzRyder: bin ganz Deiner Meinung. Nichts für ungut, Lava, aber über solche Bemerkungen kann ich nur schmunzeln:


Freiburg sicher eine der lebenswertesten Städte Deutschlands

Mit vielen Städten konntest Du Freiburg bisher vergleichen?! :-oopss Wobei Freiburg für mich als Berlinerin nicht wirklich als Stadt ins Gewicht fallen würde. :-D