Umgang mit den Schwestern

[Flemingulus]

Und warum soll denn die fälschliche Zuordnung eines ärztlichen zu einerm pflegerischen Teammitglied eine diskriminierende Abwertung dartellen?

Ernsthafter formuliert: Misogyner Sexismus ist sicher noch ein gesellschaftliches Hemmnis in etlichen Bereichen in unserem Land, aber auch ich würd denken, dass antidiskriminatorische Lebensenergie, die über ein freundliches Korrigieren des irrigen Patienten hinausgeht, nicht besonders effizient angebracht wird.

Und z. B. meine eigenen Vorurteile gegenüber Frauen (die eh größtenteils positiv, aber natürlich damit trotzdem diskriminierend sind) lass ich mir eh nicht nehmen... ;-)

[Vicious]

Gings in diesem Thread nicht um den Umgang mit Schwestern? Egal - ich muss mein heutiges Erlebnis jetzt mal niederschreiben!

Bin grad auf der Notfallstation (Schweiz) und es ist mein 2. Tertial. Insgesamt bin ich von Blutentnahmen und Viggos legen bisher so verschont geblieben dass ich mich ab und an regelrecht darum reiße. Jedenfalls dachte ich mir heut bei eienr Patientin, der ein CT mit KM bevorstand "der leg ich jetzt mal selbst den Zugang".
Gesagt getan.
Etwa 20 Minuten später kommt die zuständige Schwester angerauscht und fragt mit bösem Blick "Wer hat den bei Frau XY die Leitung gelegt"???

Dazu muss man auch erwähnen, dass die Assistentin und ich gerade am Nachbarbett standen, das ganze also von der betroffenen Patientin gehört wurde!

Ich hab dann gesagt, dass ich das war. Daraufhin meint die Schwester "Also das geht so nicht, du kannst nicht MEINER Patientin eine Leitung legen ohne mich zu informieren, ausserdem ist das alles jetzt falsch. Ich muss ihr jetzt eine neue legen. Weil erstens dürfen die nicht in der Ellenbeuge liegen und ausserdem ist das falsche Besteck an der Infusion"

ich war erstmal komplett verdutzt. Hab gefragt wieso nicht in der Ellenbeuge, ist doch wohl schnuppe und wieso falsches Besteck??? Und ausserden wäre es auch MEINE Patientin!

"Das geht so nicht- du bist Unterassistentin!! Und sie braucht nen Dreiwegehahn"

"Na dann kann man doch noch einen dran bauen?!"

Darauf Sie:" Aber in der Ellenbeuge-das geht gar nicht. Das stört die Patientin. Das machen wir nie"

Im Endeffekt hat sie dann tatsächlich meine Viggo gezogen und eine in die Hand gelegt!! Finde das sowas von unglaublich!!

Letztenendes wollte sie sich dann noch bei der Assistentin über mich beschweren, die mir dann aber den Rücken gestärkt hat.

Also ich finde Krankenschwestern sind sehr oft richtig üble Zicken! Mit den männlichen Pflegern komme ich zumindest meistens deutlich besser aus.

[Vicious]

wenn ich das Vorangegangene so lese, passt mein Beitrag ja auch dazu...

Mein Vorurteil gegenüber Frauen: zu 90% Zicken!
Nur gut, dass ich zu den restlichen 10% gehöre :-top *gg*

[Flemingulus]

Gings in diesem Thread nicht um den Umgang mit Schwestern? Egal - ich muss mein heutiges Erlebnis jetzt mal niederschreiben!

Wobei ich bei Deinem Erlebnis den Tonfall der Schwester (in Gegenwart der Patientin) getrennt vom Arbeits-Ablauf und auch wiederum getrennt von der fachlichen Seite diskutieren würd. Von der Arbeitsablauf-Seite kann ich (so wie ich mir die Situation grad zusammenreime) zumindest nachvollziehen, warum die Schwester irritiert war, als ihr Job wie von Geisterhand bereits erledigt war, aber eben auf eine Weise, die sie für nicht so günstig hielt. Dass sie dann offensichtlich etwas die Nerven verloren hat, steht auf einem anderen Blatt.

[SarahT.]

Sehe ich auch so.

In der Sache hat sie meiner Meinung nach Recht, im Ton aber nicht.

[Flemingulus]

In der Sache hat sie meiner Meinung nach Recht, im Ton aber nicht.

Wenn sie beim "Umpunktieren" am gleichen Arm von proxomal nach distal gewechselt ist, könnte man sich ja vielleicht sogar über Ihr sachliches Rechthaben noch streiten. ;-) Aber so ist das halt auf der Arbeit. Sachliches, womöglich sogar freundliches, Nachtarocken, wenn sich die Gemüter beruhigt haben, ist aber doch meist ganz hilfreich. :-)

[Brutus]

Sehe ich auch so.

In der Sache hat sie meiner Meinung nach Recht, im Ton aber nicht.

Ganz ehrlich? Nööö! Wenn ich einen liegenden Zugang habe, der funktioniert, und irgendwer, egal ob Arzt, Schwester oder Retter, zieht mir diesen Zugang und legt mir einen Neuen, nur weil der eine in der EB und der neue auf dem HR ist, der macht das genau 2 mal: das erste und letzte Mal! Das ist eine Körperverletzung, die völlig unnötig ist. Den 3-Wege-Hahn kann man nach der Untersuchung wieder abbasteln und die Viggo kann, da sie ja anscheinend nur zur Untersuchung benötigt wird, auch wieder gezogen werden. Und das, gepaart mit der Vorgeschichte, würde ich als Patient mir nicht gefallen lassen. Als betroffener Mitarbeiter sowieso nicht.

Wir hatten genau diese Geschichte mal andersrum im Rettungsdienst: Patient hat eine Viggo vom Rettungsassistenten bekommen, Arzt trifft ein, sieht die Viggo, sieht rot, entfernt dieselbe und legt direkt eine Neue! Der Patient und die Rettugsassistenten haben sich hinterher beim ÄLRD beschwert mit der Konsequenz, dass besagter Arzt nicht mehr als NA die Welt unsicher macht...

[SarahT.]

Wenn sie beim "Umpunktieren" am gleichen Arm von proxomal nach distal gewechselt ist, könnte man sich ja vielleicht sogar über Ihr sachliches Rechthaben noch streiten. ;-) Aber so ist das halt auf der Arbeit. Sachliches, womöglich sogar freundliches, Nachtarocken, wenn sich die Gemüter beruhigt haben, ist aber doch meist ganz hilfreich. :-)

Ich meinte damit eher, dass es nun mal ihre Aufgabe war und sie sich (meiner Meinung nach zu Recht) in ihrer Autorität untergraben fühlte (und das auch noch von einer Unterassistentin!!! :-)) ). Die Kollegin hat es ganz sicher gut gemeint, aber wenn das in der Schweiz nun mal so organisiert ist, muss man das akzeptieren.

[SarahT.]

Ganz ehrlich? Nööö! Wenn ich einen liegenden Zugang habe, der funktioniert, und irgendwer, egal ob Arzt, Schwester oder Retter, zieht mir diesen Zugang und legt mir einen Neuen, nur weil der eine in der EB und der neue auf dem HR ist, der macht das genau 2 mal: das erste und letzte Mal! Das ist eine Körperverletzung, die völlig unnötig ist. Den 3-Wege-Hahn kann man nach der Untersuchung wieder abbasteln und die Viggo kann, da sie ja anscheinend nur zur Untersuchung benötigt wird, auch wieder gezogen werden. Und das, gepaart mit der Vorgeschichte, würde ich als Patient mir nicht gefallen lassen. Als betroffener Mitarbeiter sowieso nicht.

Wir hatten genau diese Geschichte mal andersrum im Rettungsdienst: Patient hat eine Viggo vom Rettungsassistenten bekommen, Arzt trifft ein, sieht die Viggo, sieht rot, entfernt dieselbe und legt direkt eine Neue! Der Patient und die Rettugsassistenten haben sich hinterher beim ÄLRD beschwert mit der Konsequenz, dass besagter Arzt nicht mehr als NA die Welt unsicher macht...

Halt, Moment mal! Die Art und Weise, wie die Dame ihren Unmut zum Ausdruck gebracht hat, finde ich ja auch falsch!

Aber dass sie sich darüber aufregt, dass jemand in ihr "Tätigkeitsfeld" eingreift und sie übergeht, finde ich auf jeden Fall verständlich! Auch wenn's nicht böse gemeint war.

[WackenDoc]

Andere Länder- andere Sitten:
In Deutschland wird sogar erwartet, dass man sich an den Arbeiten der SChwestern beteiligt.

Trotzdem wäre ein Gespräch unter 4 Augen hinterher sicher angemessener gewesen.
Als Patient würd ich mich auch bedanken, wenn man ne laufende Viggo ohne Not entfernt und dann gleich ne neue in den HR legt.

[Vicious]

Das Pflegepersonal hatte heute für viele Dinge keine Zeit und wirkte reichlich gestresst. Ich denke da könnte man auch froh sein, wenn das ein oder andere an Arbeit wegfällt?! Wenn das nicht so ist kann man auch einfach höflich darum bitten das nächste mal informiert zu werden – und fertig ist die Sache.
Was das Fachliche angeht so lässt sich sagen, dass es in der Ellenbeuge wohl besser ist KM zu geben als weiter distal, denn da werden die Venen ja bekanntlich kleiner und KM ist venenwandreizend. (ungeachtet der Tatsache, dass ich einfach die einfachste Stelle ausgesucht habe für die Punktion und falls man überhaupt diskutieren kann ob nun die Ellenbeuge oder der Handrücken für eine Viggo besser ist.)
Desweiteren ist es für mich völlig indiskutabel einen gut laufenden frisch gelegten Zugang für KM zu ziehen und weiter distal anzubringen. Mit ein bisschen Pech läuft das KM dann cubital para. Solche Fallberichte gibt es.
Die Patientin war übrigens differenziert und hätte sich schon bei mir beim Legen des Zugangs äussern können, wenn ihr die Stelle so missfallen hätte. Ausserdem war das Ganze eine Sache für ein paar Stunden. Mittlerweile ist sie schon wieder zu Hause. Ich behaupte einfach mal es wurde recht suggestiv nachgefragt ob der Zugang an der Stelle stört von Seiten der Schwester.

[Vicious]

naja wie auch immer- ich wurde da ziemlich zickig zurecht gestutzt und wollte das einfach hier mal los werden. Hatte mich eben darüber geärgert! Da ich nicht nachtragend bin ists auch schon wieder fast verflogen :-bee

[Flemingulus]

Jep. Ich würd sagen (ohne Kenntnis der Details) in Sachen Ton und Fachliches geht der Punkt an Dich. In Sachen Arbeitsablauf trotz allem bestenfalls (aus Deiner Sicht) ein fifty-fifty.

Also: Abregen, bei nächster Gelegenheit nochmal mit ihr drüber reden und dabei versuchen, sich in die "Gegenseite" hineinzuversetzen. Dann könnt Ihr (beruflich) noch gute Freunde werden (was das Arbeiten i. d. R. angenehmer macht ;-) ).

[dr.acula88]

muss hier meine situation auch mal schildern: bin zwar z.Z nicht im PJ, aber in der Famulatur. Verstehe mich eigentlich mit dem kompletten Personal sehr gut, doch die Wellenlänge mit der stellvertretenden Stationsleitung ist einfach nicht die selbe. Egal wie freundlich ich bin, es kommen immer nur patzige und wirklich unhöfliche Antworten zurück. Die Höhe war, als ich einmal eine Kurve haben wollte und die besagte schwester freundlich gefragt habe (man beachte, sie hatte noch nicht mit der kurvenvisite begonnen): darauf kam ein entnervtes, sie bräuchte jetzt unbedingt die kurve und ich könne die Kurven ja sowieso nur von 11-12 kriegen, sonst würden sie immer ovn den schwestern gebraucht werden. Anschließend noch die Bemerkung, man müsste den Studenten mal zeigen, wer hier die Hosen anhat, sonst würden Sie einem später nur auf der Nase herumtanzen. Habe mir dann vorgenommen den Brief einfach irgendwann anders (am besten zwischen 11-12) zu diktieren. Daraufhin fragte mich der Assi, ob ich schon angefangen hätte, ich hab ihm erklärt dass die Schwester gerade die Kurven braucht. Der Arzt lacht mich kurz an, geht zur Schwester, holt sich die Kurve auch ohne nur ein Wort zu sagen und reicht mir die kurve mit den Worten "bitte sehr, du kannst anfangen, sobald du zeit hast". Besagte Schwester natürlich stumm wie ein Mäuschen.

Ich finde das wirklich die höhe, wie manche menschen meinen, mit andern umgehen zu müssen. Wie gesagt, komme mit jedem auf der Station zurecht, aber sowas geht einfach gar nicht. Ich bin dann leider auch nicht jemand, der dann dicke sprüche raushaut, weil ich mir denke, dass dadurch die Stimmung ja nur noch schlechter wird. Was hättet ihr denn an meiner stelle getan?

[WackenDoc]

Hört sich ganz danach an, als ob die vorgegebene Zeit nur Schikane war.
Und der Spruch geht ja mal gar nicht.

Aber aus Angst vor schlechtem Arbeitsklima nix zu sagen, halte ich für den falschen Weg.

Vielleicht wäre ein Antwort von deiner Seite, ob sie denn denkt, dass das ein angemessener Umgang zwischen erwachsenen Menschen ist bzw. ob sie nicht der Meinung ist, dass so ein Verhalten eher ihrem Ansehen (bzw. dem der Pflege) schadet.
Je nach dem wie du drauf bist- und je nach dem, ob solche Aktionen öfter vorkommen, kann auch ne Ansage, dass sie sich ihre Spielchen und solche Sprüche sparen kann weiter helfen (so was nach Möglichkeit nicht im Eifer des Gefechtes, sondern eher unter 4 Augen)

Immerhin wolltest du die Akte ja nicht zum Spass, sondern um im Auftrag deines Assistenzarztes damit zu arbeiten. Ok, dass man sich die Akte vielleicht nicht gerade holt, wenn die Schwestern sie wirklich brauchen (z.B. zur Überhabe oder um die Visite auszuarbeiten) sollte klar sein- aber, dass die Schwestern die eine Akte ständig brauchen ist ja wohl Bull***.

Gibt immer wieder Gestalten, die so ihre Minderwertigkeitskomplexe ausleben. Lass dich von so was blos nicht beeindrucken.
Nutz es als Lernmöglichkeit- die Wahrscheinlichkeit, dass du solchen Menschen im Laufe deiner Karriere immer wieder begenest, ist sehr hoch.

[THawk]

Dabei ist die Reaktion des Assistenzarztes aber genauso blöd. Damit bringt er dir zwar die Kurve, verschlimmert aber am ehesten noch das Problem, da er die Schwester auf diese Weise bloßstellt.
Gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder du sitzt es aus für die Dauer der Famulatur. Ist ja nicht soo lange. Oder du sprichst es ihr gegenüber im 2-er Gespräch an. Mal offen fragen ob sie ein Problem mit dir hat. Und ob ihr das aus der Welt schaffen könnt. Wenn es sich nicht lösen läßt würde ich festhalten, dass ihr für die Zeit miteinander auskommen müsst und du dich nicht von ihr schikanieren lassen wirst.

[fosforito]

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Ich würde die Situation in einem direkten Gespräch klären. Schliesslich heisst es nicht umsonst: Ein Donnerwetter reinigt die Luft.

Ich habe vor einigen Wochen eine ähnliche Situation gehabt (siehe auch meinen Post dazu) und entsprechend einige Sachen klargestellt - wenigstens für den Rest der Zeit, den ich auf dieser Station war, hatte ich Ruhe.

[ehemalige Userin 24092013]

Das Aussitzen des "Problems" scheint auf Grund der kurzen Famulaturdauer doch ganz einfach zu sein. Abwarten, Vorrübergehenlassen und Weg.
Dabei wäre es grad cool, so Zeugs zu thematisieren, anzusprechen, zu klären - super Übungssituationen für allfällige spätere Konflikte mit den Kollegen.
Sollte das klärende Gespräch nach hinten losgehen: mach Dir nix draus, bald biste weg und beim nächsten Mal wird weiter geübt.

(Das Schöne ist ja noch: Du bist net auf irgendwelche Beurteilungen von der Pflege angewiesen, wie vll ein Pflegeschüler etc.;-))

[dr.acula88]

Diese Schwester ist echt unglaublich! Abgesehen von den wirklich unhöflichen verbalen Aussetzern kommen ja noch andere Dinge hinzu.
Es war wohl CA-Visite und der CA war schon da. Die Assis und ich habe es aber nicht mitgekriegt. Und da kommt die Schwester und sagt mir als erste bescheid, weil ich da schon stand und drückt mich praktisch durch den Gang (sie selbst die ganze zeit hinter mir) und piekst mir wirklich dolle (es war kein Anfassen, sondern wirklich ein gewolltes wehtun) in den rücken? und es hat auch wirklich wehgetan, und so hat die mich über den ganzen gang gejagtt...Was soll das? da das der 3. oder 4. tag war, wollte ich keinen Aufstand machen, dachte es wäre nicht böse gemeint ihrerseits. Aber jetzt wo ich weiss, wie die drauf ist, geht das gar nicht. Es ist anscheinend kein Problem mit mir persönlich, sondern wohl mit allen Famulanten, die bisher hier auf Station waren.

Da die Famu nicht mehr allzulang dauert, denke ich, werde ich nicht unbedingt drüber reden. aber sowas zeigt echt, wie krass manche leute drauf sind... ich find das so unglaublich, ich hab keine Wort dafür

[Coxy-Baby]

Spätestens an der Stelle mit dem Weh tun, hätte ich dann doch mal etwa schärfer nachgefragt, ob es ihr noch gut geht. Du bist Student und so du nicht auf dieser Station anfangen willst, kannst du da auch mal Klartext reden, denn ich weiß nicht woher eine Schwester auf die Idee kommt, Studenten erziehen zu müssen damit ihr die Ärzte später nicht auf der Nase rumtanzen aber das ist schon grenzwertig und sowas sollte man sich NICHT gefallen lassen oder aussitzen.....