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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mädels, warum werdet ihr alle nicht schwanger bei Pilleneinnahme?! ;-)



professorbienlein
23.09.2008, 17:10
Hi!
Ich hab da mal folgende Frage:
Ist aus rein med. Physikums-Interesse - nicht dass einer meint ich will hier ne Verhütungsberatung.
Also, Hormonpille jagt Östrogenspiegel hoch. Negative Rückkopplung auf FSH. Zyklus unterbrochen. Punkt. Ende.
Nun meine Frage: Eigentlich sorgt ja das FSH für so nen hohen Östrogenspiegel, dass das Ö schön brav aufs LH positiv rückkoppelt. LH-Peak macht Eisprung.
Wenn ich aber in der Pille viel Ö drin habe, dann müsste doch durch Pilleneinnahme nicht genau das passieren?! Mädels, warum werdet ihr alle nicht schwanger bei Pilleneinnahme?! Ist das ne punktgenaue Dosierungsfrage oder hab ichn Denkfehler?! Bitte lacht mich nicht aus wegen meiner Frage, aber dass wäre ja echt mal ein Kunststück mit der Dosierung...
DANKE

Nemesisthe2nd
23.09.2008, 19:29
ich hoffe mal ich kanns auch als mann richtig darstellen: :-blush
der abfall von östrogen und progesteron bewirkt den erneuten anstieg von FSH... fallen östrogen und progesteron nicht (weil von außen zugeführt) gibts auch keinen FSH anstieg... deshalb werden keine follikel zur differenzierung angeregt, da dieser prozess FSH abhängig ist...

MediJulia
24.09.2008, 18:08
Meiner Meinung nach war der Zusammenhang so (für die Sorten, die im Allgemeinen heute auf dem Markt sind):
Das Östrogen ist so hoch dosiert, das es noch eine negative Rückkopplung zu FSH und LH gibt und noch keine positive. Dadurch kann es nicht zum LH-Peak und somit nicht zum Eisprung kommen.

Wie das aber bei den ersten Pillensorten war, wo der Ö-Spiegel enorm groß war - keine Ahnung. Wie die Pillen funktionieren, die nicht monophasisch (monophasisch=21Tage die gleiche Dosis nehmen und dann 7 Tage Pause) sind, kann ich dir auch nciht sagen.

christie
26.09.2008, 16:19
Bei den normalen Pillen ist ja nicht nur die Dosis sondern auch die Frequenz der Einnahme entscheidend. Wenn man die Gonadotropen Zellen kontinuierlich hormonell stimuiliert, werden sie inaktiv. Der normale Biorhythmus wäre ja: in der ersten Zyklushälfte alle 90 Minuten ein GnRH - Impuls, in der zweiten Zyklushälfte nur alle XYZ Minuten...)
Die Einnahme der Pille greift meines Erachtens in diesen Biorhythmus ein und inaktiviert die Gonadotropen Zellen.

Bei den Minipillen handelt es sich um reine Gestagenpräparate.
Deren Wirkung beruht auf einer Verdickung des Cervixschleimes, so dass Spermien nicht mehr durchkommen sowie einer Verdichtung des Endometriums, so dass keine Einnistung erfolgen kann.
Allerdings kann ein Eisprung stattfinden und es kann unter Umständen sogar zur Befruchtung kommen, nur kommt es nicht zur Nidation.
Minipillen sind demnach i.d.R. nur Nidationshemmer (was ja der Grund ist, weshalb die katholische Kirche diese Art von Pille ablehnt...)

Da die Wirkung nicht auf die Verhinderung des Eisprunges abzielt, kann man jederzeit mit der Einnahme der Minipille beginnen, muss aber - soweit ich mich erinnere - einige Tage warten, bis sich die oben genannten Barrieren aufgebaut haben und ein vollständiger Schutz vorherrscht. Und man muss die Minipille im Gegensatz zur konventionellen Pille durchgängig und relativ auf die Stunde genau nehmen, damit die Wirkung anhält.