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foucher
29.09.2008, 22:44
Heyho Freunde der Sonne,

ich muss Euch mal fragen, wie Ihr mit den Schwestern umgeht bzw. die Schwestern mit Euch.

Absolviere grade mein Chirurgie-Tertial und die Schwestern auf Station sind eigentlich super nett, bin aus den Famus anderes gewohnt. Aber im Saal geht das mal gar nicht. Es gibt Ausnahmen die wahrlich nett sind, aber die meisten sind einfach unfreundlich und können einen Hinweis nicht freundlich loswerden. Dass die immer motzen müssen und PJler für die dummsten Menschen halten ...

Klassiker: Die falsche Schere, die mir der OA in die Hand drückt, ich dann die Schimpfe bekomme. Inzwischen wehre ich mich, dass kommt bei den Schwestern nicht an, die verstehen den Hinweis nicht, da ist der PJler der Schuldige.

Noch besser. Da hatte mich die Schwester auf'm Kieker. Todsünde ist ja vom Instrumententisch sich zu bedienen, daher lasse ich die Finger davon. So, nun waren dort aber die Lampenhalterungen. Da sagt sie mir schnippisch, ich hätte doch zwischendurch die Dinger anbringen können, sag ich, da müsste ich mich von Tisch bedienen, das geht ja bekanntlich nicht, Sagt sie, stimmt, das wäre falsch, aber Halterung nicht anbringen, ist ebenso falsch. Hallo????????????

Wie soll man denn klug reagieren, außer die Schwester mit dem Gesicht in den siffig-schmierigen 4-Gradigen Decubitus sacralis drücken. ;-)

Also echt.

Die guten Sprüche fallen mir immer zu spät ein, das ärgert mich. In dem Moment bin ich einfach sprachlos. Mist! Fragt mich heute ne Schwester wieder schnippisch, als ich den Gips anmodelliert habe und gewartet habe, bis er fest ist und dann auf die Patientenbrust legte: "Ist der Gips denn schon fest???" Meinte nur ja. Was denken die denn? Dass ich nen feuchten Gips loslasse, der sich dann wieder verformt? Hätte da auch schnippisch reagieren müssen. Später fiel mir so viel ein, was ich hätte antworten können, aber zu spät.

Offengestanden sammel ich jetzt Musterantworten, die ich gleich raushauen möchte.

Ich bin es Leid, dass es heißt, dass wir PJ-ler uns immer einschleimen müssen. Ich habe mich vorgestellt und bin bisher immer höflich und nett gewesen, kann doch nocht angehen, dass die immer so unfreundlich sind.

So, musste mal Dampf ablassen. :-)

Aber zum eigentlichen Grund dieses Beitrages.

Wollte fragen, soll man sich sowas gefallen lassen? Ist das einfach normale OP-Stimmung, und wir müssen uns da beugen? Oder soll man den Hinweis geben, dass das unfreundlich war oder gar zurückmotzen oder mal später unter 4-Augen reden???

Wie ist das bei Euch?

Grüße!

Hypomochlion
29.09.2008, 23:32
Meine Taktik war: immer ruhig und selber freundlich bleiben. Mich hat mal eine OÄ Anästhesie in einem völlig unsachlichen Ton angefahren. Ich habe nur gesagt: "Inhaltlich mögen Sie recht haben, im Ton ganz sicher nicht." Die ist völlig ausgetickt. Aber mir ging´s gut! :-))

Coxy-Baby
29.09.2008, 23:37
Probiers doch sonst mal mit Sarkasmus: Ala "Natürlich ist der Gips nicht trocken,
ich wollte hier nur mal ne Skultpur modellieren und sehen wie's so wird."
Oder "Die Halterungen bringe ich gerne an wenn ich gelernt habe meine telekinetischen
Kräfte zu kontrollieren."

Gersig
29.09.2008, 23:39
1. locker bleiben
2. immer mal nen lockeren Spruch machen
3. wenn ne Schwester sauer wird, immer freundlicher werden (das ist lustig)
4. nicht jedem Konflikt aus dem Weg gehen (sondern auch mal reiben)
5. klar die eigene Meinung in adäquater Art und Weise formulieren
6. Kuchen backen ;-)

hennessy
30.09.2008, 09:01
in Bayern sagt, man: "Redn bringt d ´Leit zamm!" Für die nicht der bayerischen Sprache mächtigen Leser: "Reden bringt die Leute zusammen!"
Ich hätte beispielsweise die Schwester gefragt, ob sie mir nicht freundlicherweise den Halter geben könne?
Manche Schwestern sind immer sauer, unsere Chefin (Pinguin) des nichtärztlichen Personals im OP war so eine. Ewig gefrustet, bei jeder Kleinigkeit ausflippend usw. Da hab ich sie einfach mal während einer Pause rangezogen und mit ihr gequatscht. Und siehe da, es ging. Nächsten Morgen fragte sie mich ganz freundlich, ob ich ihr bitte helfen könne, Gips aus dem Lager zu holen. Natürlich sagte ich "Ja" und seither hatte sie mich ab und an sogar mit einem (angedeuteten) Lächeln begrüßt.

luckyscrub
30.09.2008, 09:12
1. locker bleiben
2. immer mal nen lockeren Spruch machen
3. wenn ne Schwester sauer wird, immer freundlicher werden (das ist lustig)
4. nicht jedem Konflikt aus dem Weg gehen (sondern auch mal reiben)
5. klar die eigene Meinung in adäquater Art und Weise formulieren
6. Kuchen backen ;-)

zu 1.) es zumindest versuchen
zu 2.) Da wird man mit der Zeit besser ;-)
zu 3.) sehr effektiv; aber vorsicht, kann auch negative Folgen haben
zu 4. und 5.) unterscheibe ich
zu 6.) und zwar für alles was man erstmals machen durfte (aber nur wenn sie sich über den ersten gefreut haben.........) alternativ auch was Deftiges

hennessy
30.09.2008, 09:17
.........) alternativ auch was Deftiges
Genau. Bei uns war das ein Leberkäsessen. Da lächelte sogar die ehrwürdige Schwester A.... :-top

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30.09.2008, 09:45
Probiers doch sonst mal mit Sarkasmus: Ala "Natürlich ist der Gips nicht trocken,
ich wollte hier nur mal ne Skultpur modellieren und sehen wie's so wird."
Oder "Die Halterungen bringe ich gerne an wenn ich gelernt habe meine telekinetischen
Kräfte zu kontrollieren."

Wenn dann noch deutlich trockener: "Natürlich nicht", reicht da völlig ;-)

Ich finde die Tipps, nett aber nicht unterwürfig zu bleiben eigentlich super & versuche das auch meist so handzuhaben. Wenn sich die Situation ergibt und man einem "Drachen in Not" mal wirklich spontan helfen kann - perfekt.
Andere merken nämlich schnell wer "der Nette/Hilfsbereite" in so einer Konstellation ist - und der "Drache" schlägt sich ggf. selbst :-top

Also: "Charme-Offensive" und im Notfall "Ignore"

alley_cat75
30.09.2008, 10:10
... ich muss Euch mal fragen, wie Ihr mit den Schwestern umgeht bzw. die Schwestern mit Euch.

Aus meinem ersten Leben als Krankenschwester weiß ich zu berichten, dass sich Pflegepersonal um angehende Mediziner definitiv weniger Gedanken macht, als manch einer hier glauben mag. Und die meisten haben auch niemanden auf dem Kieker. Ich glaube, hier werden eigene Unsicherheiten auf zufällig Anwesende übertragen. Mein Tipp ist: Du wirst es nie allen und jedem Recht machen können - wie im echten Leben halt auch. Bleib Du selbst und sei freundlich. Mehr muss man nicht beachten. Und man muss auch mal weghören können. Mit Erhalt der Approbation wird es Dir leichter fallen. Ich ignoriere mittlerweile meisterhaft das Geblubber und Geschrei meiner Schwestern, weil ich nach 14 Uhr noch eine AO geschrieben habe. Die bekommen Geld für ihren Job und ich für meinen. :-)

gyrasehemmer
30.09.2008, 11:32
Freundlich bleiben , und möglichst nicht persönlich nehmen :-) Wir kochen ja doch alle mit Wasser :-music

ehem. User 14082014
30.09.2008, 15:20
Aus meiner Zeit im OP kann ich nur folgendes sagen:
Natürlich sollte man sich nicht alles gefallen lassen, aber wenn du auf jeden dummen Spruch einen noch dümmeren erwiderst, dann geht das schnell nach hinten los. Und ich kann dir wirklich sagen, die Schwestern sitzen am längeren Hebel. Ich kenne viele OP-Schwestern und letztendlich halten die alle zusammen, muss man einfach so sagen. Versuche dich mit ihnen zu verständigen und wenn du einfach mal das Gespräch am Rande suchst. Und noch viel wichtiger - denn das hat vielen PJlern und auch Assis bei uns das Genick gebrochen - spiel dich nicht als großer Macker auf und versuche niemals dich über die Schwestern zu stellen bzw. ihnen gegenüber anzudeuten, du seist etwas "Besseres" als sie. Und ja, Kuchen backen war auch bei uns üblich. :-)

Von mir kann ich nur sagen, ich bin von Anfang an locker und offen an alles ran gegangen und habe sicherlich auch anfänglich den ein oder anderen dummen Spruch einstecken müssen, aber das ist normal. Gerade am Anfang machst du einfach dauernd irgendwo alles falsch und Recht machen kannst du es meist sowieso nie jedem. Und wie hier schon gesagt wurde, die meisten meinen es auch nicht böse, sie wollen dir nur helfen. Genauso, wie du ihnen helfen solltest. Biete dich halt mal an und sei dir auch nicht zu schade für etwas, was du vielleicht als "Schwesterarbeit" betrachtest. Sie werden es dir danken und schnell wird sich auch ihr Verhalten dir gegenüber ändern. Letztendlich hatte ich hinterher eine wirklich super Zeit und maßig viel Spaß mit den Schwestern. Es war ein Nehmen und Geben und manche von ihnen treffe ich heute noch in meiner Freizeit.


In diesem Sinne weiterhin viel Erfolg! :-)

hennessy
30.09.2008, 15:34
......Es war ein Nehmen und Geben und manche von ihnen treffe ich heute noch in meiner Freizeit..... :-)
Hallo? Ich darf doch sehr bitten, mein Herr! :-dance :-dance

trina1081
30.09.2008, 15:44
Also natürlich kenne ich solche Schwestern auch, inbesondere im OP. Ich hab dann immer versucht, freundlich zu bleiben und die so zu ärgern :-)

Aber es geht manchmal einfach unter die Gürtellinie. zB wenn sich der männliche PJ`ler vom Chefpfleger der OTA`s sagen lassen muss :" Sie ziehen sich jetzt mal vor mir in der Umkleide um, damit ich sehe, ob Sie das auch richtig machen"
Bei uns musste man sich nämlich immer bis auf die Unterwäsche ausziehen und dann in nem extra Raum in grün umkleiden.

Da hört`s dann auf :-meinung

MummyPat
30.09.2008, 16:06
Also ich habe Chirurgie noch vor mir-das wird dann zum Schluß auch schön abgekürzt mit den Urlaubswochen,wenns denn so klappt.... :-angel

Aber nun zum Thema-ich habe während des Studiums lange in der Pflege gejobbt und eigentlich nie ein Problem mit irgendeinem Pfleger oder ner Schwester gehabt (und die nicht mit mir...)
Aber jetzt im PJ merke ich da große Unterschiede-die meisten Schwestern sind schnell genervt,wenn man SIE mal um was bittet-ich oder wir PJ-ler hingegen machen ständig Schwesternarbeit-ungefragt und ohne mit der Wimper zu zucken..
Ich habe das Gefühl,das wird alles selbstverständlich genommen-Infusionen anhängen,Braunülen ziehen,Botengänge machen,Patienten betten,etc.

Ich habe mir jetzt vorgenommen,mich auch mehr auf meinen "Aufgabenbereich" :-music zu konzentrieren und auch mal genau,wie sie zu sagen "nee,geht jetzt nicht,bin im Streß.."


Vielleicht ists auch ein Rang-Problem oder so... :-D

So long,MP

batal
30.09.2008, 16:19
Also ich denk viele denken sich selbt nicht so viel dabei, wie man manchmal gerne reininterprätiert. Und andere nutzen glaub ich die Situation ganz gerne, weil sie ja sonst niemandem was zu sagen haben.

Würd mir da nicht so nen Kopf machen. Ernsthaft, willkommen im Arbeitsleben.
Kannst denen aber schon zeigen, dass du nicht alles frisst, was sie dir zuwerfen. Sobald einer merkt, dass er damit durchkommt, wenn er seinen Lebensfrust an dir auslässt, wird er das auch in Zukunft machen.
Stress die doch einfach auch mal n bisschen. Gibt ja genug woran man rummeckern könnte.

Kopf hoch :-top

Antracis
30.09.2008, 16:39
Vorab: Die meisten OTAs sind wirklich erstaunlich kompetent und (spätestens nach einer kleinen Beschnupperphase, für die ich angesichts der besonderheit des OPs an sich Verständnis habe) auch sehr umgänglich und nett. Aber es gibt in der Tat auch in fast jeder OP-Höhle einen Drachen oder sogar mehrere. Diese Species findet sich auch des öfteren bei Hebammen (mein Beileid für die angehenden jungen Gyn-Assis, wenn ihr in ein solches Drachennest geratet).

Nun, Drachen sind Märchenfiguren und als solche sollte man sie auch behandeln. Bloß keine Angst vor Ihnen haben und keinesfalls ernst nehmen. Lockere Sprüche, Ironie, am richtigen Platze auch mal etwas Zynismus ist aus meiner Sicht das Mittel der Wahl. Man gewinnt dann nicht jede Auseinandersetzung, aber die meisten - und vor allem kehrt nach einer gewissen zeit Ruhe ein und manchmal respektiert man sich sogar oder nimmt den sprachlichen Schlagabtausch sportlich.

Ausnahmen sind dann nötig, wenn es ans eingemachte geht. Bei mir auf Station passiert. Nachdem eine Schwester mich vor dem Patienten anschrie, ich könnte Ihn damit umbringen...während ich gerade eine Braunüle mit einer 5ml NaCl-Spritze anspülte. Da hab ich dann doch das ernsthafte 4-Augen-Gespräch gesucht, gefolgt von gespräch mit Oberarzt und Oberschwester...und hab mir einen kleinen Vortrag über den Umgang mit Patienten, Kollegen und ungesundes Halbwissen nicht sparen können.


Aber: Wenn ich erst irgendwo einen Kuchen backen muß, um ordentlich behandelt zu werden, können die mich mal kreuzweise. Andererseits hat sich noch keine Station über meine essbaren Zwischendurchmitbringsel und Abschiedsgeschenke beschweren müssen.

Gruß
Anti

luckyscrub
30.09.2008, 16:49
Aber: Wenn ich erst irgendwo einen Kuchen backen muß, um ordentlich behandelt zu werden, können die mich mal kreuzweise.

Den gibts bei mir auch immer nur, wenn sie ihn sich verdient haben ;-)
Und wenn ne Schwester/Pfleger danach "verlangt" zeugt das ja meist nicht gerade von einer schlechten Atmosphäre im OP;-)


Ich glaub bei meiner ersten Fam in der Chirurgie habe ich 6 Kuchen gebacken
(mag daran liegen, dass fast alle Schwestern mich mochten......kein Wunder, wenn die stellvertretende Leitung eine sehr gute Freundin von mir ist ;-))

milz
30.09.2008, 16:53
Also natürlich kenne ich solche Schwestern auch, inbesondere im OP. Ich hab dann immer versucht, freundlich zu bleiben und die so zu ärgern :-)

Aber es geht manchmal einfach unter die Gürtellinie. zB wenn sich der männliche PJ`ler vom Chefpfleger der OTA`s sagen lassen muss :" Sie ziehen sich jetzt mal vor mir in der Umkleide um, damit ich sehe, ob Sie das auch richtig machen"
Bei uns musste man sich nämlich immer bis auf die Unterwäsche ausziehen und dann in nem extra Raum in grün umkleiden.

Da hört`s dann auf :-meinung

Da hätte ich mal der Frauenbeauftragten oder der Pflegedirektion eine E-Mail geschickt.

trina1081
30.09.2008, 17:15
Da hätte ich mal der Frauenbeauftragten oder der Pflegedirektion eine E-Mail geschickt.

Nein, der Chefpfleger und der PJ`ler waren beide männlich, erster diesen auch besonders angetan ;-)

milz
30.09.2008, 17:55
Nein, der Chefpfleger und der PJ`ler waren beide männlich, erster diesen auch besonders angetan ;-)
Sexuelle Belästigung muss sich auch nicht immer nur auf Frauen beziehen (obwohl die Frauenbeauftragte dann vielleicht tatsächlich nicht der richtige Ansprechpartner ist).