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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blockpraktika - Was genau heißt das für den Alltag?



Alfons111
01.10.2008, 15:01
Ich habe einige Fragen zu den Blockpraktika im Studium, die mir weder die Forensuche noch Infoseiten so wirklich beantworten konnten. Die BP dauern das ganze Semester, wie eine normale Vorlesung, oder? Wie ist bei den BP i.d.R. die Aufteilung in Vorlesung und Krankenhaus was die Häufigkeit angeht? Wie schaut dann der "praktische" Teil im Krankenhaus aus, ist man da ähnlich wie im PJ/in Famulaturen auf einer Station am arbeiten oder läuft man eher dem Arzt hinterher und der erklärt einem was? Wie ist das in operativen Fächern, bekommt man da praktische Anleitungen im OP? Wie ergibt sich die Note für die BP, gibt es Klausuren oder gibt es eine subjektive Beurteilung durch den Arzt? Vielen Dank für Eure Antworten.

Muriel
01.10.2008, 15:19
So wie jede Veranstaltung auch ist die Organisation der Blockpraktika Unisache bzw sogar Klinikssache. Bei den meisten Blockpraktika ist es fast egal, welches Fach man denn nun macht, da man eh den lieben langen Tag damit beschäftigt ist, Blut abzunehmen, Viggos zu legen oder Röntgenbefunde aus dem Archiv zu holen. Inwiefern wirklicher Unterricht (praktisch oder theoretisch) stattfindet, hängt von der jeweiligen Klinik/dem Personal dort ab, verbindliche Inhalte gibt es nicht, bzw. werden, auch wenn sie vielleicht bestehen sollten, so nicht vermittelt..

trina1081
01.10.2008, 15:24
Wir waren bei den Blockpraktika immer vormittags in der Klinik, nachmittags waren dann ganz normal Seminare oder Vorlesungen.
Während der Praktika kam es auch ganz auf die Klinik an, was man gemacht hat. Meistens war`s so, dass man in kleinen Gruppen bei einem Patienten ne Anamnese gemacht hat und die dann hinterher mit nem Arzt durchgesprochen hat. Manchmal wurde aber auch einfach ein Seminar gemacht oder man war im OP und durfte zuschauen.

Blutabnehmen und Vigos legen mussten wir im BP aber nicht

ReShera
01.10.2008, 15:27
Die Blockpraktika laufen wirklich je nach Klinik völlig unterschiedlich ab. In manchen Praktika rennt man dem Arzt hinterher und wünscht sich, dass mal etwas erklärt wird...in anderen Praktika hat man einen festgelegten Plan den man abarbeitet, sei es auf verschiedenen Stationen, bei verschiedenen Untersuchungen oder mal Patientenaufnahmen und -vorstellungen.
Die Notengebung gestaltet sich dabei genau so unterschiedlich. In manchen Praktika hatten wir mündliche Prüfungen (die aber allesamt meistens sehr leicht zu bestehen waren), in anderen bekam man eine Note anhand des Eindrucks im Verlauf.

Antracis
01.10.2008, 15:42
Blockpraktika waren definitiv die Wochen, in denen ich am wenigsten im Studium gelernt habe (Berlin). Highlight war das Chirurgiepraktikum.

Wir durften uns am ersten Tag aussuchen, ob wir 5 Tage a 3 Stunden, oder 3 Tage a 5 Stunden machen wollten. Wir entschieden uns für ersteres.

Morgens Blutabnahmen und bei der Visite mithetzen. Vor allem morgens vor der Chefarztvisite ohne jegliche Anleitung Verbände erneuern (damit der frische Verbände hatte, die er runterreißen konnte...) oder danach im OP rumstehen, ohne was erklärt zu bekommen. Abwechselnd dafür von Schwestern und OTAs anmachen lassen.
Einziger Wortwechsel während der Visite, dem man edukativen Charakter zugestehen könnte:

OA: "Pantozol, wissen sie was das ist ?"
St: "Ja, ein PPI"
OA: "Richtisch

Am Ende noch eine unschöne Situation, in welcher der Chef (schließlich für die Lehre verantwortlich) uns vor seinen Assis fragte, ob man uns denn auch was beibringen würde. Wir wollten die Assis natürlich nicht reinreißen, aber er hat genauer nachgebohrt und dann alle zusammengeschissen, dass sie keine Lehre machen. Naja...fragt sich nur, ob er auch jemanden dafür freistellt, wie er eigentlich sollte...

Am Ende gabs für alle ne Eins...ohne Prüfung...ganz toll.

Ich war sehr froh als es vorbei war.

Lieber die Zeit damit verbringen, eine Dr.House-Staffel anzusehen. :D

Gruß
Anti

RubinRot
01.10.2008, 17:38
Also bei uns wren die Blockpraktika gut organisiert, morgens auf Station, in kleinen Gruppen (6 Leute) da gabs dann meistens 2 oder 3 Patienten, Anamnese und untersucheung, danach Besprechung mit einem Arzt und nachmittags Seminar zu einen bestimmten Thema, auch in der Kleingruppe. Und jeden 2 Tag gab es noch einen extra Kurs (Chirurgie: Nähen, Gipsen, Überbringung schlechter Nachrichten; Innere: EKG, SP- Patienten, Echo, Sono), also mir haben die Praktika bis jetzt sehr gut gefallen, war zwar anstrengend, aber eigentlich an den meisten Tagen lehrreich und interessant.

Gyn und Päd hatte ich bis jetzt noch nicht, das Allgemeinmedizinpraktikum war leider eine Entäuschung, weil der Arzt nich besonders nett war.

Lava
01.10.2008, 18:48
Bei den meisten Blockpraktika ist es fast egal, welches Fach man denn nun macht, da man eh den lieben langen Tag damit beschäftigt ist, Blut abzunehmen, Viggos zu legen oder Röntgenbefunde aus dem Archiv zu holen.

Kam bei mir in keinem Blockpraktikum vor. Meistens war das schon auf Unterricht ausgelegt. Wie die anderen schon beschrieben haben hat man oft Patienten zugeteilt bekommen und anschließend Anamnese und Befunde in der Gruppe mit einem Arzt besprochen. Gipskurs gab's auch, man hat mal einer Endoskopie zugeschaut, war im OP, in der Ambulanz und so weiter. Ich fand's eigentlich immer ganz nett.

Alfons111
01.10.2008, 20:03
Die meisten Beschreibungen scheinen ja nicht so positiv zu sein, wobei ja alles sehr Uni abhängig zu seins scheint. Weiß jemand, wie das mit den Blockpraktika an der RWTH Aachen abläuft?