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Relaxometrie
22.09.2008, 13:18
Erwähnte ich schon, dass er seine Marrotte dank der Radiologie ganz gut im Griff hat?
Naja...."ganz gut im Griff" kann zwar bedeuten, daß er nie mehr Problem hat.
Es kann aber auch heißen, daß er aufgrund der Tatsache, daß er sich statt der interventionellen Radiologie eher der diagnostischen Radiologie widmet, einen Großteil der möglichen Ohnmachtssituationen vermeiden kann, aber trotzdem noch das ein oder andere Mal umkippt :-D

Medi-Mami
22.09.2008, 13:28
Ich konnte früher niemanden brechen sehen und habe jedesmal mitgewürgt. Heute macht mir das rein gar nichts mehr aus.

Mensch bin ich froh, so etwas zu lesen. Mir macht Blut und alles Eklige gar nichts aus nur wenn jemand brechen muss, fange ich an mitzuwügen. Sogar bei meinen Kindern! Also kann auch das vergehen, aber wie hast Du das am Anfang gemacht, wenn ein Patient brechen musste? Bist Du raus gegangen?

Nemesisthe2nd
22.09.2008, 15:11
ist mir auch schon passiert, dass ich "solidarisch" mitgewürgt habe, wenn sich ein patient erbrochen hat.
Tja was hilft? irgendwie haltung bewahren und fix das fenster öffnen damit der saure dunst schnell abzieht, dann wirds auch wieder besser...

ein genereller trick bei ekligen gerüchen ist aber ganz normal weiter zu atmen und nicht krampfhaft zu versuchen weniger zu atmen, das erhöht nicht gerade das standvermögen...
man bekommt nunmal ab und zu erbrochenes, exkremente oder kauterisiertes fleisch zu riechen, da muss man dann eben durch. Und wenn man weiß "du kannst jetzt nicht wegrennen, weil du gebraucht wirst" dann hält man das auch ganz gut aus....

Mrs.Robinson
22.09.2008, 15:18
Was haltet ihr von dem Geräusch, wenn jemand die Bronchialsekrete eines Pat. absaugt? :-)) Mmmhhhjammmi :-kotz ...aber man gewöhnt sich ja an alles! :-meinung

Nemesisthe2nd
22.09.2008, 15:31
das klingt nicht anders als wenn man mit einem strohhalm den letzten rest eines milich-shakes austrinkt... :-))

fand ich jetzt nie wirklich eklig... ekel ist bei mir recht geruchsabhängig und da die absauge geschlossen ist, riechts auch nicht.

reeeeev
22.09.2008, 16:34
Mensch bin ich froh, so etwas zu lesen. Mir macht Blut und alles Eklige gar nichts aus nur wenn jemand brechen muss, fange ich an mitzuwügen. Sogar bei meinen Kindern! Also kann auch das vergehen, aber wie hast Du das am Anfang gemacht, wenn ein Patient brechen musste? Bist Du raus gegangen?


Hehe, erinnert mich an eine Szene im Krankenhaus:

Eine schwangere Schwester kam ins Zimmer rein und sah einen Patienten der sich gerade am Übergeben war.
Ihr wurde es dann so elend, dass sie auch brechen musste und hat sich neben ihn gesetzt und in die gleiche Schüssel gereihert.

Mrs.Robinson
22.09.2008, 17:10
das klingt nicht anders als wenn man mit einem strohhalm den letzten rest eines milich-shakes austrinkt... :-))

fand ich jetzt nie wirklich eklig... ekel ist bei mir recht geruchsabhängig und da die absauge geschlossen ist, riechts auch nicht.

Ich kann ganz gut atmen, ohne den Geruch durch die Nase gehen zu lassen (so eine Art Nase zuhalten ohne Hände), allerdings sähe es ganz schön bescheuert aus, wenn ich mir die Ohren zuhielte, um nicht zu hören, wie jemand "den letzten Rest seines Milichshakes austrinkt" :-)) Bei mir ist das wohl eher eine Geräusch-abhängige Sache...

alley_cat75
23.09.2008, 10:01
wenn jemand brechen muss, ... wie hast Du das am Anfang gemacht, wenn ein Patient brechen musste? Bist Du raus gegangen?

Ähm..... ja, bin ich. :-blush Zum Anreichen der Nierenschale und Papiertücher hat es immer noch gereicht. Und dann habe ich meinen Kollegen ehrlich gesagt, dass ich alles für sie tue, wenn sie mir diesen Job abnehmen. Damals war ich gelernte Krankenschwester. Als Arzt hole ich die Schwester. ;-)

Quintessenz
23.09.2008, 17:22
ich hatte auch schon öfters einen schönen ekelwürgreiz. hab beispielsweise im pflegepraktikum den katheterbeutel einer patientin mit harnwegsinfekt geleert und mich dummerweise so hingehockt, dass mein kopf direkt über der schüssel war, in die der urin reinlief...lecker lecker hat das gerochen. mein tip bei schlechten gerüchen: versuchen ausschließlich durch den mund zu atmen :D
ich denke auch, dass man sich an vieles gewöhnen kann. nach zwei tagen gastroenterologie hatte ich auch keine probleme mehr mit fäkalien jeder art und das ist normalerweise mein absoluter ekelhorror ;)

Kliri
23.09.2008, 17:44
ich hatte auch schon öfters einen schönen ekelwürgreiz. hab beispielsweise im pflegepraktikum den katheterbeutel einer patientin mit harnwegsinfekt geleert und mich dummerweise so hingehockt, dass mein kopf direkt über der schüssel war, in die der urin reinlief...lecker lecker hat das gerochen. mein tip bei schlechten gerüchen: versuchen ausschließlich durch den mund zu atmen :D
ich denke auch, dass man sich an vieles gewöhnen kann. nach zwei tagen gastroenterologie hatte ich auch keine probleme mehr mit fäkalien jeder art und das ist normalerweise mein absoluter ekelhorror ;)

also hab mal wieder hier vorbei geschaut und musste schon lachen wie sich dass eigentliche Thema " ich kann kein Blut sehen, was denkt ihr bin ich da für's Medizinstudium geeignet" in das Thema "wer kennt die schönsten Ekelgeschichten" gewandelt hat

Quintessenz
23.09.2008, 20:39
ja, so lässt man sich hinreißen ;)

Nemesisthe2nd
23.09.2008, 21:48
das fazit ist doch aber positiv... fast jeder hat irgendeine persönliche ekelgeschichte im studienkontext erlebt und ist irgendwie damit klargekommen...

Kackbratze
23.09.2008, 22:11
Echter Ekel kommt erst auf, wenn man im Dienst einen gangränös-nekrotischen Raucher/Diabetiker Fuss bei beginnender Sepsis abmachen muss.
DER Geruch schlägt Stuhl oder Harnwegsinfekte um längen!

papiertiger
23.09.2008, 22:25
Verbandswechsel an infiziertem bis auf den Knochen gehenden Dekubitus reicht auch fuer richtig richtig ihgitt.

Aber wie war das - was eklig ist war hier garnicht Thema? :-))



also zur Ausgangsfrage: Der Mensch ist durchaus lernfähig.. man kriegt das alles schon hin mit der Zeit, denke ich.

Miss_Verständnis
23.09.2008, 22:29
Ja, wirklich! Man kriegt das hin! Ich musste früher auch immer richtig crass würgen wenn jemand (sogar Kinder!) geborchen haben.. oder bei Durchfall... Das ist auch so ein Würge-Thema...finde ich. Mittlerweile geht es aber! manchmal kommt der Brechreiz immer noch..aber viiiiel seltener als am Anfang! ;-)

Dr. Julius Hibbert
23.09.2008, 23:35
mein tip bei schlechten gerüchen: versuchen ausschließlich durch den mund zu atmen :D

Das finde ich noch sehr viel fieser! Ich hatte 2 Jahre lang 3 von 5 Bio-Wochenstunden in einem Raum, bei dem die "Hörsalstufen" aus Holz total verschimmelt waren, der Gestank war auch trotz Dauerlüften kaum auszuhalten! Aber das allerschlimmste ist doch, wenn man den Gestank dann auf einmal als Geschmack im Mund hat! Das ist, als würde man den Schimmel auch noch essen! Nee, danke, da ist mir der ganz normale Gestank in der Nase lieber!


das fazit ist doch aber positiv... fast jeder hat irgendeine persönliche ekelgeschichte im studienkontext erlebt und ist irgendwie damit klargekommen...

Ist ja nicht nur mit den Ekelgeschichten so... jeder von uns hat doch irgendwas, was eigentlich dagegen spricht, dass er Arzt wird. Die einen ekeln sich vor Blut, die anderen können nicht lange stehen. Ich persönlich hätte Probleme damit, schlechte Nachrichten zu überbringen. Aber man gewöhnt sich doch früher oder später an alles.

Kackbratze
24.09.2008, 07:55
Aber man gewöhnt sich doch früher oder später an alles.

Wobei schlechte Gerüche, Stuhlgang oder Eiter eine ganz andere Liga als das individuelle Patienten/Angehörigengespräch mit schlechten Nachrichten ist.
Das kann und soll man nicht in einen Topf werfen!

Und an sich an weinende Patienten/Angehörige zu gewöhnen bedeutet auch, dass man eine Menge Empathie an der Eingangstür abgegeben hat...

Kliri
24.09.2008, 23:20
Wobei schlechte Gerüche, Stuhlgang oder Eiter eine ganz andere Liga als das individuelle Patienten/Angehörigengespräch mit schlechten Nachrichten ist.
Das kann und soll man nicht in einen Topf werfen!

Und an sich an weinende Patienten/Angehörige zu gewöhnen bedeutet auch, dass man eine Menge Empathie an der Eingangstür abgegeben hat...

ja das finde ich auch und deswegen lieber Dr.Hilppert, ist das "Aber man gewöhnt sich doch früher oder später an alles." eben so ein Ding , ich meine damit - manches sollten für uns als spätere Ärzte eben kein gewohnheitsmäßiger Handeln sein ( bezogen auf den Umgang mit weinenden Patienten/Angehörigen meine ich)

alley_cat75
25.09.2008, 09:21
"wer kennt die schönsten Ekelgeschichten"

ICH! ICH! ICH! Beim Verbandswechsel eines Vorfußs plötzlich den ganzen Zeh in der Hand gehabt. *schreiundweg* Irgendwie lacht man darüber und hält jede Party mit derartigen Geschichten am Laufen. :-top

Dr. Julius Hibbert
25.09.2008, 14:28
Und an sich an weinende Patienten/Angehörige zu gewöhnen bedeutet auch, dass man eine Menge Empathie an der Eingangstür abgegeben hat...

Das kam vielleicht ein bisschen falsch rüber. Im Moment wüsste ich einfach nicht, was ich sagen soll, wenn ich jemandem mitteilen muss, dass er in nächster Zeit stirbt oder dass irgendein naher Angehöriger nicht überlebt hat. Mit "sich daran gewöhnt haben" meine ich, dass man einfach ohne Hemmungen auf Patient oder Angehörige zugehen kann und direkt die richtigen Worte findet. Natürlich wäre es ziemlich unmenschlich und auch taktlos, danach einfach fröhlich pfeifend mit der Arbeit fortzufahren.