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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : An die Kardiologen: NT-proBNP bei ACS?



Lava
01.10.2008, 15:58
In den Guidelines der AHA/ACC für das Management von Patienten mit Verdacht auf ACS wird neben den klassischen Markern auch NT-proBNP erwähnt, das einen prognostischen Wert für die Mortalität zu haben scheint. Sie empfehlen es nicht generell, aber ergänzend und es wird halt hervorgehoben, dass man mittlerweile in den meisten Laboren BNP und NT-proBNP messen lassen kann.

Ich wollte mal fragen, ob das bei euch zum Routine Labor bei ACS gehört.

Außerdem würde mich interessieren, ob ihr auch Myoglobin bestimmt oder CRP.

Und als letztes möchte ich gern wissen, ob irgendwo die "2h Delta" Methode angewendet wird, also das Messen der Herzenzyme im Abstand von nur 2 oder 3 Stunden, um einen Anstieg zu erkennen. (Im Gegensatz zur Standardmethode der wiederholten Messung nach 6 bis 8 Stunden)

Wär schön, wenn ich in meiner Diss nicht nur so theoretisch daher labern würde, sondern auch mal was von der praktischen Seite erzählen könnte. :-)

Gersig
01.10.2008, 16:25
Pro-BNP wird bei uns nicht mitbestimmt, CRP gibts meines Wissens nach nur auf Anforderung, unser ACS-Protokoll ist engmaschiger (ich glaube alle vier Stunden), Myoglobin wird nicht bestimmt

Lava
01.10.2008, 16:57
Wo Gersig es schon erwähnt: gibt es bei euch überall ein Protokoll für V.a. ACS? :-)

Miss
01.10.2008, 18:38
Ich kenn NT-proBNP eher als prognostischer Marker bei der Herzinsuffizienz oder solche Krankheiten, die früher oder später damit einhergehen (wie z.B. pulmonale Hypertonie)...in der Pulmo wurde das nicht routinemäßig gemacht, weil halt (damals vor ca. 1-2 Jahren) doch noch recht teuer, aber doch öfter mal im Laufe der Behandlung.

Lava
01.10.2008, 18:55
Jo, bei Herzinsuffizienz ist es schon etabliert, der Einsatz bei ACS ist eben noch neu. Daher meine Frage, ob das schon irgendwer macht. :-) Die Leitlinie, in der ich das gelesen hab, ist von 2007

Miss
01.10.2008, 18:59
aha, interessant :-) ist beim ACS also auch als prognostischer Marker gedacht? Weißt Du, wie schnell der nachweisbar ist?

Lava
01.10.2008, 19:12
Oh, da bin ich überfragt, aber du findest die Antwort sicher in folgenden Studien :-D

TACTICS TIMI 18 (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12706919?ordinalpos=5&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsP anel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum) (Hier messen sie es als baseline, also offenbar bei Eintreten in die Klinik und es gibt zusätzliche prognostische Auskünfte über das Mortalitätsrisiko)

Ebenso in dieser (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15197143?ordinalpos=1&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsP anel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum) Studie.

Überhaupt ist Pubmed voll von "neuen Markern". Bei Interesse einfach mal ein aktuelles Review lesen :-top

Miss
01.10.2008, 19:19
Danke! :-top
Ja, man kann so vieles nachlesen, aber es ist schwierig, bei allem auf dem Laufenden zu bleiben, wenn man ja in seinem eigenen Fach noch sooooo viel zu lernen hat...

Gersig
01.10.2008, 22:54
Wenn ich daran denke, frage ich den Oberarzt morgen mal in der Visite :-)