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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie gut oder schlecht sind Ost-Unis?



Der Meister
19.10.2002, 19:24
Hallo miteinander!

Habe mal wieder eine Absage von der ZVS erhalten.
Losverfahren hat auch nicht geklappt!
Wollte jetzt mal so ein paar Meinungen über Ost-Unis
einholen!
Welche könnt ihr empfehlen?
Bin über jede Antwort dankbar!

Ciao! :-love


Johnny

Vystup
20.10.2002, 17:57
leipzig ist schön :-)

kenne den rest nur aus erzählungen, aber:

rostock soll ziemlich hart sein, magdeburg auch
greifswald schön familiär
dresden kA
halle mag ich nicht
jena kA
mehr fallen mir gerade nicht ein

Pünktchen
20.10.2002, 19:18
@vystup
hmmm...ob die Vorklinik beispielweise hart ist oder nicht sagt doch wie immer nix darüber aus ob die Lehre schlecht ist oder nicht.

Mal wieder ist das eine nicht einschätzbare Sache...ich fand es in Jena schön, kann mich echt beschweren.

@johnny
was willste denn wissen? In welche Richtung soll denn die Empfehlung gehen?

PEACEKEEPER
24.10.2002, 10:53
Ich wurde von der ZVS nach Magdeburg geschickt und hab dort ein Semester gemacht, und fand es einfach nur beschissen. Gott sei dank hat es bei mir dann mit einem Ortswechsel geklappt, aber dieses Semester werd ich mit Sicherheit nicht vergessen.
Nach 3 Wochen Medizinstudium hat sofort der Präpkurs begonnen, und ich fand es einfach nur beschissen und absolut demotivierend. Im ersten Testat sollte ich z.b. den Spinalnerv erklären, mit allen möglichen Verschaltungen. Hab ich natürlich nicht gekonnt, bzw. zu dem Zeitpunkt leider noch nicht verstanden, und dann erzählt mir der Prof ich sei zu faul und das wäre ja so einfach. Klar im Nachhinein ist vieles einfach, aber nicht nach ein paar Wochen Studíum , wenn alles neu ist und man von vielem einfach noch keine Ahnug hat.
Auch Physik fand ich eine Spur zu hart dort. Ich hatte als Praktikumsleiter ein Physikstudenten, der kaum älter war, aber wohl meinte uns zu zeigen , wo der Hammer hängt.
Der hat dann die Leute vor versammelter Mannschaft, an die Tafel geholt und irgendwelche abgefahrenen Gleichungen lösen lassen.
Gegen Ende des 1 Semesters wurde es auch immer leerer in den Kursen.
Auch die Stadt an sich fand ich einfach nur trostlos. Ausser, dass man dort Wohnungen zum Schleuderpreis nachgeschmissen bekommen hat, hatte diese Stadt nicht viel zu bieten.
Der Freizeiwert ging gegen null.
Ich kenn aber auch Leute die in Jena und Greifswald waren, und es dort unter dem Strich ganz nett fanden.
Ist eh alles auch ziemlich subjektiv. Für mich kann ich nur sagen, dass ich nach dem 1. Semester ziemlich frustriert war, und ich wahrscheinlich aufgehört hätte, hätte ich nicht nach Essen wechseln können.


Grüsse

ehemalige Userin 24092013
24.10.2002, 11:13
Es ist doch egal, an welcher Uni man ist - hauptsache die Leute aus Deinem Semester sind nett und man unterstützt sich gegenseitig...............................wenn das der Fall ist, könnte man sogar auf Taka - Tuka - Land studieren.




Gruss Kaddel

Pünktchen
24.10.2002, 12:47
Original geschrieben von PEACEKEEPER
Nach 3 Wochen Medizinstudium hat sofort der Präpkurs begonnen, und ich fand es einfach nur beschissen und absolut demotivierend...

hmmm...soweit ich noch auf dem stand der dinge bin, geht der Präpkurs in Jena...im 1.semester 1.Tag morgens 8 Uhr los...ich fand das eher motivierend, das war das einzige was mir im 1. semester überhaupt spaß gemacht hat...hat mich also gerettet über tolle langweilige Fächer wie Chemie und Physik...
ich finde das es eine anschauliche lehre ist...über 3 Semester verteilt die menschliche Anatomie kennenzulernen (jena) anstatt 1 Semester Präpkurs und Anatomie ansonsten aus Büchern zu lernen... :-meinung

In Physik fing unser Seminarleiter auch an riesige Gleichungen an die tafel zu schreiben und nun sollten wir die lösen...absolutes MatheLK niveau...aber zum Glück gab ne Evaluation und danach haben kleine aufgaben trainiert zu lösen...schnell und effiziente anwendung von gleichungen :-)

gruß
pünktchen

Vystup
24.10.2002, 15:29
naja, wie sinnvoll es ist, die leute mit der physik/bio/chemie/terminologie so zu quälen sei mal dahingestellt. dass anatomie, biochemie und physiologie vernünftig beigebracht werden ist schon gut (irgendwie muss man schliesslich das physikum bestehen).
jede uni hat wohl ihre stärken und schwächen und natürlich auch eigenheiten. ich würde sagen stadt angucken und danach die uni aussuchen, man wird überall gute und schlechte dozenten haben.

PEACEKEEPER
24.10.2002, 15:57
Na ja Präpkurs im ersten Semester mag ja schön und gut sein, aber wenn man nicht mit Basics anfängt, und dann gleich im 1ten Testat Spinalnerv oder Hernien gefragt wird, bleibt zumindest mir der Sinn dahinter verborgen.
In Essen musste ich halt noch mal von vorne beginnen, und fand hier die Anatomie um Längen besser.
Im ersten Semester haben wir Knochenkurs gehabt, im 2ten Neuro und im 3ten dann den Präpkurs.
Fand ich persönlich sehr sinnvoll so die Anatomie zu lernen.
Na ja ist halt alles sehr subjektiv und es gibt wohl an jeder Uni irgendwelche Kackdozenten bzw. Kotzbrocken.
Jetzt bin ich endlich in der Klinik, obwohl meine liebe Tischassistentin in Magdeburg sicherlich anderer Meinung wäre :-D

Grüsse

Pünktchen
24.10.2002, 16:25
@peacekeeper

stimmt ohne grundlagen geht nix...solche dinge wurden in jena auch nicht im ersten testat abgefragt...wenn auch etwas aus dem zusammenhang gerissen...ersteinmal den kompletten arm...knochen muskeln gefässe nerven...zweites testat dann bein...

aber alles geschmacksache...:-)

Zenon
26.10.2002, 19:01
Thema Magdeburg: Klar war es besch***en, was zum Teil in Anatomie und anderen Fächern passiert ist. Aber die Kunst lag darin, den Mistkerlen zu zeigen, dass man sich nicht alles von ihnen gefallen läßt. Das geht aber eben nur, indem man ranklotzt und lernt, lernt, lernt. Den Kopf in den Sand stecken und sagen "das haben wir nicht im Buch gelesen" zählt da nicht (abgesehen davon, dass der Spinalnerv VOR dem ersten Anatomietestat gelesen wird, und man das wissen sollte, v.a. weil's bekanntermaßen ein Lieblingsthema der Prüfer ist). Abgesehen davon war dieses erste Testat eh nur Psychoterror, um unmotivierte abzuschrecken, die eben nur wegen dem tollen Titel Dr. med. und weißen Kitteln Medizin studieren. Aber ich gebe zu, dass es auch oft genug unfair und subjektiv ablief, und das Gerücht von "Durchfall-Listen" VOR den Testaten hielt sich auch hartnäckig in jedem Semester. Doch zählt hier in Magdeburg wohl genauso wie in allen anderen Unis, dass man sich eben nicht von unterkriegen läßt von den Dreckskerlen.
Nebenbei finde ich Präp-Kurs ab erstem Sem. parallel zur Vorlesung durchaus sinnvoll: Erst durch den Kurs kann man sich manche Sachverhalte richtig vorstellen, merken und Zusammenhänge sehen und verstehen. Man stehet dann zwar auch oft genug blöd herum und weiß nichts von dem Gebiet, vor dem man gerade steht, aber die Erleutung kommt eben immer zum Schluß.

Lava
26.10.2002, 19:13
Also solche Sachen wie Durchfalllisten halte ich für arg übertrieben. Außerdem denke ich, dass das von dir Geschilderte kein Magdeburg spezifisches Problem ist. Das wird wohl so ähnlich überall ablaufen! Auch hier in Freiburg sind manche Prüfungen subjektiv abgelaufen. Bei einer Prüferin sind im Eingangstestat für den Präpkurs 9 von 10 Leute durchgefallen! Ich hatte Histoprüfung bei ihr und konnte nicht meckern... ist also auch verschieden, je nachdem, wen man nach einem Prüfer fragt.

Vystup
26.10.2002, 23:41
leipzig nimmt sich das erste semester für die allgemeine anatomie und histologie. im zweiten semester ist dann präpkurs und spezielle mikroanatomie dran, im dritten noch neuroanatomie. das war eigentlich ganz gut zu schaffen. dass der präpkurs ein hartes stück arbeit war, ist wohl klar, aber ich habe nicht solche hassgefühle gegenüber meinen prüfern entwickelt, wie das bei Zenon scheinbar der fall ist. so gesehen war es vielleicht gar nicht so verkehrt, wie es hier gelaufen ist. man hatte das erste semester, um sich erstmal von schule auf uni umzugewöhnen, erst im zweiten ging es richtig böse mit lernen los.

Zenon
27.10.2002, 15:05
Moment, Moment, das muss ich richtig stellen. Ich habe keine Hassgefühle den Prüfern gegenüber. Es war manchmal nur ein starkes Unverständnis ihren Entscheidungen gegenüber. Und damit meine ich nicht mir gegenüber, das wäre allzu subjektiv, sondern Mitprüflingen und Kommilitonen. Der Zeitrekord für's Durchfallen -um nur ein Beispiel zu nennen- war 30sec, und dabei hat der Prüfling noch nicht mal einen ganzen Satz zu Ende sprechen dürfen. Oder der arme Student, der als einer von dreien mitdurchgefallen ist, weil die anderen nichts wußten - und das, ohne auch nur eine einzige Frage bekommen zu haben. Und ich könnte noch genug andere Beispiele bringen, allein aus meinem eigenen Studienjahr, von den anderen ganz zu schweigen. Ich persönlich hatte nie Grund, mich zu beklagen, ich habe (fast) immer bestanden, und bin eigentlich ganz gut mit dem Terror zurechtgekommen. Aber das heißt ja nicht, dass ich die Methoden gutheißen muss, die ich erlebt habe, und genausowenig muss ich die Prüfer deshalb gleich hassen.

immandra
29.10.2002, 11:29
Ich war selber in Magdeburg und habe dort Physikum gemacht und bin vor ca einem Monat nach würzburg gewechselt, ... und jeden Tag froh, dass ich es gemacht habe.
Magdeburg war für mich einfach eine trostlose graue Stadt, die ich so schnell wie möglich vergessen möchte.
zugegebenermaßen habe ich mich auch dort nie richtig eingelebt und mich auch mit den meisten Leuten aus meiner Seminargruppe nicht wirklich gut verstanden und zugegebenermaßen sind auch ziemlich viele in Magdeburg geblieben, zumindest was ich bisher so gehört habe,
aber trotzdem, ich würde niemand raten dorthin zu gehen, es ist einfach nicht schön

Der Meister
01.11.2002, 16:04
Erstmal danke für eure zahlreichen Schreiben.
Ist ziemlich schwer sich da durchzufinden.

Johnny :-top

kleingucki
21.04.2003, 15:17
Hallöchen,

irgendjemand hat mal behauptet, dass "Wessis" an Universitäten in Ostdeutschland beim Auswahlgespräch bevorzugt würden, vonwegen höheres Schulniveau (Pfalz lass ich mal außen vor)....will das aber nicht so recht glauben :-peng

Anregungen....?

PoBo666
06.07.2003, 16:21
Also ich kann Jena und magdeburg empfehlen, die sind von der Forschung und von der Klinik (besonders Facharztausbildung) ganz weit vorn ;-)

netguru
15.07.2003, 15:31
Ich bin in diesem Forum eigentlich falsch, da kein Medizinstudent. ich weiß aber aus ganz sicherer Quelle (hab ich irgendwo gelesehen, Wirtshcaftswoche oder sowas in der Art, auch in anderen Fachzeitsdchriften), dass Greifswald, Dresden, Berlin und etwas dahinter Leipzig zu den besten Unis überhaupt gehören, neben München und etwas dahinter Heidelberg und Freiburg.

Ich denke, es ist wichtig nicht an eine schlechte Uni zu gehen, ob Du an die zweit - oder fünftbeste gehst, ist ziemlich egal, da wird viel zu viel Zirkus drum gemacht, das lenkt nur davon ab, dass man selbst gut sein muss, dann ist egal wo.

In einem ganz kürzlichen Ranking war Greifwald vor Dresden, München und den beiden Berliner Unis auf Platz 1, mir wäre das aber zu abgeschieden. Zur Konzentration aufs Studium aber ideal.

Im Focus-Ranking war Dresden nicht unter den ersten zehn, da wurde der Ruf hoch gewertet, den kann Dresden nicht haben, da die Fakultät erst paar Jahre alt ist. Ich wohne direkt daneben und weiß dass es da nicht eng ist und Top-Professoren aus England lehren. Wie gesagt, ich bin kein Medizinstudent, gebe nur Rankings und kurze Zeitungsnotizen wieder. ich habe Wirtschaftsingenierwesen studiert. Die TU Dresden ist eigentlich in sehr vielen Gebieten unter den ersten drei von immerhin über 100 erwähnt. Die Medizinische Fakultät ist im gegensatz zurt restlichen TU an anderer Stelle ein Neubau aus Glas, liegt aber sehr schön, in einem riesigen Villengebiet (größtes zusammenhängendes Mitteleuropas) und Parkplätze wie nachtfahrende Bahnen sowie bezahlbare gute Wohnungen gibt es auch. Die durchschnittliche Studienzeit Medizin in Dresden beträgt nur 12,7 Semester. Daneben ist eine größere Uniklinik/ein Max-Planck-Institut für Zellforschung und wird eine Frauenklinik/Kinderklinik zuendegebaut, davon verstehe ich nun aber gar nix, weiß auch jnix zur Promotionsquote. Allgmein gilt die Uni als forschungsarbeitenintentsiv, so dass sie wohl eher hoch wäre, falls das auch in Medizin so ist.

So sieht das dann aus:
http://www.medizin.tu-dresden.de/

Das Klima ist übrigens fast wie Freiburg, sieht man auf der Wetterkarte im ZDF nicht so, da nicht durch Südlage sondern Abregnen bestimmt. Soll heißen es gibt kleinere Weinanbaugebiete und manche Wetterstationen haben sogar ein wärmeres Mittel als Freiburg. Bildchen www.elbflorenz.com

netguru
15.07.2003, 15:37
Original geschrieben von kleingucki
Hallöchen,

irgendjemand hat mal behauptet, dass "Wessis" an Universitäten in Ostdeutschland beim Auswahlgespräch bevorzugt würden, vonwegen höheres Schulniveau (Pfalz lass ich mal außen vor)....will das aber nicht so recht glauben :-peng

Anregungen....?

Man hat eine sehr hohe Meinung von dem Bayerischen Abitur und da gilt das bestimmt, ansonsten aber schaut man abfällig auf Westabiturienten und deren Schulsystem.

Der Ossi hat ja nicht mehr viel aus seiner alten zeit und da ist er auf sein besseres Abschneiden in Schulranking stolz. Sachsen liegt hinter Bayern und Baden-Würtemberg auf PLatz drei in D, in den Naturwissenschaften wie Chemie und Bio aber auf Platz 1 und darauf bildet man sich viel ein, ob zurecht weiß ich nicht. Allgemein beklagen alle den Bildungsverfall, seit dem das als rückständig empfundene westdeutsche System eingeführt wurde, die Schüler würden iseit dem mmer blöder, abgesehen von Fächern wie Gesellschaftskunde und auch Deutsch, da findet man das westdeutsche Niveau besser.

Ich bin selbst Ossi und kann nur für Sachsen, Dresden, sprechen. Wie gesagt, Bayern wird als Ausnahme gesehen. Aber ich denke nicht, dass es bei der Auswahl irgendeinen Ausschlag gibt, woher Du kommst.

PoBo666
16.07.2003, 10:03
Ich glaube, dass wir nach über 10 jahren Wiedervereinigung mal diese Ossi - Wessi - Geschichte lassen können. Ich komme auch aus den neuen Bundesländern und hab schon oft enorme Unterschiede zwischen den Bundesländern, was das Niveau der Abiturprüfung betrifft, festgestellt. Aber da sollte man nicht verallgemeinern. Thüringen z.B. ist zwar nicht ganz vorn dabei, wird aber vor einer Vielzahl anderer Bundesländer genannt, teilweise zu Recht, teilweise zu Unrecht. Fakt ist doch, dass die Schulen in den neuen Bundesländern zum größten Teil ein zentrales Abi haben und dies meist als schwieriger aufgefaßt wird, als in Ländern, in denen das nicht der Fall ist.
Aber spätestens bei Studienbeginn interessiert keine Sau mehr, ob man in der Schule Einserschüler war, oder nur Durchschnitt, denn man wird heutzutage ÜBERHAUPT NICHT auf die Uni vorbereitet, meiner Meinung nach zumindest :-)