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freAK47
21.09.2008, 00:31
hallo!

wenn man mit dem gedanken spielt medizin zu studieren und später den arztberuf auszuüben, dann ist es doch unter anderem von bedeutung ob man solche dinge wie blut und alles was dazugehört "sehen kann"...

meine frage ist jetzt ob das eine gottgegebene fähigkeit ist, oder ob man sich früher oder später daran gewöhnen kann? ist es überhaupt eine große herausforderung, die von bedeutung ist?

mir stellt sich die frage, weil ich die richtige konfrontation damit im rahmen eines praktikums in einem operativen fach noch nicht "testen" konnte...

Dr. Julius Hibbert
21.09.2008, 00:40
mir stellt sich die frage, weil ich die richtige konfrontation damit im rahmen eines praktikums in einem operativen fach noch nicht "testen" konnte...

Na worauf wartest du dann noch? Ich hab in der 11en Klasse auch ein Praktikum bei den Anästhesisten gemacht, unter anderem auch, um sowas zu klären. Du musst fürs Studium ja eh noch ein dreimonatiges Pflegepraktikum machen, damit kannst du ja schonmal anfangen. Und dann frag einfach nach, ob du auch mal in den OP schauen darfst.

Aber ich denke mal, wenn du ein totales Problem mit sowas hättest, dann wüsstest du es inzwischen auch. Du wirst ja irgendwann in deinem Leben schonmal Blut gesehen haben.

Sirat
21.09.2008, 09:29
Man gewöhnt sich dran.

Das Bangen haben mit Sicherheit nicht wenige vor dem Studium,ob sie jemals eine Leiche präparieren können und was sonst noch.Aber man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben.

Also immer cool bleiben und einfach rein da.

Neurofreak
21.09.2008, 10:18
Keine Sorge, man gewöhnt sich an alles. Eine Freundin von mir ist regelmäßig umgekippt, wenn sie im Fernsehen (!) Blut gesehen hat. Nach einem zweiwöchigen Praktikum in einem Krankenhaus gefällt ihr Blut zwar immernoch nicht, aber sie kann es sich ansehen.

Relaxometrie
21.09.2008, 10:32
Mach Dir nicht zu viele Sorgen, und schiebe den OP-Besuch nicht allzu lange vor Dir her. Ich hatte auch ähnliche Bedenken und war dann erst kurz nach dem Physikum im Rahmen irgendeines Anästhesiepflichttermins das erstemal im OP. Da bin ich gaaaaaanz langsam mal von der Anästhesieseite um den Tisch geschlichen und habe mir das OP-Feld (Knieprotheseneinsatz) schüchtern angesehen, weil ich dachte, daß ich jeden Moment umkippen müsste. Dabei war mir weder schlecht, noch war mir aus irgendwelchen vorherigen Situationen bewusst, daß ich besonders empfindlich reagieren würde.
Also: aus Gründen der eigenen Psychohygiene: ab in den OP :-)

freAK47
21.09.2008, 12:48
ok, ich frage nämlich aus dem grund, weil ziemlich viele angehende medizinstudenten die ich kenne im rahmen von praktika schon näher an der materie waren...

im fernsehen habe ich eigentlich damit keine probleme; schaue mir auch gerne dokus von operationen an - fragt sich in wie weit man in der hinsicht das mit der realität vergleichen kann...

Relaxometrie
21.09.2008, 12:50
weil ziemlich viele angehende medizinstudenten die ich kenne im rahmen von praktika schon näher an der materie waren...
Da hilft nur, sich auch näher an die Materie zu begeben.

freAK47
21.09.2008, 12:52
Da hilft nur, sich auch näher an die Materie zu begeben.
das wird zwangsläufig wohl der fall sein, wenn ich im oktober das studium aufnehme. man kriegt halt ein paar zweifel, wenn man von anderen hört, was die schon alles gemacht haben.

Relaxometrie
21.09.2008, 12:58
das wird zwangsläufig wohl der fall sein, wenn ich im oktober das studium aufnehme. man kriegt halt ein paar zweifel, wenn man von anderen hört, was die schon alles gemacht haben.
Irgendwie zerredest Du die Angelegenheit.
In der Vorklinik wirst Du auf jeden Fall keinerlei Berührungspunkte mit der von Dir angesprochenen Problematik haben.
Im Pflegepraktikum bekommst Du einen ersten Einblick. Aber wenn Du Bedenken hast (hatte ich auch), solltest Du bald mal in den OP gehen, um das Hirngespinst des Sorgenmachens aus dem Kopf zu kriegen.

freAK47
21.09.2008, 14:13
Irgendwie zerredest Du die Angelegenheit.
In der Vorklinik wirst Du auf jeden Fall keinerlei Berührungspunkte mit der von Dir angesprochenen Problematik haben.
Im Pflegepraktikum bekommst Du einen ersten Einblick. Aber wenn Du Bedenken hast (hatte ich auch), solltest Du bald mal in den OP gehen, um das Hirngespinst des Sorgenmachens aus dem Kopf zu kriegen.
naja in der vorklinik werde ich doch zumindest in 6 wochen mit dem präparierkurs anfangen. das blutet vielleicht nicht, ist aber auch eine herausforderung würde ich meinen?

bertrandolf
21.09.2008, 16:47
Das mit dem Blut wird in diesem Studium dein kleinstes Problem sein...

roger rekless
21.09.2008, 17:26
naja in der vorklinik werde ich doch zumindest in 6 wochen mit dem präparierkurs anfangen. das blutet vielleicht nicht, ist aber auch eine herausforderung würde ich meinen?

Ich glaube mein Präpkurs war so 140 Leute stark oder so... und es wurde am ersten Tag vielleicht 2 Leuten schlecht. Und nach 2 Wochen hat denjenigen das auch nix mehr ausgemacht und sie hätten locker ihr Butterbrot am Präptisch essen können (wenn es denn erlaubt gewesen wäre). ;)
Es ist zwar "komisch" nen Toten so zu sehen, aber man gewöhnt sich an alles, und das sehr schnell.

Mrs.Robinson
21.09.2008, 18:17
hallo!

wenn man mit dem gedanken spielt medizin zu studieren und später den arztberuf auszuüben, dann ist es doch unter anderem von bedeutung ob man solche dinge wie blut und alles was dazugehört "sehen kann"...

meine frage ist jetzt ob das eine gottgegebene fähigkeit ist, oder ob man sich früher oder später daran gewöhnen kann? ist es überhaupt eine große herausforderung, die von bedeutung ist?

mir stellt sich die frage, weil ich die richtige konfrontation damit im rahmen eines praktikums in einem operativen fach noch nicht "testen" konnte...

Mach Dir keine Gedanken um sowas! Wenn Du Zeit hast, mach vielleicht noch ein Praktikum im Krankenhaus, aber selbst, wenn Du da im OP umkippen würdest, hätte das keine Aussagekraft. Das kann den Allerbesten passieren, wenn sie zum ersten Ma dabei sind.
Wenn Du mich mit 15 gefragt hättest, ob ich Medizin studeren wollte, hätte ich wohl sowas Ähnliches gesagt wie: "Alles, bloß das nicht!", weil ich bei jeder Blutentnahme "wegsehen" musste und trotzdem noch jedes Mal kurz vor'm Umkippen war. :-)) Allerdings hat mich das Fach sehr interessiert und ich wollte es wegen so einer Lapalie nicht augeben. Ich habe vorher auch kein "Schnupperpraktikum" gemacht und mich unvorbereitet einfach reingestürzt. Sowas wie Blut sehen können werden irgendwann alltäglich und man nimmt es gar nicht mehr als etwas so brisantes wahr. Mit Leichen ist das so eine Sache. Da geht's ja nicht um irgend eine rote Flüssigkeit, sondern um etwas "offensichtlich" menschliches. Du musst nur darauf achten, dass Du den richtigen Abstand hast. Nicht so viel, dass Du den Menschen nur noch respektlos als Zerlegungsobjekt siehst, aber auch nicht so wenig, dass Du Dir vorstellst, was er wohl gemacht hat, bevor er in den Präpsaal kam. Ist ja später mit Patienten nicht anders. Aber das ist keineswegs eine gottgegebene Fähigkeit, sondern etwas, was man mit der Zeit lernt. Es gibt vielleicht einige, die das von Anfang an ganz gut können, aber auch manche, die länger dafür brauchen. Das ist aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn Du Dich für das Fach interessierst, dann trau es Dir einfach zu. Nichts ist so unmöglich, als das man es nicht versuchen kann.
Viel Glück :-)

Kliri
21.09.2008, 20:15
Man gewöhnt sich dran.

Das Bangen haben mit Sicherheit nicht wenige vor dem Studium,ob sie jemals eine Leiche präparieren können und was sonst noch.Aber man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben.

Also immer cool bleiben und einfach rein da.

dem kann ich voll und ganz zustimmen, ich wollte unbedingt Medizin studieren und da weiß man ja, dass man auch Leichen präparieren muss ( ich hatte bis dahin noch nicht mal eine Leiche gesehen)- konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass ich mich dazu durchringen kann, aber wusste ja, dass man da durch muss - na und dann ist es relativ schnell sogar richtig spannend und es macht einem nicht mehr all zu viel aus, weil man sich ja auf das Fachliche dabei konzentriert

Kliri
21.09.2008, 20:19
das wird zwangsläufig wohl der fall sein, wenn ich im oktober das studium aufnehme. man kriegt halt ein paar zweifel, wenn man von anderen hört, was die schon alles gemacht haben.

neee musst nicht an dir zweifeln, ich hatte vorher auch nichts gemacht (außer ein langweiliges Pflegepraktikum, in dem ich auf Station nur Reinigungsarbeiten erledigen durfte und Essen ausgeteilt habe, na und alte Omi's dufte ich auch waschen) und viele die ich kennengelernt habe während des Studiums haben vorher auch keine Praktik oder so gemacht, erst in den Semesterferien dann ihr Pflegepraktikum - ich würde sogar mal denke, läuft bei den meisten so wie bei dir

stanzeline
21.09.2008, 21:52
also ich habe die ersten 60 tage meines kpp rum und war im op.
mir hat es überhaupt nicht gefallen und ich bin freiwillig raus.
op ist einfach nicht meine welt, genauso wie irgendwelche knochenbrüche.

habe nach der hälfte auf eine innere station gewechselt und das hat mir viel besser gefallen, obwohl mir beim legen eines suprapubischen Katheters auch schwindelig wurde.
trotzdem haben mir auch die ärzte dort gesagt,dass es immer alternativen gibt.
in der inneren machst du ja mehr diagnostische arbeit und wenns gar nicht geht musst du halt in die forschung:).

durchs kpp, die famulatur und durchs pj musst du aber (so wie ich) auf jeden fall durch, aber das wird schon irgendwie.
im notfall ist es eben der weg zum ziel.

alley_cat75
22.09.2008, 11:21
wenn man mit dem gedanken spielt medizin zu studieren und später den arztberuf auszuüben, dann ist es doch unter anderem von bedeutung ob man solche dinge wie blut und alles was dazugehört "sehen kann"

Ein sehr guter Freund von mir kann bis heute kein Blut sehen und wird bei jeder Schürfwunde seiner kleinen Tochter panisch. Er ist aus diesem Grund Radiologe geworden und hat diese "Marrotte" sehr gut im Griff. Man gewöhnt sich daran, insbesondere, wenn etwas davon abhängt (z. B. weil man Arzt werden möchte). :-meinung Ich konnte früher niemanden brechen sehen und habe jedesmal mitgewürgt. Heute macht mir das rein gar nichts mehr aus.

roger rekless
22.09.2008, 11:50
Als ich 15 oder so war bin ich umgekippt als der Kinderarzt bei nem Kumpel Blut abgenommen hat :-oopss

Relaxometrie
22.09.2008, 12:04
...Er ist aus diesem Grund Radiologe geworden und hat diese "Marrotte" sehr gut im Griff.
Aber auch als Radiologe legt man doch manchmal eine Viggo (z.B. bei Kontrastmitteluntersuchungen), spritzt bei manchen Untersuchungen Medikamente, oder muß evtl. mal bei der Polytraumaversorgung auch direkt am Patienten mithelfen.
Um die invasive Radiologie/Phlebographie/sonstige blutige Untersuchungen kann man sicherlich herumkommen, wenn man sich einfach auf andere Bereiche spezialisiert.
Aber oben genannte "blutige" Beispiele kommen doch (bis auf das Polytrauma) regelmäßig vor. Bedeutet der Beruf dann nicht einen wahnsinnigen Streß für Deinen Bekannten, weil er ständig damit rechnen muß, daß eine ihm ungelegene Situation auf ihn warten könnte?

alley_cat75
22.09.2008, 12:48
Erwähnte ich schon, dass er seine Marrotte dank der Radiologie ganz gut im Griff hat? :-)) Kathetern tut er heute im Rahmen seiner Spezialisierung so gut wie gar nicht mehr. Und bei Polytraumata habe ich bei uns noch keinen Radiologen gesehen. Die melden sich nach Foto doch höchstens telefonisch. Diesbezüglich scheint die Gefahr also ebenfalls gebannt.